Rastlos

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Fahrt von Kratie über Chlong nach Kampong Cham. 125 km größtenteils Sandpiste

„Früh los“ war heute die Devise, denn wir hatten 125 km vor uns von denen weite Strecken über nicht asphaltierte Piste ging. Unserem Vorsatz machte setzte aber unser Hotel Grenzen, denn die boten erst ab 07:00 Uhr Frühstück an, so dass sich unsere Abfahrt auf 08:00 Uhr terminierte. So früh am morgen ist es noch nicht so heiß, aber doch schon mollig warm, denn nachts kühlt es nicht richtig ab wie bei uns zuhause.

Die Strecke gestaltete sich sehr abwechslungsreich, denn wir fuhren durch ein gemischtes Gebiet von buddhistischen Khmer und moslemischen Cham. Es ging durch kleine Dörfer, vorbei an Tempeln und Moscheen sowie durch den ehemaligen Kolonialort Chlong. Insgesamt eine sehr interessante Strecke.

Einzig das Mittagessen war leider ein Wermutstropfen, denn es fiel quasi aus. Zu spät erfuhr ich von unserem Guide Wanna, dass die einzige Mittagsmöglichkeit bei Kilometer 90 sei. Das war definitiv zu spät. Wir behalfen uns mit Obst, das die Fahrer auf den lokalen Märkten kauften. Nach 89 km kamen wir an eine Fähre, die allerdings auf der anderen Seite wartete bis sie voll besetzt war. Als sie auf unserer Seite angekommen war wartete sie wieder bis sie vollbesetzt war bevor sie abfuhr. Das kostete uns 45 Minuten Wartezeit. An ein Mittagessen oder eine gemütliche Rast mit Kaffee auf der anderen Flussseite war nun gar nicht mehr zu denken, also fuhren wir durch bis nach Kampong Cham und freuten uns in Gedanken schon wahnsinnig auf unser Abendessen.


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Markt und Baustellen

Entlang der Burmastraße, vom 26.01. bis 17.02.2016

Tagesausflug ins Dorf Heshun, danach kreuz und quer durch die Stadt, 27 km

Die Radkilometer sind heute nicht der Rede wert. Die guten 2 Grad Celsius am Morgen auch nicht. Dafür aber der Ausfug nach Heshun, ein gut erhaltenes recht reiches Dorf mit etwa 600 jährger Geschichte, und die anschließende Fahrt durch alle Märkte und Baustellen der Stadt.

Vorher legen wir einen Bildungsstopp im Museum ein. Es geht um den Krieg gegen Japan und den damit verbundenen Bau der Burmastraße. Die Gegend war hart umkämpft und Tengchong ist nicht verschont geblieben. Wir lernen, dass auch die US amerikanischen Flying Tigers in der Nähe ihren Hump flogen und vieles mehr. Wie gut, dass wir einige Jahre später hier sind, denn heute ist dieses Fleckchen Erde ruhig und fast verschlafen.

In der Dorfbibliothek entdeckt Tom unsere Frau Bundeskanzlerin auf der Titelseite einer aktuellen chinesischen Tageszeitung, danach schauen wir bei der Jadebearbeitung zu und bewundern Druckplatten aus der späten Kaiserzeit. Der 76jährige Besitzer eines Gästehauses erklärt, dass seine Familie durch den Handel mit Burma zu Geld gekommen ist und sich dadurch im Jahre 1901 ein stattliches Holzhaus leisten konnte. „Alles aus bestem Material, das hält gut eine Generation und länger.“

Oben im Dorf werden wir in einen Hauseingang gewunken. Von der Dachterrasse aus sei der Ausblick toll. Wir können nur zustimmen und erfahren, dass der Eigentümer des Anwesens noch den Japankrieg erlebt hat und durch eine Detonation seit seiner Kindheit nichts mehr hört. Der alte Herr zeigt gen Himmel und deutet einen Angriff an. Uns wird aber versichert, dass er ein toller Schreiner und Maler sei und dieses Haus fast allein gebaut hätte. So hören wir die eine oder andere Dorfgeschichte und ich bin wieder einmal froh, dass die Leute so herrlich offen sind und Zeit zum Plaudern haben.

In Tengchong meiden wir die Hauptstraßen und stellen fest, dass der Ot im inneren ein Dorf ist, mit vielen Marktständen – vor allem die Wurstmacher haben es uns angetan – und nehmen jede Baustelle mit, die auf dem Weg liegt.

Und am Nachmittag ist es auch noch warm geworden. Ein schöner gemütlicher Radeltag.


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