Berg und Wasser

Wo der Pfeffer wächst, 25.04. bis 17.05.2015

Sonnig aber diesig bei 30°C fuhren wir 17 km und bestiegen einen daoistischen Berg

Berg und Wasser ist der Name unserer ältesten Tour, die dieses Jahr 20 Jahre alt wird. Was der Name dieser Tour verspricht, hatten wir heute an einem einzigen Tag hier in und um Dujiangyan.

Das Stadtbild von Dujiangyan macht einen sehr wohlhabenden Eindruck. Alles ist sehr gepflegt und sieht fast neu aus. Ist es wahrscheinlich auch, denn die Stadt wurde 2008 von dem großen Erdbeben hier in Sichuan fast völlig zerstört. Wir schlenderten an diesem Morgen durch die Stadt in Richtung des historischen Bewässerungssystems wegen dessen die Stadt so berühmt ist. Dieses Wasserwehrsystem am Min-Fluss, das 256-251 v. Chr. von dem Wasserbauingenieur Li Bing und seinem Sohn erbaut wurde, steht seit 2000 auf der Liste der UNESCO Weltkulturerbe. Das vor rund 2300 Jahren erbaute Bewässerungs- und Hochwasserkontrollwerk ist bis heute funktionstüchtig. Hauptsächlich funktioniert es durch einen Deich, der den Fluss in einen inneren und einen äußeren Strom teilt. Der äußere ist der Hauptstrom, der innere ist für die Bewässerung der fruchtbaren Ebene von Chengdu zuständig. In Zeiten niedrigen Wasserstands führt der innere Kanal 60% der gesamten Wassermenge und der äußere Kanal 40%. Bei Hochwasserstand kehrt sich dieses Verhältnis um. Das Prinzip ist einfach aber geschickt und es funktioniert bis heute. Made in China kann also doch länger halten.

Um 12 Uhr machten wir uns dann mit den Rädern auf zu unserer nächsten Station, dem Qingcheng Shan, einem berühmten daoistischen Berg. Nach dem Einchecken in einem Hotel direkt am Fuße des Berges, machten wir uns gleich auf den Weg zu einem der vielen Gipfel des Qingcheng Shan. Oben war ein sehr schmucker daoistischer Tempel, der die Strapazen des Aufstiegs schon Wert war. Gut, dass wir das daoistische Prinzip des „Nicht Handelns“ (Wuwei), das dort auf einer Steintafel stand, nicht wörtlich genommen hatten, sonst wären wir nicht die vielen Treppenstufen hoch gekommen. Hinunter gönnten wir uns dann aber den Luxus einer Seilbahn. Das war ein strammes Programm für stramme Waden. Mal sehen was die Waden morgen dazu sagen.

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