Rundtour im Tal von Luang Namtha

Goldenes Dreieck, vom 11.10. bis 02.11.2019

Tagesausflug im Tal von Luang Namtha, bedeckt und später sonnig, etwa 20 km

Unsere Rundtour im Tal von Luang Lamtha hält, was sie verspricht: Wir haben schöne Blicke über die fruchtbare Ebene und lernen einiges über die Kultur und Lebensweise der Laoten. Wir besuchen die recht neue, zehn Jahre alte, begehbare Stupa, sowie eine alte Stupa, die von den Amerikanern im „geheimen Krieg“ zerbombt wurde. Dann besuchen wir ein Dorf der Akha (eine tibeto-burmesische Ethnie), und schauen einigen alten laotischen Frauen beim Weben von schön gemusterten Röcken über die Schulter. Durch die Reisfelder geht es dann zurück nach Luang Namtha.

In der Tradition des Weltreiseblogs sollen die Eindrücke dieses Tages hier als „Bilderbuch-Blog“ zusammengefasst werden.

Morgen heißt es wieder früh aufzustehen, dann steht nämlich die zweite Königsetappe der Tour an. Auf dem Weg nach Muang Xay erwarten uns 120 km und 1400 Höhenmeter… aber auch schönste Landschaft!

Rüber nach Laos!

Goldenes Dreieck, vom 11.10. bis 02.11.2019

Grenzübertritt von China nach Laos, dann Fahrt nach Luang Namtha, heiß und sonnig, 39 km

Ein bisschen spannender als gewöhnlich wird unser Grenzübertritt von China nach Laos dadurch, dass Emmerich‘s Visum schon vor fünf Tagen abgelaufen ist. Irgendwas muss da bei der Kommunikation mit der Schweizer Visaagentur schiefgegangen sein – statt dem benötigten 45-Tage-Visum hat er nur 30 Tage bekommen, war aber nun schon 35 Tage da. Dies fällt dem freundlichen Grenzbeamten, der unsere Pässe kontrolliert, natürlich auf, und wir werden ins Grenzpolizeibüro gebeten, damit der Fall untersucht werden kann. Auch für mich ist die Situation neu, und während wir dort sitzen und warten, malen wir uns die schlimmstmöglichen Szenarien aus: Muss eine hohe Strafe gezahlt werden? Müssen wir stundenlang warten und kommen deshalb heute nicht mehr nach Luang Namtha? Drohen eventuell sogar nervenaufreibende Telefonate ins Ausland oder mit der Botschaft? Nachdem man uns mit diesen Gedanken etwa 45 min zappeln gelassen hat, kommt dann die erleichternde Botschaft: Da Emmerich zum ersten Mal in China war und weniger als 10 Tage überzogen hat, sieht man von jeglichen Bestrafungen ab. Puh! Also schnell den Ausreisestempel geholt, rüber zum laotischen Grenzposten gefahren, dort das Visa on arrival bekommen und dann sind wir endlich in Laos. Der Rest der Gruppe hat auch ein Weilchen für die Formalitäten gebraucht, und so haben wir insgesamt auch kaum Zeit verloren.

Empfangen werden wir in Laos von unserer neuen Begleitcrew, bestehend aus Ming, unserem lokalen Guide, und Kham, dem Fahrer des geräumigen Begleitautos. Das erste Stück durch Laos werden wir im Auto gefahren – hier bauen die Chinesen große Hotels und Spielcasinos, und die Straße ist staubig und von großen LKW befahren. Dann aber nehmen wir unserer Räder in Empfang, stärken uns mit einer ersten laotisch Reisnudelsuppe und ab geht‘s in Richtung Luang Namtha.

Die Einfahrt ins paradiesische Tal von Luang Namtha ist auch für mich als Guide immer wieder toll. Saftig grüne Reisfelder erstrecken sich über eine weite Ebene, die von bewaldeten Bergen umgeben ist. Wir freuen uns schon darauf, morgen das Tal auf einem entspannten Tagesausflug zu erkunden.


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Ein letztes Mal tönt die Muschelpfeife

Goldenes Dreieck, vom 11.10. bis 02.11.2019

Fahrt von Mengla nach Mohan, heiter bis wolkig, recht heiß, 58 km

Wen Wen, die süße kleine Tochter unserer Begleitfahrer hat eine Muschelkette um den Hals mit einer Pfeife dran. In den letzten Tagen hat es sich etabliert, dass sie damit immer zum Aufbruch mahnt. Nach jeder Pause, wenn es heißt, sich frisch gestärkt durch Obst und Kekse wieder auf die Drahtesel zu schwingen, bläst Wen Wen das Signal. Ein schöne Ritual, dass ihr und uns gleichermaßen Spaß macht.

Recht gut erholt von den gestrigen Strapazen starten wir heute den Tag – alle haben wieder Lust auf das Frühstück – ein gutes Zeichen! Unterwegs haben wir Spaß auf einer schön federnden Hängebrücke und schauen den Kautschukbauern beim Abfüllen des weißen Kautschuksaftes zu: Kanister um Kanister bringen die Bauern zu dieser Jahreszeit die weiße Flüssigkeit in die Abfüllstationen, in denen mit Hilfe eines modernen Messgeräts die Reinheit des Kautschuks bestimmt wird und verzeichnet wird, wer wieviel Liter abgegeben hat.

Auch heute tutet es wieder regelmäßig aus dem Auto, wenn es Zeit wird, weiter zu radeln. Und am Nachmittag, nach einem letzten gemeinsamen Essen mit unserer goldigen Begleitfahrerfamilie, die sich mal wieder herzallerliebst um uns gekümmert haben, tutet es dann zum letzten Mal: Da wir morgen über die Grenze nach Laos gehen, verabschiedet sich die Chinesische Begleitcrew heute von uns. Wen Wen bläst diesmal zu Ihrem eigenen Aufbruch, es soll wieder zurück nach Hause gehen, zu Ihren Großelterm, ihrem älteren Bruder und ihren Freunden.

Den Pfeifton zum letzten Mal zu hören, macht uns alle schon etwas traurig. Für unsere drei Mythos- Mekong-Reisenden geht damit ein fünfwöchiges Kapitel zu Ende, in denen sie die drei richtig ins Herz geschlossen haben.

Morgen beginnt dafür ein neues Abenteuer – von den Teilnehmern ist bisher noch niemand zuvor in Laos gewesen, und wir sind gespannt, was uns dort erwartet!


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Drei Pässe auf einen Streich

Goldenes Dreieck, vom 11.10. bis 02.11.2019

Fahrt von Menglun nach Mengla, weitestgehend bedeckt, 1700 Höhenmeter, 95 km

Heute wird geradelt, von früh bis spät. Zum Sonnenaufgang schlürfen wir bereits unsere Nudelsuppen, denn die 1700 Höhenmeter, die heute vor uns liegen, brauchen Zeit!

Obwohl mit Martin, Harald und Emmerich gleich die Hälfte der Gruppe noch arg mit der Verdauung zu kämpfen hat, strampeln wir uns allesamt Tapfer von Gipfel zu Gipfel. Drei Pässe sind heute zu erklimmen, einer vor, und zwei nach dem Mittag.

Wie erhofft ist es heute wieder bewölkt, das spielt uns in die Karten. Außerdem ist die Strecke sowieso recht schattig und führt über weite Strecken durch tropische Wälder, in denen große Bäume und riesige Farne stehen, und in denen Zikaden zu Hause sind, die in der Lage sind, einen unglaublich lauten und schrillen Pfeifton von sich zu geben. Ab und an können wir durch die Bäume hindurch wunderschöne Blicke in das umliegende Bergland erhaschen.

Die letzte Abfahrt des Tages, vom dritten Pass fast bis zum Hotel ist heute besonders süß! Man merkt schon, das man etwas geleistet hat, nach solch einem Radeltag.

Wegen der drei Magenverstimmungen sind wir heute etwas dezimiert beim Abendessen – aber Xiao Ding, Xiao Luo und die kleine Wen Wen leisten uns Gesellschaft und es schmeckt mal wieder vorzüglich. Ein von Xiao Luo selbst produzierter Maisschnaps darf danach natürlich nicht fehlen und wir sitzen noch ein Weilchen zusammen und klönen – morgen nachmittag werden uns die drei verlassen und wieder zurück nach Hause fahren, das tut jetzt schon ein bisschen weh.


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Im botanischen Garten

Goldenes Dreieck, vom 11.10. bis 02.11.2019

Fahrt von Ganlanba nach Menglun, bedeckt, 43 km

Etwas lädiert vom letzten Abend radeln wir heute eine Recht kurze Strecke nach Menglun.

Gestartet wird trotzdem früh, denn wir möchten am Nachmittag noch den botanischen Garten besichtigen. Auf neu gebauter Straße (vor zwei Jahren musste ich mit meiner Gruppe hier noch durch matschige Baustellen fahren) kommen wir gut voran und fahren durch saftig grüne Hügellandschaft, in der Ananas und Kautschuk kultiviert wird. Das Wetter ist angenehm kühl und wir hoffen, dass es morgen auf unserer ersten Königsetappe auch so wird.

Die Besichtigung des botanischen Gartens von Menglun ist wie immer sehr schön – besonders der wilde Teil im tropischen Wald gefällt uns gut. Hier mögen die Bilder eine bessere Sprache sprechen.


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Tag der offenen Tür

Goldenes Dreieck, vom 11.10. bis 02.11.2019

Fahrt von Jinghong nach Ganlanba, heiß und sonnig den Mekong entlang, 30 km

In Jinghong, der Hauptstadt der Volksgruppe der Dai (verwandt mit den Thai die ursprünglich aus chinesischem Gebiet stammen), trifft sich unsere Truppe: Wir sind drei Weiterfahrer der Tour Mythos Mekong, die schon 5 Wochen Schwerstarbeit im Hochgebirge hinter sich haben, und drei Frischlinge aus Deutschland und den USA, die sich der eingespielten Gemeinschaft anschließen.

Inklusive mir sind wir also zu siebt, und haben vor, uns in den nächsten drei Wochen durch China, Laos und Thailand zu schlagen – drei Länder auf einen Streich! Ehe wir uns versehen, sind wir mittendrin im Geschehen:

Von Jinghong führt uns eine Straße entlang des mächtigen Mekong direkt nach Ganlanba, einem Museumsdorf der Dai. Die Etappe ist kurz und relativ flach, mittags sind wir schon in unserer Unterkunft. Während wir am Nachmittag noch die für Touris aufbereitete Minoritäten-Show zu sehen bekommen, werden wir am Abend Zeuge der wahrhaftig gelebten Kultur:

Heute wird nämlich kaimenjie 开门节 gefeiert, der „Tag der offenen Tür“ (korrekter übersetzt wohl eher „Tag der sich öffnenden Türen“). Der Tag beendet eine dreimonatige Fastenzeit, in der es allerdings weniger um‘s nicht-essen, sondern eher um sexuelle Enthaltsamkeit und das nicht-feiern von Festen geht. Während der ein Teil des Fastenbrechens dann wohl doch hinter verschlossenen Türen stattfindet, ist ein anderer Teil ein Festessen, an dem ohne Maß getrunken wird.

Wer schon einmal in China war, wird wissen, wie schwierig es ist, bei so einem Anlass ungeschoren davonzukommen. Als wir uns zu der lustigen Runde gesellen, gibt es kein Entrinnen mehr. Reihum werden wir nun zum Trinken aufgefordert, und um das Gesicht des Gegenübers zu wahren, gilt es natürlich stets, das Glas zu lehren. Dabei bereitet uns vor allem eine Dame aus Sichuan enorme Probleme, indem sie uns unermüdlich zuprostet und einen Becher Schnaps nach dem Anderen leeren lässt. Positiv zu vermerken ist, dass die Kommunikation nach ein paar Gläsern Schnaps und Bier auch ohne Gemeinsame Sprache richtig lebhaft wird und erstaunlich gut funktioniert! Es geht lustig zu und es wird auf beiden Seiten viel gelacht – so in etwa ist das kaimen – Fest wohl gedacht.

Später fallen wir ins Bett und schlafen wie Steine.


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Mekong Teil 2

Goldenes Dreieck, 15.12.2018 bis 08.01.2019

Bootsfahrt nach Huay Xai, 150 km

Auch der heutige Morgen begann früh. Das Quartier war mäßig, das Frühstück spartanisch, doch Kapitän Khuai kannte keine Gnade. Spätestens halb 7 hatten wir uns bei ihm einzufinden, weil wir es sonst nicht schaffen würden, über die Thailändische Grenze. Wie wir später erfuhren, hätten wir schon noch ein bisschen mehr Zeit gehabt, aber zu dem Zeitpunkt konnten wir das nicht wissen.

Zunächst war es genauso kalt, wie am Vortag. Am Beginn der Reise sahen wir drei Elefanten, die am Ufer standen und was sie da genau machten, konnten wir nicht erkennen. Was Elefanten eben so machen, mit dem Rüssel wedeln, trompeten und genügsam dreinschauen.

Der heutige Tag war im weitesten Sinne eine Verlängerung des gestrigen und manchem aus der Gruppe wurde es bald zuviel. Andere konnten von dieser gemütlichen Art des Reisen kaum genug bekommen, konnte man doch endlich einmal Bücher richtig durchlesen, Videos anschauen, die man sich vorher runtergeladen hatte, oder einfach die Seele beim Blick aufs Ufer treiben lassen.

Und wieder Sandbänke, Felsen, ein paar Dörfer, Fischermänner und immer wieder Herden von Büffeln. Es ist keine aufregende Landschaft, aber eine, die zum Verweilen, zur Meditation anregt.

Das Mittagessen, welches Frau Khuai zauberte gehörte auch heute wieder zu den besonderen Highlights, frittiertes Gemüse, frittierter Fisch, ein wunderbares Curry und leckere Ananas zum Nachtisch.

Auch wenn wir uns mit den Khuais kaum verständigen konnten, waren sie uns doch ausgesprochen symphatisch.

Die Ankunft verlief abrupt und überraschte uns sehr. So sehr, dass wir glatt den Pappkarton vergaßen, den wir treu zweieinhalb Wochen mit uns mitgeschleppt hatten um am Ende Berts Fahrrad verpacken zu können. Man hönnte sich in den A…Hintern beißen.

Der Grenzübergang verlief ohne größere Vorkommnisse. Bis auf das die laotischen Beamten vergaßen Bert auszustempeln und man mich für einen Betrüger hielt, und ich den Zweifel nur entkräften konnte, indem ich mein Geburtsdatum richtig aufsagte. Ich frage mich, lag es an der Frisur, oder meiner Gewichtszunahme.

Nach einer kurzen Fahrt auf der thailändischen Seite, wo übrigens Linksverkehr gilt, eine Tatsache, an die wir uns hoffentlich bald gewöhnen, dann die Ankunft im Guesthouse.

Ein üppiges und schmackhaftes Essen im benachbarten Hotel, ein kleiner Schlummertrunk und wir sind bereit für unsere letzte Woche im goldenen Dreieck. Wir sind gespannt, was Thailand zu bieten hat.

Mekong Teil 1

Goldenes Dreieck, 15.12.2018 bis 08.01.2019

Bootsfahrt nach Pakbeng, 180 km

Viel früher als es uns lieb war standen wir am Morgen auf. Normalerweise liebten wir es etwas länger zu schlafen und stattdessen schneller mit dem Rad zu fahren. Doch diese Wahl hatten wir heute nicht. Es hatte schon höchste Verhandlungskunst von mir erfordert, dass wir beinahe um Acht erst los fuhren.

Wir hatten ein ganzes Langboot für uns, und diese Langboote sind durchaus geräumig. Vermutlich konnte man auf ihnen sogar wohnen und vermutlich taten dies auch Kapitän Khuai und seine Frau.

Kurz nach acht stachen wir in See und mit qualmendem Motor bewegte sich das Schiff entgegen dem Strom des Mekong, der dem Himalaja entspringend, sich durch China, Myanmar und Thailand Richtung Laos und dann durch Vietnam schlängelt, Richtung Westen.

Der Fahrtwind war sehr kühl und bald wurde klar, dass die paar Decken, die Frau Khuai uns bereitgestellt hatte, niemals genügen würden. Also wurde noch ein weiterer Satz Decken herausgeholt, mit dem wir uns mehrfach ummantelten, bis das der Wind nur noch über das Gesicht zu uns vordringen konnte, schließlich mussten wir noch atmen.

Viel wärmer wurde es im Verlauf des Tages auch nicht und über dem Mekong hingen graue Wolken, die auf die Dauer auch die Stimmung etwas trübten. Es ist ein Fluss, der durchaus zur Melancholie anregt, kein heiterer wie der Rhein es an manchen Stellen ist.

Die beiden Uferseiten beinahe komplett unbevölkert, abgesehen von ganz seltenen Dörfern, die hier und da auftauchen, aber wirklich nur eine Ausnahme darstellen. Dazu sind diese Dörfer meist sehr klein und bestehen nur aus wenigen Hütten.

Vermutlich verbirgt sich so manche Hütte noch im Dickicht des Dschungels, der zu allen Seiten wuchert.

Oft sieht man Büffelherden entlang dem Ufer und auch gelegentlich einen Fischer, ein paar Kinder, und gelegentlich fährt ein anderes Boot an einem vorbei. Manchmal winkt man, manchmal nicht.

Ein ruhiger Fluss, sehr viel ruhiger, als wir es vermutet hätten.

Kurz vor Mittag sahen wir uns die Höhlen bei Pak Ou an. Hier wurde früher der Flussgottt Phi angebetet. Später wurden die Höhlen kurzerhand in einen Buddhaschrein umgewandelt, ein Pragmatismus, der auch dem Christentum nicht fremd ist.

Viel anfangen konnten wir damit eigentlich nicht, auch nicht mit den Händlern, die den selben Kram anboten, den wir auch in Luang Prabang hätten erstehen können. Und darüber hinaus, waren die Händler doch Kinder und hätten am Montag Morgen doch in der Schule sein sollen. Andererseits war es ja der 31.12. und allzuweit wollten wir uns in die soziologischen Probleme von Laos nicht reinhängen.

Das Mittagessen war ein wahres Festmahl, richtige laotische Hausmannskost und wir waren beinahe traurig, dass nicht mehr in unsere Bäuche hineinpasste.

Nach weiteren zähen Stunden auf dem Mekong, vorbei an den immergleichen grünen Urwäldern, aber auch interessanten Sandbänken auf denen neben schroffen Felsen, oft auch Ruinen von Steingebäuden standen, von denen man nicht genau sagen konnte, ob es alte Tempel, oder möglicherweise Bunkeranlagen waren, kamen wir schließlich nach Pak Beng.

Ein kleines verschlafenes Nest, Durchgangsstation auf dem Weg nach Thailand und immerhin hatten sich hier etliche Ausländer eingefunden und die lokale Gastronomie schien darauf eingestellt zu sein.

Zur Feier des Tages aßen wir Indisch. Die üblichen Katzen kamen auch wieder vorbei, ließen sich auf den Arm nehmen, der übliche Schlummertrunk wurde getrunken und weit vor Mitternacht beschlossen wir das alte Jahr und legten uns zur Ruhe.

Urlaub in der Königsstadt

Goldenes Dreieck, 15.12.2018 bis 08.01.2019

Fahrt nach Luang Prabang, 100 km, anschließend zwei Ruhetage

Die Fahrt nach Luang Prabang verlangte uns nochmal einiges ab. Landschaftlich empfanden wir die Strecke als durchaus schön, doch der zunehmende Verkehr trübte das Vergnügen etwas. Wir quälten uns jedoch an den Lastwagen, den immer wieder kehrenden Chinesischen Baustellen vorbei Richtung der ehemaligen Hauptstadt des laotischen Reiches.

Den Abend verbrachten wir am Flussufer und gönnten uns das erste von vielen Currys. Die folgenden Abende verbrachten wir damit ein Restaurant nach dem anderen auszuprobieren und die verschiedenen Currys miteinander zu vergleichen. Sie schmeckten eigentlich immer mehr als akzeptabel, aber die Hoffnung ist natürlich, dass diese in Thailand noch besser schmecken.

Unseren ersten Tag in Luang Prabang verbrachten wir mit einer ausgiebigen City Tour, schauten uns alte Tempel und französische Kolonialgebäude an, die dieser Stadt, die mit etwa 50.000 Einwohnern vielmehr eine Kleinstadt ist, ein einzigartiges Flair verleihen.

Alles ist sehr touristisch und man trifft hier auf Reisende aus wirklich aller Herren Länder. Fast jeder Laden hat sich auf die neue Welt eingestellt und wirbt in Laotisch, Französisch, Englisch, Chinesisch bisweilen sogar Koreanisch und Arabisch für seine Angebote.

Am ersten Abend verabschiedeten wir uns von Ming, unserem lokalen Guide und von Ham, dem Fahrer des Begleitfahrzeugs. Die beiden waren uns wirklich sehr ans Herz gewachsen, hatten sie sich doch mit Aufopferung um uns gekümmert.

Den nächsten Tag entschieden wir alle Ausflugspläne sein zu lassen, da auch das Wetter wieder mal nach Regen aussah. Mit Müßiggang, Kaffee trinken und Postkarten schreiben verbrachten wir also den Tag und gönnten uns zum Abend wiedereinmal ein Curry am Mekong.

Danach schlenderten wir noch ein wenig über den Nachtmarkt, wo der übliche Ramsch angeboten wurde. Außerdem gönnten wir uns noch ein paar gegrillte Spieße, von denen alle sehr gut schmeckten.

Morgen steht eine 10-stündige Bootsfahrt an, auf der wir dann endgültig die Langsamkeit für uns entdecken wollen.

Staubige Straßen, heiße Luft

Goldenes Dreieck, 15.12.2018 bis 08.01.2019

1 h Bootsfahrt, 43 km nach Nam Thouam

Nach etwa 12 h Stunden Schlaf begaben wir uns zum Frühstück. Dazu gehörte natürlich eine ordentliche Tasse Kaffee Lao. Das ist ein ziemlich starker schwarzer Kaffee mit einem Schuss gesüßter Kondensmilch. Nach etwa drei bis vier von diesen Zaubertränken kann der Tag beginnen.

Zunächst einmal wieder auf dem Boot. Die Landschaft schön wie eh und je. Doch an einer besonders engen Stelle passierten wir ein anderes Boot und uns erschien es so, als ob die beiden Kapitäne eine alte Feindschaft auszutragen hatten. Natürlich zu unseren Lasten. Beim Vorüberfahren gab der gegenüberliegende Kapitän noch einmal ordentlich Gas und wir wurden von einem ordentlichen Schwall Wasser erwischt.

Wir wurden richtig ordentlich nass. Zum Glück waren wir bald auf unseren Fahrrädern und die Sonne wärmte uns mit bis zu 30 Grad. Wir fuhren etwa 20 km und machten an einer Brücke über den Nam Ou einen kleinen Stopp.

Hier trafen wir noch einen deutschen Biker, aßen neben frittiertem Reis und einer Nudelsuppe noch einen landestypischen Papayasalat und waren wieder auf dem Sprung.

Es wurde sehr heiß und wir waren es bald müde allen entgegenkommenden Kindern noch ein Sabaidii entgegen zu rufen und unsere Arme für ein High Five auszustrecken. Umso glücklicher waren wir, dass die heutige Tour doch sehr kurz war.

Wir gönnten uns eine Ruhepause und suchten danach nach einer Möglichkeit zum Abendessen. Wir fanden uns in einem chinesischen Restaurant wieder, einerseits, weil wir das chinesische Essen schon ein wenig vermissten, andererseits weil ich dort mal wieder mit meinen Chinesischkenntnissen glänzen konnte.

Das Essen war eigentlich nichts besonderes, aber die vielen Biere ließen es doch angenehm erscheinen im Nachhinein.

Chinesen scheinen ohnehin eine prägende Wirkung auf die einheimische Kultur zu haben, gab es doch sogar einen chinesischen Supermarkt, wo wir die von mir so verehrte Grünteeschokolade gleich in rauhen Massen erstehen konnten.

Die zogen wir uns bei einem kleinen Absacker vor dem Hotel noch rein, brachten unsere Gespräche über Gott und die Welt noch zu einem alle Parteien zufrieden stellenden Ende, in dem Wissen, dass wir morgen wiedereinmal 100 km vor uns hatten.

Gut ausgeruht zu sein ist das A und O. Aber mittlerweile sind wir gut drin im Radeln und freuen uns schon beinahe drauf.

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