Wat?

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Tagesausflug rund um Pakse. 25 km bei etwa 30°C und hoher Luftfeuchtigkeit

Die gestrige Anreise war lang und ermüdend. Wir flogen aus unterschiedlichen Richtungen nach Bangkok. Dort trafen wir uns und überbrückten die 6 stündige Wartezeit mit Kaffeetrinken. Der Kaffee wollte aber auch nicht so recht gegen die Müdigkeit helfen. Wir waren alle gegen die Mittagszeit in Europa losgeflogen und kamen morgens zum 06:30 Uhr etwa in Bangkok an. Nach unserer biologischen Uhr wäre jetzt Schlafenszeit gewesen aber das ging nicht. Um 12:30 Uhr sollte unser Flieger nach Ubon Ratchathani gehen, aber der hatte Verspätung. Gegen 14:00 Uhr landeten wir schließlich in Ubon Ratchathani nahe der laotischen Grenze, von wo wir mit dem Bus weiter nach Pakse fuhren. Nach einem reibungslosen Grenzübertritt waren wir dann etwa um 17:00 Uhr in Pakse. Das Programm war denkbar einfach: Einchecken, Abendessen, Schlafen. Beim Einchecken trafen wir dann noch Holger und Eitel, die schon drei Tage vor uns angekommen und bereits akklimatisiert waren.

Heute morgen sah die Welt schon wieder ganz anders aus. Ausgeschlafen und mit eine reichhaltigen Frühstück, noch dazu eine Geburtstagstorte, denn Eitel hatte heute seinen 39. Geburtstag, zumindest hatte er bei dem Datum aufgehört mitzuzählen. Nun stellte sich uns die Frage, wat is ein Wat? Denn wir hatten gleich drei davon auf dem Programm. Die Antwort erfuhren wir ein paar hundert Meter später. Denn dort trafen wir auf den Wat Luang, was „Großer Tempel“ bedeutet. Ein Wat ist also ein Tempel. Und solch ein Wat hat jede Stadt und so gut wie jedes Dorf. Es ist quasi das Zentrum einer jeden Ortschaft. Der Wat Luang ist, wie sein Name schon sagt, der größte Tempel der Stadt und wurde wie die Stadt selbst 1905 gegründet. Wir waren die einzigen Besucher, und so konnten wir uns den Tempel in aller Ruhe anschauen.

Der nächste Wat lag in der Nähe von Pakse in einem Steinmetzdorf. Dort sitzt ein etwa 40 Meter hoher Buddha im Hof, schon ein recht beeindruckendes Kerlchen. In der Statue selbst ist nochmal ein Tempelraum in dem zwei buddhistische Nonnen für Besucher eine Basi-Zeremonie abhalten. Dabei bindet die Nonne dem Besucher (gegen Geld) drei Wollfäden um das Handgelenk wobei sie Segenssprüche und gute Wünsche aufsagt. Natürlich haben wie uns alle eine gute Reise wünschen lassen und Glück und Reichtum und viele Kinder usw.

Auf dem Rückweg in die Stadt kehrten wir in einem der typischen einfachen Nudelrestaurants ein und aßen köstliche Nudelsuppe, die perfekte kleine Mahlzeit für Radreisende. Da die Nudelküche bedauerlicherweise keinen Kaffee Lao hatte, mussten wir nochmal bei einem Kaffee anhalten um unsere Gelüste auf Kaffe Lao zu stillen. Wo hätten wir da geeigneter einkehren können als in der berühmtesten Kaffeerösterrei des Landes, dem Dao Kaffee. Gleich neben dem Kaffeehaus hat sich die Besitzerin ein bescheidenes Häuschen gebaut, im Stil von Versailles. Es ist tatsächlich im Stil eines europäischen Palastes gebaut. Wir dachten erst es sei ein Kolonialbau der Franzosen, und staunten nicht schlecht, als wir erfuhren, dass es das Privathaus von Frau Dao ist oder wie auch immer sie heißen mag.

Direkt gegenüber von Pakse auf der anderen Mekongseite sitzt auf einem Hügel noch ein großer Buddha. Der ist 23,9 Meter hoch und erst 5 Jahre jung. Wir fuhren hin und kraxelten die rund 300 Treppenstufen hoch, die in einem erbärmlichen Zustand waren. Von hier oben hatte man einen phantastischen Blick auf Pakse. Nach Rückkehr ins Hotel tranken wir auf der Dachterrasse des Hotels unser Schmutzbier und genossen den Sonnenuntergang. Das Schutzbier hatten wir uns durchaus verdient. Auch wenn der heutige Ausflug nicht besonders weit und anstrengend war, durch die Wärme und die hohe Luftfeuchtigkeit schwitzten wir dennoch enorm, so dass das Bier seinen Namen verdient hatte.
Den Tag schlossen wir auf einem Bootsrestaurant ab bei lautstarker Untermalung eines laotischen Musikerduos. Die sangen schmalzige laotische Schlager und später durften auch die Gäste sich Lieder wünschen und sie selbst singen was nicht immer ein so großer Genuss war. Aber unterhaltsam war es dennoch.

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