Trilogie

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Tagesausflug von rund 65 km zu den Tempeln der Roluos-Gruppe, nachmittags Bootsfahrt auf dem Tonle Sap

Die Roluos-Gruppe besteht aus den Tempeln Preah Koh, Bakong und Lolei. Diese Tempelgruppe trägt ihren Namen aufgrund der Nähe zu dem Dorf Roluos. Unsere erste Station war der kleinste der drei Tempel Lolei aus dem Jahre 893. Dieser lag früher inmitten eines künstlich angelegten Sees von 3800 m Länge und 800 m Breite. Der See ist aber leider schon ausgetrocknet. Direkt neben der Anlage steht ein kleines buddhistisches Kloster in dem die Mönche Wahrsagen. Vom Tempel ist zur Zeit eigentlich nichts zu sehen, denn er ist komplett eingerüstet.

Unterwegs machten wir bei einer Bauernfamilie Halt die Körbe flocht und Palmensaft erntete. Eitel und Wanna unser Guide demonstrierten uns todesmutig wie der Saft von den Palmen abgezapft wird.

Der Bakong aus dem Jahre 881 war nun ein stattlicherer Tempel. Er gilt als der erste Khmer-Tempel, der auf einem künstlich aufgeschütteten Hügel gebaut wurde. Die späteren Tempel wurden dann nach dessen Vorbild alle so gebaut.

Die Anleger für die Bootsfahrt lagen wegen des niedrigen Wasserstandes auf dem Trockenen. So mussten wir noch ein paar Kilometer weiter raus radeln bis die Fahrrinne des kleinen Flüsschens auf dem die Boote Richtung See fahren tief genug wurde. Das war schon interessant zu sehen, welche Auswirkungen der niedrige Wasserstand auf das Leben der Leute hat, die sonst in Dörfern mitten im Wasser leben. Das einzig Gute an der Situation ist vielleicht, dass die Kinder nun Fahrradfahren lernen können, sofern sie eines haben.

Am Abend gönnten wir uns noch einen Tempel, einen Apsara- Vergnügungstempel. Die Apsara sind legendäre Tempeltänzerinnen, die in vielen der Khmer-Tempel abgebildet sind. Zu der Show gab es ein Buffett und man konnte vor und während der Show essen. Sehr touristisch war die Veranstaltung, aber weil sehr farbenfroh gut für die Kameras.

Again

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Tagesausflug von rund 65 km zu den Tempeln Bantei Srei, Neak Prean, Preah Kan, Ta Nei und Preah Rup.

Und schon wieder habe ich meine Kamera vergessen. Fotografieren ist irgendwie nicht mein Ding. Weder mache ich gute Bilder, noch habe ich eine gute Kamera, noch denke ich daran meine Kamera mitzunehmen. Mit dem Pulitzer-Preis wird das so nix.

Um etwas mehr Zeit bei den Tempeln zu haben, ließen wir uns ein Stück in das Areal von Angkor hineinfahren, denn der Tempel Bantei Srei liegt ziemlich weit im Norden des Areals. Wir radelten dennoch rund 30 km dorthin. Bantei Srei gilt als der kunstvollste der Angkor-Tempel, mit feinen Figuren und Reliefs in rötlichen Sandstein gemeißelt und noch erstaunlich gut erhalten wenn man bedenkt, dass der Tempel bereits im Jahre 967 eingeweiht wurde. Das gesamte Areal von Angkor ist UNESCO Weltkulturerbe und verschiedene Nationen haben die Patenschaft über diverse Tempel übernommen. Bantei Srei wird von der Schweiz gepflegt und restauriert.

Neak Prean war nur sehr klein und außer dem Zentralturm umgeben von 4 Wasserbassins nicht mehr viel übrig. Dafür war Preah Kan umso größer. Jayavarman der VII. hatte diesen Tempel seinem Vater gewidmet und dort dessen Schwert hinein gebettet. Daher heißt der Tempel übersetzt auch soviel wir Tempel des mystischen oder geheimen Schwertes.

Ta Nei wiederum war sehr klein und verfallen und lag mitten im Dschungel. Die Fahrt von dort weg war recht spannend, denn es ging über kleine Trampelpfade durch den Wald und über eine alte französische Staustufe. Wir fuhren auf Preah Rup zu, wo wir den Sonnenuntergang sehen wollten. Wirgaben Gas zu gut es ging und sprangen sogar auf die letzten Kilometer noch in den Bus um ja pünktlich zum Sonnenuntergang zu sein. Als wir den Preah Rup dann schließlich erklettert hatten, war die Sonne noch kurz zu sehen und dann verschwand sie hinter Wolken und wart nie wieder gesehen. Das war’s dann mit Sonnenuntergang. Und dafür die Hetzerei.

Trubel

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Fahrt von Kampong Thom nach Sambor Prei Kuk, rund 30 km, anschließend Transfer nach Siem Reap.

Die Fahrt war kurz, schlappe 30 km. Das sitzen wir mittlerweile auf einer Backe ab. Manche von uns auch notgedrungen, weil sie sich auf der langen Etappe nach Kampong Cham wundgeritten haben. Also keine große Herausforderung heute. Wenn nur die Hitze nicht wäre, denn die macht ja doch jeden Schritt und jeden Tritt ins Pedal zur Schwerstarbeit. Wir haben wieder knackige 35°C.

Unser radlerisches Ziel heute ist der alte Khmer-Tempel Sambor Prei Kuk, der bereits vor den Angkor Tempeln entstanden ist und sozusagen Pate gestanden hat. Die Anlage ist nicht gerade klein, denn ursprünglich 293 Gebäude brauchen ja Platz. Heute sind aber nur noch 47 Ruinen zu finden, die weitläufig im Wald verstreut liegen. Dass nur noch so wenig übrig geblieben ist, verdanken wir einerseits der Natur, die sich Ihren Platz zurückerobert hat, andererseits aber auch unseren amerikanischen Freunden, die während des Vietnamkrieges hier kräftig bombardiert haben, weil sich hier gerne mal Vietkong Soldaten tummelten. Man kann heute noch die Bombenkrater sehen. Eingeweiht wurde der Tempel 615 und war das Herz der damaligen Hauptstadt Isanapurna des Reiches Chenla. Wir ließen uns von einem Tempelguide durch die Anlage führen und fuhren anschließend mit dem Bus nach Siem Reap, dem Startpunkt aller Angkor-Unternehmungen.

Was hat sich Siem Reap in den letzten 5 Jahren verändert. Vor 5 Jahren war auch schon eine Menge los, aber nicht ein solcher Rummel. Man kommt sich hier fast schon vor wie auf Mallorca. Jedes Haus ist entweder Souvenirshop, Restaurant, Bar oder Disco. Ein partywütiges Jungvolk strömt durch die Straßen und macht die Nacht zum Tage. Man kann sich nur schwer vorstellen, dass diese Jugendlichen auch zu den Angkor-Tempeln fahren und Kulturprogramm absolvieren. Holger und Eitel, die vor 8 Jahren schon einmal hier waren, fragten wehmütig wo ihr verschlafenes Siem Reap hin ist.


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Imaginär

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Fahrt von Kampong Cham nach Kampong Thmar, rund 70 km, dann Transfer nach Kampong Thom.

Wir waren kaum losgefahren, da merkte ich, dass ich meinen Fotoapparat nicht dabei hatte. Der lag gut verstaut in meinem Koffer und der war, weil er der größte Koffer der Gruppe ist, im Gepäckbus der aller unterste. Heute gibt es also keine Fotos. Schade, gell? Die Impressionen müsst Ihr Euch diesmal dann selbst vorstellen, sozusagen ein imaginärer Blog.

Als Überraschungsgast erschien heute Pierre beim Frühstück. Pierre ist Schweizer und betreibt die Reiseagetur Biking Cambodia. Er ist unser lokaler Buchungspartner hier in Kambodscha. Insbesondere zur Freude der Damen hatte Pierre als Willkommensgeschenke traditionelle Khmer-Tücher dabei. Unser Guide Wanna betätigte sich als Model und führte die verschieden Arten des Tuchumbindens vor.

Nach rund 11 km erreichten wir einen kleinen Tempel namens Wat Nokor. Um diesen kleinen Tempel im Khmer-Stil rankt sich eine nette Legende. Und zwar soll sich hier entschieden haben wer bei wem um die Hand anhalten muss. Es wurde ein Wettstreit begonnen und Aufgabe war es den größtmöglichen Hügel aufzuschütten. Zwei Teams, ein Männerteam und ein Frauenteam sollten bis zum Erscheinen des Morgensterns jeweils einen Hügel aufschütten. Die Frauen ersannen eine List und bastelten einen Morgenstern, den sie vorzeitig aufhängten. Die Männer ließen sich davon blenden und gingen siegessicher nach Hause. Die Frauen arbeiteten fleißig weiter und als am nächsten Morgen bei Tageslicht die Bewertung kam, hatten die Frauen bei weitem den höheren Hügel. Aus diesem Grund müsse seit damals die Männer um die Hand der Frauen anhalten.

Wir setzten die Fahrt fort bis Kampong Thmar, von wo wir dann einen Transfer nach Kampong Thom hatten.
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Rastlos

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Fahrt von Kratie über Chlong nach Kampong Cham. 125 km größtenteils Sandpiste

„Früh los“ war heute die Devise, denn wir hatten 125 km vor uns von denen weite Strecken über nicht asphaltierte Piste ging. Unserem Vorsatz machte setzte aber unser Hotel Grenzen, denn die boten erst ab 07:00 Uhr Frühstück an, so dass sich unsere Abfahrt auf 08:00 Uhr terminierte. So früh am morgen ist es noch nicht so heiß, aber doch schon mollig warm, denn nachts kühlt es nicht richtig ab wie bei uns zuhause.

Die Strecke gestaltete sich sehr abwechslungsreich, denn wir fuhren durch ein gemischtes Gebiet von buddhistischen Khmer und moslemischen Cham. Es ging durch kleine Dörfer, vorbei an Tempeln und Moscheen sowie durch den ehemaligen Kolonialort Chlong. Insgesamt eine sehr interessante Strecke.

Einzig das Mittagessen war leider ein Wermutstropfen, denn es fiel quasi aus. Zu spät erfuhr ich von unserem Guide Wanna, dass die einzige Mittagsmöglichkeit bei Kilometer 90 sei. Das war definitiv zu spät. Wir behalfen uns mit Obst, das die Fahrer auf den lokalen Märkten kauften. Nach 89 km kamen wir an eine Fähre, die allerdings auf der anderen Seite wartete bis sie voll besetzt war. Als sie auf unserer Seite angekommen war wartete sie wieder bis sie vollbesetzt war bevor sie abfuhr. Das kostete uns 45 Minuten Wartezeit. An ein Mittagessen oder eine gemütliche Rast mit Kaffee auf der anderen Flussseite war nun gar nicht mehr zu denken, also fuhren wir durch bis nach Kampong Cham und freuten uns in Gedanken schon wahnsinnig auf unser Abendessen.


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Selten

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Tagesausflug in Kratie mit Delfinwatching und Fahrt über die Flussinsel Koh Trong

In Kratie selbst gibt es nicht besonders viel zu sehen. Die Stadt ist voll von Restaurants, Bars und Shoppingmöglichkeiten. Deshalb fuhren wir aus der Stadt raus den Mekong entlang. Nach rund 15 km kamen wir zum Hügeltempel Phnom Sambok. Der Aufstieg kostete einigen Schweiß, denn es waren schätzungsweise 300 Treppenstufen. Auf dem Zwischenplateau konnten wir bestaunen was uns in der Hölle so erwartet. Ziemlich drastisch wurden die Strafen dargestellt und was uns vor allem erschreckte war die harte Strafe für den Genuss von Alkohol. Wir fragten uns unweigerlich, kommen wir jetzt für unser Schmutzbier am Ende der Radetappen in die Hölle?

Wesentlich entspannter ging es bei den Irawadidelfinen zu. Wir saßen relaxt in kleinen Booten zu je vier Personen und ließen uns auf den Mekong hinausfahren. Dort verbrachten wir bei abgestelltem Motor eine ganze Stunde und beobachteten diese seltenen Delfine beim Auftauchen und Luftholen. Da es hier bei Katie noch zirka 60-80 Delfine gibt, sieht man sie zu allen Tageszeiten. Das ist schon ein schönes Erlebnis diese vom Aussterben bedrohten Delfine so aus der Nähe erleben zu können. Vor 40 Jahren gab es in der Region noch rund 1000 Delfine aber die Roten Khmer haben sie mit Granaten gefischt um aus ihrem Fett Öl für Lampen zu gewinnen. Zum Glück hat die kambodschanische Regierung hier ein Schutzgebiet für die Delfine ausgewiesen – hoffentlich nicht zu spät.

Am Nachmittag stand die Mekonginsel Koh Trong auf dem Programm. Außer Sandra wollte aber niemand mit auf die Insel, also fuhren wir nur zu dritt zusammen mit unserem Guide Wanna. Koh Trong ist eine gemütliche, urige Insel auf der die Menschen hauptsächlich von der Landwirtschaft leben. Außerdem befinden sich am Rande der Insel noch eine Reihe vietnamesischer Boatpeople. Wir hatten die Räder dabei und machten eine Runde um die Insel. Als wir mit der Fähre wieder zurück ans Festland fuhren ging gerade die Sonne feurig rot über der Insel unter. Ein toller Anblick und ein toller Abschluss für dem Tag.


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Gewöhnungsbedürftig

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Fahrt von Stung Treng nach Kratie. Etwa 40 km entlang des Mekong bei rund 35°C. Dann kurzer Bustransfer und nochmals 25 km auf Sandpiste durch kleine Dörfer bis Kratie.

Unser erstes kambodschanisches Frühstück war etwas gewöhnungsbedürftig. Waren wir bislang in Laos mit Baguette und Ei oder Marmelade verwöhnt worden, sahen wir uns heute mit Reis mit gebratenen Hühnerbeinen oder einer Nudelsuppe mit einem halben Schweineknie konfrontiert. Nach einer kurzen Phase der Irritation verputzten wir aber auch dieses.

Der Rückweg zum Hotel ging am Marktplatz von Stung Treng vorbei wo wir uns den Markt etwas näher anschauten. Ein enormes Treiben und eine breite Produktpalette von Lebensmitteln aller Art über Haushaltsgeräte bis hin zu Kleidung für Jung und Alt war hier anzutreffen.

Um halb neun radelten wir los in Richtung Kratie. Erst ging es eine Weile am Mekong entlang und durch Dörfer hindurch bis wir wieder vom Mekong abbogen und zur Nationalstraße fuhren. Hier kehrten wir ein in einem kleinen Restaurant und aßen gebratene Nudeln. Hier in Kambodscha scheint es keine frisch gemachten Nudeln zu geben wie in den Nachbarländern. Alle Restaurants nehmen Instantnudeln und peppen sie mit etwas Gemüse, Ei, und Fleisch ein wenig auf.

Da die Stecke nach Kratie doch recht weit ist, ließen wir uns nun rund 80 km mit den Begleitbus fahren was den Vorteil hatte, dass wir auch die Mittagshitze umgingen. Etwa 25 km von Kratie setzten wir uns wieder auf die Räder und radelten den Rest auf einer Nebenpiste gesäumt von kleinen Dörfern nach Kratie.


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Bergfest

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Fahrt von Don Khone über die Kambodschanische Grenze nach Stung Treng.

Mit dem heutigen Grenzübertritt von Laos nach Kambodscha haben wir in etwa die Hälfte der Reise hinter uns, also Bergfest. Da wir unsere Räder noch zur Verfügung hatten, beschlossen wir noch bis zur kambodschanischen Grenze zu radeln. Auf dem Weg zur Grenze schauten wir uns noch den größten Wasserfall Südostasiens, den Khon Phapheng Wasserfall, an. Das ist schon ein ganz schönes Getöse dort, wenn der Mekong auf etwa 10 km 21 Meter hinunter fällt. Ich will gar nicht wissen welche Wassermassen in der Regenzeit dort hinunter rauschen.

Die Grenzformalitäten waren relativ rasch vorüber. Formular ausfüllen, Fieber messen, 1 Dollar bezahlen, Formular ausfüllen. Pass abgeben, 2 Dollar bezahlen, fertig. Nun ließen wir uns erst ein Stück mit dem Bus fahren und stiegen etwa 20 km vor Stung Treng wieder auf die Räder. Das war auch gut so, denn die Stecke war wenig attraktiv weil die meisten Bauern gerade ihre Felder abbrannten. Die Landschaft war braun/schwarz und die Luft rauchgeschwängert. Außerdem waren große Teilstücke der Straße weggerissen und nur noch Sandpiste. So umgingen wir das Gröbste und kamen ganz entspannt in Stung Treng an. Das Abendessen nahmen wir in einem traditionellen kambodschanischen Restaurant ein und hatten den Eindruck, dass die Kambodschaner kräftiger würzten als die Laoten. Auf jeden Fall machte das Essen Hunger auf mehr.


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Inselhüpfen

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Tagesausflug auf Don Det, Don Khon und Don Sadam

Das Gebiet in dem wir uns befinden nennt sich Si Phan Don – Viertausend Inseln. Der Mekong ist hier rund 14 km breit und ist übersäht mit einer unzähligen Inseln. Ob es tatsächlich 4000 sind weiß ich nicht und kann es mir eigentlich nicht vorstellen. Wir radelten heute über drei der Inseln.

Wir starteten auf Don Khon, also auf unserer Insel, und schauten uns zuerst die historische Lokomotive an, welche die Franzosen hier gelassen haben. Die Kollonialmächte Frankreich und England waren bemüht, die Kontrolle über den oberen Lauf des Mekong zu ergattern und so versuchte Frankreich von Süden her die Mekong-Wasserfälle bei den 4000 Inseln mit einer Bahnstrecke über Don Khon und Don Det zu überbrücken. Letzte Zeugen dieser Anstrengung sind besagte Lokomotive und die alte Eisenbahnbrücke zwischen den beiden Inseln. Über diese Eisenbahnbrücke fuhren wir heute mit den Rädern und machten eine Runde über Don Det, der Backpacker-Insel.

Zurück auf Don Khon ging es runter zum Südzipfel wo einst die Verladestation der Franzosen war. Dort wurden die Schiffe entladen und alles auf die Eisenbahn verladen. Hier unten gibt es auch noch ein paar wenige Mekong-Delphine, die man von Booten aus beobachten kann. Wir ließen uns übersetzen auf die Nachbarinsel Don Sadam weil wir hörten, dass man dort seit kurzem auch radeln könne. Das Radeln gestaltete sich aber etwas schwierig. Auf der Insel wird gerade ein Staudamm gebaut hinüber zur Nachbarinsel. Dazu wurden mit einer Planierraupe breite Schneisen über die Insel gepflügt, die weder angenehm zu radeln waren noch besonders romantisch anmuteten. Immer wenn eines der vielen Baufahrzeuge vorbei bretterte bekam man eine Staublunge und die Augen tränten. Eine Runde genügte also über die Insel und dann setzten wir wieder über auf Don Khon.


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Kreuzen

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Bootsfahrt auf dem Mekong von Champasak nach Don Khon.

Laut knatterte der Dieselmotor unseres Bootes das uns von Champasak nach Don Khon brachte. Der Mekong, die Hauptlebensader Südostasiens, hat zur Zeit einen extrem niedrigen Wasserstand, was die Navigation recht schwierig macht. Unser Bootsführer musste ständig kreuz und quer über den Mekong schippern um eine Fahrrinne zu finden die tief genug ist, dass man sich vorkam wie auf einem Segelschiff das gegen den Wind kreuzt. Vermutlich war wegen des niedrigen Wasserstands auch kaum was los auf dem Mekong, abgesehen von kleinen Fischerbooten.

Gegen 14:30 Uhr erreichten wir Don Khong, die größte der Viertausend Inseln, wie das Gebiet hier unten im Süden von Laos heißt. Um auf viertausend Inseln zu kommen müssen sie wohl jeden Strauch mitgezählt haben der dort im Wasser wächst. Da ab Don Khong der Wasserstand extrem niedrig wurde, mussten wir in ein kleineres Boot umsteigen. Vorher labten wir uns noch an einer Nudelsuppe und dann ging es auf dem recht kleinen Boot wieder kreuz und quer über den Mekong bis nach Don Khon und zwar genau bis vor unser Hotel, denn unser Hotel hat einen eigenen Anleger.

Das Sala Don Khon ist ein sehr stilvolles Hotel mit schönen Zimmern in einem französischen Kolonialgebäude und 3 der Zimmer waren schwimmende Bungalows auf dem Mekong. In dieser hübschen Herberge durften wir sogar 2 Nächte verbringen.