Auf einen Katzensprung nach Vietnam?

Auf den Spuren von Wanda, 26.09. bis 14.12.2013

100 km von Udomxai nach Muang Khua, immer noch schönes Wetter, leider kein Rückenwind, trotzdem schön!

Ach was schreibt man an einem Tag wie diesem, der so schön wie ereignislos war? Wir sind früh in Udomxai los, haben uns über ein paar kleinere Pässe geschwungen und sind dann immer im Flusstal bis nach MUang Khua geradelt. Wunderschön, meist schattig (aber trotzdem sehr warm!), mit schönen Ausblicken. In Muang Khua dann die Überraschung: Nach 20 Jahren Ankündigung ist nun die Brücke über den Nam Ou fertig, die Straße nach Vietnam geteert.
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Mörderstrecke!

An den Hängen des Himalayas, 18.10. bis 11.11.2013

Strecke: ca. 125km, Wetter: klart langsam auf

Ein Ruhetag, den wir nicht ungern im kleinen Tansen verbringen: Ruhen ist nach den gestrigen Anstrengungen gut, Tansen ist gut. Gemeinsam sind wir am späten Vormittag aus unserem Berghotel geschlendert, steile Rampen hinunter in das krumme Städtchen. Tihar wird gefeiert, ein wichtiges Fest in Nepal, gestern die Hunde, heute die Kühe, d.h. die Tiere werden geschmückt und durchgefüttert und haben die beste Zeit des Jahres. Die Kinder schaukeln halsbrecherisch auf riesigen Bambusschaukeln und in den Hauseingängen wird Reis gestampft, für den Reiskuchen zum Fest.

Gestern: eine Etappe, die es in sich hatte und die absolut lohnenswert war. Wir sind von Tagesanbruch bis Sonnenuntergang auf Achse gewesen, zumindest ein Teil der Gruppe. Die Hälfte hat sich morgens um sieben auf den Weg gemacht und ist den Siddharta-Highway in Richtung Süden gefahren, der Rest ist uns ab neun Uhr im Bus gefolgt und dann später eingestiegen. Kaum Verkehr und eine herrliche, kurvenreiche Strecke – nach Kilometer 95, von der Brücke über den Kali Gandaki ab, haben wir uns dann Meter um Meter nach oben geschraubt, die letzten Kilometer über richtig steile Rampen. Zum Schluss kamen heute etwa 2100 Höhenmeter zusammen.

Wir hatten uns Track und Höhenprofil entsprechend eigentlich auf gut 110km eingestellt, es waren dann über 125km, und zwar weil: wir die Tracks, die wir auf den Etappen aufnehmen, immer etwas herunterrechnen müssen, um sie online stellen oder auf den GPS-Empfängern wiederverwenden zu können. Aus fast 5000 Trackpunkten werden so knapp 500, bei einer langen und sehr kurvenreichen Strecke können so fast 15km „begradigt“ werden (auch das Höhenprofil unten täuscht deshalb). Interessant, so extrem war es bis jetzt noch nie. Wir sind trotzdem erschöpft und glücklich und noch rechtzeitig in Tansen angekommen, auch die nächsten beiden Kettenrisse (nun insgesamt sieben!) konnten uns nicht stoppen. So viel Ketten habe ich mein ganzes Leben noch nicht zusammengenietet, ein Zeichen dass wir die Laufwerke der Koga-Räder, die wir in Kathmandu stehen haben, komplett austauschen sollten.

P.S: Zum Sonnenaufgang wurden heute in der Ferne klar und majestätisch die Berge gesichtet, Daulaghiri und die Annapurnas, endlich! Morgen wird zeitig aufgestanden…


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Die Bananen gingen baden

Das Blaue China, 19.10. bis 10.11.2013

Nanjing nach Zhangzhou. Ca. 45 km. Sch*** Wetter.

Heute stand unsere letzte Radetappe bevor. Zur Feier des Tages hatten wir für das Gruppenfoto auch brav alle das leuchtend gelbe China By Bike T-Shirt angezogen. Der Abfahrttermin musste allerdings auf Grund der regnerischen Wetterbedingungen verschoben werden. Um 10:30 waren wir uns dann aber einig, dass es besser nicht mehr wird.

10 km lang ging es erst einmal entlang einer stark befahrenen Hauptstraße, bevor wir dann endlich in eine kleine Seitenstraße einbiegen konnten. Aus der kleinen Seitenstraße wurde allerdings bald eine kleinere Seitenstraße, daraus wieder ein Feldweg und daraus wiederum ein noch kleinerer Feldweg bis man gerade noch erahnen konnte, wo man lang muss. Der Untergrund hatte sich bei dem Regen gut aufgeweicht und war eine kleine Herausforderung. Am schlimmsten aber waren die Schwärme von Fliegen, die uns attackierten. Jeder trug gefühlte 1000 Fliegen mit sich durch die Bananenfelder. Bei dem Bild unten waren wir wohlgemerkt schon wieder raus aus dem verseuchtesten Gebiet. Wir freuten uns sehr, als wir bald wieder einen festen Untergrund unter den Rädern hatten.

Der Regen fing bald wieder kräftiger an und die Wegbeschreibung mit teilweise unasphaltierten Wegen machte uns doch ein wenig Sorge. Die Devise hieß so schnell wie möglich zum Hotel zu gelangen. Also nahmen wir die Hauptstraße in der Hoffnung, dass wir entlang dieser schneller zum Ziel gelangen. 6 km vor Schluss aber wollte man uns doch kein so einfaches Entkommen gönnen. Robert hatte eine Doppelpanne: hinten und vorne gleichzeitig. Das habe ich so auch noch nie erlebt. Gerhard mein tapferer Co-Reiseleiter führte dann den Rest der Gruppe ins Hotel – zumindest war das der Plan. Leider war in seinem GPS ein anderes Hotel verzeichnet, sodass sie nur durch Mühe und Geschick das Richtige finden konnten. Mittlerweile goss es auch nur so aus dem Himmel und aus den kleinen Straßenpfützen ist eine kleine Überschwemmung geworden.

Immerhin sind bald alle heile im Hotel angekommen. Zum Abendessen zeigte sich dann jedoch, dass der Tag einige Opfer abverlangt hat. Rolf und Heribert hat der Regen doch mehr zu schaffen gemacht und plagten sich mit einer Erkältung. Der Rest bekam vorsorglich zum Abendessen eine Ingwer-Suppe verschrieben. Der Rest wurde den beiden Patienten aufs Zimmer gebracht. In diesem Sinne gute Besserung!