Flughafenhopping

Chinesische Landpartie, 12.08. bis 03.09.2012

Der heutige Tag steht im Zeichen des Transfers und wir machen uns bereit, eine Reihe von chinesischen Flughäfen kennen zu lernen. Zunächst aber verabschieden wir uns von einem Teil unserer Gruppe, der die Kurzvariante gewählt hat und heute auf direktem Wege nach Shanghai weiterreist. Wir wünschen viel Glück mit der Zugfahrt und machen uns auf den Weg zum Flughafen in Guilin.

Zwischenstation Kunming – der nagelneue Flughafen scheint aus allen Nähten zu platzen und ringt mit überfüllten Schaltern. Wir müssen uns ranhalten und opfern die Raucherpause. Im Flugzeug gibt es dann für den kurzen Flug nur noch ein Fläschchen Wasser und Bonbons mit Olivengeschmack, die die Abwehrkräfte stärken sollen. Der Geschmack ist Geschmackssache und in den nächsten Tagen haben wir einige Erkältungen zu beklagen. Womöglich liegt es aber auch am plötzlichen Klimawechsel, denn nach dem schwülwarmen Guilin finden wir uns jetzt auf 2300 m und mit 10 Grad weniger wieder.

Es ist schon spät und wir ziehen nur schnell die Jacke über und lassen uns als letzte Gäste bei Ali Mama noch schnell ein frisches Fischlein aus dem Bassin ziehen. Noch eine kurze Runde durch die Stadt und alle sind überzeugt, dass hier selbst nach dem Nachtleben von Yangshuo noch eine Steigerung möglich ist.

Bis zum Anschlag

Transmongolia, 23.07. bis 23.09.2012

95 Kilometer durch Wüste und Staub, natürlich alles Piste, von Camp zu Camp, lasche 249 Höhenmeter, dafür Gegenwind bei 28 Grad.

Am Ende kommen wir heute gerade einmal auf einen Schnitt von 14 km/h, doch wir sind gut gerädert. Dabei war es mit 28 Grad nicht einmal richtig heiß, aber 28 Grad im Schatten sind etwas anderes, wenn sich in der näheren Umgebung von 300 Kilometern kein einziger Baum uns Strauch befindet. Schon vom Morgen an hatten wir einen mittleren Gegenwind und die Piste ist ab und zu recht sandig. Zwar wird mit ziemlichem Aufwand an der neuen Straße gearbeitet, aber eine Fertigstellung ist in diesem und im nächsten Jahr nicht in Sicht. Immer mal wieder kann man oben auf der neuen schon verfestigten Straßengrundierung fahren, aber aller 800 Meter muss man dann wieder runter von der Straße in den Sand und das ist mehr als nervig. Auch werden wir gut eingestaubt von den LKW, die natürlich mindestens zu 50% auf der falschen Seite vorbeirauschen und eine dicke Staubfahne hinter sich herziehen.

Und heute Morgen hatten wir gleich zum Auftakt unseren ersten Plattfuß, die Ursache war allerdings nicht das Dornengestrüpp, dass sich hier als fast einzige Vegetation noch hält, sondern ein dünner Stahldraht von einem der zerfledderten Autoreifen, die überall am Pistenrand herumliegen. Der Plattfuß vom Dornenzeugs, auf Mongolisch „Uhfs“ genannt und unseren Radlern vom letzten Jahr noch grauenvoll in den Ohren, dieser Plattfuß folgt erst am späten Nachmittag bei mir. Glücklicherweise prüfen wir alle Räder und Mäntel schnell nach weiteren Dornen, keine vergebliche Mühe, denn bei unseren kurzen Abstecher zur Mittagspause auf einen kleinen Hügel hat jeder von uns Unmengen aufgesammelt, die wir nun mit Mühe wieder herauspulen, bevor sie sich in den nächsten Stunden und Tagen durchs „unplattbare“ Keflar schieben.

Was gibt’s heute außer Staub und Dreck noch zu berichten, Mugi hat mittags wieder einen tollen Salat gezaubert und abends einen leckeren Reis mit Gemüse und Tofu. Vom Wodka brauchen wir nur einen winzigen Schluck, da es an Bettschwere nicht mangelt.