Sonntagsfahrer

Chinesische Landpartie, 10.04. bis 02.05.2014

25 Kilometer durch die Karstberge mit Wanderung auf den Mondberg

„Es wird Zeit für eine Helmkamera“ denke ich heute nicht zum ersten Mal. Es ist Sonntag in Yangshuo und die halbe Welt unternimmt einen Radausflug zu Mondberg. Die westliche mit Helm und praktischer Funktionskleidung, die chinesische Welt dagegen in allem, was man sich zu Hause nur schwer vorstellen kann – lange Kleider, die fast in die Speichen reichen, kurze Röcke, die den Namen Rock nicht mehr verdienen, Schläppchen, Stöckelschule, alle Arten Hüte oder Blumenkränze, allein oder auf dem Tandem, in diesem Fall mindestens eine Hand am Handy – es herrscht Volksfeststimmung. Leider fehlen mir die Fotos, weil ich in diesem Gewühl beide Hände am Lenker brauche und an Stehenbleiben ist kaum zu denken.

Leerer wird es auf dem Mondberg. Vielleicht liegt es daran, dass einige die guten 200 Höhenmeter hinauf zur natürlichen Mondsichel scheuen, oder daran, dass in diesem Jahr die gekoppelten Rad- und Floßfahrten auf dem Yulong-Fluss, einem Zufluss des Li-Flusses, angesagter sind. Natürlich mit Regenmänteln, denn wer lässt sich schon eine Wasserschlacht auf dem Floß entgehen. Wir schauen dem Spektakel vom sicheren Ufer aus zu und sind gegen Mittag wir wieder zurück. Einige schonen den nervösen Magen, andere brechen auf zu Massage und Shoppingtour, zum Kaffee oder einfach zur Pause am Li-Fluss – Yangshuo bietet so ziemlich alles, was man unter dem altmodischen Begriff „chillen“ zusammenfassen kann.

Morgen verlassen wir Südchina und nehmen den Flieger nach Lijiang, eine alte Karawanenstadt an der Teestraße, in der gebirgigen Provinz Yunnan.

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