Trubel

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Fahrt von Kampong Thom nach Sambor Prei Kuk, rund 30 km, anschließend Transfer nach Siem Reap.

Die Fahrt war kurz, schlappe 30 km. Das sitzen wir mittlerweile auf einer Backe ab. Manche von uns auch notgedrungen, weil sie sich auf der langen Etappe nach Kampong Cham wundgeritten haben. Also keine große Herausforderung heute. Wenn nur die Hitze nicht wäre, denn die macht ja doch jeden Schritt und jeden Tritt ins Pedal zur Schwerstarbeit. Wir haben wieder knackige 35°C.

Unser radlerisches Ziel heute ist der alte Khmer-Tempel Sambor Prei Kuk, der bereits vor den Angkor Tempeln entstanden ist und sozusagen Pate gestanden hat. Die Anlage ist nicht gerade klein, denn ursprünglich 293 Gebäude brauchen ja Platz. Heute sind aber nur noch 47 Ruinen zu finden, die weitläufig im Wald verstreut liegen. Dass nur noch so wenig übrig geblieben ist, verdanken wir einerseits der Natur, die sich Ihren Platz zurückerobert hat, andererseits aber auch unseren amerikanischen Freunden, die während des Vietnamkrieges hier kräftig bombardiert haben, weil sich hier gerne mal Vietkong Soldaten tummelten. Man kann heute noch die Bombenkrater sehen. Eingeweiht wurde der Tempel 615 und war das Herz der damaligen Hauptstadt Isanapurna des Reiches Chenla. Wir ließen uns von einem Tempelguide durch die Anlage führen und fuhren anschließend mit dem Bus nach Siem Reap, dem Startpunkt aller Angkor-Unternehmungen.

Was hat sich Siem Reap in den letzten 5 Jahren verändert. Vor 5 Jahren war auch schon eine Menge los, aber nicht ein solcher Rummel. Man kommt sich hier fast schon vor wie auf Mallorca. Jedes Haus ist entweder Souvenirshop, Restaurant, Bar oder Disco. Ein partywütiges Jungvolk strömt durch die Straßen und macht die Nacht zum Tage. Man kann sich nur schwer vorstellen, dass diese Jugendlichen auch zu den Angkor-Tempeln fahren und Kulturprogramm absolvieren. Holger und Eitel, die vor 8 Jahren schon einmal hier waren, fragten wehmütig wo ihr verschlafenes Siem Reap hin ist.


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Tingeltour

Entlang der Burmastraße, vom 26.01. bis 17.02.2016

Von den heißen Quellen nach Yingjiang, 86 km, hügelig

Ab jetzt stehen drei „richtige“ Radtage auf dem Programm. Nach einem frischen Frühstück begleitet der Besitzer unserer Herberge uns noch ein Stück mit dem Motorrad durch das Gebiet der heißen Quellen, das wir sonst nicht so ohne weiteres durchqueren könnten. Aber die alte Straße führt eben direkt durch die Sehenswürdigkeit.

Der Weg durch die Dörfer führt uns kilometerweit vorbei an Ziegeleien und Grabsteinmetzen. Wir halten mal hier, mal dort an und erkundigen uns… einen Monat braucht der Meister für eine komplette Grabanlage, die Bilder dafür malt er freihand auf den Stein.

Nach dem Mittagessen lockt uns die Einfahrt zu einer alten Straße: die Umgehung eines Teilstücks der neuen Route entlang des Flusses soll uns gute zehn Kilometer und bestimmt 400 Höhenmeter mehr, dafür aber auch unschlagbare Einblicke in das Dorfleben der Umgebung einbringen. Fast ohne Verkehr folgen wir den unzähligen Biegungen und Windungen, die die kleine Straße den Hügel hinauf macht und dabei jedes Dorf mitnimmt, das zwischen den Terrassenfeldern in den bewaldeten Hügeln liegt. Allein für die vielen Mu`er-Pilz-Felder hat sich der Umweg gelohnt!

Den Tag beenden wir mit chinesischen Gerichten und Spießen in einer Gegend, in der schon viele Palmen wachsen, immer mehr Burmesen das Stadtbild prägen und die vielen Winterjacken und Mützen uns daran erinnern, dass es immer noch etwas zu kühl ist für diese Jahreszeit. Was uns angeht, wir sind froh über die heutigen Sonnenstrahlen und bei dem einen oder andere zeigt sich das auch an einer gewissen rötliche Farbe an Stirn und Wangen.


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