Teatime

Das Blaue China, 18.10. bis 09.11.2014

Tagesausflug durch Hangzhou und um Hangzhou herum.

Nicht nur die Wasserdörfer können mit einer Menge Wasser aufwarten. Hangzhou hat in dieser Hinsicht genauso viel zu bieten. Unser Ausflug führte uns vom berühmten Westsee über die Drachenbrunnenquelle und durch das 9-Bäche-Tal hinunter zum Qiantang Fluß und wieder zurück zum Westsee.

Wir starteten in Richtung Westsee und frühstückten unterwegs in einem kleinen Restaurant Nudelsuppe und Baozi mit Fleischfüllung. Eigentlich wollten wir auch gerne Tee dazu trinken, aber man ignorierte unseren Wunsch. Nach dem dritten Nachfragen erklärte man uns, dass man zum Frühstück keinen Tee trinke. Und da glaubt man, dass in einem Gasthaus der Kunde König sei. Aber es war vermutlich kein Gasthaus sondern ein Wirtshaus.

Frisch gestärkt radelten wir über den Su-Damm, einen der beiden Dämme die durch den Westsee führen. Benannt ist der Su-Damm nach dem berühmten klassischen Dichter Su Dongpo, der in der einst Gouverneur von Hangzhou war. Am Nordufer des Sees angekommen machten wir eine Bootsfahrt über den See zu der Insel mit den vier inneren Seen und machten dort einen Spaziergang.

Am Nachmittag radelten wir zur Drachenbrunnenquelle, die dem berühmten Drachenbrunnentee (Longjing Tee) seinen Namen gibt. Die Quelle liegt inmitten von Teeplantagen in einem schmalen Tal. Natürlich kann man dort den Tee auch kosten. Weil das Ambiente dort so angenehm und entspannend war, genossen wir in Ruhe einige Tassen Tee serviert mit einer Reihe Snacks und Obst. Die entspannte Atmosphäre verführte uns etwas zu sehr zum verweilen, so dass wir etwas spät aufbrachen um durch das 9-Bäche-Tal zu radeln. Durch dieses Tal fließen nicht wirklich 9 Flüsse. Eigentlich ist es nur einer. Da man ihn aber an 9 Furten durchquert, nennen die Hangzhouer das Tal poetisch 9-Bäche-Tal. Auch hier radelt man auf einem Feldweg mitten durch Teeplantagen und immer wieder durch diesen Bach. Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt, doch wir schafften es noch vor Dunkelheit bis hinunter zum Qiantang Fluß. Dort war es sehr gut beleuchtet und wir konnten beruhigt wieder in die Stadt zurückradeln.

Es ging schnurstracks zum Fahrradladen, bei dem wir unsere Räder abgeben mussten, denn wir werden in Xiamen neue Räder bekommen. In der Nähe des Radladens befindet sich die Anfang 2000 gebaute, einem historischen Straßenzug nachempfundene Hefang Road. Dort gibt es etliche Restaurants. Da uns bereits der Hunger wieder gepackt hatte, kehrten wir in einem der Restaurants ein. Ich erwartete nicht wirklich einen kulinarischen Höhepunkt, aber zu unserer großen Überraschung war es das wahrscheinlich beste Restaurant der bisherigen Reise. Ein würdiger Abschied von Hangzhou.


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