Kuangxi Wasserfall

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Tagesausflug zum Kuangxi Wasserfall, 60 km am Morgen bereits angenehme Temperaturen und dann wurde es ab 11 Uh wiederum wärmer um die 29°C und strahlende Sonne.

Einige von uns quälten sich schon früh aus dem Bett um in aller Frühe bei Sonnenaufgang die Bettelrunde der Mönche mitzuerleben. Leider ist diese schon derart vom Tourismus beherrscht, dass sie mit Musikuntermalung und Ansage über Mikrofon zu einer regelrechten Show mutiert ist. Kleine Jungen laufen mit großen Bottichen nebenher in die die Mönche die ganzen Gaben entleeren um noch weiter neue Spenden aufnehmen zu können. Die Mönche betteln ja eigentlich nicht, sondern gewähren den Gläubigen mit ihrer Spende etwas für die Verbesserung ihres Karmas zu tun. Wenn die Mönche sich wirklich von dem ernähren müssten was sie bei der Bettelrunde gespendet bekommen, würden sie sich extrem ungesund ernähren. Zu 90 % bekommen sie Kekse und Schokoriegel in ihre Schalen gesteckt. Vielleicht ist das ja aber auch der Grund, dass so mancher Mönch extrem wohlgenährt aussieht.

Um 9 Uhr fuhren wir dann zu sechst in Richtung Kuangxi Wasserfall. Matthias und Albrecht fuhren zu zweit zu einem anderen Wasserfall und der Rest der Gruppe vergnügte sich in Luang Prabang. Toh hatte uns am Vortag noch gesagt, die Fahrt zum Kuangxi Wasserfall sei easy, ganz flach und nur gegen Ende eine kurze Steigung. Ganz so war es nicht. Erstens war die Strecke wie auch die vergangenen Radetappen von Hügeln durchzogen und kann hatte er auch noch eine Steigung von rund 120 Höhenmetern unterschlagen. Davon etwas überrumpelt, hatten wir in der Hitze ganz schön zu kämpfen.

Am Wasserfall angekommen, brachten wir unsere Räder auf dem bewachten Parkplatz unter und gingen in den Park der um den Wasserfall herum angelegt war. Nach einigen Metern kamen wir an einem Schwarzbärengehege vorbei, welches eine Rettungsstation für Schwarzbären war, die Wilderern aus den Klauen gerissen wurden, die diese für die Bärengalle verkaufen wollten, die in der traditionellen Medizin sehr begehrt ist. Zur Gewinnung der Galle wird den Bären bei lebendigem Leib die Gallenblase angezapft. Wenn die Bären irgenwann nach einer langen Zeit des Leidens keine Galle mehr produzieren, werden sie einfach getötet. Diese Rettungsstation nahm sich also dieser Bären an.

Ein paar hundert Meter später waren wir am Wasserfall. Er fiel in mehreren Kaskaden über eine Höhe von rund 30 Metern in ein türkisblaues Basin. Von dort lief das Wasser treppenförmig in weitere allesamt türkisblaue Teiche. Im untersten dieser „Pools“ durfte auch gebadet werden und man konnte von einem Baum aus an einem Seil schaukelnd in den Pool springen. Das wurde insbesondere von jüngeren Leuten fleißig wahrgenommen. Von uns ließ sich nur Hans-Jürgen mitreißen und sprang zweimal von dem Baum aus ins Wasser. Natürlich unter tosendem Applaus unsererseits 

Am Abend gingen wir wieder am Mekong in angenehmer Umgebung essen. Romantischer weise hatten wir sogar einen Stromausfall was kurzzeitig zu einem Candellight Dinner führte. Es gab an diesem Abend sogar noch einen zweiten Stromausfall. Den fand zumindest Albrecht nicht so romantisch, denn er stand gerade am Geldautomat und wollte just den Betrag eingeben, den er abheben wollte, als der Strom ausfíel und der Automat seine EC-Karte fraß. Das war schon reichlich Pech. Aber er nahm es mit Fassung.


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Luang Prabang 2

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Stadtbesichtigung in Luangprabang. Sogar am Morgen waren es bereits angenehme Temperaturen und dann wurde es ab 11 Uhr noch viel wärmer um die 29°C

Heute vollzog unser stets gut gelaunter Guide Toh seine letzte Amtshandlung. Er führte uns durch die Stadt. Wir begannen mit dem Markt auf dem er uns die diversen Obstsorten erklärte und teilweise zum Probieren gab. Gleich hinter dem Markt lag der ehemalige Königspalast, der bis zur Absetzung des letzten Königs 1975 noch in Betrieb war. Der Palast ist noch vollkommen eingerichtet, als wenn man nur auf die Rückkehr des Königs warten würde. Man muss sogar zur Besichtigung die Schuhe ausziehen. Leider können wir nicht mit Fotos aus dem Palast dienen, denn es herrscht dort drin generelles Fotographierverbot.

Genau gegenüber des Königspalastes liegt der Wat Phousy. Ein kleiner Tempel auf einem Berg von dem man eine herrliche Sicht über ganz Luang Prabang hat. Nachdem wir diesen erklommen und die Aussicht genossen hatten, fuhren wir mit einem Tuktuk zum Xientong Tempel unserem letzten Besichtigungspunkt auf der Stadttour. Eine Tuktuk fahrt gehört schon in so eine Tour mit dazu. Im typischsten aller südostasiatischen Transportmittel muss man schon mal gefahren sein. Der Tempel, einer von vielen in Luang Prabang, es gibt glaube ich über 60 Tempel in dieser kleinen Stadt, war klein und beschaulich. Obwohl er einer der schönsten hier sein soll und gewissermaßen bekannt ist, war hier nicht viel los. So konnten wir in Ruhe den Tempel erforschen und anschließend wieder mit dem Tuktuk zum Hotel zurück fahren.

Hier kam dann der unvermeidliche Abschied von unseren beiden laotischen Gefährten Toh und One. Es war schön mit den beiden, die gegensätzlicher kaum hätten sein können. Toh immer fröhlich und immer Hans Dampf in allen Gassen während One sehr ruhig, bescheiden aber sehr wachsam war und stets mit einer helfenden Hand bereitstand. Ein tolles Team!

Der Nachmittag stand dann zur freien Verfügung und wir trafen uns erst zum Abendessen wieder. Wir probierten mal einen Tipp aus, den jemand aus der Gruppe bekommen hatte. Das Coconut Garden Restaurant. Etwas nobler, etwas teurer, aber was lacostet die Welt, wir sind ja im Urlaub….

Luang Prabang

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Fahrt nach Luangprabang 84 km. Wie immer anfangs kühl, dann schön warm

Für’s Frühstück hatten wir vorgesorgt und schon am Vortag Brot und Aufstrich gekauft. Dann kam die offizielle Verabschiedung und wir machten uns auf den Weg nach Luang Prabang. Die Etappe verlief den Vormittag über wie gewohnt ruhig mit wenig Verkehr und schöner Landschaft.

Nach dem Mittagessen, als wir uns dann schließlich der „großen“ Stadt Luang Prabang näherten, nahm der Verkehr spürbar zu. Ab den Vororten Luang Prabangs konnte man den Verkehr für die hiesigen Verhältnisse sogar als dicht bezeichnen. Was bei der Stadteinfahrt als erstes auffiel, waren die vielen Langnasen. Wir hatten in den Städten vorher auch schon Touristen getroffen, aber eher vereinzelt. Hier schienen die „Weißen“ schon fast in der Überzahl zu sein. Ein ziemlich ungewohntes Gefühl. Woran wir uns hingegen schnell gewöhnten waren die vielen Cafés mit richtigem Kaffee und Kuchen.

Unsere Herberge, das Sala Prabang war auch seit langem die beste Unterkunft und wurde wahrscheinlich nur noch von dem Hotel in Ganlanba erreicht. Wir hatten sehr schöne, stilvolle Zimmer in ruhiger Lage in einer Seitenstraße. Das Abendessen nahmen wir dann stilvoll in einem Restaurant direkt am Mekong ein.


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Homestay

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

1 Stunde Bootsfahrt mit anschließender Radtour von etwa 59 km zum Homestay. Anfangs recht kühl, dann schön warm um die 28°C

Die eine Stunde Bootsfahrt war schnell vorüber. Leider. Es machte Spaß so relaxt über den Nam Ou zu schippern. Auf den Rädern hatten wir dann im Grunde die gleichen Szenerien nur dass es anstrengender war wenn man strampeln muss. Aber dafür sind wir ja hier.

Die Strecke war relativ eben, das heißt, es war das übliche hügelige Auf und Ab ohne größere Erhebungen. Am späten Nachmittag kamen wir in Pak Ngoi an und tranken an der Tankstelle im Ort erst mal ein zünftiges Schmutzbier. Dann bogen wir nur noch um die Ecke und waren auch schon bei der Familie, bei der wir heute unterkamen. Die Familie lebt vom Reisanbau und lebt entsprechend rustikal. Es gab zwei Gebäude auf die wir uns aufteilen sollten. In der Regel nächtigen Männlein und Weiblein getrennt, doch hatten wir mit Frauke nur eine Single Dame und mit Jutta eine verheiratete Dame. Als wurde entschieden, dass das Ehepaar und Frauke in dem einen Gebäude nächtigten. Außerdem wurden noch Matthias und Sohn Johannes dort untergebracht, da es Johannes am heutigen Tag nicht so gut ging. Er hatte sich irgendwas am Magen eingefangen und sollte etwas mehr Ruhe haben und wollte die anderen auch nicht unbedingt anstecken.

Kaum hatten wir unsere Moskito-gesicherten Schlafzelte bezogen, war waschen angesagt und zwar im Fluß. Duschen gab es nicht. Also zogen wir unsere Badesachen an und stiegen hinab zum Fluß. Kalt! Ich habe es nicht über mich gebracht (als bekennender Warmduscher) komplett ins Wasser zu steigen. Andere waren da härter. Aber ohne gejaule gings nie.

Kurz vor dem Abendessen hielten unsere Gastgeber noch eine Basi, eine Begrüßungszeremonie, für uns ab. Der Großvater hielt als Familienoberhaupt eine Ansprache und dann banden sämtliche Familienmitglieder uns weiße Bauwollfäden um die Handgelenke und überhäuften uns dabei mit Glücks- und Segenswünschen. Jedesmal bekamen wir dann noch etwas essbares geschenkt. Diese Snacks reichten von Gemüse bis Chips oder einem Hühnerbein. Und mit dem Hausherren musste dann jeder noch ein Gläschen Schnaps trinken. Die Bänder am Handgelenk sollten wir 3 Tage anbehalten, sonst würde es kein Glück bringen. Das anschließende Abendessen war ausgesprochen lecker. Jede Menge Grillgut und Gemüse mit Reis.


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Muang Ngoi

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Bootsfahrt von Muang Khua nach Muang Ngoi, 4 h Bootsfahrt. Anfangs recht kühl, später recht heiß.

Die Temperaturunterschiede sind schon recht erstaunlich. Morgens muss man sich in warme Jacken kleiden und später zwischen 10 und 11 Uhr, wenn die Sonne durchkommt, wird es schlagartig warm und die Hüllen purzeln. So auch auf unserer heutigen Bootsfahrt. Die erste Stunde herrschte noch ein frischer Fahrtwind und dann wurde es schön warm mit stahlend blauem Himmel.

Die Boote waren schlanke flache Boote mit Überdachung und einem schwenkbaren Dieselmotor ausgestattet. Erstaunlich flott waren die kleinen Boote. Wir pflügten durch den Nam Ou Fluss und wurden nur immer wieder durch Stromschnellen gebremst, durch die der Bootsführer etwas vorsichtiger manövrieren musste. Zu beiden Seiten zog sich der Urwald dahin, ab und zu von einem Dorf am Fluss unterbrochen.

Nach etwa zwei Stunden machten wir Halt in einem kleinen Dorf. Die meisten von uns legten sich an den Strand und sonnten sich ein wenig die anderen machten einen Streifzug durch den Ort und erkundeten das Dorfleben. Unseren Zielort Muang Ngoi erreichten wir um die Mittagszeit. Nach einem mittaglichen Snack machten wir noch einen Spaziergang zur etwa 3 km entfernten Höhle in der die Menschen des Ortes Zuflucht suchten während des Vietnamkrieges, als die Amerikaner Laos bombardierten um den Hoh Chi Min-Pfad zu unterbrechen. Die vielen Granatenhülsen im Ort, die zum Teil zu Blumenkübeln umfunktioniert wurden zeugen von dieser Schreckenszeit. Zwischen 1967 und 1972 wurden über Laos 3 Millionen Tonnen Bomben abgeworfen, ohne dass die USA jemals eine Kriegserklärung gegen das Land ausgesprochen hätte.

In der Höhle war es dunkel. Nicht alle von uns hatten Taschenlampen dabei, was den Höhlengang etwas beschwerlich machte. Deshalb drangen wir nicht so arg tief in die Höhle ein. Erstaunlich warm war es dort drinnen, viel wärmer noch als draußen. Aber ohne ausreichende Beleuchtung war es in der Höhle doch recht gruselig. Ich denke, Höhlenforscher wäre wohl nicht so mein Job.

Zum Abendessen erhielten wir noch eine Lektion in laotischer Gemütlichkeit. Auch wenn wir schon mitbekommen haben, dass in Laos die Uhren etwas langsamer gehen, ist es doch immer wieder eine enorme Herausforderung an die Geduld. Wir warteten nach der Bestellung geschlagene 1,5 Stunden bis das erste Gericht auf dem Tisch stand. Das letzte Essen kam erst nach rund 2 Stunden auf den Tisch. Wie es scheint, haben wir uns doch noch nicht wirklich an den laotischen Lebensrhythmus gewöhnt. Naja, wir haben ja noch ein paar Tagen Zeit.

Muang Khua

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Fahrt von Oudomxai nach Muang Khua 100,7 km, erst bergig dann hügelig. Anfangs recht kühl, dann schön warm um die 27°C

Die Nacht war nicht ganz so erholsam wie wir erhofft hatten. Im Nachbarhaus des Hotels war am Abend eine lautstarke Hauseinweihungsparty im Gange und zwar mit Live-Band. Um 22:30 ging der Soundcheck los und etwa um 23 Uhr dann das Konzert immer wieder mit Pausen. Glücklicherweise konnte ich irgendwann einschlafen. Die weniger Glücklichen berichteten, dass es noch bis 3 Uhr morgens weiterging.

Das Frühstück nahmen wir wieder bei Mrs Kanya ein. Es gab Nudelsuppe oder Omlette. Dann ging es auf die Räder. Es erwartete uns unsere erste 100 km Etappe. Kaum waren wir aus dem Ort draußen gingen auch schon die Steigungen los. Die Stecke war bisher die schlechteste. Immer wieder waren Teilstücke der Ashaltstrecke weggerissen und nur noch Schotter vorhanden. Aber der Asphalt überwog dann doch glücklicherweise. Die Landschaft war aber wieder mal phantastisch. Durch Urwaldlandschaft immer am Fluss entlang auf sehr wenig befahrener Strecke. Immer wieder kleine Dörfer mit jeder Menge kleiner Kinder die uns freudig winkend Sabaidee entgegenrufen. Man ist manchmal fast schon überfordert allen winkenden Kindern auch zurückzuwinken. Manche Kinder kommen auch an die Straße gerannt und wollen abklatschen. Die größeren Kinder machen sich einen großen Spaß daraus so feste abzuklatschen, dass einem die Handflächen brennen.

Bei einer der großen Brücken, etwa 40 km vor Muang Khua aßen wir zu Mittag. Wie meist gab es nur eine Kleinigkeit wie Nudelsuppe, gebratene Nudeln oder gebratenen Reis, damit der Magen für die Weiterfahrt nicht ganz so tief hängt. Die restlichen 40km zogen sich ein wenig, denn das permanente Auf und Ab zermürbt schon ziemlich

Unser Schmutzbier hatten wir uns heute redlich verdient auf der ersten 100 km Etappe der Tour. Wir konnten es gar nicht erst bis zum Hotel aushalten und tranken es schon an der ersten Kreuzung im Ort. Der nächste Tag wird deutlich entspannter. Denn da fahren wir nur Boot.


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Oudomxai

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Fahrt von nach Na Mawn nach Oudomxai 52 km, bergig. Anfangs recht kühl, dann schön warm um die 27°C

Das Frühstück war so authentisch wie das Abendessen. Es auch im gleichen Restaurant statt. Es gab nur Nudelsuppe. Für unsere Radetappe war es aber eine geeignete Grundlage. Auch wenn uns Croissants oder Baguette lieber gewesen wäre.

Die heutige Tour fing erst einmal mit einem Platten an. Matthias war anscheinend gestern schon in Glas gefahren, was einen schleichenden Platten verursachte. Nun, der Schlauch war schnell getauscht und dann konnte es losgehen. Die Strecke war kurz aber knackig. Wir hatten kurz hinter einander zwei Steigungen von je 250 Höhenmetern ohne zwischendurch mit einer Abfahrt belohnt zu werden. Das zehrt ganz schön. Außerdem machte uns die Wärme gerade um die Mittagszeit zu schaffen (sorry Tom). Dafür kühlte uns dann der Fahrtwind auf der Abfahrt, als wir nach 20 km klettern dann endlich unsere Abfahrt bekamen. Die Landschaft war wieder schön bewaldet und die Straße wenig befahren. Sehr angenehm zu radeln.

Eine kleine Pause gönnten wir uns bei einer Schnapsbrennerei. Dort wurde Klebreis vergoren und dann zu Schnaps gebrannt. Die ausgebrannte Reismaische bekamen dann die Schweine zu futtern. Wie uns die Familie erzählte verdienen sie am meisten am Verkauf der Schweine. Die Schnapsherstellung ist im Vergleich dazu eher eine Liebhaberei. Eine Kostprobe gab es natürlich auch und wir nahmen selbstverständlich eine Literflasche davon mit.

Oudomxai ist wieder ein etwas größerer Ort. Man merkte es nicht nur an der größeren Anzahl Häuser sondern auch daran, dass man im Ort plötzlich wieder westliche Touristen sah. Unser Hotel war denn auch ausschließlich von Europäern, vorwiegend Franzosen bewohnt. Das Mittagessen nahmen wir in einem Restaurant um die Ecke ein bei „Mrs Kanya“. Ausgezeichnetes Essen, dort.
Die restliche Zeit bis zum Abendessen verbrachten einige mit einem Spaziergang zum Stupa auf dem Hügel gegenüber des Hotels, andere schlenderten über den Chinesenmarkt und wieder andere kauften in der „Shopping Mal“ Süßigkeiten ein.

Zum Abendessen gingen wir wieder zu Mrs Kanya, weil‘s so lecker war.


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Na Mawn

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Fahrt von Luang Namtha nach Na Mawn 67 km, hügelig mit einigen kleineren Peaks. Anfangs recht kühl, dann schön warm um die 25°C

Ein paar Kilometer mussten wir wieder zurück bis zu der Kreuzung wo wir vor zwei Tagen bereits Mittag gemacht hatten. Dort machten wir auch dieses Mal Mittagspause und aßen unsere traditionelle Mittags-Nudelsuppe. Bis zur Kreuzung war die Strecke wieder von abgeernteten Reisfeldern gesäumt und noch relativ flach. Nach dem Mittagessen wurde es dann anstrengender. Ein paar Steigungen mussten bewältigt werden, aber alles nicht so richtig wild. Die längste Steigung ging nur um rund 150 Meter in die Höhe und das auf 3 km Länge. Im Grunde harmlos. Dadurch, dass das Streckenprofil ein wenig anspruchsvoller wurde, gestaltete sich die Landschaft auch dem entsprechend abwechslungsreicher. Es wurde bewaldeter und grüner.

Zwei, drei Kilometer vor dem Ziel hatten wir dann noch zwei Plattfüße zu verzeichnen. Erst Johannes mit Platten Nr. 5 und dann knapp einen Kilometer später ich mit Platten Nr. 6.

Unsere Herberge in Na Mawn war dem Ort entsprechend. Relativ klein und schlicht. In einem Land wie Laos, in dem die größeren Städte (wenn man überhaupt davon sprechen kann) sehr rar gesäht sind, muss man ab und zu auch mal mit kleineren Orten vorlieb nehmen. Insbesondere wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist wie wir. Solche Orte sind denn aber dennoch meist ein einzigartiges Erlebnis, da sie vollkommen untouristisch sind.

Im gleichen Stil war das Restaurant. Auf der nur imaginär vorhandenen Speisekarte gab es nur laotische Gerichte ohne die häufiger vorhandenen Fusiongerichte, die dem ausländischen Gaumen Tribut zollen. Hier waren wir so ganz und gar in Laos.


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Luang Namtha

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Tagesausflug in und um Luang Namtha 20 km, flach. Schön warm um die 25°C

Zum Frühstück war es schon noch recht kalt. Dieses Bestand nun zur Freude mancher aus der Gruppe mal nicht aus Nudelsuppe. Es gab Omelettes mit so etwas ähnlichem wie Toast. Baguette gab es leider keines, denn die einzigen, die vernünftig Baguette backen können seien die Vietnamesen und die seien alle nachhause gefahren für das bevorstehende Neujahrsfest. Genau wie die Chinesen feiern die Vietnamesen das traditionelle Neujahrsfest dieses Jahr am 31. Januar.

Im Hof erwartete uns um 10:00 Uhr Inik unser lokaler Führer für den Tagesausflug rund um Luang Namtha. Erste Stadtion war ein Stupa aus dem 15. Jahrhundert von dem aber nur noch Fragmente übrig waren. Der Stupa war mehrfach zerstört zuletzt in den sechziger Jahren durch amerikanische Fliegerbomben. Direkt neben den Resten des alten Stupa wurde dann von Gläubigen mit Spendenmitteln ein neuer Stupa errichtet.

Nicht weit von dem Stupa entfernt kamen wir zu einem Dorf der Aka. Diese sind ein Bergvolk, das vor rund 8 Jahren von der Regierung in die Ebene umgesiedelt wurde. Einer der Hauptgründe war der Erhalt des Waldes. Denn die Aka bauten Trockenreis im Urwald an und mussten ständig neue Ackerflächen Brandroden. Nun leben sie nahe Luang Namtha und bauen Nassreis an. Mittlerweile ist auch der Tourismus zu einer Einkommensquelle geworden, was schnell daran deutlich wird, dass jede Frau im Ort egal wie jung oder alt, mit einer ganzen Umhängetasche voller selbstgemachter Armbändchen rumläuft. Holger war heute der beliebteste Gast im Ort, denn er hatte eine Tüte Bonbons dabei. Kaum dass er sie öffnete, konnte er sich vor Kindern (und deren Müttern) kaum retten. Die Kinder verfolgten und auf Schritt und Tritt durchs ganze Dorf. Abschließend fuhren wir noch in ein Seidenspinnerdorf, wo wir uns die Webarbeiten anschauen und natürlich auch ein paar Kostproben davon erstehen konnten.

Das angekündigte Schnapsbrennerdorf gab es nicht zu sehen, denn angeblich brenne keiner mehr Schnaps dort. Die Menschen tränken jetzt alle Bier und niemand würde mehr Schnaps kaufen. Schade eigentlich. Wir hatten uns schon alle auf eine Schnapsprobe gefreut.

Der Nachmittag war dann zur freien Verfügung und abends ging es in ein anderes der vielen Restaurants in Luang Namtha und wieder gab es neue Spezialitäten der laotischen Küche.


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Laos!

Goldenes Dreieck, 15.01. bis 09.02.2014

Fahrt von Mohan nach Luang Namtha 59 km, sanft hügelig und tendenziell bergab. Anfangs ziemlich kühl und nebelig später schön warm um die 25°C

Für 5 Yuan gab es im Hotel Frühstück. Wie meistens die übliche Nudelsuppe mit Ölstangen (fritierte Teigstangen) und gekochte Eier. Das Frühstücksrestaurant war im obersten Stockwerk. Was wir nicht ahnten, war dass es sich quasi um eine Dachterrasse handelte, die zur Seite hin offen war. Man hatte einen schönen Blick auf den nebligen Urwald hinter dem Hotel. Im Sommer ist das sicher recht romantisch, aber bei diesen Temperaturen früh morgens, muss man aufpassen, dass man nicht an den Stühlen festfriert.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zur Grenze. Ich bestellte ein Tuck-Tuck das unser Gepäck bis an die laotische Grenze bringen sollte. Wir gingen zu Fuß die 200 m bis zur chinesischen Grenzstation und warteten auf unseren Gepäckfahrer. Der brauchte geschlagene 20 Minuten für die 200 m, denn die Straße war verstopft mit wartenden LKWs. Als er endlich da war, nahmen wir unserer Gepäck in Empfang und beschlossen den weiteren Weg durchs Niemandsland zu Fuß mit dem Gepäck zu machen. Wie sich herausstellte, war das gar kein Problem, denn inzwischen ist der neue laotische Grenzposten in Betrieb und ist nur etwa 300 m vom chinesischen Posten entfernt. Unser laotischer Guide Toh wartete bereits im Grenzgebäude auf uns.

Als wir die Grenzformalitäten hinter uns gebracht hatten, stellten wir die neuen Räder ein und machten uns auf den Weg nach Luang Namtha. Die Strecke war sanft geschwungen mit ein, zwei größeren Spitzen aber ansonsten gut zu fahren. Das Wetter spielte auch mit, es war mittlerweile strahlend blauer Himmel und etwa 23°C.

Was sofort auffiel war, dass Laos spürbar ärmer ist als China. Wo in China noch Stein- oder Betonhäuser standen, waren es in Laos fast nur Holzhäuser mit Stroh- oder Wellblechdächern. Wir radelten durch kleine Dörfer und bewaldete Hügel und erreichten am frühen Nachmittag Luang Namtha. Einige aus der Gruppe hatte unseren Guide Toh gefragt wo es Eiscreme gebe, deshalb hielten wir als erstes an einem größeren Laden auf der Hauptstraße wo es sogar Magnum in verschiedenen Geschmacksrichtungen gab. Erstaunlich, was man bereits nach einer Woche in der Ferne so vermisst.

Unsere Unterkunft war eine hübsche kleine Bungalow-Anlage am Rande Luang Namthas. Recht ruhig gelegen, wenn nicht die Propagandalautsprecher gewesen wären. Die übertrugen lautstark und emotional das Fußballturnier anlässlich des großen Militärjubiläums. Als wir dann später vom Minority Restaurant zurück kamen und uns zur Ruhe begaben waren die Lautsprecher zum Glück verstummt.


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