Wieder Wind

Auf dem Dach der Welt, 06. bis 31.05.2012

62 km flach, Gegenwind, von Tingri nach Sumo

Ich hatte es angekündigt, es kann windig werden, und da war er dann. Der Gegenwind, der die schlappen 60 Kilometer (in toller Landschaft) ohne nennenswerte Steigungen zur wahren Herausforderung machte.

Unsere Herberge ist sehr einfach und wir haben noch genügend Tageslicht. „Wir machen einen Ausflug ins nahe gelegene Kloster, hier im Ort gibt es nichts zu sehen“ meint Lhaba. Der Weg dorthin will kein Ende nehmen. „Das Kloster liegt hinter dem Berg, dort leben 17 Mönche. Zu Fuß noch eine halbe Stunde,“ ist die gleich lautende Information der Einheimischen im Nachbardorf und im Dorf danach. Hinter dem alten Fort geht es links in ein Nachbartal, vorbei an aufgetürmten Gebetssteinen, die mit getünchten Yakschädeln durchsetzt sind. Nach etwa zwei Kilometern am Gebetspfahl wieder links und dann liegt es doch noch vor uns: das sagenumwobene und wenig besuchte Kloster der Nyingmapa Schule, unser letztes Kloster in Tibet. Ein ruhiger Ort mit eigener Stromleitung, alter Tradition und geheimen Kammern, in denen dämonenhafte Schutzgötter die Gegner des Buddhismus in Angst und Schrecken versetzen.

Nach unendlichen fünf Kilometern Rückweg sitzen wir wieder in der guten Stube, überstehen ein Stück vom getrockneten Ziegenbein und hoffen auf eine ruhige Nacht vor dem letzten Pass… was uns wegen der Dorfdisko und Dorfhunde nicht ganz vergönnt sein soll.


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