Ausfall

Entlang der Teestraße, 11.02. bis 05.03.2017

Fahrt nach Weishan, 96 km hügelig

Die gestrige Fahrt im Regen forderte ihren Tribut. Schon beim Aufwachen merkte ich, dass mit mir etwas nicht stimmt. Der ganze Körper tat weh, schon das Aufstehen versetzte mich in Atemnot und ich war insgesamt total schlapp. Ich dachte mir vielleicht wird’s ja wieder.

Wir gingen erst einmal frühstücken. Wie sich herausstellte war ich der einzige, dem es nicht gut ging. Ich hatte zwar Hunger, aber absolut keinen Appetit und bekam meine Nudelsuppe heute einfach nicht herunter.

Ich entschied mich trotzdem erst einmal mit zu radeln, zumal die Strecke anfangs überwiegend bergab ging. Die erste Hälfte der Tour fuhren wir auf einer großen Schnellstraße. Unser Fahrer Xiao Ding fuhr langsam hinter uns her und blockierte so die rechte Spur, so dass wir unbehelligt fahren konnten. Nach 32 km war für mich dann allerdings Schluss, denn wir wurde zunehmend schummerig und ich wollte nicht riskieren vom Rad zu fallen und außerdem wollte ich nicht längere Zeit ausfallen müssen. Es stellte sich auch leichtes Fieber ein, so dass ich mich lieber etwas schonen wollte.

Etwa bei der Hälfte der Strecke ging es dann auf eine kleinere Landstraße nach Weishan. Hier war sehr wenig Verkehr und die Landschaft sehr schön. Die anderen bedauerten mich, dass ich diese schöne Strecke nicht mit radeln konnte. Ich bekam nicht mal viel mit von dieser Strecke, denn ich verbrachte die meiste Zeit schlafend im Bus. Deshalb gibt es auch leider keine Blogfotos von der Strecke. Aber übermorgen fahren wir die Strecke bis zur Abzweigung wieder zurück. Da werde ich hoffentlich wieder dabei sein und Fotos machen können.

Beim Abendessen in einem größeren Restaurant trafen wir auf die ersten Langnasen seit Kunming. Wir waren bereits am essen als eine große Gruppe Deutscher herein platzte. Es war eine Studienreisegruppe, die mit dem Bus durch China geschaukelt wird. Da ist unsere Art zu reisen doch wesentlich schöner. Da waren wir uns alle einig.


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de//blog/wp-content/uploads/2017-02-21_Cha171.gpx“]

Print Friendly, PDF & Email

Wetterwechsel

Entlang der Teestraße, 11.02. bis 05.03.2017

Fahrt nach Xiangyun, 113 km bergig und durchwachsenes Wetter

Die Tour begann wie fast jeden Morgen. Wir brachen in der Morgenfrische auf. Heute war es besonders früh, denn heute erwarteten uns 113 km mit 1.500 Höhenmetern. Die ersten 25 km waren noch relativ verkehrsreich und staubig da hier eine Eisenbahnstrecke gebaut wird, aber die nächsten 10 km nahm der Verkehr ab und nach 35 km kamen uns die Lkws fast nur noch entgegen. Auf diese Weise sind sie schnell an uns vorbei und stauben einen nicht ein. Die Strecke bis zum höchsten Punkt unserer heutigen Etappe (2.500 m) war zwar mit heftigen Steigungen versehen, die längste von ihnen 14 km lang, aber sie war dennoch gut zu fahren.

Eben noch war es sommerlich warm, aber kaum waren wir über den Pass wurde es kalt. Der Pass scheint eine Art Wetterscheide zu sein. Wir zogen uns für die bevorstehende Abfahrt alles an was wir hatten und ließen uns dann hinunter rollen. Bei km 60 aßen wir zu Mittag und von da an begannen die Schauer. Die ersten waren, wie es in Yunnan typisch ist, seicht und kurz. Doch etwa 25 km vor dem Ziel begann es richtig zu schütten. Wir waren völlig durchnässt als wir ankamen. Ich hoffe, es hat sich niemand erkältet, das wäre für die restliche Tour recht schade. Wir gingen alle erst mal heiß duschen und anschließend essen. Das hält uns hoffentlich gesund und munter für die weiteren Etappen.


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de//blog/wp-content/uploads/2017-02-20_Cha171.gpx“]

Print Friendly, PDF & Email

Festgelage

Entlang der Teestraße, 11.02. bis 05.03.2017

Fahrt nach Nanhua, 32 km flach bis hügelig

Die heutige Etappe war nur eine sehr kurze Durchgangsetappe von 32 km und mit nur rund 250 Höhenmetern. Daher verbrachten wir den Vormittag noch in der Altstadt von Chuxiong stets auf der Suche nach einen Café. Leider Fehlanzeige, denn Chuxiong scheint nur auf chinesische Touristen ausgerichtet zu sein. Andere Langnasen haben wir auch seit unserem Aufbruch aus Kunming nicht mehr gesehen. Um die Mittagszeit fuhren wir dann los. Die heutige Strecke war nicht sonderlich anspruchsvoll und auch nicht sonderlich attraktiv. Aber es gab heute nur zwei Baustellen. Die eine war 17 km lang und die andere knapp 7 km. Aber der Rest der Strecke war asphaltiert und staubfrei.

Da die Strecke weder lang war, noch viele Höhenmeter hatte, kamen wir schon gegen 14:30 Uhr im Hotel an. Wir fuhren gleich wieder los in den Ort, das Hotel lag etwas ausserhalb des Ortes und schlenderten über den Markt. Wir aßen dort jeder eine halbe Ananas, die sind hier schön süß genau wie das meiste Obst, weil es hier länger in der Sonne reifen kann. Beim weiterradeln entdeckten wir, wir konnten es kaum glauben, ein Café. Ausgerechnet hier in einer absolut untouristischen Stadt. Es gibt manchmal doch noch Wunder.

Am Abend lud uns unsere Begleitwagen-Familie zum Essen ein, denn seit Chuxiong sind nun auch Frau und Sohn von Xiao Ding dabei. Sie hatten bereits in einem sehr netten und gut frequentierten Restaurant einen Tisch bestellt. Xiao Dings Familie ist ein Musterbild an Gastfreundschaft. Um ausländischen Gästen, sie bezeichnen sie immer als Freunde, China und insbesondere das chinesische Essen näher zu bringen scheuen sie keine Kosten und Mühen. Und wie erwartet fuhren sie ganz ordentlich auf. Wir hatten insgesamt 12 Gerichte inklusive Bier und selbst angesetztem Obstler. Während des Essens wurden Informationen über unsere Heimat und natürlich über China ausgetauscht und Fotos auf Smartphones gezeigt. Ein rundum gelungener Abend. Unsere einzigen Bedenken waren, ob wir bei diesem Gelage unsere sehr anspruchsvolle Etappe morgen schaffen würden. Mit vollen Bäuchen und einem leichten Kater fährt man ungerne 113 km inklusive 1500 Höhenmetern. Naja, wir werden sehen…..


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de//blog/wp-content/uploads/2017-02-19_Cha171.gpx“]

Print Friendly, PDF & Email

Rapstag

Entlang der Teestraße, 11.02. bis 05.03.2017

Fahrt nach Chuxiong, 74 km bergig bei allerbestem Wetter.

Es ist erstaunlich wie groß die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht hier sind. Als wir morgens zum Frühstücken in den Ort gingen hatte es gerade mal 4-5°C. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Heijing in einem sehr schmalen und tiefen Talkessel liegt in den die Sonne erst sehr spät fällt. Eine heiße Nudelsuppe kommt einem da gerade recht.

Die Ausfahrt aus Heijing und die ersten 20 km sind sehr noch sehr angenehm, da es noch schön kühl ist und so gut wie kein Verkehr. Wir müssen etwa 45 km bergauf aber die Steigung ist überwiegend relativ gemächlich mit ein paar wenigen steileren Rampen aber alles in allem fährt es sich recht angenehm. Nach 20 km bekommen wir allerdings Gegenwind was dann nicht mehr so arg viel Spaß macht. Immerhin ist der Tag, vielleicht weil es ein Samstag ist, angenehm verkehrsarm. Dazu kommt noch, dass die Streck sehr schön ist und wir ständig durch prächtig blühende Rapsfelder fahren. Die setzten sich so richtig schön vom strahlend blauen Himmel ab.

Am Abend schlenderten wir über den Nachtmarkt der Altstadt von Chuxiong und beobachteten den enormen Trubel. Schließlich aßen wir etwas abseits des Trubels an einem romantischen kleinen Kanal einen Feuertopf der Yi-Nationalität.


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de//blog/wp-content/uploads/2017-02-18_Cha171.gpx“]

Print Friendly, PDF & Email

Bad Reichenhall

Entlang der Teestraße, 11.02. bis 05.03.2017

Tagesausflug in Heijing bei strahlendem Wetter

Erst mal ausschlafen war heute die Devise. Bevor wir uns dann ein Frühstücksrestaurant suchten schmissen wir erst noch eine Waschmaschine an, die das Hotel den Gästen zur Verfügung stellt. Dies war eine altertümliche Maschine wie sie bei uns in den 60er Jahren mal gängig war. Während die Waschmaschine lief, gingen wir frühstücken.

Wir entschieden uns für Nudelsuppe und Ölstange, das sind im Wok ausgebackene Teigstangen. Dazu tranken wir unseren mitgebrachten Instant-Kaffee. Das ganze kostete für vier Personen ganze 33 Yuan, umgerechnet nicht ganz 5 €. Danach war wieder die Wäsche dran. Wir spülten die Wäsche aus, weil das die Maschine nicht selbst machte und schleuderten sie in der integrierten Schleuder.

Nach dem Wäsche aufhängen machten wir uns nun auf den Weg die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden. Solange es noch nicht so heiß war stiegen wir zum Fei Lai Si, dem herübergeflogenen Tempel, auf denn das waren immerhin über 1350 Stufen hinauf. Der Tempel war sehr überschaubar und gänzlich unrestauriert. Aber gerade das machte seinen Charme aus. Zudem lag er weit über der Stadt, so dass man einen tollen Blick über das gesamte Tal hatte.

Wieder unten in der Stadt ließen wir uns in einem muslimischen Restaurant nieder und aßen gebratenen Reis. Frisch gestärkt ließen wir uns im Eseltaxi (kleine Eselkutsche) zum Salzmuseum fahren. Vor rund 2000 Jahren wurde in Heijing mit dem Abbauen von Salz begonnen und dem Salzabbau verdankte die Stadt ihren Reichtum. Noch heute wird hier Salz abgebaut, wenn auch wenig. Aber noch immer stellt sich Heijing als Salzstadt dar. Quasi das Bad Reichenhall Chinas.echt enttäuscht verließen wir das Salzmuseum und wanderten zurück ins Städtchen. Da wir für das Salzmuseum eine Gesamteintrittskarte für sämtliche Sehenswürdigkeiten Heijings gelöst hatten, schauten wir uns noch die Residenz des Wu-Clans an. Das hat uns dann wieder entschädigt, denn diese historische Residenz aus dem 19. Jahrhundert war wirklich hübsch.

Kurz vor dem Abendessen machten wir noch eine weitere Entdeckung. Im Ort waren Wegweiser zu einem Konfuzius Tempel zu sehen, aber wir hatten ihn bislang noch nicht entdeckt. Schließlich bemerkten wir, dass direkt hinter unserem Hotel eine historisch wirkende Anlage stand und bei näherem Hinschauen entpuppte sie sich als der vermisste Konfuzius Tempel. Manchmal sind die naheliegenden Dinge doch so fern.

Print Friendly, PDF & Email

Auf ins Salzkammergut

Entlang der Teestraße, 11.02. bis 05.03.2017

Fahrt nach Heijing, ca 92 km bergig, bei blauem Himmel und 23°C

Unser Frühstück war heute betont schwäbisch. Genau das Richtige für Jörg und Uwe. Wir aßen Maultaschen in einem Frühstücksladen in der Stadt. Frisch gestärkt radelten wir durch die wohltuende Morgenfrische auf einer wenig befahrenen Landstraße in Richtung Guangtong. Nach etwa 20 km wurde dann der Straßenzustand schlechter und der Verkehr mehr. Es gab etliche Baustellen und viel LKW-Verkehr. Wir wurden ziemlich eingestaubt. In einem kleinen Ort erstanden wir dann Staubschutzmasken. Die schützen uns nicht nur vor Staub, sondern sehen auch noch unglaublich cool aus. Wie die glorreichen Vier ritten wir von dannen.

In Guangtong machten wir Mittagspause bei einer Schüssel gebratenem Reis mit Gemüse und Ei. Kinder versuchten uns heimlich zu fotografieren und suchten immer wieder Vorwände sich in unserer Nähe zu tummeln um die Aliens mit den langen Nasen mal aus der Nähe betrachten zu können.

Kurz hinter Guangtong bogen wir auf eine Straße in Richtung Heijing ab. Hier wurde die Landschaft mit einem Mal schöner aber der Baustellenverkehr wurde nicht weniger. Es wird an einer neuen Autobahn gebaut. Wenn die fertig ist, wird die Landstraße ruhiger werden.

Heijing machte einen sehr netten und entspannten Eindruck. Es ist eine kleine Altstadt mit Kopfsteinpflaster über das jede Menge Eselkarren rumpeln. Früher war Heijing eine reiche Salzstadt. Heute ist es ein kleines urtümliches Dorf in einem abgelegenen Tal. Wir freuen uns schon darauf den Ort morgen einmal genauer unter die Lupe nehmen zu können, denn morgen haben wir frei.


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de//blog/wp-content/uploads/2017-02-16_Cha171.gpx“]

Print Friendly, PDF & Email

Land des Staubs

Entlang der Teestraße, 11.02. bis 05.03.2017

Fahrt nach Lufeng, ca 81 km leicht bergig und sehr staubig.

Heute sollten wir China von seiner staubigen Seite kennenlernen. Aber erst war es ganz entspannt als wir losfuhren. Wegen der frühen Stunde war es noch relativ frisch draußen und kaum Verkehr. Wir verließen Anning und fuhren auf einer ruhigen Landstraße Richtung Nordwesten. Der Raps stand in Blüte und an einem der Felder war ein ziemlicher Menschenauflauf. Wir fuhren hin um zu schauen was der Grund dafür war. Die Leute stellten sich einfach in das riesige Rapsfeld und machten Selfies von sich weil die leuchtend gelbe Farbe so schön war. Da dachten wir uns, das können wir auch und machten mit. Das erregte natürlich Aufmerksamkeit und schließlich mussten wir mit einer Gruppe Chinesen Gruppenfotos machen. Die Leute waren recht außer sich, fast schon hysterisch, dass Sie zusammen mit ein paar westlichen Aliens auf Fotos festgehalten wurden.

Nachdem wir eine Weile weitergeradelt waren, nahm der Verkehr zu. Meist waren es Baustellenfahrzeuge, denn an allen Ecken und Enden wird ich China gebaut. Wie Xiao Ding uns später erzählte wird an einer Erweiterung der Autobahn gebaut. Daher war überall Lehm und Sand auf der Straße, den die Fahrzeuge aufwirbelten. Nach 40 km kämpften wir uns einen neun Kilometer langen Aufstieg hinauf und freuten uns schon auf die Abfahrt. Doch kaum waren wir über den Pass, war der Asphalt weg und vor uns lag eine Schotterpiste. Das war gemein. Uns so der wohlverdienten schönen Abfahrt zu berauben. Nicht nur, dass es rumpelte und holperte und man sehr vorsichtig fahren musste bei dem Schotter, am schlimmsten waren eigentlich die ganzen LKWs die uns aus beiden Richtungen passierten und uns jedesmal in dichte Staubwolken einhüllten.

Am Fuße der holprigen Abfahrt kehrten wir in einem kleinen Ort in ein kleines Restaurant ein um gebratenen Reis zu essen. Dort waren wir wieder einmal die Sensation, denn Ausländer verschlug es wohl ziemlich selten hierher. Wir wurden mehrfach regelrecht ausgequetscht und mehrfach bedrängt, mit den Einheimischen, die der Yi-Nationalität angehörten, Schnaps zu trinken. Einzig der Hinweis darauf, dass wir ja noch fahren müssten, rettete uns vor einem Besäufnis. Aber lustig war es dort trotzdem. Die Yi tranken reichlich Schnaps, rauchten Wasserpfeife und sangen lautstark ihre traditionellen Volkslieder.

Auch auf der Weiterfahrt bleiben weitere Baustellen nicht aus, so dass der Staub unser stetiger Begleiter wurde. Das Schmutzbier nach der Etappe hatten wir uns heute redlich verdient.


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de//blog/wp-content/uploads/2017-02-15_Cha171.gpx“]

Print Friendly, PDF & Email

Geisterstadt

Entlang der Teestraße, 11.02. bis 05.03.2017

Fahrt nach Anning, ca. 40 km hügelig, bei anfänglich kühlen 8°C und später 19°C und Sonne

Entspannt begannen wir unseren Tag mit einer Nudelsuppe zum Frühstück. Um 10:00 Uhr machten wir uns dann auf den Weg in Richtung Anning. Die Etappe war eine reine Überbrückungsetappe und deshalb nicht sonderlich romantisch. Aus dem Grund habe ich auch nicht viele Fotos unterwegs gemacht. Einen Großteil der Strecke ging es auf einer autobahnähnlich ausgebauten Landstraße entlang, die einst ein Teil der berühmten Burmastraße war. Nach rund 40 km kamen wir in Anning in unserem Hotel an.

Wir schlenderten ein wenig in der Nähe des Hotels herum und kundschafteten diverse „heiße Quellen-Bäder“ aus die Anning zu einer gewissen Bekanntheit verholfen haben. Diese reichten von einfachem Hallenbad für 30 RMB Eintritt bis hin zum Spaßbad für 179 RMB Eintritt. Wir konnten uns für keines entscheiden und ließen es schließlich ganz bleiben.

Gegen Abend fuhr uns unser Fahrer Xiao Ding nach Anning in den Ort hinein wo wir uns ein wenig umsehen und essen gehen wollten. Anning City ist eine neue Trabantenstadt, die zu einem großen Teil noch leer zu stehen scheint. Es wirkt ein wenig wie eine Geisterstadt. Touristen verirren sich eigentlich nie hier her. Dementsprechend groß war die Aufmerksamkeit die wir hier erregten. Beim Essen bekamen wir noch zusätzliche Gerichte als Geschenke des Hauses. Der Chef kam mehrmals um uns zu Fotografieren. Das Gruppenfoto am Ende war natürlich auch Pflicht. Die Restaurantleute hatten anscheinend großen Spaß einmal ausländische Gäste zu haben und wir bekamen vorzügliches Essen. So kann’s weitergehen.


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de//blog/wp-content/uploads/2017-02-14_Cha171.gpx“]

Print Friendly, PDF & Email

Entspannter Trubel

Entlang der Teestraße, 11.02. bis 05.03.2017

Kunming-Exkursion bei etwa 18°C und teils bewölktem, teils sonnigem Himmel.

Nudelsuppe zum Frühstück ist nicht jedermanns Sache, das weiß ich von meinen bisherigen Gruppen, aber meine Gruppe hat sie ohne Probleme gegessen. Eine gute Grundlage für einen guten Start in den Tag. Anschließend suchten wir erst einmal den Radladen auf, in dem unsere Räder gelagert sind. Wir stellten die Räder ein und brachten sie ins Hotel. Dann machten wir uns zu Fuß auf den Weg um Kunming zu erkunden.

Erste Station war der Yuantong Tempel, ein buddhistischer Tempel nicht weit von unserem Hotel entfernt. Man läuft etwa 10 Minuten. Er ist der älteste Tempel der Stadt und geht auf die Tang-Dynastie (609-918) zurück. Zur Mingzeit wurde er restauriert und gleichzeitig erweitert und nahm zu dieser Zeit seine heute Form an. Er ist architektonisch einzigartig in China, denn er ist vom Eingang her abschüssig und die Gebäude sind zum Teil von Wasser umgeben. Die traditionelle Tempelstruktur folgt meist einer geraden Achse auf der die wichtigsten Hallen des Tempels angelegt sind vom Eingang her aufsteigend, so dass die wichtigste Halle am höchsten Punkt des Geländes steht. Beim Yuantong Tempel ist dies umgekehrt.

Vom Yuantong Tempel schlenderten wir in Richtung Cuihu Park („Grüner See Park“). Wir waren erstaunt wie entspannt Kunming für eine Asiatische Großstadt ist. Immerhin hat Kunming rund 8 Millionen Einwohner. Unterwegs machten wir Halt in einem Café, das von zwei Schweizern betrieben wird und labten uns an Kaffee und Kuchen. Diesen Luxus wollten wir uns gönnen solange wir ihn noch haben. Im Cuihu-Park angekommen stellten wir fest, dass Kunming doch noch mehr Bevölkerung hat. Die waren alle im Park. Dieser Park wurde bereits im 17 Jahrhundert angelegt und besteht aus vier kleineren Seen, die mittels Brücken miteinander verbunden sind. Früher war der See einmal das Wasserreservoire der Stadt, heute ist der Park ein öffentlicher Park zum Spazieren oder zur Freizeitgestaltung. Jeder der ein Instrument spielen oder singen kann (oder auch nicht) findet sich hier ein um mit Gleichgesinnten zu musizieren. Wichtig ist vor allem lauter zu sein als die Nachbar-„Band“ ein paar Meter weiter. Wer will kann auch dazu tanzen. Chinesen haben diesbezüglich keine Scheu und präsentieren sich gerne in der Öffentlichkeit. Wir Europäer sind da in der Regel genanter. Die Bands konnten unterschiedlicher nicht sein. Vom solistischen Gesang über traditionelle Volksmusik und eine Brassband die versuchte europäisch zu klingen war alles vorhanden. Mehrere Gruppen Omas machten Aerobic auf chinesische Schlagmusik. Das ist schon sehr faszinierend anzuschauen.

Als wir von dem Trubel genug hatten, wanderten wir in die Altstadt weiter oder das was noch davon übrig ist. In den letzten verbliebenen Altstadtstraßenzügen befindet sich der Vogel und Blumenmarkt der aber eigentlich alles verkauft was das Herz begehrt. Unsere Herzen begehrten Mao-Mützen. Deshalb kauften wir uns jeder eine grüne Mao-Mütze mit rotem Stern drauf. Sau schick!

Einige Ecken der Altstadt wurden bereits sehr aufwändig saniert und dort befinden sich schicke Cafés und Boutiquen. Wir wanderten ein wenig in den Gassen umher und gingen dann in ein sehr rustikales chinesisches Restaurant im historischen Stil, dem „Lao Fangzi“, essen. Das Essen war ausgezeichnet und das Ambiente wirklich schön und wesentlich billiger als ich erwartet hatte. Fast schon schade, dass wir nicht länger in Kunming sind.

Print Friendly, PDF & Email

Flughafengeflüster

Entlang der Teestraße, 11.02. bis 05.03.2017

Ankunft in Kunming, alle sind geschafft aber glücklich da zu sein.

Das Warten am Kunminger Flughafen ist durchaus kurzweilig. Hier gibt’s jede Menge Restaurants, Cafés und Geschäfte. Der Flughafen hat im Juni 2012 nach nur 3 jähriger Bauzeit eröffnet, ist quasi noch neu und ziemlich groß. Schaut her aus Berlin, so geht Flughafen…

Ganz so kurzweilig wurde das Warten dann allerdings doch nicht, denn meine drei Mitradler landeten mit etwas über 7 Stunden Verspätung abends um acht Uhr. Mit unserem Begleitfahrzeugfahrer Xiao Ding saß ich am Flughafen, trank einen Kaffee nach dem anderen und wir unterhielten uns über Gott und die Welt. Als die Drei dann angekommen waren ging es gleich auf zum Hotel. Der neue Flughafen liegt weit außerhalb der Stadt so dass wir eine gute Dreiviertelstunde zum Hotel brauchten. Eigentlich hätten wir noch ein Teilnehmer mehr sein sollen, aber unser vierter Mann liegt leider gerade im Krankenhaus. Aber es besteht noch Hoffnung, dass er nachkommt.

Nach dem Einchecken suchten wir noch ein Restaurant, was nicht so einfach war da es schon kurz vor elf war, was für die meisten chinesischen Restaurants eigentlich schon zu spät ist. Aber wir fanden trotzdem noch einen Laden der uns was zu essen und ein Bier servierte.

Print Friendly, PDF & Email