Thailand!

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Bootsfahrt von Pak Beng nach Huay Xay gegenüber der thailändischen Grenze und Grenzübertritt nach Thailand.

Die Bootsfahrt ging weiter und zwar schon um 7 Uhr, denn wir mussten heute noch über die Grenze nach Thailand und die Grenze machte um 18:00 Uhr zu. Zwischenfälle gab es heute keine und so schipperten wir gemütlich den Mekong entlang. Allerdings dauerte die Fahrt recht lang. Wir kamen erst 16:30 Uhr in Huay Xay an, wo uns ein Tuktuk erwartete, das unser Gepäck an die Grenze bringen sollte.

Wir fuhren die 11 km hinter dem Tuktuk her. Um 17:15 waren wir dann an der Grenze. Die laotischen Grenzformalitäten waren schnell erledigt, die Ausreisegebühr von 10.000 Kip (etwa 1 EUR) flott bezahlt und dann standen wir auf der neuen Freundschaftsbrücke Nr IV. Mit den Rädern durften wir nicht rüberfahren, sondern nur mit dem offiziellen Shuttle Bus. Wir suchten noch einen Schalter zum Geldwechseln, aber der war leider schon geschlossen. Der erste Schuttlebus war schon ziemlich voll und hatte nur Platz für drei von uns. Die restlichen Leute und Räder sollten auf den nächsten Bus warten. Der kam erst eine Viertelstunde später. Die Fahrt über die Brücke zur thailändischen Grenzstation dauerte etwa 5-10 Minuten. Die thailändischen Grenzbeamten waren sich irgendwie nicht ganz einig. Von einigen Leuten verlangten sie 5 Baht (etwa 10 Cent) Einreisegebühr und von den anderen nicht. Seltsam.

Um 18:30 Uhr waren wir dann alle offiziell in Thailand eingereist und trafen auf unseren Guide Susin. Unser Gepäck wurde auf das Begleitfahrzeug geladen und dann radelten wir noch 10 km zu unserer Herberge. Die Fahrt war recht aufregend, denn es war ja bereits dunkel und wir hatten kein Licht an den Rädern. In Asien haben Fahrräder nie Licht. Glücklicherweise ist Thailand deutlich entwickelter als seine Nachbarländer und Abschnittsweise gab es funktionierende Straßenbeleuchtung. Wir sind alle heil im Hotel angekommen, das ein kleines Schmuckstück war. Direkt am Mekong gelegen mit schönen geschmackvollen Zimmern. Und das Abendessen hatten wir auf der Hotelterrasse mit Blick auf den Mekong. Was will man mehr.


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2014-02-02_Jin141.gpx“]

Seenot

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Bootsfahrt von Luang Prabang nach Pak Beng.

Ein Hoch auf das Sala Prabang Hotel! Eigentlich gibt es erst ab 7 Uhr Frühstück. Aber weil wir um 7 Uhr bereits abreisen mussten, machten sie für uns eine Ausnahme und das Frühstück ging schon um 6:30 Uhr los. Wo gibt es sowas denn in Deutschland?

Um 7 Uhr stand dann ein Tuktuk bereit, dass unser Gepäck zum Bootsanleger brachte und uns als Lots diente, denn wir folgten dem Tuktuk mit den Fahrrädern. Die Fahrt dauerte etwa eine halbe Stunde, denn der Bootsanleger lag 9 km von der Stadt entfernt. Dort wurde dann alles auf unserem Boot verstaut und um kurz vor acht stachen wir in Mekong. Anfangs war es noch recht nebelig und frisch, aber die kurze Radtour hatte uns gewärmt und die Morgenfrische machte uns nicht viel aus. Nach und nach lichtete sich der Neben und die Sonne kam heraus. Eigentlich wie jeden Tag. Bislang hatten wir wirklich großes Glück mit dem Wetter, denn es fiel noch nicht ein Tropfen Regen und zumindest tagsüber hatten wir es immer schön warm manchmal sogar ziemlich heiß. Am Morgen und an den Abenden war es zwar immer kühl bis manchmal kalt, aber das ist hier zu dieser Jahreszeit normal, denn man darf ja nicht vergessen, dass auch hier Winter herscht.

Die Bootsfahrt brachte uns eine willkommene Entspannung. Wir genossen die Urwaldlandschaft, die an uns vorbeizog oder vertrieben uns die Zeit mit Lesen oder mit Unterhaltungen. Die Entspannung wurde nur von unserem halbstündigen Stopp bei den Buddha-Grotten unterbrochen, die wir besichtigten. Diese Grotten stammten aus dem 16. Jahrhundert und wurden gestiftet um den Mekong im Zaum zu halten und die Anwohner des Mekongs vor den manchmal verheerenden Fluten zu schützen.

Mittagessen gab es dann an Bord. Und das Essen war erstaunlich lecker. Viel blieb nicht übrig. Der Nachmittag begann dann wieder mit Entspannung, bis wir dann doch noch etwas Abenteuer bekamen. Wir passierten gerade ein Linienschiff, als dieses hektische Signale gab. Unser Kapitän drehte sofort bei und erkundigte sich, was denn los sei. Wie sich herausstellte, war das Steuerseil gerissen und das Boot konnte nicht mehr weiter. Auf dem Schiff waren gut 50-60 Personen. Wir stoppten noch ein weiteres Touristenboot und teilten die gestrandeten Passagiere unter uns auf. Zwei Drittel der Personen waren Einheimische und der Rest europäische Reisende. Nun war es zwar etwas beengter auf unserem Boot aber es war trotzdem spaßig und wir durften uns ein wenig fühlen wie die Jungs von der Seenotrettung. Von nun an waren wir natürlich deutlich langsamer und die „Rettungsaktion“ hatte auch Zeit gekostet. Aber wir schafften es gerade noch im letzten Licht des Tages unseren Zielort Pak Beng zu erreichen. Als denn alle Passagiere von Bord waren, war es stockduster. Der Kapitän begleitete uns noch zu unserem Hotel, welches deutlich das beste am Platz war und wir gingen nur noch im nächstgelegenen Restaurant zu Abend essen und dann ab ins Bett, denn morgen war schon um 7 Uhr Abfahrt mit dem Boot angesagt.

Kuangxi Wasserfall

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Tagesausflug zum Kuangxi Wasserfall, 60 km am Morgen bereits angenehme Temperaturen und dann wurde es ab 11 Uh wiederum wärmer um die 29°C und strahlende Sonne.

Einige von uns quälten sich schon früh aus dem Bett um in aller Frühe bei Sonnenaufgang die Bettelrunde der Mönche mitzuerleben. Leider ist diese schon derart vom Tourismus beherrscht, dass sie mit Musikuntermalung und Ansage über Mikrofon zu einer regelrechten Show mutiert ist. Kleine Jungen laufen mit großen Bottichen nebenher in die die Mönche die ganzen Gaben entleeren um noch weiter neue Spenden aufnehmen zu können. Die Mönche betteln ja eigentlich nicht, sondern gewähren den Gläubigen mit ihrer Spende etwas für die Verbesserung ihres Karmas zu tun. Wenn die Mönche sich wirklich von dem ernähren müssten was sie bei der Bettelrunde gespendet bekommen, würden sie sich extrem ungesund ernähren. Zu 90 % bekommen sie Kekse und Schokoriegel in ihre Schalen gesteckt. Vielleicht ist das ja aber auch der Grund, dass so mancher Mönch extrem wohlgenährt aussieht.

Um 9 Uhr fuhren wir dann zu sechst in Richtung Kuangxi Wasserfall. Matthias und Albrecht fuhren zu zweit zu einem anderen Wasserfall und der Rest der Gruppe vergnügte sich in Luang Prabang. Toh hatte uns am Vortag noch gesagt, die Fahrt zum Kuangxi Wasserfall sei easy, ganz flach und nur gegen Ende eine kurze Steigung. Ganz so war es nicht. Erstens war die Strecke wie auch die vergangenen Radetappen von Hügeln durchzogen und kann hatte er auch noch eine Steigung von rund 120 Höhenmetern unterschlagen. Davon etwas überrumpelt, hatten wir in der Hitze ganz schön zu kämpfen.

Am Wasserfall angekommen, brachten wir unsere Räder auf dem bewachten Parkplatz unter und gingen in den Park der um den Wasserfall herum angelegt war. Nach einigen Metern kamen wir an einem Schwarzbärengehege vorbei, welches eine Rettungsstation für Schwarzbären war, die Wilderern aus den Klauen gerissen wurden, die diese für die Bärengalle verkaufen wollten, die in der traditionellen Medizin sehr begehrt ist. Zur Gewinnung der Galle wird den Bären bei lebendigem Leib die Gallenblase angezapft. Wenn die Bären irgenwann nach einer langen Zeit des Leidens keine Galle mehr produzieren, werden sie einfach getötet. Diese Rettungsstation nahm sich also dieser Bären an.

Ein paar hundert Meter später waren wir am Wasserfall. Er fiel in mehreren Kaskaden über eine Höhe von rund 30 Metern in ein türkisblaues Basin. Von dort lief das Wasser treppenförmig in weitere allesamt türkisblaue Teiche. Im untersten dieser „Pools“ durfte auch gebadet werden und man konnte von einem Baum aus an einem Seil schaukelnd in den Pool springen. Das wurde insbesondere von jüngeren Leuten fleißig wahrgenommen. Von uns ließ sich nur Hans-Jürgen mitreißen und sprang zweimal von dem Baum aus ins Wasser. Natürlich unter tosendem Applaus unsererseits 

Am Abend gingen wir wieder am Mekong in angenehmer Umgebung essen. Romantischer weise hatten wir sogar einen Stromausfall was kurzzeitig zu einem Candellight Dinner führte. Es gab an diesem Abend sogar noch einen zweiten Stromausfall. Den fand zumindest Albrecht nicht so romantisch, denn er stand gerade am Geldautomat und wollte just den Betrag eingeben, den er abheben wollte, als der Strom ausfíel und der Automat seine EC-Karte fraß. Das war schon reichlich Pech. Aber er nahm es mit Fassung.


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2014-01-31_Jin141.gpx“]

Luang Prabang 2

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Stadtbesichtigung in Luangprabang. Sogar am Morgen waren es bereits angenehme Temperaturen und dann wurde es ab 11 Uhr noch viel wärmer um die 29°C

Heute vollzog unser stets gut gelaunter Guide Toh seine letzte Amtshandlung. Er führte uns durch die Stadt. Wir begannen mit dem Markt auf dem er uns die diversen Obstsorten erklärte und teilweise zum Probieren gab. Gleich hinter dem Markt lag der ehemalige Königspalast, der bis zur Absetzung des letzten Königs 1975 noch in Betrieb war. Der Palast ist noch vollkommen eingerichtet, als wenn man nur auf die Rückkehr des Königs warten würde. Man muss sogar zur Besichtigung die Schuhe ausziehen. Leider können wir nicht mit Fotos aus dem Palast dienen, denn es herrscht dort drin generelles Fotographierverbot.

Genau gegenüber des Königspalastes liegt der Wat Phousy. Ein kleiner Tempel auf einem Berg von dem man eine herrliche Sicht über ganz Luang Prabang hat. Nachdem wir diesen erklommen und die Aussicht genossen hatten, fuhren wir mit einem Tuktuk zum Xientong Tempel unserem letzten Besichtigungspunkt auf der Stadttour. Eine Tuktuk fahrt gehört schon in so eine Tour mit dazu. Im typischsten aller südostasiatischen Transportmittel muss man schon mal gefahren sein. Der Tempel, einer von vielen in Luang Prabang, es gibt glaube ich über 60 Tempel in dieser kleinen Stadt, war klein und beschaulich. Obwohl er einer der schönsten hier sein soll und gewissermaßen bekannt ist, war hier nicht viel los. So konnten wir in Ruhe den Tempel erforschen und anschließend wieder mit dem Tuktuk zum Hotel zurück fahren.

Hier kam dann der unvermeidliche Abschied von unseren beiden laotischen Gefährten Toh und One. Es war schön mit den beiden, die gegensätzlicher kaum hätten sein können. Toh immer fröhlich und immer Hans Dampf in allen Gassen während One sehr ruhig, bescheiden aber sehr wachsam war und stets mit einer helfenden Hand bereitstand. Ein tolles Team!

Der Nachmittag stand dann zur freien Verfügung und wir trafen uns erst zum Abendessen wieder. Wir probierten mal einen Tipp aus, den jemand aus der Gruppe bekommen hatte. Das Coconut Garden Restaurant. Etwas nobler, etwas teurer, aber was lacostet die Welt, wir sind ja im Urlaub….

Luang Prabang

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Fahrt nach Luangprabang 84 km. Wie immer anfangs kühl, dann schön warm

Für’s Frühstück hatten wir vorgesorgt und schon am Vortag Brot und Aufstrich gekauft. Dann kam die offizielle Verabschiedung und wir machten uns auf den Weg nach Luang Prabang. Die Etappe verlief den Vormittag über wie gewohnt ruhig mit wenig Verkehr und schöner Landschaft.

Nach dem Mittagessen, als wir uns dann schließlich der „großen“ Stadt Luang Prabang näherten, nahm der Verkehr spürbar zu. Ab den Vororten Luang Prabangs konnte man den Verkehr für die hiesigen Verhältnisse sogar als dicht bezeichnen. Was bei der Stadteinfahrt als erstes auffiel, waren die vielen Langnasen. Wir hatten in den Städten vorher auch schon Touristen getroffen, aber eher vereinzelt. Hier schienen die „Weißen“ schon fast in der Überzahl zu sein. Ein ziemlich ungewohntes Gefühl. Woran wir uns hingegen schnell gewöhnten waren die vielen Cafés mit richtigem Kaffee und Kuchen.

Unsere Herberge, das Sala Prabang war auch seit langem die beste Unterkunft und wurde wahrscheinlich nur noch von dem Hotel in Ganlanba erreicht. Wir hatten sehr schöne, stilvolle Zimmer in ruhiger Lage in einer Seitenstraße. Das Abendessen nahmen wir dann stilvoll in einem Restaurant direkt am Mekong ein.


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2014-01-29_Jin141.gpx“]

Homestay

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

1 Stunde Bootsfahrt mit anschließender Radtour von etwa 59 km zum Homestay. Anfangs recht kühl, dann schön warm um die 28°C

Die eine Stunde Bootsfahrt war schnell vorüber. Leider. Es machte Spaß so relaxt über den Nam Ou zu schippern. Auf den Rädern hatten wir dann im Grunde die gleichen Szenerien nur dass es anstrengender war wenn man strampeln muss. Aber dafür sind wir ja hier.

Die Strecke war relativ eben, das heißt, es war das übliche hügelige Auf und Ab ohne größere Erhebungen. Am späten Nachmittag kamen wir in Pak Ngoi an und tranken an der Tankstelle im Ort erst mal ein zünftiges Schmutzbier. Dann bogen wir nur noch um die Ecke und waren auch schon bei der Familie, bei der wir heute unterkamen. Die Familie lebt vom Reisanbau und lebt entsprechend rustikal. Es gab zwei Gebäude auf die wir uns aufteilen sollten. In der Regel nächtigen Männlein und Weiblein getrennt, doch hatten wir mit Frauke nur eine Single Dame und mit Jutta eine verheiratete Dame. Als wurde entschieden, dass das Ehepaar und Frauke in dem einen Gebäude nächtigten. Außerdem wurden noch Matthias und Sohn Johannes dort untergebracht, da es Johannes am heutigen Tag nicht so gut ging. Er hatte sich irgendwas am Magen eingefangen und sollte etwas mehr Ruhe haben und wollte die anderen auch nicht unbedingt anstecken.

Kaum hatten wir unsere Moskito-gesicherten Schlafzelte bezogen, war waschen angesagt und zwar im Fluß. Duschen gab es nicht. Also zogen wir unsere Badesachen an und stiegen hinab zum Fluß. Kalt! Ich habe es nicht über mich gebracht (als bekennender Warmduscher) komplett ins Wasser zu steigen. Andere waren da härter. Aber ohne gejaule gings nie.

Kurz vor dem Abendessen hielten unsere Gastgeber noch eine Basi, eine Begrüßungszeremonie, für uns ab. Der Großvater hielt als Familienoberhaupt eine Ansprache und dann banden sämtliche Familienmitglieder uns weiße Bauwollfäden um die Handgelenke und überhäuften uns dabei mit Glücks- und Segenswünschen. Jedesmal bekamen wir dann noch etwas essbares geschenkt. Diese Snacks reichten von Gemüse bis Chips oder einem Hühnerbein. Und mit dem Hausherren musste dann jeder noch ein Gläschen Schnaps trinken. Die Bänder am Handgelenk sollten wir 3 Tage anbehalten, sonst würde es kein Glück bringen. Das anschließende Abendessen war ausgesprochen lecker. Jede Menge Grillgut und Gemüse mit Reis.


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2014-01-28_Jin141.gpx“]

Muang Ngoi

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Bootsfahrt von Muang Khua nach Muang Ngoi, 4 h Bootsfahrt. Anfangs recht kühl, später recht heiß.

Die Temperaturunterschiede sind schon recht erstaunlich. Morgens muss man sich in warme Jacken kleiden und später zwischen 10 und 11 Uhr, wenn die Sonne durchkommt, wird es schlagartig warm und die Hüllen purzeln. So auch auf unserer heutigen Bootsfahrt. Die erste Stunde herrschte noch ein frischer Fahrtwind und dann wurde es schön warm mit stahlend blauem Himmel.

Die Boote waren schlanke flache Boote mit Überdachung und einem schwenkbaren Dieselmotor ausgestattet. Erstaunlich flott waren die kleinen Boote. Wir pflügten durch den Nam Ou Fluss und wurden nur immer wieder durch Stromschnellen gebremst, durch die der Bootsführer etwas vorsichtiger manövrieren musste. Zu beiden Seiten zog sich der Urwald dahin, ab und zu von einem Dorf am Fluss unterbrochen.

Nach etwa zwei Stunden machten wir Halt in einem kleinen Dorf. Die meisten von uns legten sich an den Strand und sonnten sich ein wenig die anderen machten einen Streifzug durch den Ort und erkundeten das Dorfleben. Unseren Zielort Muang Ngoi erreichten wir um die Mittagszeit. Nach einem mittaglichen Snack machten wir noch einen Spaziergang zur etwa 3 km entfernten Höhle in der die Menschen des Ortes Zuflucht suchten während des Vietnamkrieges, als die Amerikaner Laos bombardierten um den Hoh Chi Min-Pfad zu unterbrechen. Die vielen Granatenhülsen im Ort, die zum Teil zu Blumenkübeln umfunktioniert wurden zeugen von dieser Schreckenszeit. Zwischen 1967 und 1972 wurden über Laos 3 Millionen Tonnen Bomben abgeworfen, ohne dass die USA jemals eine Kriegserklärung gegen das Land ausgesprochen hätte.

In der Höhle war es dunkel. Nicht alle von uns hatten Taschenlampen dabei, was den Höhlengang etwas beschwerlich machte. Deshalb drangen wir nicht so arg tief in die Höhle ein. Erstaunlich warm war es dort drinnen, viel wärmer noch als draußen. Aber ohne ausreichende Beleuchtung war es in der Höhle doch recht gruselig. Ich denke, Höhlenforscher wäre wohl nicht so mein Job.

Zum Abendessen erhielten wir noch eine Lektion in laotischer Gemütlichkeit. Auch wenn wir schon mitbekommen haben, dass in Laos die Uhren etwas langsamer gehen, ist es doch immer wieder eine enorme Herausforderung an die Geduld. Wir warteten nach der Bestellung geschlagene 1,5 Stunden bis das erste Gericht auf dem Tisch stand. Das letzte Essen kam erst nach rund 2 Stunden auf den Tisch. Wie es scheint, haben wir uns doch noch nicht wirklich an den laotischen Lebensrhythmus gewöhnt. Naja, wir haben ja noch ein paar Tagen Zeit.

Muang Khua

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Fahrt von Oudomxai nach Muang Khua 100,7 km, erst bergig dann hügelig. Anfangs recht kühl, dann schön warm um die 27°C

Die Nacht war nicht ganz so erholsam wie wir erhofft hatten. Im Nachbarhaus des Hotels war am Abend eine lautstarke Hauseinweihungsparty im Gange und zwar mit Live-Band. Um 22:30 ging der Soundcheck los und etwa um 23 Uhr dann das Konzert immer wieder mit Pausen. Glücklicherweise konnte ich irgendwann einschlafen. Die weniger Glücklichen berichteten, dass es noch bis 3 Uhr morgens weiterging.

Das Frühstück nahmen wir wieder bei Mrs Kanya ein. Es gab Nudelsuppe oder Omlette. Dann ging es auf die Räder. Es erwartete uns unsere erste 100 km Etappe. Kaum waren wir aus dem Ort draußen gingen auch schon die Steigungen los. Die Stecke war bisher die schlechteste. Immer wieder waren Teilstücke der Ashaltstrecke weggerissen und nur noch Schotter vorhanden. Aber der Asphalt überwog dann doch glücklicherweise. Die Landschaft war aber wieder mal phantastisch. Durch Urwaldlandschaft immer am Fluss entlang auf sehr wenig befahrener Strecke. Immer wieder kleine Dörfer mit jeder Menge kleiner Kinder die uns freudig winkend Sabaidee entgegenrufen. Man ist manchmal fast schon überfordert allen winkenden Kindern auch zurückzuwinken. Manche Kinder kommen auch an die Straße gerannt und wollen abklatschen. Die größeren Kinder machen sich einen großen Spaß daraus so feste abzuklatschen, dass einem die Handflächen brennen.

Bei einer der großen Brücken, etwa 40 km vor Muang Khua aßen wir zu Mittag. Wie meist gab es nur eine Kleinigkeit wie Nudelsuppe, gebratene Nudeln oder gebratenen Reis, damit der Magen für die Weiterfahrt nicht ganz so tief hängt. Die restlichen 40km zogen sich ein wenig, denn das permanente Auf und Ab zermürbt schon ziemlich

Unser Schmutzbier hatten wir uns heute redlich verdient auf der ersten 100 km Etappe der Tour. Wir konnten es gar nicht erst bis zum Hotel aushalten und tranken es schon an der ersten Kreuzung im Ort. Der nächste Tag wird deutlich entspannter. Denn da fahren wir nur Boot.


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2014-01-26_Jin141.gpx“]

Oudomxai

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Fahrt von nach Na Mawn nach Oudomxai 52 km, bergig. Anfangs recht kühl, dann schön warm um die 27°C

Das Frühstück war so authentisch wie das Abendessen. Es auch im gleichen Restaurant statt. Es gab nur Nudelsuppe. Für unsere Radetappe war es aber eine geeignete Grundlage. Auch wenn uns Croissants oder Baguette lieber gewesen wäre.

Die heutige Tour fing erst einmal mit einem Platten an. Matthias war anscheinend gestern schon in Glas gefahren, was einen schleichenden Platten verursachte. Nun, der Schlauch war schnell getauscht und dann konnte es losgehen. Die Strecke war kurz aber knackig. Wir hatten kurz hinter einander zwei Steigungen von je 250 Höhenmetern ohne zwischendurch mit einer Abfahrt belohnt zu werden. Das zehrt ganz schön. Außerdem machte uns die Wärme gerade um die Mittagszeit zu schaffen (sorry Tom). Dafür kühlte uns dann der Fahrtwind auf der Abfahrt, als wir nach 20 km klettern dann endlich unsere Abfahrt bekamen. Die Landschaft war wieder schön bewaldet und die Straße wenig befahren. Sehr angenehm zu radeln.

Eine kleine Pause gönnten wir uns bei einer Schnapsbrennerei. Dort wurde Klebreis vergoren und dann zu Schnaps gebrannt. Die ausgebrannte Reismaische bekamen dann die Schweine zu futtern. Wie uns die Familie erzählte verdienen sie am meisten am Verkauf der Schweine. Die Schnapsherstellung ist im Vergleich dazu eher eine Liebhaberei. Eine Kostprobe gab es natürlich auch und wir nahmen selbstverständlich eine Literflasche davon mit.

Oudomxai ist wieder ein etwas größerer Ort. Man merkte es nicht nur an der größeren Anzahl Häuser sondern auch daran, dass man im Ort plötzlich wieder westliche Touristen sah. Unser Hotel war denn auch ausschließlich von Europäern, vorwiegend Franzosen bewohnt. Das Mittagessen nahmen wir in einem Restaurant um die Ecke ein bei „Mrs Kanya“. Ausgezeichnetes Essen, dort.
Die restliche Zeit bis zum Abendessen verbrachten einige mit einem Spaziergang zum Stupa auf dem Hügel gegenüber des Hotels, andere schlenderten über den Chinesenmarkt und wieder andere kauften in der „Shopping Mal“ Süßigkeiten ein.

Zum Abendessen gingen wir wieder zu Mrs Kanya, weil‘s so lecker war.


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2014-01-25_Jin141.gpx“]

Na Mawn

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Fahrt von Luang Namtha nach Na Mawn 67 km, hügelig mit einigen kleineren Peaks. Anfangs recht kühl, dann schön warm um die 25°C

Ein paar Kilometer mussten wir wieder zurück bis zu der Kreuzung wo wir vor zwei Tagen bereits Mittag gemacht hatten. Dort machten wir auch dieses Mal Mittagspause und aßen unsere traditionelle Mittags-Nudelsuppe. Bis zur Kreuzung war die Strecke wieder von abgeernteten Reisfeldern gesäumt und noch relativ flach. Nach dem Mittagessen wurde es dann anstrengender. Ein paar Steigungen mussten bewältigt werden, aber alles nicht so richtig wild. Die längste Steigung ging nur um rund 150 Meter in die Höhe und das auf 3 km Länge. Im Grunde harmlos. Dadurch, dass das Streckenprofil ein wenig anspruchsvoller wurde, gestaltete sich die Landschaft auch dem entsprechend abwechslungsreicher. Es wurde bewaldeter und grüner.

Zwei, drei Kilometer vor dem Ziel hatten wir dann noch zwei Plattfüße zu verzeichnen. Erst Johannes mit Platten Nr. 5 und dann knapp einen Kilometer später ich mit Platten Nr. 6.

Unsere Herberge in Na Mawn war dem Ort entsprechend. Relativ klein und schlicht. In einem Land wie Laos, in dem die größeren Städte (wenn man überhaupt davon sprechen kann) sehr rar gesäht sind, muss man ab und zu auch mal mit kleineren Orten vorlieb nehmen. Insbesondere wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist wie wir. Solche Orte sind denn aber dennoch meist ein einzigartiges Erlebnis, da sie vollkommen untouristisch sind.

Im gleichen Stil war das Restaurant. Auf der nur imaginär vorhandenen Speisekarte gab es nur laotische Gerichte ohne die häufiger vorhandenen Fusiongerichte, die dem ausländischen Gaumen Tribut zollen. Hier waren wir so ganz und gar in Laos.


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2014-01-24_Jin141.gpx“]