Der Allerwerteste

77. Tag, von Omsk nach Kalachinsk, 90 km. Von Gerhard Leiser.

Der Ruhetag mit der kurzen Stadtführung durch Omsk hat uns allen gut getan. Doch heute ging es weiter in den Osten. Die Stadtausfahrt aus Omsk war wenig aufregend, da sich Dank des Samstages der Autoverkehr noch relativ gemäßigt zeigte.

Bald hatten wir das sibirische Tiefland wieder um uns, mit jedem Kilometer Entfernung von Omsk wurde der Verkehr auf unserer kleinen Straße ruhiger, da es heute möglich war, die große überregionale Straße nach Novosibirsk, unserer nächsten großen Stadt, mit dem vielen LKW-Verkehr zu vermeiden.

Von unterwegs gab es wenig zu berichten, da können wir uns einer der nicht gestellten Fragen der Blogleser zuwenden: „Wie kann man so weit Rad fahren, ohne dass der Allerwerteste leidet?“

Nein, keiner von uns hat Wasserblasen am Hintern oder eine Hornhaut. Auch die Zeiten, als man ein Stück rohes Fleisch in die Hose stopfte und es weichritt und so die Sitzfläche schonte, sind vorbei. Die moderne Sportkleidung hat auch die gepolsterte Radhose geschaffen, die wir alle, jeder von seinem bevorzugten Hersteller, tragen.

Effektiv sitzt die Mehrheit dann auf einem Ledersattel, der sich für die meisten als beste Lösung für lange Strecken erwiesen hat. Zugegeben, bei dem heutigen Angebot ist es nicht leicht, den individuellen perfekten Sattel zu finden. Ledersättel müssen zudem einige 100 km der eigenen Anatomie angepasst = eingefahren werden bis sie richtig auch für weite Distanzen zu verwenden sind.

Dank des Zweiklangs aus Radhose und passendem Sattel überlebt das Hinterteil auch lange Tagesetappen. Falls es doch nötig ist, kann die Haut durch Vaseline, Hirschtalg oder diverse andere Salben aus der Apotheke zusätzlich geschützt werden.

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