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Goldenes Dreieck, 14.10. bis 08.11.2015

Von Ganlanba nach Menglun, 42 km

Vorm Fenster plätschert ein Bach und Grillen zirpen, sonst dringt kein Geräusch durch die laue Nachtluft an mein Ohr. Heute habe wir eine angenehme 40 km Etappe mit einigen undramatischen Anstiegen hinter uns gebracht.

Doch von Anfang an. Als ich heute morgen erwache plätschert es auch. Allerdings sind es nicht die Geräusche eines sanften Bächleins sondern ein mittelstarker Regenschauer, der mich aus dem Schlaf trommelt. Gedämpfter Stimmung begeben wir uns zum Frühstück, ganz chinesisch – ein großer Pott Nudelsuppe und einige Portionen Teigtaschen. Bis unsere ganze Gruppe versorgt ist, dauert es eine Weile und als wir fertig gegessen haben, hat auch der Regen etwas nachgelassen, als wir aufs Rad steigen hat er gänzlich aufgehört.

Der Regen hat uns allerdings eine angenehme Radeltemperatur verschafft. Nun geht es über recht ruhige Strassen immer geradeaus gen Menglun. Wir passieren Bananen-Plantagen, Ansiedlungen der Dai mit ihrer typischen Holzarchitektur, oder dieselbe nachgebildet in Backstein, Ananas-Felder, Bananen-Plantagen, Bananen-Plantagen und Bananenplantagen. Wo mal keine Bananen wachsen oder Kautschuk kultiviert wird, bekommt man einen Eindruck von der Üppigkeit und Manigfaltigkeit der hiesigen Vegetation. Z.B. im Botanischen Garten, den wir heute besuchen werden.

Der Botanische Garten ist die Attraktion hier, und das mit recht. Überall blüht und duftet es. Wir haben uns für eine Rundfahrt im Elektro-Wagen mit gelegentlichen Zwischenstops entschieden. Mit unserer Ankunft in Menglun ist die Sonne durch die Wolken gebrochen und bretzelt heftig auf uns nieder. Umso mehr geniessen wie den Fahrtwind und den Schatten der großen Bäume. Mit uns „wandelt“ eine große Gruppe reiselustiger Chinesen aus der Provinz Sichuan durch den Park. Sehr zum Vergnügen von Eckart und Frank, die sich mit der ein oder anderen Dame ablichten lassen. Es wird fotografiert und gepost was das Zeug hält. Als eine etwas beleibte Mittvierzigerin sich dann daran macht, eine Palme zu erklimmen, schreitet die betreffende Reiseführerin ein und gebietet Einhalt.

Am Ende unserer Fahrt entdecken wir noch eine schattig gelegene Terrasse. Wir trinken Tee, Kaffee, leckere frische Säfte während der Nachmittag langsam in einen goldenen frühen Abend übergeht.
Ausklingen lassen wir den Tag in dem Restaurant unseres kleinen familiären Hotels. Eigentlich eher eine große verandaartige Terrasse. Das Essen ist köstlich und am Ende gönnen sich Rüdiger, Susann und René eine Selbstgebrannten zur Verdauung.


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Die Affen rasen durch den Wald…..

Goldenes Dreieck, 14.10 bis 08.11.2015

Von Xishuangbana nach Ganlanba, 48 km, sonnig

In der Morgenfrische sitzen wir im Café und warten auf unser morgendliches Mahl. Heute geht es richtig los und wir können ein reichhaltiges Frühstück, was uns Kraft spendet, gut gebrauchen. Zu unserer bisher recht überschaubaren Mannschaft haben sich nun noch Rüdiger, Susann und René aus Christians Cha-Gruppe hinzu gesellt. Die größte Herausforderung ist mal wieder der Kaffee, der von einem Großteil gewünscht wird.

Da passiert es plötzlich! Es pfeift – knallt und pfeift und schon ist mit Karacho eine Mini-Kokosnuss zwischen Svenjas und meinem Kopf durch gezischt. Ich glaube fast noch den Luftzug auf meiner Wange zu spüren. Mit einem etwas flauen Gefühl im Magen verspeisen wir unser Müsli und begeben uns zurück zum Hotel, wo bereits die Räder abfahrbereit auf uns warten. Wir verstauen uns Gepäck im Begleitfahrzeug und verabschieden und von Christian und seinen Leuten und schwingen uns auf unsere Räder.

Zuerst geht es durch verstopfte Hauptstraßen, wobei wir ziemlich von den hierzulande zumeist gut ausgebauten Fahrradwegen profitieren und uns an dem Stau vorbeischlängeln. Irgendwann biegen wir in eine kleinere, recht ruhige Straße, gesäumt von Dai-Dörfern, Kautschuk- und Bananen Plantagen ein. Es radelt sich jetzt angenehm dahin. Xiao Luo und ihr Mann Xiao Ding versorgen uns mit wilden Bananen aus ihrem Bus.

Während einer Rast treffen wir auf ein Grüppchen Dai-Frauen, die an einem schattigen Plätzchen mit ihrer Handarbeit beschäftigt heimisches Gemüse anbieten. Eine von ihnen lädt uns ein, ihr Haus zu besichtigen. Stolz präsentiert sie uns die Schuldiplome ihrer beiden Töchter, die sie dekorativ an der Esszimmerwand angebracht hat. An der gegenüberliegenden Wand prangen gerahmte Konterfeis der Dame des Hauses, die sie an diversen bekannten chinesischen Urlaubsorten und Ausflugszielen zeigen.

Nach unserer Ankunft und einer kurzen Verschnaufpause geht‘s weiter in ein Dorf der Dai. Einer Volksgruppe, die im Raum Xishuangbana anzutreffen ist. hier verschnaufen wir etwas länger bei einigen Gläschen schwarzen Tees und erfrischen uns mit süßer Ananas und grüner Gurke. Nach einer kleinen Besichtigung machen sich unsere Mägen verstärkt auf unangenehme Weise bemerkbar. Ein Restaurant ist schnell gefunden. Und wir werden mit frisch zubereiteten Gemüsen zumeist aus dem eigenen Garten und leckerem gegrillten Fisch versorgt. Und frischen Kokosnüssen. In der selben Lokalität ist auch eine stark feierwütige Gruppe ortsansässiger Frauen und Männer abgestiegen. Es wird getrunken, gelacht und gesungen. Die Küche läuft auf Hochtouren….

In der Zwischenzeit ist der kleine zweijährige Sohn der Wirtin aufgetaucht, der ganz wild auf unsere (bereits) gelehrten Kokosnüsse ist und eine nach der anderen wegschleppt.

Es ist bereits dunkel als wir ins Hotel zurückkehren und ein schöner klarer sichelförmiger Mond begleitet uns.


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Blühende Landschaften…..

Goldenes Dreieck, 14.10 bis 08.11.2015

Eine Runde in und um Jinghong herum, 30 km, Wetter gut

Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass wir im Sommer angekommen sind? Wenn nicht, sage ich es nochmal. Der Himmel ist blau, die Sonne scheint alle Blumen blühen – es ist heiß.

Am Morgen treffen wir uns alle wieder und nehmen in einem nahegelegenem Café unser (westliches) Frühstück ein. Besonders das Müsli und die Obstteller haben es uns angetan, aber auch die vielen frischbereiteten Säfte sind nicht zu verachten, wie wir nach unserer kleinen Probe-Tour, die heute ansteht, feststellen werden. Aber erstmal wird gefrühstückt.

Auch Christians „Teestraßen-Gruppe“ hat es sich hier gemütlich gemacht. Xishuangbana unser Startpunkt, ist die Endstation ihrer Route. Diese Unmengen kaffeedurstiger Langnassen scheint das hiesige Kaffeemaschinchen arg zu überfordern. Aber irgendwann sind alle versorgt, befriedigt, satt und in der Lage die erste Radstrecke in China in Angriff zu nehmen.

Heute müssen wir eine vergleichsweise kurze Runde bewältigen, die vornehmlich dem Testen der Räder gilt. Wie sehr sich unser Ausflug als Teststrecke entwickelt, hätte wohl keiner gedacht. Eigentlich fehlte zu unserem „Glück“ nur noch ein kräftiger Regenguss.

Von stark befahrenen Hauptstraßen führte die Tour auf holprige Feldwege, die von blühenden Büschen in denen Schmetterlinge tanzen gesäumt waren. Letzteres war unter der Menge durch Baufahrzeuge aufgewirbelten Staubes aber nur zu erahnen, zumindest auf weiten Strecken. Wie angekündigt – eine Teststrecke eben. Aber ein kleiner Tempel war auch noch im Programm und am Ende wurde es noch einmal richtig interessant, als unser Weg an Unmengen von Werkstätten und Läden vorbeiführt, in denen riesige Urwaldriesen zu gigantischen Skulpturen und super-massiven Möbelstücken verarbeitet wurden. Das Abholzen dieser Bäume ist mittlerweile in China gesetzlich verboten. Daher ist anzunehmen, dass das betreffende Rohmaterial mittlerweile aus den ostasiatischen Nachbarstaaten eingeführt wird.

Am Ende beschließen wir die Runde reichlich verstaubt in unserem Frühstücks-Café bei Kaffee, Erfrischungsgetränken und von Frank spendierten französischen Gebäck-Spezialitäten.


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Ihr Vorgang wird verarbeitet, bitte warten Sie mal

Goldenes Dreieck, 14.10 bis 08.11.2015

Von Europa nach Asien

Es ist 6:30 Uhr morgens.

Nein! Falsch! 0:30 Uhr nachts ist es, zumindest nach meiner inneren, noch der hiesigen Zeit hinterher hinkenden Uhr. Frühstück a la Lüft wurde bereits serviert und ich stehe verstrahlt am Gepäckband und hoffe dringlich auf meinen Koffer, geht doch mein Anschlussflug in wenige als zwei Stunden und ich muss bis dahin mein Gepäck neu eingecheckt haben. Wie sich herausstellt ist die Zeit wirklich recht knapp bemessen und am Ende komme ich tatsächlich ins Schwitzen, erreiche aber dennoch rechtzeitig das Gate, so dass ich als nur fast ganz letzte das Flugzeug betrete. Die reichlichen drei Stunden nach Kunming verbringe ich in einem nahezu ohnmächtigen Schlafzustand.

Angekommen, steigen wir irgendwo in der endlosen Weite des Rollfeldes aus, besteigen Busse. Zwei wie sich herausstellt. Identischer Größe – einer für die wenigen Weiterreisenden und einer für die, die, ob Weiterreise oder nicht, ihr Gepäck entgegen nehmen müssen. Letztere sind viel mehr. Die Flughafenangestellten lassen uns mindestens dreimal die Busse wechseln. Damit die größerer Gruppe auch tatsächlich in dem größeren der beiden identisch großen Busse unterkommt. Am Ende bleibe ich leider im falschen zurück, lande an der vom Gepäckband am weitesten entfernten Stelle, wie mir versichert wird, und muss mindestens 20 Minuten laufen. … hier kommt mir die Fehleinschätzung der Wegweiserin zu gute – tatsächlich stehe ich nach 5 Minuten am Band. Gepäck da.

Für den nächsten. letzten Flug für den heutigen Tag eingecheckt. Warten auf Udo, Tina, Svenja und Iris, die etwa 3 Stunden nach mir in Kunming eintreffen werden. In der Zwischenzeit finde ich noch einen Geldautomaten, der tatsächlich Deutsch mit mir spricht. Ihr Vorgang wir verarbeitet, warten Sie mal, fordert er mich auf. Oder fragt: Möchten sie weiter transaktieren? Nein, möchte ich nicht – es wird Zeit die Neuankömmlinge in Empfang zu nehmen.

Gemeinsam fliegen wir über wunderbare grüne sanfthügelige Landschaften durch zarte Wolkenschleier. Die blau und golden leuchtenden Dächer Jinghongs leuchten uns entgegen. Palmen und buntblühende Büche empfangen uns. Ein schöner, vielversprechender Anfang.

Away we go

Goldenes Dreieck, 14.10 bis 08.11.2015

Tag 1

Es geht früh los. Viertel Sechs (klingt weniger grausam als Viertel nach Fünf) klingelt der Wecker und ich quäle mich aus dem Bett. Die heiße Dusche und T‘s starker Kaffee machen mich einigermaßen wach. Ich versuche mir noch ein trockenes Brötchen rein zu zwingen, in dem sicheren Bewusstsein, dass ich spätestens nach meiner Ankunft in Amsterdam sehr hungrig sein werde. So kommt es dann auch: Etwa fünfeinhalb Stunden nach meinem Erwachen komme ich an meiner ersten Station Amsterdam an und beäuge neidisch die Leute, die vorausschauender geplant habe als ich und aus Taschen und Beutelchen allerhand frisches Obst und Gemüse und Selbstgeschmiertes zu Tage fördern.

Auf dem Weg zu meinem Anschluss-Flug passiere ich ein Geschäft über dessen Eingang in großen Lettern der Schriftzug „Delicatessen“ prangt. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen, doch dann klingelt etwas in meinem unausgeschlafenem Hirn… Delikatessen…da war doch was…und schlagartig kommt mir der gleichnamige französische Film in Erinnerung: Ein Hausbesitzer, der ein Delikatessen Geschäft betreibt, sucht einen neuen Mieter, da der vorherige „mysteriöser“ Weise verschwunden ist. Nach und nachstellt sich heraus, dass der Verschwundene geschlachtet und in der Hausgemeinschaft verspeist wurde, ein Schicksal, dass auch für den neuen Mieter angedacht ist ….Na gut. Ich kann verzichten.

Stattdessen mache ich es mir auf einer Polstergarnitur-Insel unweit meines Abflug-Gates bequem. Die Sessel um mich herum sind schon alle ausnahmslos belegt von Schlafenden, Lesenden, Speisenden und Plaudernten. Pünktlich eine Stunde vor Abflug wird das Gate geöffnet und ich begebe mich mit den anderen Passagieren, vornehmlich Asiaten -ein Vorgefühl auf das Reiseziel- in die Maschine die gut gefüllt ist. Ganz im Gegensatz zu meiner letzten Chinareise in diesem Frühjahr, wo ich mindestens zwei Sitze, einmal sogar eine ganze Reihe, für mich hatte. Himmlische Zustände, derer ich derzeit vergeblich harrte.

Dennoch hoffe ich auf ein wenig Schlaf. Morgen treffe ich vier meiner künftigen Reisebegleiter_Innen, und denen möchte ich ja frisch, entspannt und ausgeruht entgegentreten. Naja, da ist wohl eher der Wunsch der Vater des Gedanken. Gute Nacht!

Wat Doi Suthep

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Ausflug zum Wat Doi Suthep, 38 km mit einem Aufstieg von rund 700 Höhenmetern und dann einer grandiosen Abfahrt. Es war sehr heiß, was die Fahrt hinauf etwas beschwerlich machte.

Die letzte Radtour und eine der sportlichsten dazu nahmen fast alle aus der Gruppe war. 700 Höhenmeter auf rund 12 km bei etwa 35°C lässt einen ganz schön schwitzen. Aber für die Strapazen wurden wir mit einer tollen Aussicht auf Chiang Mai belohnt. Der Tempel aus dem 14 Jahrhundert ist in jedem Fall auch sehr sehenswert, nur sehr einsam ist man hier oben leider nicht. Obwohl der Tempel rund 18 km außerhalb der Stadt liegt. Der Legende nach brachte ein berühmter Mönch aus Indonesien eine wertwolle Reliquie als Gastgeschenk für den damaligen König des Lanna Reiches mit. Als man diese in einem Tempel beisetzen wollte, brach diese entzwei. Nun fragte man sich, wo man die zweite der beiden Hälften unterbringen solle. Man entschied die zweite Hälfte auf den Rücken eines weißen Elefanten zu binden und abzuwarten wohin dieser liefe. Der Elefant lief schnur stracks in die Berge außerhalb der Stadt, worauf man an der Stelle, wo der Elefant stehen blieb den Tempel baute.

Nach der rasanten Abfahrt zurück ins Hotel war der Nachmittag schließlich zur freien Verfügung. Unseren letzten Abend in Chiang Mai ließen wir im Restaurant Dash, einem sehr stilvollen Restaurant, Tipp von Hans-Jürgen, ausklingen.

Fazit der Tour: Eine landschaftlich sehr schöne Tour überwiegend abseits der Touristenpfade bei bestem Wetter, denn wir hatten nicht einen Tropfen Regen. Das ist schon fast Rekordverdächtig, ähnlich wie unsere Pannenstatistik, denn Platten hatten wir reichlich.


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Chiang Mai

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Fahrt nach Chiang Mai, 86 km leicht hügeig.

Auch heute fuhren wir wieder relativ früh los, denn wir wollten noch in einem Elefanten Trainingscamp vorbei wo man sehen konnte wie die Elefanten arbeiten. Die Show war natürlich sehr touristisch aber dennoch sehenswert. Zu allererst hatte man Gelegenheit die Elefanten aus der Nähe zu betrachten und sie auch selbst zu füttern. Erstaunlich, was alles in so einen Elefantenschlund hinein passt. Ein komplette Bananenstaude z.B. ohne sie vorher zu schälen. Nach der Fütterung wurde gezeigt, wie die Elefanten im Fluss gereinigt werden und dann gab’s Arbeit für die Elefanten. Baumstämme herumschleifen, aufschichten und schließlich malte ein Elefant sogar ein Bild. Ich hätte ja darauf getippt, dass er eine Bananenstaude malt, aber es war ein ganz normaler Baum. Aber ich muss zugeben, besser hätte ich den wohl auch nicht hinbekommen. Es ist schon ein wenig ernüchternd erkennen zu müssen, in etwa das Kunstverständnis eines Elefanten zu besitzen…..

Bis zum Mittagessen ging es weiter auf einer recht belebten Landstraße. Nachmittags denn ging es aber auf Nebenstraßen bis kurz vor Chiangmai. Nur die Ortseinfahrt war dann wieder ziemlich verkehrsreich. Am späten Nachmittag erreichten wir dann unser letztes Hotel der Tour, das Karinthip Village. Die meisten von uns freuten sich schon auf den Swimmingpool. Kein Wunder bei dieser Hitze.


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Chiang Dao

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Fahrt nach Chiang Dao, 99 km erst flach dann zunehmend bergig bei rund 34°C.

Die Tour war wieder eine der längeren, fast 100 km. Seit wir in Thailand sind haben wir morgens keinen Frühnebel mehr. Das heißt, es wird schon morgens früh recht warm und ab 11 Uhr regelrecht heiß mit um die 35°C. Da wir der Mittagshitze so gut wie möglich entgehen wollen starten wir denn meist recht früh. 8 Uhr ist Aufbruch, sofern alle pünktlich sind. Meist schaffen wir es nicht.

Die heutige Etappe führt uns durch kleine Orte, durch Reisanbaugebiete und sogar durch Karstlandschaft. Unser Etappenziel erreichen wir gegen 17:00 Uhr. Wir wohnen in einem wunderschönen Resort Hotel außerhalb von Chiang Dao. Außer uns sind nur noch ein paar wenige Gäste da unter anderem ein paar jung Amerikaner, die abends noch etwas Party machen. Anfangs fürchtete ich um meinen nötigen Schlaf, doch dann ist die Partylaune der jungen Leute doch schnell vorüber und der Schlaf gesichert. Und glücklicher Weise gibt es keine Hähne (wie in vielen anderen Unterkünften) die die Nachtruhe empfindlich verkürzen, oder ich höre sie einfach nicht mehr.


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Thaton

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Bootsfahrt auf dem Kok Fluss und dann Radtour nach Thaton. Die Radtour waren nur rund 20 km bei grosser Wärme. Seit wir in Thailand sind wird es täglich über 30°C

Unser Guide Susin machte den Vorschlag, vor dem eigentlichen Programm noch mit dem Begleitfahrzeug zum „Weißen Tempel“ zu fahren. 9 Leute aus der Gruppe nahmen das Angebot war und es war in der Tat ein sehr sehenswerter Tempel. Dieser Tempel ist einzigartig in ganz Thailand. Ein Lehrer einer Kunsthochschule, hatte das dringende Bedürfnis etwas für seinen Heimatort in der Nähe von Chiang Rai zum machen und entschloss sich dazu einen Tempel zu bauen. Es sollte aber nicht irgend ein Tempel sein. Vor etwa 10 Jahren startete der heute 55 jährige sein Projekt und begann auf Spendenbasis einen Tempel zu bauen wie es ihn bisher nicht gab. Der Tempel stellt eine Fusion aus traditioneller und moderner Kunst dar. Er ist von außen komplett weiß und nur innen bunt bemalt mit Motiven die man in einem buddhistischen Tempel nicht erwartet. So begegnen einem in den Wandmalereien bekannte Figuren wie Batman, Michael Jackson, Charaktere aus Star Wars und viele mehr. Laut Aussage des Tempelbauherrn wird der Tempel nicht mehr zu seinen Lebzeiten fertig und wird seiner Schätzung nach noch 2-3 Generationen bis zur Fertigstellung brauchen. Der Kunstlehrer lernt bereits seine Studenten an den Tempel weiter zu gestalten. Man sieht sie auch bereits dort fleißig den Pinsel schwingen. Eine weitere Besonderheit hat der Tempel. Normalerweise stehen in jedem Tempel Tafeln mit den Namen der Spender zum Bau oder Erhalt des Tempels. Das ist nämlich ausgesprochen gut fürs Karma etwas für einen Tempelbau gespendet zu haben. Im weißen Tempel gibt es solche Tafeln nicht. Spender bleiben also anonym. Für die Verbesserung des Karmas sollte es aber trotzdem gelten. Nur kann nun niemand nachlesen wer wieviel für diesen außergewöhnlichen Tempel gespendet hat. Daher ranken sich um die Spenden natürlich jede Menge Gerüchte. Obwohl es heißt, dass Spenden über 10.000 Baht nicht angenommen würden, munkelt man, dass der Kunstlehrer dem Sultan von Brunei den Palast ausgestaltet habe und als Entlohnung einen Blankoscheck bekommen habe in den er einen beliebigen Betrag einsetzen konnte den er für seinen Tempelbau haben wolle.

Zurück von der Tempelbesichtigung fuhren wir mit den Rädern erst einmal Richtung Bootsanlegestelle. Auf dem Weg dorthin fuhren allerdings erst noch zu einem Radladen, denn gestern hatten wir gleich zwei Schaltungsschäden zu verzeichnen. Einer ist total verbogen worden und beim zweiten brach das Ausfallende. Wir gaben beide Räder zur Reparatur, da wir ja erst einmal Bootfahren würden. Unser Begleitfahrzeug holte die Räder später wieder ab.

Die Bootsfahrt fand auf drei kleinen Speedbooten statt, die uns über den Kok Fluss zu einem Dorf von Bergvölkern brachten. Das Dorf bestand vorwiegend aus Aka und aus Karen. Es gab auch eine Elefantenstation wo man Ausritte auf den Elefanten machen konnte. Zum Reiten war uns aber zu heiß und außerdem hatten wir ja noch einen Ritt von rund 20 km vor uns. Nach dem Mittagessen brachten uns die Boote weiter den Fluß hinauf bis wir schließlich mit der Radtour begannen.

Die Strecke war recht schnell hinter uns gebracht, so dass wir am späten Nachmittag in der hübschen Bungalowanlage in Thaton ankamen. Ein Teil der Gruppe fuhr noch mit dem Begleitfahrzeug und unserem Guide Susin zu einem kleinen Tempel auf der Hügelgruppe oberhalb von Thaton um den Sonnenuntergang zu erleben. Der Sonnenuntergang war aber gar nicht das besondere sondern eher der Tempel selbst wie die Ausflügler nachher berichteten. Der Abend klang dann langsam in dem kleinen Bungalow-Resort am Fluss aus. Morgen wartete eine weitere anstrengende Etappe auf uns.


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Chiang Rai

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Fahrt nach Chiang Rai, 106 km bei wohliger Wärme und später bei recht großer Hitze. Es fehlte der gewohnte Frühnebel und die damit verbundene Kühle am Morgen. Hier wurde es gleich warm.

Das Frühstück genossen wir auf der gleichen Terrasse wie abends zuvor das Abendessen. Frühstück bei Sonnenaufgang über dem Mekong. Sagenhaft. Nachdem es erst hieß, wir könnten unsere überschüssigen KIP nicht tauschen, da thailändische Banken keine KIP annähmen, hatte die Chefin des Hotels im Ort herumtelefoniert und herausgefunden, wo man sonst noch KIP tauschen könne. So fuhren wir im Ort zu einem Wollladen, der unsere KIP in Baht tauschte.

Anschließend machten wir uns auf den Weg in Richtung Chiang Rai. Die Strecke war eine der anspruchsvolleren der Tour. Insgesamt 106 km bei recht hohen Temperaturen und nach 14 km eine Steigung von fast 400 Höhenmetern auf 5 km. Das war auf der Tour bislang die steilste Steigung, die wir zu bewältigen hatten. Vor allem in der hiesigen Hitze. Der Rest der Tour war zwar flach bis auf die Abfahrt, aber die war recht anstrengend zu fahren, weil wir von kurz hinter dem Pass an fast 37 km lang Baustelle mit staubiger Schotterpiste vor uns hatten. Abends waren wir dementsprechend gerädert.

Die Restaurant-Wahl für unser Abendessen war diesmal kein Glücksgriff. Wir waren in einem großen Restaurant auf dem Night Bazar von Chiang Rai. Einerseits war es ziemlich touristisch dort, andererseits klappte die Lieferung der Speisen nicht. Unser thailändischer Guide Susin meinte, das hätte er dort noch nie erlebt und war sehr überrascht. Dafür war das Hotel schön ruhig und die Nachtruhe nach dieser harten Etappe garantiert.


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