Der lange Pass

Durch das wilde Osttibet, 10.05. bis 01.06.2014

Herrliches Wetter, stramme 125 km von Xinhua nach Ledu.

Nach Tagen wie diesem schläft man auch im siffigsten Hotel gut, die heutige Etappe ist sicherlich eine der härtesten im ganzen CBB-Programm. Knapp 125 km, davon 2000 m berghoch. Wir haben den Tag jedenfalls gut ausgenutzt, los um acht, an um halbacht. Feine Leistung von allen Beteiligten! Die Hälfte ist komplett durchgefahren, die Anderen Teile, nur unsere arme Lisa lag fix und fertig im Begleitfahrzeug und hat geschlafen, ihr war übel und kalt.

Eigentlich hatten wir aber wieder das ideale Wetter, kaum mal eine Wolke in diesem weiten Himmel. Zu Beginn mussten wir aus Xunhua mit seinen vielen Moscheen raus, dann pappelbestandene Alleen entlang, bis sich das Tal schließlich zusammenzurrte und zur Schlucht wurde: das waren wieder fantastische Ansichten!

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Schon in der Schlucht ging es fast 1000 m aufwärts, dann wurde die Landschaft wieder weiter und freundlicher, weniger tibetische Nomaden hier als kleine Siedlungen von muslimischen Hui. Die Strecke war gut zu fahren, die Höhe wurde langsam lästig, der Pass lag schließlich auf über 3800 m. Wer sich schon mal auf solchen Höhen bewegt hat, weiss, dass man da schön zu pumpen hat, die Muskeln übersäuern auch leichter. Gut also dass wir gestern ein zusätzliches Fahrzeug anmieten konnten, einen Zweitakter mit Laderampe für die Räder, so kamen wir alle durch.

 

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Die Abfahrt hatten wir uns geschmeidiger vorgestellt, zumindest der Anfang war aber sehr holprig. Die Straße 202 ist ein einziger Schaden, hier gehen gewaltige Steinmengen ab. An den steilen Hängen kleben viele Sammler auf der Suche nach den Raupenpilzen, das ist eine gefährliche Arbeit aber lukrativ. Nach 20 km dann doch guter Asphalt, eine Abfahrt durch viele kleine Dörfer und nett anzuschauender Landwirtschaft, jetzt sind wir wieder da, wo wir angefangen haben: auf knapp 2000 Metern. Zum Schmutzbier heute auch ein Schmutzessen, gleich nach Ankunft, beide waren hervorragend. Das Hotel ist nicht doll und man wird fast schon nostalgisch (es ist ja noch nicht lange so, dass man auch in den kleinen Kreisstädten gepflegte und schöne Hotels findet). Morgen fahren wir nach Xining, in die Hauptstadt der Provinz Qinghai.

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