Es wird Regen geben oder wo ist Latoya?

Die Drei Schluchten des Yangzi, 11.04. bis 05.05.2019

Terrakotta-Armee, 58 km

Über das ideale Radreisewetter hat ja jeder so seine eigenen Ansichten: Die einen mögen es lieber kühl, die anderen hätten am liebsten 30 Grad im Schatten und wieder andere wünschen sich zumindest einen Regentag, um die neuen wasserdichten Socken zu testen. Nun: Harald S. (Anm. der Red.: Name geändert) kann sich freuen, heute war dieser Tag gekommen. Der Regentag. Unheilvoll verdichtet sich eine blaugraue Wolkenwand am Himmel über der Grabgarde des ersten chinesischen Kaisers. Nichts Gutes ahnend richtet Peter seinen Blick gen Himmel. Wir essen auf dem bunkeresken Vorplatz der Ausstellungshallen unser Eis.

Gerade eben haben wir es geschafft uns aus der „Exhibition Hall“ zu retten. Im dichten Gedränge waberten wir einmal an den beiden bronzenen Kultwagen aus Qinshihuangdi“s meganomaner Grabanlage vorbei. Nicht ohne Zeugen der Aufregung um eine gewisse Latoya zu werden. Aus verschiedenen Richtungen der, in der dunklen Röhre fast undefinierbaren homogenen Masse, ertönten raue Rufe. Laut. So laut, dass selbst ein chinesisch/ internationaler Pulk mit Leichtigkeit übertönt wird. Latoya, Latoya immer wieder. Doch von der ominösen, geheimnisvollen Latoya keine Spur. Welche Latoya denn nun nur? Latoya Jackson vielleicht? Dieses Rätsel wird für immer ungelöst bleiben. In der Zwischenzeit haben wir es zum Ausgang geschafft und verzehren bei beginnendem Regen unser Eis.

Und letztendlich ist es an der Zeit am vereinbarten Treffpunkt die anderen wieder zu treffen. Mittlerweile ist der Regen stärker geworden und wir lassen uns mit der strömenden Masse mittreiben. Richtung Ausgang. Dumm nur, dass der Treffpunkt am Eingang liegt und blöd auch das wir, Susanne L. , Christoph P. und Martin H. (Anm. der Red.: Namen geändert), offenbar keinen Orientierungssinn haben und verloren im Regen und in Pfützen rumtapsen. Aber wir haben zwei(!) GPS und so finden wir dennoch zu den Rädern, wo die anderen schon einträchtig warten, nur Harald S. ist traurig: Er hatte keine Socken an.

Für vier von uns endet der Abend beim leckeren Feuertopf. Keinen Finger müssen (oder besser dürfen) wir rühren. Sobald wir Anstalten machen, werden uns Stäbchen, Teller und Kelle aus der Hand gerissen. Der Koch hat auch seinen Spaß, die Kleinkinder hingegen halten neugierigen Abstand.


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2019-04-15_san191.gpx“]

Print Friendly, PDF & Email

Kommentare sind geschlossen.