Muang Ngoi

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Bootsfahrt von Muang Khua nach Muang Ngoi, 4 h Bootsfahrt. Anfangs recht kühl, später recht heiß.

Die Temperaturunterschiede sind schon recht erstaunlich. Morgens muss man sich in warme Jacken kleiden und später zwischen 10 und 11 Uhr, wenn die Sonne durchkommt, wird es schlagartig warm und die Hüllen purzeln. So auch auf unserer heutigen Bootsfahrt. Die erste Stunde herrschte noch ein frischer Fahrtwind und dann wurde es schön warm mit stahlend blauem Himmel.

Die Boote waren schlanke flache Boote mit Überdachung und einem schwenkbaren Dieselmotor ausgestattet. Erstaunlich flott waren die kleinen Boote. Wir pflügten durch den Nam Ou Fluss und wurden nur immer wieder durch Stromschnellen gebremst, durch die der Bootsführer etwas vorsichtiger manövrieren musste. Zu beiden Seiten zog sich der Urwald dahin, ab und zu von einem Dorf am Fluss unterbrochen.

Nach etwa zwei Stunden machten wir Halt in einem kleinen Dorf. Die meisten von uns legten sich an den Strand und sonnten sich ein wenig die anderen machten einen Streifzug durch den Ort und erkundeten das Dorfleben. Unseren Zielort Muang Ngoi erreichten wir um die Mittagszeit. Nach einem mittaglichen Snack machten wir noch einen Spaziergang zur etwa 3 km entfernten Höhle in der die Menschen des Ortes Zuflucht suchten während des Vietnamkrieges, als die Amerikaner Laos bombardierten um den Hoh Chi Min-Pfad zu unterbrechen. Die vielen Granatenhülsen im Ort, die zum Teil zu Blumenkübeln umfunktioniert wurden zeugen von dieser Schreckenszeit. Zwischen 1967 und 1972 wurden über Laos 3 Millionen Tonnen Bomben abgeworfen, ohne dass die USA jemals eine Kriegserklärung gegen das Land ausgesprochen hätte.

In der Höhle war es dunkel. Nicht alle von uns hatten Taschenlampen dabei, was den Höhlengang etwas beschwerlich machte. Deshalb drangen wir nicht so arg tief in die Höhle ein. Erstaunlich warm war es dort drinnen, viel wärmer noch als draußen. Aber ohne ausreichende Beleuchtung war es in der Höhle doch recht gruselig. Ich denke, Höhlenforscher wäre wohl nicht so mein Job.

Zum Abendessen erhielten wir noch eine Lektion in laotischer Gemütlichkeit. Auch wenn wir schon mitbekommen haben, dass in Laos die Uhren etwas langsamer gehen, ist es doch immer wieder eine enorme Herausforderung an die Geduld. Wir warteten nach der Bestellung geschlagene 1,5 Stunden bis das erste Gericht auf dem Tisch stand. Das letzte Essen kam erst nach rund 2 Stunden auf den Tisch. Wie es scheint, haben wir uns doch noch nicht wirklich an den laotischen Lebensrhythmus gewöhnt. Naja, wir haben ja noch ein paar Tagen Zeit.