Pannenfrei und mit Bier

Die Drei Schluchten des Yangzi, 11.04. bis 05.05.2019

102 km zum Hua Shan

Zählen 37 und 13 km als vollwertiger Radtag? Oder sollte man das eher als Testlauf betrachten? So oder so, heute standen insgesamt 102 km auf dem Plan, mit dem ein oder anderen kleinen Anstieg als Vorgeschmack – es geht also langsam los mit der Fahrt. Dementsprechend früh sitzen wir im Sattel, lassen den ersten Kaiser bzw. seine Tonsoldaten links liegen und fahren in östliche Richtung zum heiligen Berg des Westens, dem Huashan.

Es geht zügig voran, nach 20 km beim ersten Zwischenstopp versorgt uns Xiao Yang mit Äpfeln und Bananen. Dann geht es weiter. Die Gegend wird ländlicher Obstplantagen und Weizenfelder wechseln sich ab, kleine Ortschaften passieren wir. Alte Männer sitzen zum kurzen Plausch am Straßenrand, an schattigen Plätzen wird schon mal die eine oder Runde Majiang gespielt.
hier ist der Frühling in vollem Gange: Alles blüht. Kilometerweit fahren wir durch lilafarbene Blütenhaine. Es duftet überall, nur in der Mittagszeit mischt sich ein leckerer Essensgeruch nach Sichuanpfeffer und gebratenem Fleisch darunter. Bevor wir aber für das Mittagessen bereit sind, ereilt uns der erste Schock: Hans hat sein Handy verloren! Obwohl er einen Teil der Strecke nocheinmal abfährt, das Gerät ist und bleibt verloren.

Frisch gemachte Nudeln gibt es. Es ist zwar erst halb 12, aber wir haben mehr als die Hälfte der Strecke schon geschafft und haben außerdem schlicht und ergreifend einfach Hunger. Gebratene Nudeln und lange, breite Bandnudeln gibt es, eine Spezialität hier, für die Rainer und ich uns entscheiden. Vier Nudeln pro Person werden uns zugetraut und im Nachhinein bleibt zu sagen, die Schätzung war ziemlich realistisch. Und Bier darf natürlich nicht fehlen. Seitdem ich meiner Gruppe in Xi’an ein natürlich bierloses muslimisches Restaurant zumutete, ist sie, was derartige Experimente angeht, etwas sensibel. Es gibt also Bier. Und frischen Knoblauch (für alle). Und danach? Ein altes neues Handy in Hans‘ Satteltasche.

So gesättigt und erleichtert kommen wir recht früh am Fuße des Huashan an und genießen unser kühles Schmutzbier.


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