Im Maien der Bauer…

Auf dem Dach der Welt, 06. bis 31.05.2012

94 km flach, von Gyantse nach Shigatse, über 30 Grad in der Sonne

… sein Yaklein einspannt. Wir fahren den ganzen Tag bei strahlendem Sonnenschein durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet. Jeder Bauer der Umgebung spannt seine Yaks oder manchmal auch Rösslein ein und pflügt die Felder. Die Frauen und Kinder sitzen irgendwo auf dem Feld oder unter einem Baum im Schatten und halten Picknick und Thermokannen mit Yakbuttertee bereit. Noch ist das Land braun und öde, aber hier und da zeigt sich schon die erste Gerste. In der Regenzeit wird das ganze Tal fruchtbar und grün sein, auf den umliegenden Bergen jedoch ist keine Vegetation zu erkennen. Die Felder werden unterbrochen durch Reihen von Gewächshäusern, in denen allerlei Gemüse und vor allem Wassermelonen angebaut werden.

Unsere Strecke verläuft eben und wir dehnen unsere Mittagspause aus, um das Kloster Changmeijian zu besichtigen. An dieser Stelle hat schon vor 500 Jahren das erste Kloster gestanden, es ist damit noch älter als das Gyantse Kumbum, heute leben hier 20 Mönche, die uns gern herumführen. Der Ort ist 2006 erst neu aufgebaut worden und die Versammlungshalle und unzähligen Kapellen leuchten in frischen Farben, alle Bilder wurden von Mönchen gemalt. „Der eigentliche Meister des Klosters verweilt schon seit über 30 Jahren zum Meditieren in einer Höhle. Manchmal werden hochrangige Meister aus der Umgebung zum Unterrichten eingeladen.“ Übersetzt Lhaba die Ausführungen eines Mönchs. Touristen verirren sich anscheinend nicht hierher, wir sind außer einigen lokalen Pilgern die einzigen Besucher des heiligen Ortes.

Wenn wir noch mehr Klöster besuchen, werden wir noch zu Spezialisten – mittlerweile wissen alle, dass eine schaurig dreinschauende Gestalt auf einem Pferd der weibliche Schutzgott ist, der in den Träumen zum Dalai Lama redet, der Schutzgott Tsongkapas dagegen hat einen Stierkopf und viele Totenköpfe um den Hals hängen, der Gott der Weisheit ist zu erkennen am Schwert und Buch auf der Schulter und wird meist zusammen mit dem Gott der Barmherzigkeit und dem Beschützer der Energie dargestellt und steht dann für die Klosterfarben weiß, gelb und aschgrau, Tara hat 21 Aspekte und ist aus den Tränen des Barmherzigkeitgottes entstanden … Arne verlangt, demnächst vielleicht eine Brauerei oder ähnliches anzuschauen.

Den Abend beschließen wir in Shigatse dann auch ganz untibetisch mit leckerem koreanischen Barbecue und einem Spaziergang durch den chinesischen Teil der Stadt.


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