Moloch mit Charme

Das Blaue China, 16.10. bis 07.11.2016

Ein Tag in Guanzhou ganz ohne Räder

Die Nacht endete schon sehr früh. Um 05:30 schmissen uns die Schaffner rigoros raus und machten uns klar, dass der Zug bald ankommen würde. Katzenwäsche und dann war es auch schon so weit, um 06:11 Uhr kamen wir in Guangzhou an. Unser Fahrer brachte uns ins Hotel aber leider waren noch keine Zimmer frei. Die Rezeptionistin sagte, dass sie in der Regel zwischen 10 und 11 Uhr Zimmer frei hätten. Wir wanderten um Shamian Island, die Kolonial-Insel auf der unser Hotel liegt und tranken Kaffe in einem noblen Kaffeehaus. Um 11 Uhr gingen wir zurück ins Hotel aber es gab immer noch keine freien Zimmer. Also machten wir ein kleinen Ausflug zum berühmten Qingping Markt für traditionelle Medizin und liefen eine Runde durch die Altstadt. Um kurz vor eins standen wir wieder an der Hotelrezeption. Diesmal hatten sie immerhin schon zwei Zimmer und ein drittes wurde auch gerade frei. Endlich duschen! Denn nach der Fug fühlten wir uns doch ganz schön schmuddelig.

Nachmittags fuhren wir dann mit der U-Bahn zur Akademie des Chen Klans, eine sehr opulent geschmückte Anlage, die der Nachwuchs-Ausbildung des Chen Clans diente. Ebenso diente die tempelartige Anlage der Ahnenverehrung. Heute ist dort eine Ausstellung für chinesisches Kunsthandwerk untergebracht.

Weiter ging es zum Tempel der 6 Banyan Bäume (Liu Rong Si). De Tempel war leider größtenteils in Renovierung und auch die Hauptattraktion des Tempels, die 9 stöckige Blumenpagode, war geschlossen. Auf dem Rückweg nutzten wir die Gelegenheit und machten einen ausgiebigen Geschäftsbummel. Das Abendessen nahmen wir in einem traditionellen kantonesischen Restaurant ein. Ein bisschen teurer aber gut. Aber das war ja schließlich der Abschlussabend in China. Morgen geht’s schon nach Hongkong, da reisen wir rein technisch aus der VR China aus.

Schweinsgalopp

Mythos Mekong, vom 14.09. bis 12.12.2016

95 km vom Nam Ngum Stausee nach Vientiane

Es geht (mal wieder!) im Schweinsgalopp Richtung Vientiane. Die Viererbande lässt es mal wieder ordentlich laufen. Mit 28-29 KMh/h geht’s in den Flachstrecken dahin, wobei Martina (wohl zum großen Erstaunen der heimischen Bevölkerung) häufig vorneweg die Pace macht (sie läuft regelmäßig Marathon!). Bewundernswert. Wobei auch die Männer über eine Kondition/ Konstitution verfügen, bei der ich mir nicht vorstellen kann, dass sie zum Broterwerb ihrer heimischen Ärzte viel beitragen. Immerhin kann ich nach den gefahrenen Bergetappen inzwischen besser mithalten.

Sobald wir auf die N 13 stoßen und damit Vientiane immer näher kommen, finden sich immer mehr Häuser und Geschäfte entlang der seit letztem Jahr ordentlich asphaltierten Bundesstraße. Was Wunder auch. Hauptstadt zu sein, heißt ja nun nicht nur, Zentrum des politischen, sondern eben auch des wirtschaftliches Lebens zu sein. Entsprechend also der Zuzug vom Land in die Metropole, für alle verbunden mit der Hoffnung, vielleicht hier endlich Geld zu verdienen.

Die Stadt präsentiert sich als sehr touristenfreundlich. Zahlreiche Hotels, Backpackerunterkünfte, Cafés und Restaurants bieten für westliche Geldbeutel außerordentlich attraktive Angebote. Auch geht es im Vergleich zu Bangkok, Saigon oder auch Phnom Penh deutlich entspannter zu. Natürlich hat es bereits einen ordentlichen Verkehr, aber es liegt nicht nur am Fehlen der Hundertausenden Mopeds, die in den anderen Städten die Verkehrssituation so unerträglich machen. Die Gemütslage ist einfach (noch) eine andere. Mal gucken, was der morgige Tag uns zeigen wird.