Melonenstau auf dem AH 14

Entlang der Burmastraße, vom 26.01. bis 17.02.2016

46 km zwischen Muse und Lashio, 850 Höhenmeter, staubig

Es ist eine Pioniergegend. Die Straße gibt es, Dörfer allerdings noch nicht. Dafür eine lange Schlange Melonenlaster, die sich an der Grenze zu China stauen. Dazwischen immer wieder Kontrollposten, roter Staub und abgeholzte Hügel. Einige Jahre lang war diese Grenze nicht passierbar, man kann sich vorstellen, wie einsam es hier zugegangen ist, auf dem AH 14, einem der wichtigen asiatischen Highways. Weil wir hier und heute unmöglich 180 km radeln können, entscheiden wir uns für ein 46 km langes Teilstück in der Mitte. Vorher stellt uns unser Guide K.P. die Mannschaft vor: den Fahrer unseres Begleitbusses, den Beifahrer (ein wichtiger Beruf, wenn man bei Rechtsverkehr den Lenker rechts hat und ständig überholen muss) und einen Herrn von der Tourismusbehörde, der uns sicher durch das ehemals umkämpfte Gebiet geleitet.

Wir lernen auch etwas über die Farbe der Autokennzeichen: rot ist kommerziell, schwarz privat, gelb religiös, weiß für Botschaftsangehörige und blau für Firmenwagen. Die meisten Fahrzeuge tragen rote Kennzeichen und tonnenweise Melonen für das kommende chinesische Neujahrfest. Der eine oder andere wird uns auf unserer Radstrecke entgegenkommen. Lashio erreichen wir im Bus erst nach Einbruch der Dunkelheit. Nach einem leckeren Essen fallen wir müde ins Bett. Der erste Radtag in Myanmar und die lang ersehnte Wärme haben schon etwas an den Kräften gezehrt.


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Myanmar

Entlang der Burmastraße, vom 26.01. bis 17.02.2016

Grenzübergang und Einradeln in Muse

Nachdem wir unseren Fahrer Xiao Ding und seinen Sohn verabschiedet und eine recht lange Grenzprozedur hinter uns gebracht haben, sind wir in Myanmar angekommen. Geld tauschen, Uhren zurückstellen, eine Radrunde, Longyikauf und das erste burmesische Essen stehen auf dem Programm.

Hier die ersten Eindrücke mit etwas Verspätung, da das Internet entweder nicht vorhanden oder quälend langsam war.

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Letzter Radtag in China

Entlang der Burmastraße, vom 26.01. bis 17.02.2016

Von Longchuan nach Ruili, 30 km, hügelig

Nach einer eisig-nebligen Fahrt ist im Grenzstädtchen Ruili plötzlich der Sommer ausgebrochen. Wir geben die Räder ab, die uns mit nur drei Platten, die sich Ralf an einem einzigen Tag eingefahren hat, gut durch die Dörfer gebracht haben, und schon spazieren wir im T-Shirt durch palmenbesäumte Gassen, vorbei an quirlige kleinen Märkten, trinken frisch gepresste Säfte und staunen über die anscheinend völlig andere Welt, die wir jetzt betreten haben.

Am Abend gönnen wir uns noch einmal ein richtiges chinesisches Festessen mit leckeren Spießen, allerlei Gemüsen und Aufgesetztem aus dem riesigen Glas auf der Theke. Denn beim burmesischen Mittagessen haben wir festgestellt, dass diese Küche zwar sehr schmachhaft ist, wir aber noch sehr an die chinesischen Bauarbeiterportionen gewöhnt sind. Wie auch immer, wir sind gespannt, was uns ab morgen alles erwartet.


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Tingeltour

Entlang der Burmastraße, vom 26.01. bis 17.02.2016

Von den heißen Quellen nach Yingjiang, 86 km, hügelig

Ab jetzt stehen drei „richtige“ Radtage auf dem Programm. Nach einem frischen Frühstück begleitet der Besitzer unserer Herberge uns noch ein Stück mit dem Motorrad durch das Gebiet der heißen Quellen, das wir sonst nicht so ohne weiteres durchqueren könnten. Aber die alte Straße führt eben direkt durch die Sehenswürdigkeit.

Der Weg durch die Dörfer führt uns kilometerweit vorbei an Ziegeleien und Grabsteinmetzen. Wir halten mal hier, mal dort an und erkundigen uns… einen Monat braucht der Meister für eine komplette Grabanlage, die Bilder dafür malt er freihand auf den Stein.

Nach dem Mittagessen lockt uns die Einfahrt zu einer alten Straße: die Umgehung eines Teilstücks der neuen Route entlang des Flusses soll uns gute zehn Kilometer und bestimmt 400 Höhenmeter mehr, dafür aber auch unschlagbare Einblicke in das Dorfleben der Umgebung einbringen. Fast ohne Verkehr folgen wir den unzähligen Biegungen und Windungen, die die kleine Straße den Hügel hinauf macht und dabei jedes Dorf mitnimmt, das zwischen den Terrassenfeldern in den bewaldeten Hügeln liegt. Allein für die vielen Mu`er-Pilz-Felder hat sich der Umweg gelohnt!

Den Tag beenden wir mit chinesischen Gerichten und Spießen in einer Gegend, in der schon viele Palmen wachsen, immer mehr Burmesen das Stadtbild prägen und die vielen Winterjacken und Mützen uns daran erinnern, dass es immer noch etwas zu kühl ist für diese Jahreszeit. Was uns angeht, wir sind froh über die heutigen Sonnenstrahlen und bei dem einen oder andere zeigt sich das auch an einer gewissen rötliche Farbe an Stirn und Wangen.


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Aufwärmen

Entlang der Burmastraße, vom 26.01. bis 17.02.2016

Von Tengchong zu den heißen Quellen, hügelig, 15 km

Den heutigen Tag haben wir nach einer kurzer Radstrecke an und in den heißen Quellen von Rehai verbracht. Die Wassertemperatur beträgt hier bis zu 96 Grad und wir hätten sogar Eier erstehen können, um sie in den Quellen zu garen. Hier einige Bilder.


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Markt und Baustellen

Entlang der Burmastraße, vom 26.01. bis 17.02.2016

Tagesausflug ins Dorf Heshun, danach kreuz und quer durch die Stadt, 27 km

Die Radkilometer sind heute nicht der Rede wert. Die guten 2 Grad Celsius am Morgen auch nicht. Dafür aber der Ausfug nach Heshun, ein gut erhaltenes recht reiches Dorf mit etwa 600 jährger Geschichte, und die anschließende Fahrt durch alle Märkte und Baustellen der Stadt.

Vorher legen wir einen Bildungsstopp im Museum ein. Es geht um den Krieg gegen Japan und den damit verbundenen Bau der Burmastraße. Die Gegend war hart umkämpft und Tengchong ist nicht verschont geblieben. Wir lernen, dass auch die US amerikanischen Flying Tigers in der Nähe ihren Hump flogen und vieles mehr. Wie gut, dass wir einige Jahre später hier sind, denn heute ist dieses Fleckchen Erde ruhig und fast verschlafen.

In der Dorfbibliothek entdeckt Tom unsere Frau Bundeskanzlerin auf der Titelseite einer aktuellen chinesischen Tageszeitung, danach schauen wir bei der Jadebearbeitung zu und bewundern Druckplatten aus der späten Kaiserzeit. Der 76jährige Besitzer eines Gästehauses erklärt, dass seine Familie durch den Handel mit Burma zu Geld gekommen ist und sich dadurch im Jahre 1901 ein stattliches Holzhaus leisten konnte. „Alles aus bestem Material, das hält gut eine Generation und länger.“

Oben im Dorf werden wir in einen Hauseingang gewunken. Von der Dachterrasse aus sei der Ausblick toll. Wir können nur zustimmen und erfahren, dass der Eigentümer des Anwesens noch den Japankrieg erlebt hat und durch eine Detonation seit seiner Kindheit nichts mehr hört. Der alte Herr zeigt gen Himmel und deutet einen Angriff an. Uns wird aber versichert, dass er ein toller Schreiner und Maler sei und dieses Haus fast allein gebaut hätte. So hören wir die eine oder andere Dorfgeschichte und ich bin wieder einmal froh, dass die Leute so herrlich offen sind und Zeit zum Plaudern haben.

In Tengchong meiden wir die Hauptstraßen und stellen fest, dass der Ot im inneren ein Dorf ist, mit vielen Marktständen – vor allem die Wurstmacher haben es uns angetan – und nehmen jede Baustelle mit, die auf dem Weg liegt.

Und am Nachmittag ist es auch noch warm geworden. Ein schöner gemütlicher Radeltag.


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Einradeln

Entlang der Burmastraße, vom 26.01. bis 17.02.2016

Räderprobe in Tengchong

Nach einem frühen Flug und einer noch früheren Nudelsuppe sind wir am Startpunkt unserer Radtour angekommen. Tengchong, eine überschaubare Stadt im Südwesten der Provinz Yunnan. Es geht gemütlich zu, der Alltagsrhythmus scheint viel langsamer zu sein als anderswo, die Kinder drücken sich ihre Nasen an der Scheibe platt, um ein paar Westlern in Radkleidung beim Jiaozi-Essen zuzusehen, auf dem Weg hoch zum Laifeng-Tempel, zum Kamelliengarten und zur weißen leider geschlossenen Pagode grüßen die Vorbeiwandernden freundlich, allen Gesichtern merkt man das häufige Lachen an. In der neuen Altstadtgasse drückt uns eine Ladenbesitzerin ihre Visitenkarte in die Hand, wir könnten ja Morgen mal vorbeschauen.

So verbringen wir unseren Tag mit Rädereinstellen, ein wenig die Gegend erkunden und Essen. Ein ganz normaler Start einer Radtour, wenn da nicht die frischen Temperaturen wären, die uns vergessen machen, dass wir uns eigentlich auf dem 25. Breitengrad befinden. Immerhin ist es wärmer als in Kunming, wo es heute früh noch geschneit hat.


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Kaltstart

Entlang der Burmastraße, vom 26.01. bis 17.02.2016

Ankommen in Kunming

Kühl ist es, sieben Grad. Das ist etwas zu frisch für diese Gegend, auch im Winter. Kunming, die Stadt des ewigen Frühlings. Trotzdem starten wir zu neunt und erkunden den Cuihu-Park und die Stadt. Hier einige Impressionen vom alten bzw. neuen Vogel- und Blumenmarkt. Mehr Text gibt es, wenn wir alle wieder aufgewärmt sind.


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Letzte Schritte im Land des goldenen Lächelns

Entlang der Burmastraße, 09.11. bis 08.12.2013

Rückflug nach Yangon, Spaziergang in der Stadt und Abschlussessen bei Sonne und 34 Grad

Kann eigentlich am letzten Tag noch viel schief gehen? Eigentlich nicht, dachten wir, als wir nach dem Frühstück in den Bus stiegen, um zum Flughafen nach Heho zu fahren, es ist ein Inlandsflug, also braucht man auch nicht zu früh am Rollfeld zu sein. Der Bus schiebt sich dann wieder durch die schöne Landschaft, die wir noch vor zwei Tagen durchradelt haben und noch einmal den Berg hinauf. Dann macht es „Blub“ und der Motor gibt keinen Ton mehr von sich. Einmal springt er noch an, doch es dauert nur 20 Sekunden bis zum nächsten „Blub“. Die Fahrer springen heraus und fangen an den Motor auseinanderzunehmen, Cho versichert mir, es sei nur ein kleineres Problem. Da aber zwischen dem was Burmesen sagen, dem was sie denken und der Realität eine Schlucht so gewaltig wie der Gotteik, aber ohne die wackelige Eisenbahnbrücke liegen kann, mache ich mir schon mal eine Notvariante, ab 10.00 Uhr wird jedes Fahrzeug auf der Straße gestoppt und die Leute einzeln dann zum Flughafen evakuiert.

Draußen sitzen die Fahrer und reinigen irgendein Ventil mit einer Zahnbürste und Duschgel, um 9.55 Uhr fangen sie an den Bus wieder zusammenzubauen und um 10.02 Uhr macht es „Brrrrrummmm“ und der Bus fährt wieder und wir sind noch mehr als pünktlich am Flughafen. Dort dann wie gehabt das Abschlussfoto und dann geht es ohne Passkontrolle in den Flieger. Auch die Sicherheitskontrollen sind mehr als lau, auf Metallgegenstände am Körper wird gar nicht erst geprüft.

Der Flug dauert eine Stunde und dann landen wir in Yangon, es ist hier wieder heiß wie eh und jeh und die Fahrt in die Stadt dauert wegen des Staus ewig.
Den Nachmittag verbringen die meisten mit Shoppen, ich quäle mich ein wenig mit dem quälend langsamen Internet ab und komme nicht weit voran und beschließe dann doch lieber noch mit den anderen die restlichen Kyatt Scheine in Bier umzusetzen.

Pünktlich zum Abendessen sind wir zurück im Hotel, das Abschied nehmen hat schon begonnen, Eckhardt fliegt schon am Abend zurück , ein Teil der Gruppe morgen Mittag, andere am Abend und meine Rennradler noch einen Tag später.
Wie gewöhnlich ist das Abschiedsessen etwas pompös ausgefallen, dabei hatte ich mit eigentlich einen lokalen Schuppen ausgewählt, aber da haben die von der lokalen Agentur ihren eigenen Kopf, außerdem sind wir eingeladen. Lokal wird es dann noch, als wir ins Hotel zurückkommen, denn um die Ecke gibt es eine richtig üble Kneipe, in der einige von uns schon zu Stammgästen geworden sind und hier endet dann auch wieder einmal eine schöne Reise. Ich hoffe dass ich im nächsten Jahr wieder hier in der Sonne eine ebenso lebendige Gruppe durch mein Lieblingsland in Südostasien führen kann.

1213 Kilometer haben wir auf dem Rad zurückgelegt, die technischen Probleme hielten sich in Grenzen und wir hatten so um die 15 Plattfüße zu flicken. Ein Hinterrad hat Speichen verloren und musste gewechselt werden, da ein Zentrieren nicht möglich war; ich hatte glücklicherweise in Yangon noch eins eingepackt. Dann ist noch eine Kette gerissen und das war es eigentlich an Reparaturen.

Gesehen haben wir gefühlte 1.367.786 Stupa, 345.974 goldene Buddhafiguren, 895.213 andere Buddhafiguren und 78.934 Klöster. Fast ebenso viele Schlaglöcher durch-oder umfuhren wir. Gegessen haben knapp 50 kg Reis und dazu oder danach, manchmal auch davor 352 Flaschen Bier mit 0,64 Litern Inhalt getrunken, 94,7 % davon der Marke „Myanmar“. Eine stattliche Bilanz und eine schöne Reise in einer nahezu harmonischen Gruppe und das obgleich des großen Unterschiedes bei den Fahrstärken. Das sich unsere Gruppe aus vier Nationen ( Finnland, Schweiz, Österreich und Deutschland) zusammen setzte, machte anfangs die Konversation etwas schwierig, das hat sich aber spätestens nach dem dritten gemeinsamen Bier gegeben.

Die Hotels waren mal besser, mal schlechter, aber wir haben ja keine Spa-Reise auf Mallorca gemacht und Myanmar ist ein Land, das bei der Entwicklung seines Tourismus noch recht am Anfang steht. Aufgefallen ist uns, dass mit der Öffnung des Landes nun auch hier das globale Handy-Unwesen seinen Einzug gehalten hat und selbst die Mönche schon per Internet mit dem Nirwana ständig verbunden sein wollen.

Am besten hat es uns oben im Shan Plateau gefallen, nicht nur wegen der „Deutschen Blumen“, hier muss ich mich noch einmal korrigieren, diese Unterart der Rudbeckia, heißt nicht „zweifiedriger Sonnenhut“, sondern „Schlitzblättriger Sonnenhut“. Vor allem die schönen Hügellandschaften und das angenehme Klima, sowie die netten Menschen haben es geschafft, dass wir so für diese Gegend eingenommen sind.

In Yangon, Bagan, Mandalay und im Süden war es vor allem imposant von einem Buddhawahnsinn zum anderen Buddhawahnsinn zu radeln, aber viel mehr möchte ich nicht dazu schreiben, denn wer hier neugierig geworden ist, kann im nächsten Jahr selbst mit von der Partie sein……..

Im Vollrausch nach Kakku

Entlang der Burmastraße, 09.11. bis 08.12.2013

40 Kilometer durch Knoblauchfelber von Taungy nach Kakku, Besichtigung des Stupafeldes von Kakku, fast schon Abschiedsessen

Heute habe ich das Programm einmal etwas umgestellt, eigentlich sollten wir vom Inlay See aus losradeln, aber der Tag war eh immer zu kurz für die 90 km hoch nach Taungy und dann weiter nach Kakku. Und dann haben wir ein paar Weinliebhaber in der Gruppe und da ist ja unterwegs dieses Weingut. Also schlafen wir aus und lassen uns dann zum Frühshoppen chauffieren.

Aythhya-heißt das Weingut und wird seit 1998 von einem Deutschen betrieben, die Verkostung schlägt mit 2 USD zu Buche und wir werden gut bedient. Die Weine sind recht ordentlich und das, obwohl wir nur die frischen Weine ins Glas bekommen, alles andere ist ausverkauft, nicht nur wegen der Qualität, sondern weil die Chinesen alles trinken, was irgendwie westlich klingt und die Geldburmesen ebenso. Wir verkosten also einen passablen Rosé, einen roten Shiraz/Cabernet, eine kräftige Spätlese und einen Sauvignon blanc.

Nebenbei erzählt der Geschäftsführer im ständigen Fluss über die Probleme des Weinanbaus hier. In den hohen Lagen hier wachsen die Reben gut, nachts ist es ausreichend kühl, interessanterweise fehlt es an Licht, die Tage sind hier kürzer als im Sommer in Deutschland. Theoretisch sind wegen des fehlenden Winters zwei Ernten möglich, aber was zur Regenzeit reift, kann man nicht nutzen, das wird als Dünger verwendet, die Preise seien recht hoch, da Flaschen, Etikette und anderes importiert werden müssen, die Flaschen kommen aus Sachsen. Ökowein ist unmöglich, zwar gibt hier keine Reblaus, aber dafür sind Pilze ein Problem……..nach zwei Stunden sind wir die reinsten Burma-Weinanbau Profis und zumindest einige, na gut zumindest ich, ein wenig heiter vom Traubengetränk.

In Taungy gabeln wir dann noch den lokalen Führer für das Kakku Gebiet auf, das ist ein adrettes kleines nettes Persönchen in traditionellen Shan Kleidern, also in schwarz mit rot-kariertem Turban. Sie spricht recht ordentlich Englisch und will einmal richtiger Tourguide werden. Allerdings fährt sie nicht Rad, geht ja auch nicht in den langen Kleidern.

Wir haben erst einmal Appetit auf eine kräftige Nudelsuppe und trinken ein paar Biere dazu, damit der Pegel nicht zu schnell runtergeht. Dann springen wir zum letzten Mal aufs Rad. Dann geht es noch einmal auf einer kleinen Straße hügelig und in sanften Kurven ( die mir in den letzten Jahren nie aufgefallen sind) durch die schöne Landschaft, es duftet überall nach Knoblauch, denn hier findet die Knoblauchproduktion praktisch fürs ganze Land statt.
Die Weinprobe hat am Morgen mehr Zeit gekostet als geplant uns so steht die Sonne schon wieder recht tief, als wir in Kakku am Stupafeld ankommen. Auch wenn wir inzwischen kaum noch Buddhas und Stupa sehen können, ist Kakku doch noch mal etwas besonderes, denn das Stupafeld besteht aus 2500 eher kleine Stupa, die sich in Reihen dicht an dicht drängen. Bis in die 90er Jahre war das Feld komplett unbekannt und ist dann von einem deutschen Archäologen „entdeckt“ worden und seit 1996 ist erst eine Besichtigung möglich. Damals war das Feld recht verfallen , heute sind die Stupa alle renoviert, trotzdem hat der Platz nur wenig an Charme verloren.

Wir genießen hier den Sonnenuntergang und schrauben unsere Räder auseinander, Pedale ab und Lenkerboxen, denn unsere Radtour endet hier. Abends sitzen wir dann mit den beiden Fahrern und dem Fahrerhelfer beieinander und bedanken uns für den netten Service. Natürlich gibt es das eine oder andre Bier und burmesischen Whisky dazu, Single Malt steht auf den Flaschen und 12 Jahre gelagert, steht auf den Flaschen, einige von uns mochten das Zeug sogar, ich finde es eher abscheulich und halte mich lieber an das Myanmar Bier, das die ganze Tour unser treuer Begleiter war. Auch die Essenbestellung läuft noch einmal wie am Schnürchen, denn die Ladeninhaber sind Chinesen.


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