Unterwegs mit einem hochevolutinierten Wesen

Die Drei Schluchten des Yangzi, 11.04. bis 05.05.2019

62 km von Shangluo nach Shanyang

Diesiges Wetter, grauer Himmel, opulentes Frühstücksbuffet. So beginnt unser Tag. Man würde gerne losfahren. Man würde aber auch gern bleiben, um das Frühstück häufiger genießen zu können. Als wir losfahren ist die Straße nass, aber immerhin, es regnet nicht. Wir schlängeln uns um den Fluss herum bis wir zu einer Ausfallstraße gelangen, wo wir uns von unserem Fahrer trennen müssen. Wir treffen auf eine frisch asphaltierte nahezu unbefahrene Straße entlang eines geheimnisvollen, moosgrünen Flusses, umgeben von bewaldeten Hügeln. Wenig später wissen wir, warum Xiao Yang nicht mitkonnte. Ein Mäuerchen mit einem nur schmalen Durchlass trennt die Straße und nun erinnere ich mich, dass vor genau vier Jahren hier eine riesige unüberwindbare Mauer stand, so dass wir damals keine andere Möglichkeit hatten, als bei bestem Radelwetter ins Auto zu steigen und die Autobahn zu nehmen.

Ich genieße jetzt also erstmalig diese Strecke. Ein sanfter, gut zu fahrender Anstieg in weiten Serpentinen wird von dieser recht homogenen Gruppe problemlos bewältigt. Das etwas kühlere Wetter macht den Aufstieg für 5/6 der Gruppe durchaus angenehmer. Nur Peter hadert wohl still mit den klimatischen Gegebenheiten. Kleine Weiler, parzellierte Felder, Imkereien und Pilzzuchten säumen unseren Weg. Alte Frauen verkaufen Gemüse und Kräuter am Wegesrand und amüsieren sich über die ambitioniert den Berg hinaufstrampelnden Europäer.

Auf der Hälfte der Strecke ist der Pass erreicht und der allmählich beginnende Regen begleitet und nun bis zum Hotel. Unterwegs versucht mir Hans seinen fehlenden Orientierungssinn gepaart mit einer gewissen Vergesslichkeit als evolutionäre Weiterentwicklung zu verkaufen, da derartiges durch technischen Entwicklungen (GPS, Karten etc.) obsolet geworden sei. Und eröffnet außerdem unsere Pannenstatistik. Der erste Plattfuß. Und es ist mal wieder ein klitzekleines Drähtchen, dass uns kurzzeitig die Abfahrt versaut. Peter, Diana, Hans und ich machen uns an die Reparatur und in Nullkommanichts ist ein neuer Schlauch aufgezogen und der alte repariert. Das nennt man wohl Arbeitsteilung. Kurz nach der Stadteinfahrt treffen wir den Rest der Gruppe wieder und fahren gemeinsam zum Hotel.


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