Zurück nach Katmandu

Auf dem Dach der Welt, 04. bis 29.05.2013

37 Kilometer von Dhulikel nach Katmandu, Besichtigung in Bhaktapur, Abendessen mit kultureller Umrahmung, anfangs Regen, dann wieder Sonne bei 28 Grad.

So ein richtiger Regentag hatte uns eigentlich noch gefehlt, bisher hatten wir einen kleinen Schauer am Anfang auf dem Weg aus Lhasa heraus und dann gestern Nacht im Last Resort. Heute hat es jedoch erst am zeitigen Morgen angefangen zu regnen und zu gewittern und dann auch nicht wieder aufgehört. So brauchen wir dann doch unsere Regensachen, als wir um neun Uhr auf die Räder steigen.

Schade, dass ich gestern von der grandiosen Landschaft hier so wenig Bilder gemacht habe, mir war es ein wenig zu diesig und heute ist bis auf die Wolkeninseln nicht mehr so viel zu sehen, auch wenn es nach den 300 Höhenmetern, die wir gleich am Anfang nach oben gefahren sind, gleich mit regnen aufhört.

Als wir in Bhaktapur, einer weiteren alten Königsstadt im Katmandutal, ankommen, zeigt sich die Sonne wieder von ihrer wärmsten Seite. Gemütlich marschieren wir durch die Straßen der Altstadt mit den beeindruckenden Backsteinbauten und kommen dann zum hiesigen Hauptplatz, dem Durbar Square. Einmal ist jetzt sogar für einen Augenblick die Sicht frei auf den Himalaya und noch einmal glänzen weit entfernt ein paar 6000er Gipfel mit Schnee bedeckten Kappen in der Sonne, aber alles ist wirklich weit weg und nicht mehr so nah, wie wir es in den letzten Wochen genießen durften.

Nach einem ausgiebigen Mittagessen machen wir uns dann auf die letzten 15 Kilometer unserer Radtour, nämlich die Einfahrt in Zentrum von Katmandu. Einige von uns fürchten diesen Streckenabschnitt mehr als die 5000er Pässe, die wir gefahren sind. Mein Eindruck vor drei Wochen hier in Katmandu war allerdings, dass es nicht halb so wild abgeht, wie in anderen Städten Asiens. Und wirklich, als wir dann ins Gewühl eintauchen, haben wir uns recht schnell daran gewöhnt eng zusammen zu bleiben und nicht von jedem kleinen Nepalesen an den Rand drücken zu lassen. Es ist wieder die asiatische Kunst des Fahrens, auf die man hier stößt: Recht erbarmungslos seinen Willen durchsetzen und trotzdem niemand umfahren. Im Zweifel hat der Asiate, hier der Nepali, dann doch einen Finger an der Bremse. Lediglich unser Begleitfahrzeug haben wir in den Wirren der chaotischen Straßen Katmandus recht schnell verloren und mein GPS hat einen leichten Defekt und reagiert nur noch mit Verzögerung. Trotzdem kommen wir dann durch kleinste Gassen und Sträßchen dem Hotel immer näher und verfahren uns genau dort, wo wir uns vor drei Wochen schon einmal verlaufen hatten. Das hat natürlich den Vorteil, dass wir nun ohne Fragerei zurück finden können.

Am Abend haben wir dann unser Abschlussessen, in einem alten Gebäude im Kolonialstil gibt es ein nettes Restaurant mit kultureller Umrahmung. Hier genießen wir dann noch einmal ausgiebig nepalesische Küche mit Currys und Linsenbrei und dazu gibt es traditionelle Musik und Tänze. Damit geht nun fast unsere reise zu Ende, morgen haben wir noch fasst einen ganzen Tag Zeit, uns ein wenig in den Straßen der Stadt zu tummeln und am Abend geht es dann nach Hause zurück, auch wenn wir bei einem Blick auf den heimischen Wetterbericht dann doch gleich noch eine spontane Verlängerung anmelden wollen.


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