Viele gute Wünsche….

Goldenes Dreieck, 14.10. bis 08.11.2015

Luang Prabang

Nach langen anstrengenden Radetappen in brütender Hitze kommt heute die Belohnung – ein Tag Entspannung und Müssiggang in Luang Prabang. Zuerst ein leckeres Frühstück auf der hängenden Terrasse, direkt über dem Mekong, dann ein wenig Bildung. Zuerst besichtigen wir den Königspalast, danach besteigen wir den direkt gegenüberliegenden Phousi-Berg. Von dem wir eine herrliche Sicht auf das vor uns ausgebreitete Luang Prabang haben. Es ist sehr heiß hier oben, der Sonne so nah, und wir lechzen nach jedem Stück Schatten. Beim Abstieg bewundern wir die vielen Buddhastatuen, die im gleissenden Sonnenlicht golden glänzen.

Mutter Erde steht da und windet ihr langes Haar mit dem sie dereinst Fluten auslöste. Diese schwemmten die bösen Dämonen fort, welch Buddha an der Meditation hintern wollten. Oder der dicke, schielende Buddha – wahrlich kein Bild von einem Mann. Die Legenden berichten allerdings, dass er einst sehr schön gewesen sein soll und es ob seines attraktiven Aussehens überall leicht gehabt hat. Die Frauen verfielen ihm in Scharen. Da erbat er sich von den Göttern einen dicken unansehnlichen Körper. Und siehe da, keine Frau verliebte sich mehr in ihn, er wurde gar von seinen Mitmenschen, die ihn vorher so sehr verehrten, ausgestoßen und vertrieben. Da beklagte er sich sehr über die Oberflächlichkeit der Menschen, die nur auf das äußere und nicht die inneren Werte achteten, ging in ein Kloster und lebte fortan als Mönch.

Jetzt reicht‘s aber mit dem Gelabere! Nach der Besteigung des Phousi besuchen wir den wunderschönen Wat Xieng Thong mit seinen wunderbaren in der Sonne glitzernden Mosaiken. Wir sind von der Hitze schon so geschafft, dass wir ein TukTuk besteigen müssen, um zu der Tempelanlage zu gelangen.

dennoch haben wir noch nicht genug. Wir trotzen der Hitze und machen uns auf zum Phousi-Market. 1 km von unserem Hotel entfernt soll der sein. Es fühlt sich allerdings an wie fünf… Kurz vor der Kapitulation taucht das Gebäude schließlich vor uns auf. Wir schleppen uns mit letzter Kraft in die kühlen Hallen und stehen vor lauter Ständen mit…..Goldschmuck. Wir waren doch aber auf de Suche nach Kaffee Lao! Aber Gottseidank ist Udo dabei. Sein untrüglicher Orientierungssinn führt uns auf verwinkelten Wegen ins Untergeschoß, wo neben Toilettenartikeln und Schuhen auch Lebensmittel vertrieben werden. Auch Kaffee Lao. Nach dem erfolgreichen Beutezug folgen wir, das heißt Tine, Svenja, Iris Meike und Rüdiger, Udo ins Freie, chartern ein TukTuk und genießen den Fahrtwind.

Heute Abend findet unser großes Abschiedsessen statt. Unsere Gruppe wird sich drastisch reduzieren. Nachdem und bereits Susann und René in Luang Namtha verlassen haben, werden sich morgen in der frühe Meike, Rüdiger und Hartmut von uns trennen. Sie radeln mit Hartmut in Richtung Vientiane, während wir uns nach Thailand aufmachen. Auch von Toh und Hu, unseren laotischen Begleitern, müssen wir uns verabschieden. Stilecht dinieren wir am Mekong.

Ein besonderer Höhepunkt ist das heutige Boun Awk Phansa, ein buddhistisches Fest mit dem es folgende Bewandnis auf sich hat: Mit dem Oktober-Vollmond endet die buddhistische Fastenzeit – Neben Opfergaben und Prozessionen werden zu diesem Anlass am Abend, nach der Dämmerung die „Heua Fai“, kleine „Boote“ aus Bananenstämmen und -blättern, die mit Blüten, Räucherstäbchen und Kerzen dekoriert sind in die Flüsse gesetzt. Es handelt sich einerseits um eine Geste, Buddha Respekt zu zollen und der Mutter der Flüsse für ausreichende Versorgung mit Wasser zu danken, andererseits glauben einige, dass mit der Zeremonie, die Nagas, mystische Wasserdrachen, die in den Flüssen leben, gewürdigt werden sollen.

Auch wir kaufen einige der farbenfrohen Bananenboote und lassen sie, wie die Einheimischen, mit unseren Wünschen zu Wasser und hoffen wohl auch ein wenig, dass sie uns helfen mögen, die Missgeschicke des vergangenen Jahres fortzuspülen. Zum Abschluss entlassen wir gemeinsam mit Mr. Hu eine Himmelslaterne in luftige Höhen und schauen dem Lichtpunkt nach, bis er endgültig verschwunden ist.

Die Fotos stammen von der fleißigen Fotografin Svenja

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Vollmond (Prolog)

Mythos Mekong, 15.09. bis 13.12.2015

Zwei festive Tage in Luang Prabang

Luang Prabang feiert mit der gestrigen Vollmondnacht das Ende der buddhistischen Fastenzeit. Unzählige bunte Lampions in Tempeln und Strassen tauchen die „eleganteste und fotogenste Stadt Südostasiens“ (so ein Reiseführer) in ein buntes Lichtermeer. Aufwendig gestaltete, meterlange Papierdrachen leuchten weithin.

Die Hoffnung, sie, wie gerüchteweise kolportiert, später am Abend nin einer Art Konvoi auf dem Mekong vorbei ziehen zu sehen, erfüllt sich dann aber leider nicht. Stattdessen trägt die ganze Stadt kleine Blumengestecke zum Ufer und schickt sie mit ihren brennenden Kerzen auf die Reise. Sieht sehr romantisch aus. In den illuminierten Strassen flanieren die Menschen und wer in den voll besetzten Uferrestaurants keinen Platz findet, sitzt mit Freunden und Verwandten inmitten der Kerzenpracht auf den Gehsteigen und genießt die mitgebrachten Leckereien eben dort.

Wir gehören zu den Privilegierten und futtern (nein: dinieren) in einem der hübschen Uferrestaurants am Mekong. Leider zum letzten Mal in dieser Zusammensetzung, denn Katharina wird mit der Mehrheit übermorgen gen Chang Mai radeln.

Rüdiger, Eckhart, Meike und ich zusammen mit unserem Guide Tho und dem Fahrer Hu hingegen zieht’s nach Süden Richtung Vientiane.

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Ankommen

Goldenes Dreieck, 14.10. bis 08.11.2015

Fahrt nach Luang Prabang, ca. 84 km, wellig, die Sonne scheint – wie immer…

Etwas zerknittert treffen wir uns gegen halb sechs morgens im Garten. Eigentlich war Sieben Uhr geplant, aber aus verschiedenen Gründen, auf die ich hier nicht näher eingehen werde, kann keiner mehr schlafen.

Alle stürzen sich auf den dickflüssigen Kaffee Lao und die leckeren Früchte, die uns unsere Wirte auftischen. Dann noch ein Omelette mit Baguette und zu guter Letzt ein Ständchen zu Ehren unserer Gastgeber. Dann schwingen wir uns auf den Sattel und machen uns im morgendlichen Nebel auf zu unserer letzten großen Radetappe im schönen Laos. Heute geht es auf in die alte Königsstadt Luang Prabang. Immer am Nam Ou entlang führt der Weg. Eine traumhafte Landschaft, wie die letzten Tage auch, Schmetterlinge die bunte Blütenbäume umflattern. Immer wieder weht der liebliche Duft der Frangipani herüber. Kleine Dörfer mit lachenden uns schon von weitem begrüßenden Kindern. Ein gewohntes Bild.

Gegen elf wird es wieder heiß, aber wir liegen gut in der Zeit und Hartmut läuft zu Höchstleistungen auf je näher wir der Stadt kommen. Er gibt das Tempo vor und führt die Gruppe an.
Angekommen. Wir genießen unser lieb gewonnenes Schmutzbier. Entspannen und lauschen den Trommeln, die aus den Tempeln erklingen.


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Das schlechte Omen…

Goldenes Dreieck, 14.10. bis 08.11.2015

Bootsfahrt auf dem Nam Ou nach Nong Kiaw und zu Rad ca. 60 km nach Pak Nam Nga, Homestay

Mr. Hu schneidet mit seinem Buschmesser Auberginen und Mr. Toh genießt sein Beer Lao und demnächst wahrscheinlich den Lao Lao (laotischer Reisschnaps), den wir vom Fluss mitgebracht haben. Wir sitzen im Garten an langen Holztischen und der Hausherr grillt frisch geschlachtete Enten. Toh ist dazu übergegangen den Lao Lao mit frischen Gartenkräutern zu pimpen. Junge Hunde tollen im Garten.

Der heiße Tag hat sich zu einen lauen Abend gewandelt wir snacken, lesen, trinken und genießen unser kleines Gartenfest.

Einen langen Tag haben wir hinter uns: Zuerst eine kurze Bootsfahrt in der morgendlichen Kühle auf dem Nam Ou, danach weiter zu Rad über Land. In der Mittagshitze. Der Wettergott meint es aber tatsächlich gut mit uns, eine lichte Wolkendecke dämpft ab und an die Sonneneinstrahlung. Der Fahrradgott allerdings hat es auf uns abgesehen. Gestern noch bemerkte Udo voller Begeisterung, dass wir ja auf der ganzen Tour keine einzige Panne gehabt hätten. Und siehe da – heute fährt Tine, seine Frau, den ersten Plattfuss ein. Der ist aber schnell behoben. Und wir machen uns an die letzten 15 km bis zu unserem Etappenziel.

Dort, im beschaulichen Pak Nam Nga, werden wir bereits erwartet. Die Tafel im Garten ist bereitet, das Feuer brennt, zwei Enten haben ihr Leben schon ausgehaucht. Also sputet sich die werte Damenschaft samt Udo und Tho, begibt sich zum Fluss, besagtem Nam Nga, und badet sich in traumhafter Kulisse den Reisestaub vom Körper.

Was wäre noch zu berichten? Ach ja, heute kam uns die Ehre zu Teil Tohs Onkel kennen zu lernen. Zumindest als Abbildung auf einem CD-Cover. Er ist wohl ein in Laos bekannter Rockmusiker….wer hätte das gedacht?


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Blumenmädchen

Goldenes Dreieck, 14.10. bis 08.11.2015

Bootsfahrt auf dem Nam Ou

Von Terrasse zu Terrasse mit Flussblick sind wir heute unterwegs. Es ist der Nam Ou, den wir erkunden wollen und zwar stilecht auf dem Boot.

Das Frühstück ist nach aller Geschmack: Omelette, Obstsalat und Banana Pancake. Von letzterem ist besonders Iris sehr begeistert. Und natürlich Kaffee Lao. Wir sind mittlerweile alle Fans dieses Getränks geworden. Unser Restaurant ist eine luftige Veranda über dem Ou-Fluß, von der aus wir das morgendliche Treiben auf dem Gewässer beobachten können.

Dann besteigen wir auch schon unsere beiden Boote und begeben uns auf eine vierstündige fast schon meditative Fahrt. Zu Beginn ist die Landschaft sanft hügelig und die Wolken hängen noch tief. Bald schon hat aber die Sonne ihre gewohnte Kraft erreicht und wir genießen den Fahrtwind und die gelegentlichen Wasserspritzer. Auf dem Fluss, der sich sanft durch die Landschaft mäandert, wiegen sich bunte Schmetterlinge und Libellen. Am Ufer kühlen Wasserbüffel ihre erhitzen Leiber im Flusswasser oder dösen im Sand. Es duftet nach Blüten und frischem Grün.

Auf halber Strecke landen wir an. Ziel ist ein kleines Dörfchen am Ufer des Mekong. Wir besichtigen eine Schnapsbrennerei und erstehen zwei Flaschen des hochprozentigen Getränkes. Wir scheinen eine willkommene Abwechslung zu sein. Die Mädchen begrüßen uns mit Begeisterung, nehmen uns bei der Hand und führen uns überall herum: Schnapsbrennerei, Tempel und Schule – eine Art kleines Internat mit Flussblick, wo von Montag bis Freitag die Kinder der umliegenden Dörfer unterrichtet werden.

Die Kinder pflücken uns bunte Sträuße, flechten uns Armreifen und Ringe aus Blattwerk und Blüten. Zum Abschied bringen unsere Sängerknaben, Frank und Eckart, den Kindern noch ein kleines Ständchen. Dann geht es weiter.

Mittlerweile hat sich die Landschaft geändert: Aus sanften Hügel sind hohe begrünte Felsen geworden, um die sich der Fluss schlängelt. Blaue Vögel kreuzen das Gewässer. Noch eine Biegung und die große Freitreppe mit den terrassierten Häuschen kommt in unser Blickfeld. Unser heutiges Etappenziel.

Drückende Mittagshitze empfängt uns und so begeben wir uns spornstreichs auf die bereits gesichtete Terrasse mit Flussblick, bestellen kühle Getränke und genießen den Müssiggang.

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Mit Gucci-Tasche und Schläppchen

Goldenes Dreieck, 14.10. bis 08.11.2015

Fahrt nach Muang Khua, 100 km

Tag 11. Im trüben Morgenlicht schlendern wir über die Straße zum Frühstücks-Restaurant. Besser Frühstücksgarage. Laut Frank würde die Bude im verhippsterten Berlin super laufen. Es gibt gebratenen Eier, Obst aus dem Pick-up, Baguette und natürlich dicken, bittersüßen Kaffee Lao.

Unsere Strecke heute ist ein hügeliges auf und ab. Durch kleine Dörfer, wo wir von Jung und Alt mit einem freundlichen Sabaidii begrüßt werden, grüne Bambuswälder, Reisfelder und am Ende am Fluss entlang. Mittlerweile haben sich Grüppchen und Teams gebildet. Svenja radelt meist mit Frank, Iris mit Meike, Tine und Udo sind ein Team, Rüdiger mischt meist irgendwo an der Spitze mit, Eckart mal hie mal da und Hartmut immer irgendwo dazwischen. So findet jeder seinen Platz.

Die obligatorische Nudelsuppe/Fried Rice nehmen wir heute an einem besonders schönen Platz auf einer Terrasse über dem Nam Ou ein. Eckart nutzt die Zeit für ein Nickerchen. Wir übrigen träumen von Hängematten, Cocktails und vielleicht einen Swimming Pool im Hotel.

Nach der Mittagspause gibt es einen Wechsel. Auf die vermehrte Anfrage Franks hin tauschen Toh und Hu die Fahrzeuge. Toh setzt sich ins Auto und Hu hängt sich lässig sein Gucci-Täschchen um, steigt mit Badelatschen aufs Rad und dampft ab. Der Rest der wahrlich nicht untrainierten Crew kommt kaum hinterher. Diesen Triumph gönnen wir dem guten Hu, der so sicher und bedacht unseren Begleitwagen lenkt, von Herzen. Leider währt er nicht lange. Mehr und mehr wird er zum Einzelkämpfer, der immer weiter abfällt. Immerhin ist er noch ein gutes Stück vor Eckart und Hartmut im Ziel, wo wir schon mit einem zünftigem Schmutzbier auf ihn warten. Das hat er sich aber auch redlich verdient!

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Schluck Wasser in der Kurve

Goldenes Dreieck, 14.10. bis 08.11.2015

Fahrt nach Udomxai, 118 km

Eine heimliche kleine Königsetappe steht heute an. Zwei Tage wurden zusammengelegt und so erwartet uns eine Strecke von fast 120 km mit Berg in der zweiten Hälfte, also definitiv in der mittags- oder nachmittäglichen Hitze.

Also entschließen wir uns möglichst zeitig loszufahren. So gegen Halb Acht war der Plan. Auf Hartmuts guten Rat hin fahren wir schon gegen sieben los um die morgendliche Kühle auszunutzen. Was sich durchaus bezahlt macht. Die Strecke ist zwar lang und die Sonne ist bereits gegen neun ziemlich stark, aber wir bewältigen den ersten Teil der Strecke ohne Probleme und sehr zügig. Nach etwas mehr als der Hälfte des Weges, quasi direkt vor dem gefürchteten Anstieg, legen wir ein frühes Mittagspäuschen ein. Es gibt Suppe, Obst, kühle Getränke.

Mit vollem Magen geht es an den Berg. Und: die Gruppe kämpft sich in enormem Tempo hinauf. Die Landschaft wird mit jedem Höhenmeter schöner und am Gipfel werden wir mit einem atemberaubenden Blick belohnt. Letzteren kann die Gruppe ausgedehnt genießen, da, ich muss es voller Zerknirschung gestehen, wir Reiseleiter auf dieser Strecke schmählich versagt haben. Mr. Toh hängt irgendwo ganz hinten und quält sich mit seiner Gangschaltung herum, und wahrscheinlich mit seinen schweren Muskeln, ich habe Knieprobleme und fahre nur mit einem Bein. Ein Schluck Wasser in der Kurve. Einzig Hartmut, unser zäher Hospitant, hält die Fahne hoch. Leider, leider zwingt ihn seine soziale Ader auf uns „Versager“ zu warten, so dass letztendlich auch er „gnadenlos“ zurückfällt.

Mit „Häme“ werden wir von den Übrigen auf dem Gipfel begrüßt. Und Udo, der sich entschlossen hat die Reise auf Zelluloid zu bannen, filmt unseren „Niedergang“. Sei‘s drum. Jetzt geht es runter und das ist schön. Für die Knie, für die Laune und für de erhitzten Körper.

Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle Rüdiger, der immer zur Stelle ist, wenn es darum geht, die Räder zu „optimieren“. Auch heute direkt nach der Ankunft, irgendwann zwischen Schmutzbier und Dusche, stand er mir in dieser Mission bei.


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Und von dem ganzen Entenschmaus schaut nur noch ein Bein heraus…..

Goldenes Dreieck, 14.10. bis 08.11.2015

Luang Namtha, Tagesausflug

Die Grillen zirpen, die Hähne krähen. Zum ersten Hahnenschrei sind wir wach und starten in den beginnenden Tag. Es ist noch ziemlich kühl, aber spätestens gegen elf wird es wieder sehr, sehr heiß sein, das wissen wir und so beißen wir in den sauren Apfel (oder in das lapprige Baguette) und stehen gegen fünf auf.

Gestern war unser letzter Abend als zwölfköpfige Gruppe. Susann und Renè, die uns in der letzten Woche begleitet haben, werden uns heute verlassen und gen Heimat fliegen während wir ca. 120 km Richtung Luang Prabang, der alten laotischen Königsstadt radeln. Zwei verlieren wir also heute, dafür haben wir eine Radlerin dazu gewonnen. Meike wird bis Luang Prabang mit uns radeln und dann mit Hartmut, Eckart und Rüdiger nach Vientianne weiter reisen.

Einigermaßen entspannt ging es gestern zu. Ein leckeres Frühstück, mit unserem ersten Kaffee Lao und Baguette und Omellette, welches wir wohl der Tatsache zu verdanken haben, dass im 19. Laos von den Franzosen kolonisiert wurde. Das bitter-süße Getränk (i.d.R. gesüßt mit gezuckerter Kondensmilch) war so lecker wie in meiner Erinnerung.

Danach ging es auf Erkundungstour durch das Ebene Luang Namtha und seinen umliegenden Dörfern. Der Tagesausflug führte uns zu einem buddhistischen Tempel, einem Dorf der schwarzen Thai, wo uns die die Frau des Dorfvorstehers vorführte, wie man einen Webstuhl bedient und einem traditionellen Friedhof. Die versprochen Schnapsbrennerei entfiel, da man wohl allgemein auf Bier umgestiegen ist….

Ein frühes und sehr leckeres Nacht-Mahl nahmen wir auf dem hiesigen Nachtmarkt zu uns. Unter anderem verspeisten wir in Windeseile drei gegrillte Enten, nach denen Susann und Renè schon seit Tagen lechzten. Binnen kürzester Zeit waren nur noch die abgenagten Knöchelchen übrig. Dazu gab es Laotischen Mandarinenschnaps (unter Anderem), der laut Etikette die Wanderlust steigern soll und einige Ständchen von unserem Gasangs-Duo Eckart und Frank.


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Who is Mr. Who?

Goldenes Dreieck, 14.10. bis 08.11.2015

Von Mohan nach Luang Namtha, ca. 59 km

Heute nehmen wir Abschied von China. Morgens gibt es eine letzte Nudelsuppe oder wahlweise xiao long bao (Hefeklöschen mit Fleischfüllung) zum Frühstück und dann begeben wir uns auf drei Wegen zur chinesisch-laotischen Grenze: zu Fuß, per Rad oder mit dem Taxi (ich). Das Passieren der Grenze verläuft unproblematisch und reibungslos. In die richtige Kontrolle wären wir beinahe zwei Tage früher geraten. Da fuhren wir mitten im Wald in eine Drogeninspektion, die von der Miliz durchgeführt wurde. Dank des Verhandlungsgeschicks der lieben Xiao Luo blieb es uns aber eine Passkontrolle erspart.

Auf der laotischen Seite erwartete uns schon Mr. Toh und sein Fahrer Hu (Who is Hu) mit unseren Rädern. Dann der erste Schreck: Udo vermisst sein Portemonnaie. Nach einigem Hin und Her schlägt To vor, ins Hotel zu fahren um nachzufragen. Glücklicherweise hatte er er zwei Passbilder dabei, so das er sich direkt ein Visum ausstellen lassen konnte und dann ging er, im wahrsten Sinne des Wortes, zum ersten Mal in seinem Leben nach China.

Etwa 18 km später treffen wir ihn wieder. Leider war sein kleiner Ausflug ohne Erfolg geblieben, dafür ist er aber voller Begeisterung über sein kleines Abenteuer.

Es ist schon eigenartig. Sobald man Laos betritt, hat man das Gefühl, das sich etwas entspannt. Das Leben scheint hier in ruhigeren Bahnen zu verlaufen. Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir über eine komfortable Straße durch eine wunderschöne in sattem Grün gehaltene Hügellandschaft. Auch hier bleiben uns die Bananenpflanzen treu. Ein Stück meines Weges werde ich von einer Mopedgang begleitet. Dann fahren wir im Tross nach Luang Namtha hinein. Ein Schmutzbier. Das Abendessen. Eine Gesangseinlage von Eckart, der jetzt hoffentlich seine Massage genießt, das war unser Tag.


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Das Leben ist eine Baustelle

Goldenes Dreieck, 14.10. bis 08.11.2015

Von Mengla nach Mohan, 56 km, Wetter stabil….fast

Ich rufe dieses Jahr hiermit offiziell zum Jahr der Baustelle aus! In Bezug auf China, natürlich. Schon bei meiner Tour im Frühjahr diesen Jahres fühlte ich mich nahezu verfolgt von aufgerissenen, abgesperrten, aufgebohrte und sonst wie verrammelten irgendwie im Bau befindlichen Straßen.

Und nun geht das weiter! Die gesamte Tour heute eine einzige riesige Baustelle. Wir hatten also genügend Gelegenheit chinesische Baumaschinen und Bautechniken zu bewundern (siehe Fotos). Einmal war Xiao Ding, unser Fahrer, gar genötigt auf die Schnellstraße auszuweichen – unsere „Straße“ wurde von zwei verunfallten Wagen blockiert. Ein SUV hatte einen riesigen, mit Feldsteinen beladenen Laster gerammt. Oder andersherum. Wer weiß.

Eigentlich führte unser Weg durch eine wunderschöne Tropenwaldlandschaft, die allerdings manchmal unter einem Staubfilm verschwand, bzw. durch das Baugeschehen etwas in Mittleidenschaft gezogen, sagen wir gelichtet war. Dennoch begegneten uns unterwegs kaum (fahrende/uns überholende) Fahrzeuge. Meistens handelte es sich um den einen oder anderen Bagger, den man relativ problemlos passieren konnte. Was die Fahrt vergleichsweise angenehm machte.
Gegen Eins, knapp 13 km vor dem Etappenziel, gönnten wir uns eine ausgedehnte Mittagspause in einem kleinen Restaurant an irgendeinem Marktflecken, irgendwo in China. Kurz vor dem Ziel erwischte uns noch ein wahrlich tropischer Regenguss. Bei strahlendem Sonnenschein klatschte ein plötzlicher Schauer in dicken Tropfen auf uns nieder. Ein warmer Sommerregen, der uns erfrischte und ein wenig den Staub von der Reisekleidung klopfte.

Mohan entpuppt sich als hübsches, entspanntes Grenzörtchen. Das Hotel ist passabel und das Essen schmeckt. Wir verabschieden uns von Xiao Ding und Xiao Luo die uns eine Woche, René, Susann und Rüdiger z.T. schon fünf Wochen, begleitet und liebevoll für unser Wohl gesorgt haben.

Morgen geht es weiter. Nach Laos. Ein neuer Streckenabschnitt. Mit neuen Rädern. Eine neue Mitreisende wird sich zu uns gesellen. Zwei alte, lieb gewonnene werden uns bald verlassen. Gute Nacht!
PS.: Tine und Udo grüßen Dietmar, Klaus und Günther und wünschen Günther gute Besserung, damit er bald wieder mitradeln kann.


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