Sommergras-Winterwurm

Durch das wilde Osttibet, 10.05. bis 01.06.2014

Morgens wolkig, mittags sonnig, nachmittags Regen. Ruhe- und Besichtigungstag in Tongren

Die Stadt Tongren, oder auf tibetisch Rongwo, hat eine gut erkundbare Größe: eigentlich zu klein, als dass man sich verlaufen könnte (Alfred?), zu groß, als dass man die gleiche Straße fünfmal laufen müsste. Dazu ein freundliches Gemisch aus Muslimen, Tibetern und Han-Chinesen. Heute vormittag sind wir zusammen durch die Stadt flaniert. Es ist Raupenpilz-Zeit! Dieses Mischwesen (Pilz der unterirdisch auf Mottenraupen wächst) nennt man auf tibetisch Jartsa Gunbu (Sommergras-Winterwurm), die kleinen Dinger spielen eine spezielle Rolle in der chinesischen und tibetischen Medizin und kosten richtig Geld. Ein Wurm zwischen 15 und 60 Yuan (2-8 Euro). Die Raupenpilze findet man nur in Westchina, und wohl auch an den Himalaya-Hängen von Nepal. Zur Zeit sitzen allerhand wilde Gesellen an den Straßen von u.a. Tongren und feilschen damit. Wir haben uns heute abend das tibetische Pendant zum mexikanischen Tequila mit Raupe vorgestellt: 65prozentiger Hirseschnaps mit Raupenpilz drin.

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Rongwo Gompa ist das buddhistische Herzstück des Ortes, ein großes Kloster mit alten und zerstörten, jetzt wieder aufgebauten Hallen. Viele Hallen. Kein Tourismus hier, nur wir Touristen eben, aber viele Pilger und viele Mönche. Die Stimmung war schön und man hat sich über uns gefreut.

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Nachmittags noch ein kleiner Ausflug in die Umgebung: ein schöner, erklimmbarer Chörten (das ist eine tibetische Stupa), eine kleines labyrinthisches Dorf aus Lehm und wieder ein großes Kloster, ein Zentrum der tibetischen Thankha-Malerei.

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Wir und viele andere Menschen drehen weiter und weiter an den Gebetsmühlen, für gutes Wetter und gutes Gelingen und eine entspannte Existenz!

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