Laos by boat

Goldenes Dreieck, vom 16.01. bis 30.01.2020

Bootsfahrt auf dem Nam Ou, von Muang Khua nach Muang Ngoi

Bis vor einigen Jahren hatte unser Zielort weder Strom noch Straßenanschluss. Mittlerweile ist Muang Ngoi ans Straßennetz angebunden und Strom gibt es auch, die meisten Besucher kommen aber noch immer mit dem Boot an. Für uns ist heute Radpause angesagt, „Laos by boat“ statt „China by bike“.

Nach einer vierstündigen Fahrt auf dem Nam Ou, Laos längstem Binnenfluss, mit Stopps in zwei Dörfern, landen wir in Muang Ngoi. Allerdings gibt es seit meinem letzten Besuch einen Staudamm, ein chinesisches Hydropower-Projekt, das einige ufernahe Dörfer zum Umzug nach weiter oben zwingt. Vielerorts werden Hänge abgeholzt, wahrscheinlich für das benötigte Baumaterial, und die Marke der letztendlichen Stauung ist schon gut zu erkennen: Bis dahin werden vom Wasserspiegel aus sämtliche Bäume gefällt, sie liegen noch zum Trocknen an Ort und Stelle, und sind noch nicht abgeholt. Der Staudamm selbst ist im Bau, wir umfahren ihn weitläufig mit einem TukTuk, das sich vollbeladen über eine staubige teils sehr steile Straße quält.

In Muang Ngoi ist von alledem nichts zu spüren. Es ist eine Mischung aus verschlafenem Dorf und Backpackerparadies mit vielen kleinen Restaurants, die Pfannkuchen und Coffee Lao anbieten, so viele westliche Gesichter haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Auf den Dorfwegen laufen Hühner, Hunde und Katzen herum, dahinter sind kleine feine Gemüsegärten angelegt, vom Tempel bis zum Dorfende läuft man fünf Minuten und hat alles gesehen, von einigen Stichsträßchen einmal abgesehen. Wer nicht kocht (nach dem Motto: gut Ding will Weile haben) oder seine Netze flickt, hält ein Schwätzchen mit den Nachbarn, oder beschreibt den Neuankömmlingen geduldig den Weg zum Aussichtspunkt. Muang Ngoi ist eine Paradebeispiel dafür, dass in Laos alles und jeder eine langsamere Gangart geht.

Die Bungalowanlage des Lattanavongsa Guesthouses ist jedesmal wieder ein Ort zum entspannen, man könnte den ganzen taglang auf der Terrasse sitzen und in die umliegenden noch ursprünglich bewaldeten Hügel schauen. Wir entscheiden uns aber noch für den schweißtreibenden Aufstieg zum Viewpoint, und werden mit einem phantastischen Blick über den Fluss belohnt.

PS: Wlan gibt es im Guesthouse nicht, deswegen folgt der Blog mit etwas Verspätung.

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