Guten Abend, gute Nacht

Entlang der Burmastraße, vom 26.01. bis 17.02.2016

Das Ende einer Reise kommt unweigerlich. Manche zögern es noch etwas hinaus. So radelt die Hälfte der Gruppe weiter, wieder hinauf auf die Shan-Ebene bis zum Inle See. Leider kann ich davon keine Berichte mehr hochladen, aber ich wüßte zu gern, was ihr macht, wie es euch geht und ob ihr noch einmal in den Bereich niedriger Temperaturen geratet. Sicherlich kämen noch viele schöne Bilder zusammen. Für Jürgen, Ralf, Manfred und mich ist in Yangon Schluss. So wollen wir uns verabschieden mit einem Bild der Shwedagon Pagode bei Nacht. Dort herrscht eine entspannte Stimmung und Pilger wie Touristen schlendern um das Heiligtum und genießen auf irgendeiner Treppe oder einem Stück freien Boden die immer noch warme Abendluft. Mehr verraten wir nicht, nur soviel soll gesagt sein: darauf könnt ihr euch jetzt schon freuen.

… die angefragte Bilanz der Tour folgt…

Und um die Geschichte zu vervollständigen, hier das Abschlussbild der Verlängerung: Petra, Tom, Peter, KP, Dörte und Joachim vor dem Pagodenfeld in Kakku, einem kürzlich wiederentdeckten und zumindest vor drei Jahren noch wenig besuchten Heiligtum der Pa-O. Euch noch eine schöne Zeit am Goldenen Felsen oder in Yangon und einen guten Rückflug… also dann bis zur nächsten Tour.

Koh Tral

Ins Mekong-Delta, 04. bis 26.02.2016

Kurze und gegenwindige 35 km von Kep an die vietnamesische Grenze.

Ich sag euch: je dicker das Hotel desto mieser das WIFI. Also gut dass wir meistens auf 4/5-Sterne-Hotels verzichten und uns diese Qualen erspart bleiben. Nur wenn es unbedingt nötig ist schlagen wir zu, wie auf Phu Quoc. Im Eden Resort, wo wir zur Zeit wohnen, spielt die Philippino-Band vor einem leeren Strand, Pool und Whirlpool plätschern vor sich hin, Aperitifs und Digestifs wandern über die Theke der Strandbar, alles wunderbar gediegen. Aber ins Internet kommt man im Zimmer nicht, und das obwohl jedes Zimmer seinen eigenen Code hat. Die Erfahrung macht man wirklich: in größeren Häusern zahlt man entweder zusätzlich für das WIFI-Privileg oder man muss sich damit rumärgern. Also sitze ich jetzt in der Lobby, WIFI so mittel. Zur Entspannung ein paar schöne Bilder vom Hotel.

Wie man sieht schön, aber auch nicht so richtig lokaltypisch. Gegessen haben wir ausnahmsweise a la carte, war in Ordnung, Jochen aka mein Vater hatte seine Spaghetti Bolognese und ist zufrieden. Außerdem hat sein VfB gegen meine Hertha gewonnen. Wir werden uns es jetzt gut gehen lassen und dann freuen wir uns auf das Mekong-Delta, wenn es wieder ab durch das Gelände geht.

Wir sind also in einem neuen Land, in Vietnam, die Unterschiede sind spürbar. Obwohl wir in einem umstrittenen Gebiet sind, das Mekong-Delta wurde erst im 17. Jahrhundert von den Vietnamesen annektiert, die Insel Phu Quoc war sogar bis Ende des 2. Weltkriegs kambodschanisch. Die meisten Kambodschaner, wie auch unsere Guides, sind nicht besonders gut auf die Vietnamesen zu sprechen. Und das erste, wozu unser neuer Guide Loc uns beglückwünscht hat, war, dass wir Kambodscha ja jetzt endlich hinter uns gebracht hätten. Wie dem auch sei: die erste Hälfte des Tages war das gewohnte ruhige Radfahren durch ein ländliches Kambodscha, am Meer entlang, an Zuckerpalmen und Salzfeldern und winkenden Kindern vorbei. Unsere Gruppe hat sich unfreiwillig aufgeteilt, Uwe, Werner und Pry haben sich durch Feldwege und Reisefelder geschlagen, der Rest hat die größeren Straßen genommen.

Dann das Grenzgebiet: Räder abrüsten, vorbei am Casino im Niemandsland. Großes Rumgezocke an der Grenze und gerade noch rechtzeitig ins Boot nach Phu Quoc, oder nach Koh Tral, wie die Kambodschaner ihre verlorene Inseln nennen. Und dann gleich vietnamesische Geschäftigkeit. Von der lassen wir uns morgen bestimmt nicht anstecken. Wir sind jetzt auf Koh Tral und leben ein gemächliches Khmer-Dasein.


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Salz und Pfeffer

Ins Mekong-Delta, 04. bis 26.02.2016

40 heiße Kilometer von Kampot nach Keb, 20 davon Asphalt und 20 Staub

Jetzt sind wir schon fast in Vietnam, in Keb, der Heimat der weltbekannten Keb Pepper Crabs. Die Krebse werden hier an Land gereust, der Pfeffer kommt auch aus der Nähe und gilt als exeptionell. Ergibt zusammen ein gutes Gericht. Wir hatten heute Abend viel Pepper Craps und haben gut rumgesaut. Davor kurz über den Crab Market. Heute abend haben wir auch unsere drei kambodschanischen Jungs verabschiedet. Unseren Begleiter Pry, der demnächst zum ersten mal Vater wird, den lustigen Fahrer Jin, genannt Dragon, und Am, der immer sehr elegant aussieht. Super Team! Hier spielen sie Volleyball. Pry zeigt außerdem unsere gesammelten Dosenverschlüsse her, das hat uns nämlich gut gefallen: bei Angkor und bei Anchor reißt man die Dose auf und untersucht den Verschluss nach Gewinnen, meistens Freibier, es soll aber auch mehr drin sein. Wir haben deshalb viel Dosenbier getrunken und damit entprechend viel Bier gewonnen, war ein guter Deal für alle Beteiligten.

Es war nicht leicht, von unserer Bungalowanlage in Kampot wegzufahren, die ist eher einfach aber sehr schön. Ankommen war auch nicht schlecht, jetzt sind wir nämlich in einem Hotel in Keb, das gehoben ist, mit Pool und Pipapo, und das lassen wir uns natürlich auch gefallen.

Der Weg von Kampot nach Keb war kurz aber nicht ohne, heiß, dazu 20 km Staubstraße. Elfie und Doris hatten es mit dem Magen, die sind für heute ausgefallen, aber scheint schon wieder besser zu gehen. Die Landschaft war toll. Wir haben uns eine Saline angeschaut, danach eine Pfefferplantage – Kampot gilt als die Pfefferhauptstadt von Südostasien. Dort hatten wir eine lustige Führung, der Mann hieß Arun, ist Franzose und hat seinen Spaß an diesem hinterletzten Fleck. Alles organic, handbearbeitet und handverlesen, der grüne Pfeffer wird manchmal zum roten, getrocknet zum schwarzen, wenn man den in Salzwasser abkocht und schält, dann zum weißen Pfeffer. Jetzt wissen wir Bescheid. Heute ist übrigens auch Bergfest, die Hälfte ist schon rum, schön war’s bis jetzt. Ab nach Vietnam.


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Goldgelb

Entlang der Burmastraße, vom 26.01. bis 17.02.2016

Bagan by bike

Wieder zurück in Beijing und eine wohltuend schmerzliche Massage später erinnere ich mich an unsere Mutmaßungen, was uns nach der Tour am meisten fehlen wird, das Radfahren einmal ausgenommen. Das Essen in China, das Lachen der Burmesen oder die Hähne, die erst um vier und dann nochmal kurz vor sechs Uhr in Bagan vor der Haustür krähen? Oder eben die Farbe der Pagoden, die so schön mit unseren T-Shirts harmonieren (und zum Kommentar kann ich versichern, dass Staub gepaart mit Sonnencreme sicher nicht spurlos daran vorbeigegangen sind).

Die Bilder sprechen eigentlich für sich und den fantastisch heißen Tag, aber hier unsere Route zum Mitschreiben: nach einem entspannten Frühstück bei Sonnenaufgang auf der Dachterrasse sitzen wir um halb acht auf den Rädern, um das gute Licht auf dem Min Ma Ye Tempel für ein erstes Fotoshooting zu nutzen. Wir sind vor den meisten Besuchern da und die Verkäufer haben ihre Ware noch nicht aufgebaut. Eigentlich ein guter Ort, um Füße und Seele baumeln zu lassen und den ganzen Tag zu verbringen. Dann klapppern wir aber noch die Must Sees ab, und es wird unterwegs heißer und heißer. Zuerst die goldene Swezigon Pagode, weil es eben die erste dieses Baustils ist und wegen der schönen Geschichte vom königlichen Elefanten, der diesen Ort für den Bau des Heiligtums bestimmt hat. Im Meditationskloster nebenan ist es zwar kühler, aber ich könnte in den engen Gängen und Nischen, die jedes Geräusch verschlucken, sicher keine zehn Minuten sitzen geschweige denn mich auf etwas anderes als nichts wie raus hier konzentrieren. Der Htilo Minlo Tempel bereichert unser Repertoire um die Geschichte vom Schirm, der durch sein Umfallen in die richtige Richtung den Thronfolger bestimmt hat. Außerdem ist es einer der größten der gut 2200 Tempel in Bagan.

Mittagspause, und anstelle der üblichen Nudelsuppe gönnen wir uns eine bunte Mischung aus Bagan-Curry. Im Ananda Tempel gibt es einen stehenden Buddha, der aus der Ferne betrachtet lächert und beim Herantreten immer ernster wird, was das wohl zu sagen hat. Den pyramidenartige Dhammayangyi Tempel hat ein eher drakonischer Herrscher zur Imagepflege gebaut, wobei der eine oder andere Architekt anscheinend seine Finger und mehr lassen musste. Das sollten dann sechs Stationen gewesen sein und die Details werden schnell verblassen. Nicht aber die Farben, die Weite und der rote Staub der Sandwege, der an den Reifen zieht, sobald man die Hauptstraße verlässt.

Die unermüdlichen radeln mit K.P weiter zur Dorfbesichtigung, die anderen zur wohlverdienten aber sehr kurzen Spätnachmittagspause, bevor wir uns ein lauschiges Plätzchen zum Sonnenuntergang aussuchen. Nebenbei sind gut 40 Radkilometer zusammengekommen.

Wenn das Murmeltier sechs Jahre lang täglich grüßen würde, wäre morgen nur Rumsitzen auf dem Lieblingstempel angesagt, übermorgen vielleicht Fahren auf dem Sandweg und dann pro Tag je ein weiterer Tempel. Da ist ein einziger Tag nicht viel mehr als ein Flügelschlag des Vogels, der auf den Stupasäulen an die Vergänglichkeit unseres Dasein erinnert.


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Tabak und Wüste

Entlang der Burmastraße, vom 26.01. bis 17.02.2016

Von Monywa nach Bagan, 67 km auf dem Fahrrad, danach Bus und Boot

Wieder einmal sitzen wir früh auf den Rädern, diesmal, um nicht in der Mittagshitze durch die Wüste zu radeln. Vorher überqueren wir einmal mehr den Chindwin und lassen bald die schattigen Alleen hinter uns. Ab dann gibt es nur noch trockene Felder und vereinzelt Palmen, wenige Dörfer, kaum Autos und viele staunende Gesichter. In diese Gegend verirrt sich kaum ein Westler, schon gar nicht auf dem Fahrrad.

Nach der mittaglichen Nudelsuppe steigen wir in den Bus und machen in Pakkoku einen spontanen Stopp in einer kleinen Zigarrenproduktion, zu der unser Bus dank GPS und nach abenteurlichen Fahrt über den Marktvorplatz und durch die viel zu engen Gassen des Städtchens gefunden hat. Danach schippern wir auf dem kleinen Boot in Richtung Bagan. Auch so läßt es sich aushalten.


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No Glamour at Bokor

Ins Mekong-Delta, 04. bis 26.02.2016

95 km und viele Höhenmeter, aber nur für Uwe, Uli und Pry

Tagesausflug Bokor Mountain: das ist der höchste der Elephant Mountains (etwa 1000 m) die wiederum Ausläufer der Kardamom Mountains sind. Die Straße auf den Berg ist ganz wunderbar, dank Sokha. Sokha ist der größte Multi in Kambodscha und hat überall seine Finger drin, im Öl, bei den Eintrittspreisen der Angkor-Tempel, bei vielen Hotels. Das Land wird seit 30 Jahren von der gleichen Clique regiert, ganz vorn Premier Hun Sen von der Cambodian People Party, und seitdem wird es abgeschöpft und aufgeteilt. Die Sokha-Gruppe darf den Bokor-Nationalpark für 99 Jahre verheizen. Ein großes Casino wurde gebaut, v.a. für die vietnamesische Kundschaft. Eine fast flächendeckende Bebauung des gesamten Plateaus war geplant. Wird aber alles nichts. Vor ein paar Jahren war der Showroom zu dem ganzen Vorhaben noch glanzvoll, mittlerweile ist er verstaubt und verlassen…das ganze Gebiet steht jetzt so halb da.

Bis man den Schlamassel sieht, fährt man zum Glück durch schönen dichten Wald, wie gesagt haben das heute nur Uwe, Uli und Pry gemacht, der Rest war noch platt von gestern, hatte so seine Zipperlein, wollte es langsamer angehen und ist nur Teile der heutigen Strecke gefahren. Oben sieht man neben den neuen Bauruinen auch die ganz alten, welche inzwischen Sehenswürdigkeiten geworden sind: das alte französische Casino aus den 1920ern, die Kirche aus jener Zeit. Die Geschichte wiederholt sich also mal wieder.

Schließlich hatten wir noch eine kurze private Führung von Rob, einem niederländischen Arzt, der sich der Fauna und Flora rund um Kampot verschrieben hat. Auf dem Bokor Mountain gibt es nämlich Flächen, die komplett steinig und unfruchtbar sind und auf denen sich nur seltsame fleischfressende Pflanzen halten können, z.B. die Penisblume, Venusfalle oder wie sie auch immer heißt, natürlich wurde wild geflachst. Um diese Flächen herum wuchert wild der Regenwald, das macht diese Kargheit so besonders.

Und abends, nach einem Ausflug in das nette koloniale Kampot, sind wir wieder im Schoß unserer schönen Bungalowanlage. Hier nehmen wir einen gepflegten Absacker zu uns. Jetzt bin ich übrig geblieben und höre Bundesligakonferenz. Hahohe.


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Das dreckige Dutzend

Ins Mekong-Delta, 04. bis 26.02.2016

105 staubige und heisse Kilometer von Kirirom nach Kampot

Muss ich mal überlegen, ob ich schon mal einen Blog so genannt habe, bietet sich ja an. Und wenn nicht ich, dann bestimmt einer von meinen Kollegen. Wir sind übrigens nur zu zehnt, unseren kambodschanischen Guide inkludiert. Aber wir sind halt so was von dreckig gewesen…

Gestartet wurde zeitig vom Kirirom-Resort, 10 km zur Hauptstraße runter, dann ab in die Landschaft. Das heißt 80 km Staubstraße, durch kleine Dörfer, an überraschten Menschen vorbei. Es lief sehr gut, die Gruppe rollt. Wir lassen die Bilder sprechen.

Also wenn es jemals ein würdiges Schmutzbier gab… Gut, dass der Dreck in dieser herrlichen Anlage, Les Manguiers in Kampot, sofort weggewaschen werden kann. Ein Sprung in den Kampot River. Das Abendessen haben wir mit Pierre, dem Chef von Biking Cambodia, unserem Partner hier, eingenommen. Der hat den Rotwein dazu spendiert, stilvoll!


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Dieses Huhn hatte keine Chance

Ins Mekong-Delta, 04. bis 26.02.2016

Kirirom hoch und runter, 40 km, 900 Höhenmeter

Die Männerversammlung ist sich einig: war ein guter Tag. Auch Uli, der hier nicht von der Partie ist, macht einen entspannten Eindruck und sieht weniger lädiert aus, als zu erwarten war. Und die Damen sind auch zufrieden. Es dämmert und wir fahren demnächst Abendessen, diesmal außerhalb unseres Resorts. Das Essen dort gestern war gut aber zu teuer und Werner unser Kassenwart mahnt zur Sparsamkeit.

Heute Tagesausflug: auf den Berg und wieder runter, etwa 40 km, etwa 900 Höhenmeter. Gut zu fahren, zunehmend schattig und von Nadelwäldern gesäumt. Zur Instandhaltung der Straße greift man zu brachialen Methoden und fackelt Teile der Umgebung ab. Die größeren Bäume bleiben stehen, das Gestrüpp kann nicht ausufern, die Straße kann nicht zuwachsen, besonders reizvoll ist das Ergebnis nicht. Dabei ist es hier so schön grün, wenn der Mensch nicht eingreift.

Oben findet sich eine Ausflugslandschaft. Am Wochenende will man dort nicht sein, aber heute war es lustig und nicht zu voll. Man sitzt und liegt in Bambushütten um braune Tümpel herum, man isst und spielt Karten.

Also wie gesagt ein guter Tag, die Mannschaft döst am Pool, das Radfahren war spaßig, die Kinder waren natürlich wieder entzückend, das halbausgebrütete Ei war lecker. Stopp. Das hat nur Pry, unser kambodschanischer Begleiter, verspeist, allerdings mit Genuss. Eine beliebte Spezialität im ganzen Land. Uns war schon der Anblick zu viel, zartbesaitete Gemüter sollten sich das letzte Bild nicht genauer anschauen.


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Hals- und Beinbruch

Ins Mekong-Delta, 04. bis 26.02.2016

Chi Pat – Kirirom bzw. 65 km zur Kreuzung der Straßen No. 48/No. 4, recht angenehme Temperaturen

Recht angenehme Temperaturen zumindest bis zur Mittagshitze, dann ist wird das Radfahren hier mühsam. Wir sind deshalb relativ früh aufgebrochen, gegen 8 Uhr, das hieß zunächst wieder mit der kleinen Fähre übersetzen und dann die Staubpiste zur Hauptstraße radeln. Der Morgennebel lag noch über dem Fluss, der Weg durch die Pampa war längst nicht so mühsam wie vorgestern, aber da hatten wir ja schon 100 muglerte Kilometer hinter uns gehabt.

So weit so gut. Jetzt kommen wir gerade vom Abendessen im Kirirom Resort und sitzen vor den Zimmern rum und Werner, Uwe und Helmut wollen auch ihre Meinung sagen, also sind wir jetzt zu viert. Uwe sagt, er will doch nichts damit zu tun haben. Werner? Hadert noch mit seinem platten Reifen und zwar noch vor der Fähre. Und Helmut fällt nichts ein. Gute Mannschaft. Dabei ist ihm komplett die Felge verbogen und er konnte sich voraussehend und wagemutig bei einer Abfahrt retten. Jetzt ist er wohl in Schockstarre. Ich hatte übrigens auch einen Platten, und das waren nur die Missgeschicke bis zur Abzweigung zur Straße No. 48. Ich glaube ich mache doch wieder alleine weiter mit dem Blog. Hier zunächst einige Bilder von der Fahrt, lief flott und rund.

Jetzt aber: erstmal ist Doris aka meine Mutter in die falsche Richtung, also Richtung Thailand gefahren, selbstverständlich muss sie sich dafür jetzt Spott anhören (waren aber nur ein paar hundert Meter, dann war sie wieder eingefangen). Dann waren wir nach 65 km verschwitzt und eigentlich schon gut bedient an der Kreuzung zu großen Straße durch Südkambodscha (No. 4, geht von Phnom Penh nach Sihanoukville) angekommen, d.h. viel mehr Verkehr, der Plan war deshalb auch, zum nächsten Ziel zu transferieren. Große Zustimmung bei allen, Uli will noch weiterradeln, war eigentlich auch klar, dass Uli nicht so früh einsteigen will. Und endlich mal sein Tempo fahren kann… also wir los mit dem großen Bus und Uli los mit dem kleinen Fahrzeug als Unterstützung. So sah Uli bei der Abfahrt aus:

Und so kurz danach:

Hoffentlich schläft er heute, es hat ihn nämlich gut zerlegt, vom LKW abgedrängt worden und auf dem Sandstreifen weggerutscht. Brille hinüber, blaues Auge, viele Abschürfungen aber scheinbar nichts wirklich Dramatisches. Zum Glück waren Fahrer Jin und das Begleitfahrzeug schnell zur Stelle. Jetzt sind wir alle glücklich vereint im Hotel am Kirirom Mountain, haben exotische Früchte probiert – Milchfrucht, Jackfruit, Wachsapfel, Tamarinde – und Bierdosen gestapelt. Es kann uns also nicht so schlecht gehen und aus Ulis Zimmer ist bis jetzt kein Stöhnen zu vernehmen.

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Öko

Ins Mekong-Delta, 04. bis 26.02.2016

Kleine Runde um Chi Pat, ca. 28 km

Wir sind in der Chi Pat Community, im NGOsprech CBET (community-based ecotourism). Ich sitze also gerade im Community Center, denn nur da gibt es Internet, und nebenan in der community-based Cocktailbar läuft laut Motörhead für ein paar Motocross-Fahrer aus der Schweiz, die durstig aus den Kardamom-Bergen zurückgekommen sind. Viele Ökotouristen hier, viel mehr als vor zwei Jahren, da waren wir das letzte mal da. Der Dorfchef hat uns heute morgen erzählt, dass das Projekt seit Jahren selbstständig und ohne NGO-Hilfe wirtschaftet und steigende Umsätze hat, das ist definitiv spürbar, hoffentlich ist der Reiz nicht irgendwann weg und Chi Pat wird eine dieser Backpacker-Enklaven mit dem üblichen Angebot. Eigentlich ist Chi Pat nämlich eine gute Sache: die Bevölkerung in diesem hinterletzten Nest verdient mit dem Erhalt und der Verwaltung ihr Umgebung mehr als mit den sonst üblichen Monokulturen, sie muss sich so nicht die aussterbenden Tierarten aus den Wäldern holen oder den Wald für Investoren herschenken. Und es ist auf jedenfall so, dass Chi Pat noch ein lässiges, hinterwälderlisches Flair hat. Unsere Herbergen, äußerst einfach, die Straßen staubig.

Eine kleine Radtour haben wir auch unternommen, über Sand und Staub zu einem Wasserfall, einem Rinnsal in dieser Zeit (Trockenzeit), aber schwimmen konnte man trotzdem. Auf dem Weg lag ein Kiosk mit dem besten Reisschnaps im südlichen Kambodscha, den konnten wir uns nicht entgehen lassen. War eine nette kleine Runde heute, danach Entspannung und morgen wird es wieder sportlicher.


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