Ausklang

Durch das wilde Osttibet, 12.05. bis 03.06.2018

Freizeit in Zhangye und Zugfahrt nach Lanzhou

Die Orte werden immer größer und unsere Reise neigt sich dem Ende zu. Heute sind wir wieder an unserem Startpunkt in Lanzhou angekommen.

In Zhangye sind die Temperaturen gestern auf 33 Grad gestiegen. Der Vormittag war noch kühl genug, um dem Liegenden Buddha von Zhangye einen Besuch abzustatten. Die Parks sind in chinesischen Städten oft die einzigen Ruhepole mit genügend Schatten zum Verweilen. Vorher haben wir uns noch von Xiao Ding verabschiedet, der seinen 2.500 Kilometer langen Heimweg antritt. Sieben Fahrräder packt er locker in den Kofferraum seines Siebensitzers, sogar für unsere Koffer, die wir nicht im Zug nach Lanzhou mitnehmen wollen, ist noch Platz. Gute und sichere Reise, und bis zum nächsten Mal, Xiao Ding!

In der Stadt ist es später heiß und laut. Nicht nur wegen der Baustellen, sondern auch, weil wir uns gerade zur Mittagspause am Schultor befinden. Hunderte Schüler strömen nach draußen, um die Mittagspause zu genießen und um uns Westler anzuschauen. Einge der Mädchen sind schließlich in der Gruppe mutig genug und sprechen Ruth und Thomas auf Englisch an. Eine Frage, gefolgt von Gekicher, Warten auf die Antwort, große Augen, wieder Gekicher. Das geht eine ganze Weile so.

Den Rest des Tages verbringt jeder nach Lust und Laune und wir treffen uns erst am Abend im Biergarten wieder. Die Temperaturen sind mittlerweile erträglich und allmählich erwacht hier das Leben. Wir staunen und lernen die hiesige Biergartenkultur kennen. Der „Beijing Bikini“, also lässig über den Bauch hochgerolltes T-Shirt, ist auch bei den Männnern in Zhangye verbreitet. Wir essen gegrillte Gemüse- und Lammfleischspieße, Chicken Wings und Fladenbrote. Das alles ist auch in der milden Variante noch so scharf, dass wir notgedrungen zum kühlen Fassbier greifen müssen. So lässt es sich eigentlich ganz gut leben. Ganbei.

Die Fahrt vom neuen Zhangye Westbahnhof nach Lanzhou dauert dank der Schnellzugstrecke am nächsten Tag nur knappe dreieinhalb Stunden. Beim Abendessen fragen wir uns unter anderem, warum es in Stuttgart, Münster, Dortmund und anderen deutschen Städten noch keine Nudelsuppenläden gibt. Die berühmten Lanzhou Lamian würden sicher auch bei uns gut ankommen. „Aber ob man einen deutschen Bauarbeiter dazu bekäme, statt Currywurst Pommes eine Nudelsuppe mit Stäbchen zu essen… ich weiß nicht“ wirft Manja ein. Ich zumindest würde mich über ein Frühstückslokal um die Ecke mit Nudeln und Jiaozi sehr freuen. Den letzten Abend lassen wir gemütlich ausklingen (ohne Fotos für den Blog), morgen geht es für uns alle auf den Heimweg.

Die Statistik folgt.

 

 

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