And again …

Entlang der Seidenstraße, 24.07. bis 17.08.2015

Fahrt von Urumqi nach Turfan, insgesamt 190 km, Start bei Regen, Fahrradfahrt bei Sturm und Ankunft im Trockenen

Wenn das so weiter geht, stoße ich noch meinen Kollegen Volker Häring als den König der Regenmacher vom Thron. Es ist der dritte Regentag in einer Wüstenregion. Wenn wir in Turfan ankommen, liegen mir wahrscheinlich die Leute zu Füßen. Vielleicht errichten sie mir zu Ehren ja auch einen Schrein.

Wie auch immer, es schiffte beträchtlich als wir in Urumqi aufbrachen. Allerdings saßen wir verteilt in zwei Autos und ließen uns bei unserer heutigen 190 km Etappe die ersten 90 km fahren. Bei dem Regen ganz legitim, wie ich finde. Nach 82 km kamen wir in einer Kleinstadt namens Dabanchang an, in deren Nähe der größte Windpark Chinas gebaut wurde. Die letzten Kilometer waren wir auch tatsächlich an nichts anderem als endlosen Kolonnen von Windkrafträdern vorbei gefahren. Don Quichotte hätte seine wahre Freude gehabt.

Allerdings regnete es in Dabanchang immer noch. Also ließen wir uns noch ein wenig weiter bringen. Die letzte Regenfahrt hatte unseren bereits vorhandenen Erkältungen nicht unbedingt gut getan. Bei Kilometer 102 tröpfelte es nur noch ganz bescheiden und wir beschlossen nun auf die Räder zu steigen. Es regnete zwar jetzt nicht mehr, aber es wehte eine steife Brise. Die wurde immer steifer, je weiter wir fuhren und schließlich war der Wind so stark, dass wir gar nicht mehr treten mussten, sondern nur bremsen, damit wir nicht zu schnell wurden. Nach ein paar Kilometern riss der Wind dann einen von uns vom Rad. Erst da registrierte ich, wie stark der Wind überhaupt war, denn ich hatte große Schwierigkeiten mein Rad gegen den Wind zurück zu schieben. Das gelang nur mit aller Kraft. Glücklicherweise war außer Prellungen und Schürfwunden nichts passiert, aber auf den Schrecken kehrten wir an einer Tankstelle erstmal auf einen Kaffee ein.

Anschließend wollten nur noch 4 Verwegene weiter radeln oder eher segeln. Knapp einen Kilometer nach der Tanke ging die Landstraße dann auf die Autobahn. Hier brachen wir dann unsere Segeltour ab. Das war uns zu riskant. Vom Wind hin und her gerüttelt neben den großen LKW herzuschweben fanden wir doch zu gefährlich. Da kein anderes Fahrzeug zu bekommen war, fuhr unser Begleitfahrzeugfahrer Xiao Yang die ersten Drei von uns zusammen mit unserem Gepäck und deren Rädern die restlichen 70 km ins Hotel. Wir anderen vier schoben mühsam unsere Räder zurück zu der Raststätte an der Tankstelle und warteten dort rund zweieinhalb Stunden auf Xiao Yang, der uns dort abholte. Den Radtag hatten wir uns ein wenig anders vorgestellt, aber in Anbetracht der Umstände war es so das Beste.

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