Tingeltour

Entlang der Burmastraße, 09.02. bis 10.03.2013

26 km flach in der Umgebung von Moulmein, danach Pagodenbesichtigung

Heute fällt die Bildauswahl schwer, denn die Tingeltour ins Umland von Moulmein hat uns viel Zeit zum Rasten und Fotografieren gelassen.

Nach dem Frühstück auf der Terrasse am Salween stand zunächst der neue Markt auf dem Programm. Moulmein ist die Hauptstadt der Mon-Provinz und liegt am Delta der drei Flüsse Salween (Thanlwin), Attran und Gyaing, über die seit 2006 eine 3,5 Km lange Brücke gespannt ist – die größte Brücke Myanmars. Drüber angekommen ist von Tourismus nicht mehr viel zu spüren. Wir fahren durch kleine Dörfer, begutachten die verschiedenen Zutaten zum Betelnusskauen und lernen, aus welcher Frucht ein Saft gegen Magenbeschwerden gewonnen wird, trinken vor einem auf Stelzen gebauten Mon-Haus süßen Saft aus Yangon und verursachen den einen oder anderen Menschenauflauf (obwohl Westlerinnen mit Helm durchaus auch als Kinderschreck taugen). Beim „Sägewerkbesitzer“ kosten wir eine kleine Frucht, deren Geschmack an vorweihnachtliche Bratäpfel erinnert und schmunzeln über die unweit vom Buddhaschrein aufgehängten Plakate. Weiter geht’s zum Anleger. „Die Dorfleute hier sind verhältnismäßig reich“ erzählt Cho und macht uns auf den Goldschmuck der Frauen aufmerksam. „Viele haben ein paar Jahre in Thailand gearbeitet und können sich jetzt schöne große Holzhäuser leisten.“ Auf den Inseln im Delta bauen sie Gemüse an, und jeden Tag wird am Anleger ein kleiner Markt abgehalten. Die Frauen sind sehr gesprächig und posieren gern, auch mal mit dicker Zigarre, deren Filter noch traditionell aus den Spitzen von Maiskolben hergestellt werden.

Nach einer ausgedehnten Mittagspause im Hotel brechen nur noch Traudl, Karl, Peter, Cho und ich zum Stadtprogramm auf, die anderen wollen ihre kranken Mägen auskurieren. Es ist immer noch heiß, aber erträglich, als wir die Stille der U Zina-Pagode genießen, die nur durch das Klingeln der Glöckchen vom Hti, dem Schirm an der Pagodenspitze, unterbrochen wird. Zwar ähneln sich alle Pagoden, aber diese zeigt einen liegenden Buddha, dem die Beine massiert werden – anscheinend wusste der Buddha, was gut ist. Auch hier sind wir die einzigen Westler, was ein älterer Mönch nutzt, um Cho über uns auszufragen und ein gemeinsames Foto anzuregen. Zu Sonnenuntergang radeln wir zur Kyaik Thanlan-Pagode, die auf dem berühmten Sunset Hill liegt –wieder ein toller Ort, um an unzähligen Schreinen, Buddhafiguren und Bildern zu verweilen, den Blick in die Ferne schweifen zu lassen, den wunscherfüllenden Stein anzuheben oder mit den englischsprechenden Landsleuten zu plaudern.
Zum Abendessen treffen wir uns alle auf der Hotelterrasse wieder, und hier scheinen auch alle Westler des Ortes versammelt. Tina, Günter und Thomas hat der Mittagsschlaf gut getan und sind guter Dinge, was den morgigen Radtag nach Thaton betrifft.


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