Ein kurzweiliger Tag

Land der Morgenfrische, 04. bis 23.10.2014

36 Kilometer von Yeongcheon nach Gyeongju. Die ersten zehn davon feucht. Am Nachmittag Erholung von den ganzen Strapazen.

Gestern Abend hatten wir einen sechsten Mitfahrer für unsere letzte Radetappe auf der Tour hinzugewonnen. Jan Boonstra, den ich bereit im Erkundungsblog 2012 vorgestellt hatte, war aus Busan angereist um uns zu begleiten.

Jetzt lesen Sie mal was ein echter Radfahrer ist: Jan war vorgestern spät abends von einer mehrtägigen Reise in seine Wohnung in seiner Wahlheimat Busan zurück gekommen. Um drei Uhr Nachts ist er ins Bett gegangen und wachte nach nur vier Stunden Schlaf um sieben wieder auf. Und fühlte sich topfit. Dann erledigte er noch ein paar häusliche Dinge und schwang sich um 11 Uhr auf sein Rad. Um mal eben die rund 115 Kilometer von Busan nach Yeongcheon darauf zurück zu legen. Ankunft in Yeongcheon um 17 Uhr, also nach nur sechs Stunden. Zum Vergleich: Wir sind gestern um neun Uhr gestartet und haben für die 92 Kilometer 8 Stunden und 20 Minuten gebraucht. Zugegeben, wir hatten eine ziemlich lange Mittagspause mit Museumsbesichtigung, Aber dennoch…

Jan hatte eine schlechte Nachricht mitgebracht: Heute soll es regnen. So war es auch, als wir aus alter Gewohnheit um neun auf den Rädern saßen nieselte es. Zum Glück nicht so stark, es ließ sich aushalten. Schließlich hatten wir nur eine sehr kurze Etappe vor uns. Schon nach 10 Kilometer und ohne dass wir so richtig durchfeuchtet waren hörte der Regen auf. So kurz die Etappe auch war, langweilig wurde es nie. Erst eine stark befahrene Straße, dann autofrei daneben her auf der alten Straße, dann wieder ein Highway und dann ein asphaltierter Feldweg. Ganz zum Schluss wieder mit mehr Verkehr. Und das ganze fast flach. Wo wir die Straße für uns hatten habe ich mich mit Jan unterhalten. Das macht immer sehr viel Spaß, denn Jan ist einfach eine interessante Persönlichkeit.

An Yeoncheon bereits um 11 Uhr 30. Wenn es regnet bzw. der Himmel grau bedeckt ist macht man einfach weniger Stopps, vor allem wenige Fotostopps. Daher gibt es auch von dem heutigen Tag nur ein einziges Foto, ein etwas bedrömmeltes Gruppenbild ohne Eric (der hinter der Kamera stand) gleich nach der Ankunft. Danach war auch gleich Abschied angesagt, Jan wollte zurück nach Busan. Mit dem Rad, versteht sich, sind ja nur knapp 80 Kilometer. Luftlinie, versteht sich.

Unsere Zimmer waren noch nicht bezugsfähig, daher ein erster orientierender Stadtspaziergang mit anschließender Maultaschenverköstigung. War das lecker! Wieder im Hotel zurück wurde ein halber Ruhetag verordnet. So eine 2½ stündige Schufterei am Vormittag will halt gut verarbeitet werden.


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