Luang Namtha

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Tagesausflug in und um Luang Namtha 20 km, flach. Schön warm um die 25°C

Zum Frühstück war es schon noch recht kalt. Dieses Bestand nun zur Freude mancher aus der Gruppe mal nicht aus Nudelsuppe. Es gab Omelettes mit so etwas ähnlichem wie Toast. Baguette gab es leider keines, denn die einzigen, die vernünftig Baguette backen können seien die Vietnamesen und die seien alle nachhause gefahren für das bevorstehende Neujahrsfest. Genau wie die Chinesen feiern die Vietnamesen das traditionelle Neujahrsfest dieses Jahr am 31. Januar.

Im Hof erwartete uns um 10:00 Uhr Inik unser lokaler Führer für den Tagesausflug rund um Luang Namtha. Erste Stadtion war ein Stupa aus dem 15. Jahrhundert von dem aber nur noch Fragmente übrig waren. Der Stupa war mehrfach zerstört zuletzt in den sechziger Jahren durch amerikanische Fliegerbomben. Direkt neben den Resten des alten Stupa wurde dann von Gläubigen mit Spendenmitteln ein neuer Stupa errichtet.

Nicht weit von dem Stupa entfernt kamen wir zu einem Dorf der Aka. Diese sind ein Bergvolk, das vor rund 8 Jahren von der Regierung in die Ebene umgesiedelt wurde. Einer der Hauptgründe war der Erhalt des Waldes. Denn die Aka bauten Trockenreis im Urwald an und mussten ständig neue Ackerflächen Brandroden. Nun leben sie nahe Luang Namtha und bauen Nassreis an. Mittlerweile ist auch der Tourismus zu einer Einkommensquelle geworden, was schnell daran deutlich wird, dass jede Frau im Ort egal wie jung oder alt, mit einer ganzen Umhängetasche voller selbstgemachter Armbändchen rumläuft. Holger war heute der beliebteste Gast im Ort, denn er hatte eine Tüte Bonbons dabei. Kaum dass er sie öffnete, konnte er sich vor Kindern (und deren Müttern) kaum retten. Die Kinder verfolgten und auf Schritt und Tritt durchs ganze Dorf. Abschließend fuhren wir noch in ein Seidenspinnerdorf, wo wir uns die Webarbeiten anschauen und natürlich auch ein paar Kostproben davon erstehen konnten.

Das angekündigte Schnapsbrennerdorf gab es nicht zu sehen, denn angeblich brenne keiner mehr Schnaps dort. Die Menschen tränken jetzt alle Bier und niemand würde mehr Schnaps kaufen. Schade eigentlich. Wir hatten uns schon alle auf eine Schnapsprobe gefreut.

Der Nachmittag war dann zur freien Verfügung und abends ging es in ein anderes der vielen Restaurants in Luang Namtha und wieder gab es neue Spezialitäten der laotischen Küche.


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Laos!

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Fahrt von Mohan nach Luang Namtha 59 km, sanft hügelig und tendenziell bergab. Anfangs ziemlich kühl und nebelig später schön warm um die 25°C

Für 5 Yuan gab es im Hotel Frühstück. Wie meistens die übliche Nudelsuppe mit Ölstangen (fritierte Teigstangen) und gekochte Eier. Das Frühstücksrestaurant war im obersten Stockwerk. Was wir nicht ahnten, war dass es sich quasi um eine Dachterrasse handelte, die zur Seite hin offen war. Man hatte einen schönen Blick auf den nebligen Urwald hinter dem Hotel. Im Sommer ist das sicher recht romantisch, aber bei diesen Temperaturen früh morgens, muss man aufpassen, dass man nicht an den Stühlen festfriert.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zur Grenze. Ich bestellte ein Tuck-Tuck das unser Gepäck bis an die laotische Grenze bringen sollte. Wir gingen zu Fuß die 200 m bis zur chinesischen Grenzstation und warteten auf unseren Gepäckfahrer. Der brauchte geschlagene 20 Minuten für die 200 m, denn die Straße war verstopft mit wartenden LKWs. Als er endlich da war, nahmen wir unserer Gepäck in Empfang und beschlossen den weiteren Weg durchs Niemandsland zu Fuß mit dem Gepäck zu machen. Wie sich herausstellte, war das gar kein Problem, denn inzwischen ist der neue laotische Grenzposten in Betrieb und ist nur etwa 300 m vom chinesischen Posten entfernt. Unser laotischer Guide Toh wartete bereits im Grenzgebäude auf uns.

Als wir die Grenzformalitäten hinter uns gebracht hatten, stellten wir die neuen Räder ein und machten uns auf den Weg nach Luang Namtha. Die Strecke war sanft geschwungen mit ein, zwei größeren Spitzen aber ansonsten gut zu fahren. Das Wetter spielte auch mit, es war mittlerweile strahlend blauer Himmel und etwa 23°C.

Was sofort auffiel war, dass Laos spürbar ärmer ist als China. Wo in China noch Stein- oder Betonhäuser standen, waren es in Laos fast nur Holzhäuser mit Stroh- oder Wellblechdächern. Wir radelten durch kleine Dörfer und bewaldete Hügel und erreichten am frühen Nachmittag Luang Namtha. Einige aus der Gruppe hatte unseren Guide Toh gefragt wo es Eiscreme gebe, deshalb hielten wir als erstes an einem größeren Laden auf der Hauptstraße wo es sogar Magnum in verschiedenen Geschmacksrichtungen gab. Erstaunlich, was man bereits nach einer Woche in der Ferne so vermisst.

Unsere Unterkunft war eine hübsche kleine Bungalow-Anlage am Rande Luang Namthas. Recht ruhig gelegen, wenn nicht die Propagandalautsprecher gewesen wären. Die übertrugen lautstark und emotional das Fußballturnier anlässlich des großen Militärjubiläums. Als wir dann später vom Minority Restaurant zurück kamen und uns zur Ruhe begaben waren die Lautsprecher zum Glück verstummt.


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Grenze

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Fahrt von Mengla nach Mohan an die Grenze 56 km, hügelig und tendenziell bergauf. Anfangs ziemlich kühl und nebelig später warm und bisher noch keinen Regen!

Mit einer Nudelsuppe fing der Tag an und endete mit einem opulenten Mahl in Mohan. Dazwischen radelten wir den Vormittag über durch schöne Waldlandschaft, kleine Dai-Dörfer und Kleinststädte bis an die chinesisch-laotische Grenze nach Mohan. In Mohan angekommen, machten wir unsere Räder reisefertig für den Rücktransport, denn auf der laotischen Seite werden wir neue Räder bekommen.

Das Mittagessen ließen wir heute ausfallen, denn wir hatten in einem der durchfahrenen kleinen Orte auf einem Straßenmarkt so viele Kekse gegessen und sämtliche Süßigkeiten durchprobiert, dass wir alle keinen Hunger hatten. Bis auf Matthias unseren Lokführer. Der hat immer Hunger. Dabei ist er gertenschlank. Keine Ahnung wo er das hinsteckt.

Nach einem ausgiebigen Spaziergang durch die Stadt und dem Kauf letzter chinesischer Andenken, suchten wir uns ein nettes Restaurant und aßen zum letzten Mal total lecker in China zu Abend. Zum Abschied von China genehmigten wir uns diesmal auch einen Kräuterschnaps. Der kam nicht bei allen an, irgendwie sind wir keine ausgemachte Schnappstrinkergruppe. Die nötige Bettschwere hatten wir aber dennoch wieder erreicht und so ging es dann ab ins Bett.


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Mengla

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Fahrt von Menglun nach Mengla 98 km, bergig, anfangs ziemlich kalt und bedeckt später weiterhin bedeckt aber nicht zu warm

Unser Tag ging mit leckeren gedämpften Jiaozi (Maultaschen) los. Ein prima Radlerfrühstück! Direkt gegenüber des Hotels war eine Jiaozi-Bude und allem Anschein nach das einzige Etablissement das um 7:00 Uhr bereits offen hatte. Wir saßen bei schummriger Beleuchtung an kleinen Tischen auf dem Bürgersteig und aßen die dampfenden Maultaschen. Ein tolles Ambiente trotz der noch herrschenden Kälte an diesem Morgen.

Als wir dann um 8:00 Uhr losradelten, hatte die Dämmerung bereits eingesetzt und es war hell genug um ohne Licht zu radeln. Aber kalt war es immer noch. Nach einer anfangs hügeligen Strecke begann nach etwa 22 km die erste längere Steigung. Wir mussten uns 450 Höhenmeter in 7 km hochschrauben. Jetzt war uns richtig warm. Oben angekommen gab es dann noch drei kleinere Peaks bevor es an die wohlverdiente Abfahrt ging. Und von solchen Kalibern hatten wir noch zwei weitere zu bewältigen. Insgesamt wahren es über 1700 Höhenmeter die wir bezwingen mussten. Aber die Landschaft war atemberaubend schön. Wir fuhren fast ausnahmslos durch Naturreservat, einen tropischen Urwald mit kaum Verkehr auf der alten Landstraße. Eine traumhafte Stecke.

Nach der ersten Abfahrt gab es dann erst einmal eine stärkende Reisnudelsuppe. Und dann gleich wieder in die Wand. Die Nudeln waren schnell wieder verbrannt. Auf der finalen Abfahrt fand Johannes eine Polizeimütze am Straßenrand und wollte es sich nicht nehmen lassen einmal in China den Verkehr zu regeln. Vielleicht war das ja ein Anstoß für einen Karrierewechsel, wer weiß? Etwa kurz vor 18:00 Uhr waren wir dann im Hotel und reichlich KO. Das Abendessen nahmen wir in einem kleinen Restaurant um die Ecke ein und dann ging‘s zeitig ab in die Betten zur wohlverdienten Nachtruhe. Zu Night-Life hatten wir keine Energie mehr.


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Menglun

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Fahrt nach Menglun, 42 km, hügelig, anfangs kühl und bedeckt später dann sonnig.

Heute bekamen wir einen Vorgeschmack auf unsere morgige Königsetappe. Endlich hatten wir mal ein paar Steigungen zu bewältigen. Aber eigentlich noch nichts Ernstes. Aber die Strecke war ideal. Auf der alten Landstraße fuhren wir vom großen Verkehr unbehelligt komplett von Ganlanba bis nach Menglun. Es ging durch Dai-Dörfer, Bananen- und Kautschuk-Plantagen, über bewaldete Hügel bis zum Mekong. Dann wieder von diesem weg und nach Menglun.

Nach dem Einchecken gingen wir um die Ecke Mittagessen. Diesmal zu einer angemessenen Mittagszeit. Nach dem Essen schnappten wir uns die Räder und fuhren zum berühmten Botanischen Garten von Menglun rüber. Die Räder durften wir aber nicht mit hineinnehmen, deshalb erkundeten wir den Garten zu Fuß. Zum Fotografieren war das sowieso besser, denn dann braust man nicht so an den sehenswerten Dingen im Garten vorbei.

Am Abend gönnten wir uns ein „Shaokao“ – ein Barbecue am Flußufer. Lecker und romantisch, bis uns wieder zu kühl wurde um draußen zu sitzen und so zogen wir uns dann wieder ins Hotel zurück.


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Ganlanba

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Fahrt nach Ganlanba 45 km, flach, anfangs kühl und bedeckt später dann sonnig.

Nur ein Katzensprung hatte ich angekündigt. 9:30 Uhr fahren wir los und sind dann um die Mittagszeit in Ganlanba. Hat nicht ganz geklappt. Einerseits hielten uns ein Sturz und mal wieder zwei Platten auf und dann natürlich viele Fotos. Hätte ich eigentlich wissen müssen. Aber irgendwie war die Verlockung zu groß nochmal richtig ausschlafen zu können.

Unser Frühstück fand zwar heute wieder in der Nudelsuppenküche statt, aber mit einem großen Unterschied. Eitel hatte Geburtstag. In einer Nacht und Nebel Aktion besorgte Holger eine Torte so dass Eitel es nicht merken sollte. Diese wurde dann mit Kerzen dekoriert nach dem Frühstück überreicht und Fachgerecht von Eitel mit einem riesigen chinesischen Hackmesser zerteilt. Chinesische Torten sind allerdings meist mehr was fürs Auge denn für den Gaumen, aber eine prima Show war‘s allemal.

Die Strecke heute, teilweise entlang des Mekong, teilweise vorbei an Bananen und Kautschuk-Plantagen, war zwar nicht allzu lang aber wir mussten kurz vor Ganlanba noch mit der Fähre über den Mekong (Lancanjiang) übersetzen. Das kostete alles Zeit. Naja, das Mittagessen war dann leider etwas spät aber dafür sehr rustikal im Museumsdorf der Dai-Minorität. Und lecker war‘s auch. Anschließend radelten wir noch einige Zeit durch das Dorf und schauten uns das Dorfleben der Dai an. Sehr idyllisch, diese hölzernen Pfahlbauten. Wohlhabendere Dai bauen ihre Häuser aber inzwischen mit Stein oder Beton. Kann man ihnen nicht verübeln, dass sie gerne in etwas luxuriöseren Häusern leben wollen.
Nach der Rückkehr in unser Resorthotel am See, wurde erst einmal ausgiebig heiß geduscht, denn wenn die Sonne beginnt unterzugehen, wird es wieder empfindlich kühl. Das Abendessen nahmen wir dann auch im Restaurant des Resorts ein. Das Restaurant befand sich auf einer Terrasse direkt am See. Recht romantisch aber auch wieder ziemlich frisch. Aber mit Jacke und warmen Speisen kein Problem. Eigentlich wollten wir ja aufgrund des späten Mittagessens nur was trinken und ein paar Snacks essen. Aber mit dem Essen kam dann doch wieder der Appetit und es wurde doch wieder etwas mehr. Nun, wir radeln es ja in den nächsten Tagen wieder ab.


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Jinghong

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Tagesausflug rund um Jinghong, rund 28 km bei Sonnenschein.

Heute war erst einmal ausschlafen angesagt. Gestern kamen wir erst um 12 Uhr nachts im Hotel in Jinghong an, da sich unsere Weiterreise von Bangkok wegen eines gestrichenen Fluges arg verzögerte. Wir trafen uns deshalb heute Morgen erst um 10 Uhr zum Frühstücken. Gleich neben dem Hotel gab es Nudelsuppe mit Ölstangen und Tee-Eiern. Ein perfektes Radfahrer-Frühstück. Allerdings stand heute gar keine anstrengende Etappe bevor. Erst mussten wir einmal die Räder im Radladen abholen, mitgebrachte Lenkertaschenhalterungen und Sättel montieren, bevor es auf eine kurze Probetour rund um Jinghong ging. Wir radelten raus aus der Stadt in Richtung Flughafen, um diesen herum und dann wieder in die Stadt zurück.

Und prompt hatten wir auf dieser ersten kurzen Erkundung auch schon den ersten Platten. Aber wenigstens spielte das Wetter mit. Morgens war es noch ein wenig frisch aber etwa ab 11 Uhr riss die Wolkendecke auf und die Sonne kam heraus. Unsere Tour schien zumindest nicht so eine Frostbeulentour zu werden wie unsere Vorgängertour über Weihnachten.
Jinghong empfing uns mit tagsüber angenehmen, sommerlichen Temperaturen und seiner tropischen Vegetation. Kein schlechter Start wie ich finde. Auch das gesamte Flair ist hier schon eher
südostasiatisch, denn Xishuangbanna, dessen Hauptstadt Jinghong ist, ist der autonome Bezirk der Dai. Das sind die in diesem Gebiet lebenden Thaivölker, die von der chinesischen Regierung unter dem Begriff „Daizu“ zusammengefasst werden.

Auf dem Rückweg in die Stadt hatten wir recht spät erst gegessen. Abends wollten wir dann nur ein paar Kleinigkeiten essen. Wir schlenderten also durch die Stadt in Richtung Lancangjiang, so heißt hier der Mekong, auf der Suche nach essbaren Kleinigkeiten möglichst auf einem Nachtmarkt. Quasi unmittelbar am Mekong, auf der Deichkrone entlang des Flusses wurden unsere Erwartungen sogar noch übertroffen. Dort war ein Markt mit allem was das Herz begehrte. Souvenirs, chinesische Alltagswaren und natürlich auch Essständen. Wir probierten uns durch manches durch und tranken dann auf dem Rückweg noch ein Schlummerbierchen, denn der Jetlag forderte seien Tribut.


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Zu heiß in Thailand!

Goldenes Dreieck, 13.12.2013 bis 07.01.2014

Stadtspaziergang und Erholung in Chiang Mai bei Sonne und satt über 30 Grad, ab nach Hause!

Heute geht es nun wieder nach Hause, zumindest für Wanda, wir anderen fliegen dann am nächsten Morgen. Und nun heute zeigt sich Thailand so, wie wir es eigentlich auf der ganzen Reise erwartet hatten. Die Sonne brutzelt schon am frühen Morgen bei 30 Grad, der Himmel ist klar und schon um 10 Uhr muss man die Sonnencreme wieder auffrischen.
Damit bestätigt sich dann auch meine Prophezeiung vom Anfang der Reise, wenn es jeden Tag ein Grad wärmer wird, dann wird das letzte Drittel der Reise angenehm und der letzte Tag zu heiß!

Wir nutzen die freie Zeit, um die letzten Tempel und Pagoden hier in Chiang Mai zu Fuß zu erkunden, unsere Räder sind seit gestern Abend schon „weg“, auf dem Weg nach Bangkok zur Generalinspektion, die nächste Tour beginnt bald und da müssen die Räder wieder so fit sein, wie wir sie bekommen haben. Und Probleme hatten wir auf der Tour keine, Dank unseres neuen Schraubers in Bangkok funktionierten die Schaltungen top, ebenso wie die Bremsen. Lediglich die Mäntel sind noch nicht das Maß aller Dinge, insgesamt hatten wir einfach zwei oder drei Plattfüße zu viel. Doch auch hier sind wir von China By Bike schon am überlegen, in der Diskussion sind Anti-Platt Reifen von Schwalbe oder durchstichfeste Einlagen, wir werden sehen.

Ebenso wird es die eine oder andere Änderung geben, einmal durch die neue Brücke an der Grenze, fliegt dort das „alte“ Guesthouse aus dem Plan, inzwischen sind die Zimmer ja wirklich kaum noch zu vertreten. Und wir werden uns die Gesamtroute in Thailand ansehen müssen, denn der Verkehr hat in den letzten Jahren systematisch zugenommen, also wird es bis zur nächsten Tour im nächsten Winter auch hier eine Änderung geben.

Doch eigentlich wollte ich noch von unserem letzten Spaziergang berichten, so richtig motiviert ist kaum einer mehr von uns, zu viel Tempel haben wir gesehen in den letzten Wochen, so dass uns die alten Holzgebäude und die vielen vergoldeten Buddhas kaum mehr vom Hocker hauen. Witzig ist die Geschichte eines Heiligen aus dem Wat Chedi Luang. Zum einen gibt es hier die Überreste eine wirklich großen und schönen Stupa zu sehen, der im 15 Jahrhundert durch ein Erdbeben zerstört wurde. Ein hoher Mönch sei hier von äußerst gutem Aussehen gewesen und deshalb von den Frauen umschwärmt worden sein, was natürlich seinem Streben dem Nirvana nahe zu kommen, widersprach. Deshalb verwandelte er sich, magische Kräfte nutzend, in einen alten, dicken hässlichen Mann und konnte sich danach in Ruhe der Meditation hingeben. Immer wenn ich irgendwo in einem Restaurant oder gar bei Mc Donalds einen Mönch sitzen sehe, muss ich an diese Geschichte denken.

200 Tempel und Pagoden soll es hier in Chiang Mai geben, nach vier oder fünf ziehen wir dann schon in ein schattiges Lokal und sind bereit für Eiskaffee oder Mangoshake und letzte nette Gespräche in der Gruppe. Am Nachmittag dann besorge ich ein Tuktuk für Wanda und ab geht es für sie zurück in die Schweiz. Wir anderen haben noch ein Abendessen vor uns und fliegen erst am nächsten Morgen.

Schön war es mit euch, es gab selten so eine harmonische Truppe und ich hoffe, dass ich mit euch bald wieder auf einer anderen Tour unterwegs bin. Guten Flug!

Nebliger Abschluss

Goldenes Dreieck, 13.12.2013 bis 07.01.2014

35 km Tagesausflug zum Doi Soithep, Besuch des Tempels und Abfahrt, alles bei bis 28 Grad, bis Mittag Nebel, dann sonnig, Abschlussessen

Beim Frühstück verkürzt sich die Liste der Bergfahrer noch einmal, Alex und Susanne machen jetzt doch einen ruhigen Tag und Christian entscheidet sich auch für den Pool. Nicht zu spät starten wir und wir haben Glück mit dem Wetter, dass uns treu geblieben ist. Das heißt, es ist angenehm frisch und nebelig und so verspricht der Tag heute keine Quälerei zu werden.

Mit unserer starken Truppe geht es dann raus aus der Stadt, doch es ist Sonntag und so scheint ganz Chiang Mai auf dem Weg zum Doi Soithep Berg und dem Wat Phra Dhat Dou Suthep zu sein. Die Kolonne der Autos ist etwas unerquicklich, aber die Thais fahren recht gemäßigt und so stören „nur“ die Abgase, als wir uns die Serpentinen nach oben quälen. Einige Rennradler sind schon wieder auf dem Weg nach unten, andere lassen sich mit den Rädern auf dem Tucktuck nach oben bringen, was sind das nur für Pseudosportler.

650 Höhenmeter auf 11 Kilometer ist recht ordentlich, zumal der Berg fast kontinuierliche 8% Steigung hat, die letzte Rampe ist dann der Hammer, 400 Meter mit satt über 12%, doch dann sind wir auch schon da. Eckhardt hat 8 Minuten herausgearbeitet vor dem Hauptfeld und Ulli kam schon vier Minuten danach an. Eine mehr als passable Abschlussleistung!

Wir parken die Räder und trinken noch etwas, dann reihen wir uns in den Strom der Touristen und Wochenendpilger, die letzten hundert Meter zu Fuß nach oben. Inmitten einer riesigen Menge an Thais erreichen wir den Tempel, hier tobt echt der Bär! Hunderte von Leuten umrunden den Tempel und haben Spaß an den Glocken und Gongs, überall werden Fotos gemacht und im Innenhof des Tempels kann man kaum treten, alle scheinen hier dieses Wochenende ihr Karma aufbessern zu wollen.

Der Nebel hat sich immer noch nicht gelichtet und so haben wir kaum Aussicht, erst etwas später kann man ein paar Schemen der Stadt erkennen, doch wir sind dann schon wieder fast auf dem Weg nach unten. Die Abfahrt ist grandios und berauschend, auch wenn wir nicht „voll aufdrehen“, schließlich wollen wir am letzten Tag nicht noch einen Unfall produzieren und so kommen wir sicher wieder in der Stadt an. Hier finden wir gleich ein Lokal, die Karte ist in Thai und ein wenig Englisch, aber falsch übersetzt, so bekommt jeder ein anderes Essen, als das, was wir bestellt haben; aber es war lecker!

Nachmittags bleibt dann Zeit für den Pool und ein leckeres Restaurant am Abend, auf den Nachtmarkt mit seinen touristischen Angeboten haben wir keine Lust, dafür war die Reise einfach zu schön, als dass wir uns hier unter die Massen mischen wollen.


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Zum Ziel

Goldenes Dreieck, 13.12.2013 bis 07.01.2014

89 Kilometer von Chiang Dao nach Chiang Mai, schlaffe 200 hm und alles bei sommerlichen 30 Grad

Gestern haben wir noch einmal diskutiert und überlegt, ob wir uns das Elefantencamp antun und die Rüsseltiere mit Bananen vollstopfen, mit gerümpfter Nase an gigantischen „Fladen“ vorbeilaufen und zusehen, wie die Dickhäuter Bäume oder Blumen malen und Fußball spielen. Wir haben uns dagegen entschieden und können dafür aber noch einen klein Schlenker über die Nebenstraßen in der Umgebung von Chiang Dao machen.

Dabei geht es durch kleine Dörfer und viel Landwirtschaft, meist wird Gemüse angebaut und über den Feldern liegt ab und zu noch ein Nebelschwaden, so werden die ersten 20 Kilometer wieder recht beschaulich, bevor wir auf der großen Straße zurück sind.

Hier mischen wir uns dann wieder in den Verkehr und versenken uns in die Hörbücher oder Musik vom MP3 Player, bis wir dann nach 30 Kilometern wieder abbiegen. Susin, unseren thailändischen Guide, den wir in den Vortagen immer recht platt gefahren hatten, hat sich heute auch noch mal geschont, aber jetzt muss er ran, denn die Einfahrt nach Chiang Mai auf den winzigen Nebenstraßen ist recht verwinkelt. Dafür geht es 25 Kilometer bis fast ins Zentrum so gut wie ohne Verkehr.

Anfangs ist alles noch ein wenig ländlich, dann geht es einmal wieder an einem Kanal entlang, dann wieder an Plantagen vorbei und dann denkt man wieder, man ist schon in der Stadt, bis dann noch einmal ein Reisfeld auftaucht. Mittags noch einmal Nudeln in einem winzigen Laden, die sind aber wie immer in den kleinen Läden super gut. Dann besichtigen wir noch den kleinen Tempel gleich gegenüber.

Als wir schon starten wollen, will dann Sabine noch die Plattfußwertung aufmischen. Mit ihrem ersten Platten auf der Tour, faktisch am letzten Tag hat sie aber keine Chance mehr an Wanda heranzukommen. Wie üblich teilen sich Christian (Radladenbetreiber) und ich (Radreiseleiter) die Arbeit mit dem Flicken. Das ist für die anderen immer ein rechtes Vergnügen, wenn wir uns dann gegenseitig „fachmännische“ Tipps und Ratschläge geben, ich mag es über Christians „Hamsterpumpe“ zu lästern, mit dem Ding braucht es 450 Züge und Hube, um einen Reifen zu füllen, währen er natürlich meine chinesische Pumpe für ihr tolles funktionales Design lobt, allerdings mag sie die thailändischen Ventile nicht und versagt meist ihren Dienst.

Überhaupt war es eine recht vergnügliche Tour und wir erinnern uns gern an einige schöne Sprüche. Noch in China legte Eckhardt eine Vollbremsung für ein mickriges kleines Junghuhn hin, nicht bedenkend, dass die Gruppe ihm mehr als dicht auf den Fersen saß und wir alle nur haarscharf einem schönen Massensturz entgangen sind, woraufhin mir spontan ein : „Ecki, scheiss auf das Huhn!“ entfuhr, was sich dann zum geflügelten Wort der Gruppe wurde.

Dann sind wir auch schon in Chiang Mai, was soll man hier noch schreiben, mal wieder eine richtige Stadt, tolles Hotel mit Pool und angenehmen Zimmern. Und inzwischen haben wir ja auch das richtige Wetter für den Pool. Dann mischen wir uns unter die Touristen dieser Welt uns suchen uns eine Lokalität fürs Abendessen, lecker, würzig, scharf. Dann schlendern wir noch ein wenig durchs Zentrum, hier reiht sich Bar an Bar und Restaurant an Restaurant und Massage an Massage. Von letzterem gibt es hier am meisten. Man hat den Eindruck der Lebenssinn in Chiang Mai besteht nur aus stundenlangen Massagen und alle sind darauf vorbereitet diesen unglaublichen Bedarf zu decken. Beim Schlendern versuchen wir die Seriosität der einzelnen Läden zu ergründen, bewundern die Ladyboys, die uns in Bars locken wollen und bestaunen die weltweite Kollektion von dicken Bäuchen in Begleitung einer 45 kg leichten Thaifreundin.


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