Prolog: Die 10 Tage von Sichuan

Durch das wilde Osttibet, 10.05. bis 01.06.2014

Bevor der wilde Ritt durch Osttibet losgeht: ein fröhliches Hallo aus Chengdu! Ich habe mit unseren alten Weggefährten Annette und Uwe in den letzten knapp 2 Wochen die tolle Provinz Sichuan unsicher gemacht, wir sind die Radetappen der „Wo der Pfeffer wächst“-Tour abgefahren, kreuz und quer durch das Sichuan-Becken, jetzt sind wir bestens akklimatisiert und für weitere Schandtaten bereit. Hier ein paar Bilder. Wenn man eine einzige chinesische Provinz bereisen dürfte, ich würde zu Sichuan raten! Das Becken ist flach und grün, westlich davon geht es teilweise bis auf über 7000 Meter, das Essen ist fantastisch und scharf und die Bewohner sind verwurzelt in ihrer Provinz, lustig und gastfreundlich.

Wir sind von Chengdu aus gestartet und sind jetzt auch wieder in Chengdu, einem freundlichen Moloch von gut über 10 Millionen Einwohnern. Die Verstädterung macht auch vor Sichuan nicht halt, wir sind durch bezugsfertige Trabantenstädte für Hunderttausende gefahren aber noch wohnt kein Mensch drin. Musiziert und getanzt wird aber immer und die Teehauskultur lebt!

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Die kleinen Städte unterwegs waren in Maifeierlaune, auch schicke lokale Boutiquen zielen mittlerweile auf den Weltmarkt und positionieren sich mit lateinischer Schrift, leider scheinen die Vokale ausgegangen zu sein (aber ein Traum für Scrabble-Spieler, ab jetzt geht alles!).

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Man radelt sehr viel durch altes China in Sichuan, mit vielen fotogenen Hutzelmännchen- und frauchen in blauen Mao-Anzügen, die Zocken und Teetrinken. Durch Ackerbau, der noch sehr traditionell betrieben wird (Reis, Raps, Sorghum, Pipa- und andere Zitrusfrüchte wie mittlerweile auch Kiwi). Durch Schnapsstädte. Man kann sich von den Ohrenputzern die Ohren putzen und kann sich an der Straße massieren, man kann sich auch nach der klassischen Gua Sha-Methode den Rücken schaben lassen (schön, wenn der Schmerz nachlässt!).

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Den Pandabären gibt es fast nur in Sichuan, das sind wirklich herzallerliebste Gesellen. Sie laufen 5 Meter und pumpen, dass ihnen fast das Herz zerspringt. Keine Kondition, mieser Stoffwechseln, wer würde sich da fortpflanzen wollen? Als Symbol für Sichuan bzw. China ist der Pandabär deshalb eigentlich nicht geeignet.

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Die Sehenswürdigkeiten, Tempel, den größten Buddha der Welt, die heiligen Berge will ich hier mal weglassen, bei uns ist das alles kaum bekannt (in den letzten 2 Wochen haben wir vielleicht 10 Langnasen gesehen). Es war toll, wir sind guter Dinge, gestern haben wir auf 3000 Metern genächtigt (Emeishan) und sind nun also auch für das Hochland geeicht. Dem Regen waren wir immer einen Tag voraus: also beste Vorzeichen, das nächste Abenteuer kann kommen!!!

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