What to do in Katmandu?

Auf dem Dach der Welt, 04. bis 29.05.2013

Morgendliche Ankunft in Katmandu und langer Spaziergang in der Stadt durch Thamel zum Durbar Square und wieder zurück, bei Sonne und 25 Grad, abends leichtes Gewitter.

Der Flieger taucht langsam tiefer durch die leichten Wolken und setzt dann auf dem Rollfeld auf, leider war von der Himalaya Front im Anflug nichts zu sehen, dazu war es einfach zu trüb. Doch wir sind erst einmal angekommen nach einem langen Flug.
Der Flughafen ist nicht sehr groß und es herrscht auch kein all zu großer Betrieb und so geht es einigermaßen zügig voran mit den Formalitäten für die Visa. Das Gepäck dauert eine Weile, aber alles kommt an, auch mein Radkarton kommt unversehrt durch die Hintertür und draußen vor der Tür wartet unser lokaler Reiseführer. Damit sind wir nun wohlbehalten in Katmandu eingetroffen.

Die Fahrt in die Stadt zieht sich hin, die Straße wird gerade gebaut, der Verkehr ist recht quirlig, aber nicht so chaotisch und dicht wie ich erwartet hatte, Radfahren erscheint mir kein Ding der Unmöglichkeit, aber es wird noch ein paar Tage dauern, bis wir von Lhasa hierher unseren Weg zurück gefunden haben. Der Kleinbus taucht in ein Gewirr von kleinen Straßen und Gassen ein und setzt uns vor einem sehr schönen Hotel ab. Man betritt den Hof und sieht das erste Mal etwas Grün in der Stadt und so trinken wir erst einmal einen Kaffee im Garten; aus ökologischem Anbau in Nepal.

Ökologisch wird auch das ganze Hotel betrieben, Wasser gibt es aus schönen Messingkaraffen um Plastikmüll zu vermeiden, Warmwasser wird per Sonne aufbereitet und Klimaanlage braucht der kühle Bau im traditionell nepalesischem Stil, Ziegeln mit viel Holzdekor, nicht.
Wir halten uns nicht lange auf und stürzen uns ins Stadtgewimmel. In Thamel geht es recht touristisch zu, hier befinden sich die meisten Hotels und Herbergen und viele kleine Läden die entweder Souvenirs und Klamotten oder Trekkingbedarf verkaufen, denn deshalb kommen ja die meisten Touristen. Doch je tiefe man in die Stadt vordringt, um so mehr ist die schmale Straße ein einziger großer lokaler Markt und es herrscht ein buntes Treiben. An jeder Ecke gibt es einen kleinen Tempel, mal hinduistisch, mal buddhistisch oder manchmal auch gemischt; die beiden Religionen scheinen sich gut zu vertragen und auch die Hindus besuchen buddhistische Tempel und umgekehrt. letztlich geht es ja in beiden Religionen nicht nur um die Götter, sondern um die Befreiung aus dem Samsara, dem immer wiederkehrenden Kreislauf der Wiedergeburten.

Durch dichtes Gewühl erreichen wir dann den Durbar Square. Hier befindet sich das Zentrum der alten Hauptstadt mit seinen Tempeln und Palästen. Auch hier wieder reges Leben, das nicht nur durch den Tourismus bestimmt wird. Zwar gibt es Händler und viele der Läden verkaufen Souvenirs und in der Freak Street gibt es immer noch den gleichen Kitsch, wie vor 20 Jahren, als ich das letzte Mal hier war. Dafür findet man aber im ganzen Zentrum keine Hippieszene mehr und man bekommt auch nicht an allen Ecken Marihuana angeboten, diese Zeiten sind wohl vorbei. Im Gegenteil, auch die Nepalesen wurden von der Moderne eingeholt, auch hier haben viele ständig ein Telefon am Ohr oder sind mit ihrem i-Pad beschäftigt. Trotzdem ist es ein farbenprächtige bunte Welt geblieben, die Frauen sind immer noch mit bunten Kleidern bekleidet.

Erstaunt sind wir über die Eintrittspreise, die hier genommen werden, gute 8 € blättern wir für den Platz auf den Tisch. Dabei hilft uns ein Nepalese mit Costa Cordalis Haarschnitt, der 8 Jahre in Deutschland gelebt hat. Von diesem lassen wir uns dann auch durch die Tempel und Paläste führen und bekommen einen netten Einblick in die nepalesische Geschichte, inklusive eines langen Exkurses in die Thanka Malerei. Thankas sind buddhistische Wandgemälde, einstmals als Meditationshilfe entwickelt, aber inzwischen eine traditionelle Kunstform sind. Hier entstehen richtig tolle Kunstwerke und die Preise sind auch recht moderat.
Mittags genießen wir den Ausblick von einem Rooftop Restaurant und haben einen wunderbaren Blick über die Stadt und dann geht es langsam wieder zurück in Richtung Hotel. Wir probieren noch ein paar schöne schmale Seitengassen mit Krämerladen an Krämerladen, in denen sich Mopedfahrer und Fußgänger ordentlich drängeln und natürlich finden wir nicht wieder zurück. Aber die Nepalesen in den Läden sind hilfsbereit und zeigen uns den Weg dreimal links um die Ecke und wir sind wieder zurück in unserem schönen Hotel.

Abends im Restaurant fällt dann der Strom aus und wir genießen unsere Daals und Curry im Kerzenlicht, pünktlich mit dem letzten Schluck Bier fängt es ein wenig an zu regnen, aber diesmal finden wir den Weg zurück, eben dreimal links um die Ecke.Müde fallen wir nach dem ersten Tag ins Bett, schließlich sind wir erst heute Morgen nach zweimal sechs Stunden Flug aus dem Flieger gestiegen und hatten dann noch ein dickes Paket Kultur obendrauf.

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