Festgelage

Entlang der Teestraße, 11.02. bis 05.03.2017

Fahrt nach Nanhua, 32 km flach bis hügelig

Die heutige Etappe war nur eine sehr kurze Durchgangsetappe von 32 km und mit nur rund 250 Höhenmetern. Daher verbrachten wir den Vormittag noch in der Altstadt von Chuxiong stets auf der Suche nach einen Café. Leider Fehlanzeige, denn Chuxiong scheint nur auf chinesische Touristen ausgerichtet zu sein. Andere Langnasen haben wir auch seit unserem Aufbruch aus Kunming nicht mehr gesehen. Um die Mittagszeit fuhren wir dann los. Die heutige Strecke war nicht sonderlich anspruchsvoll und auch nicht sonderlich attraktiv. Aber es gab heute nur zwei Baustellen. Die eine war 17 km lang und die andere knapp 7 km. Aber der Rest der Strecke war asphaltiert und staubfrei.

Da die Strecke weder lang war, noch viele Höhenmeter hatte, kamen wir schon gegen 14:30 Uhr im Hotel an. Wir fuhren gleich wieder los in den Ort, das Hotel lag etwas ausserhalb des Ortes und schlenderten über den Markt. Wir aßen dort jeder eine halbe Ananas, die sind hier schön süß genau wie das meiste Obst, weil es hier länger in der Sonne reifen kann. Beim weiterradeln entdeckten wir, wir konnten es kaum glauben, ein Café. Ausgerechnet hier in einer absolut untouristischen Stadt. Es gibt manchmal doch noch Wunder.

Am Abend lud uns unsere Begleitwagen-Familie zum Essen ein, denn seit Chuxiong sind nun auch Frau und Sohn von Xiao Ding dabei. Sie hatten bereits in einem sehr netten und gut frequentierten Restaurant einen Tisch bestellt. Xiao Dings Familie ist ein Musterbild an Gastfreundschaft. Um ausländischen Gästen, sie bezeichnen sie immer als Freunde, China und insbesondere das chinesische Essen näher zu bringen scheuen sie keine Kosten und Mühen. Und wie erwartet fuhren sie ganz ordentlich auf. Wir hatten insgesamt 12 Gerichte inklusive Bier und selbst angesetztem Obstler. Während des Essens wurden Informationen über unsere Heimat und natürlich über China ausgetauscht und Fotos auf Smartphones gezeigt. Ein rundum gelungener Abend. Unsere einzigen Bedenken waren, ob wir bei diesem Gelage unsere sehr anspruchsvolle Etappe morgen schaffen würden. Mit vollen Bäuchen und einem leichten Kater fährt man ungerne 113 km inklusive 1500 Höhenmetern. Naja, wir werden sehen…..


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Rapstag

Entlang der Teestraße, 11.02. bis 05.03.2017

Fahrt nach Chuxiong, 74 km bergig bei allerbestem Wetter.

Es ist erstaunlich wie groß die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht hier sind. Als wir morgens zum Frühstücken in den Ort gingen hatte es gerade mal 4-5°C. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Heijing in einem sehr schmalen und tiefen Talkessel liegt in den die Sonne erst sehr spät fällt. Eine heiße Nudelsuppe kommt einem da gerade recht.

Die Ausfahrt aus Heijing und die ersten 20 km sind sehr noch sehr angenehm, da es noch schön kühl ist und so gut wie kein Verkehr. Wir müssen etwa 45 km bergauf aber die Steigung ist überwiegend relativ gemächlich mit ein paar wenigen steileren Rampen aber alles in allem fährt es sich recht angenehm. Nach 20 km bekommen wir allerdings Gegenwind was dann nicht mehr so arg viel Spaß macht. Immerhin ist der Tag, vielleicht weil es ein Samstag ist, angenehm verkehrsarm. Dazu kommt noch, dass die Streck sehr schön ist und wir ständig durch prächtig blühende Rapsfelder fahren. Die setzten sich so richtig schön vom strahlend blauen Himmel ab.

Am Abend schlenderten wir über den Nachtmarkt der Altstadt von Chuxiong und beobachteten den enormen Trubel. Schließlich aßen wir etwas abseits des Trubels an einem romantischen kleinen Kanal einen Feuertopf der Yi-Nationalität.


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Highway No. 4

Radweltreise-Erkundung Thailand, vom 01.02.2017 bis 23.02.2017

Goin‘ down South, on Route 4

788 zeigt der Kilometerstein am Straßenrand. 788 Kilometer Entfernung von Bangkok. Ich habe mehr als 1.100 Kilometer auf dem Tacho, besser gesagt auf dem GPS. Die 788 bezieht sich auf die Strecke auf dem Highway No. 4. Dem legendären Highway No. 4! Mit 1.274 Kilometern der längst der vier langen Highways des Landes. Auf Thai auch Phet Kasem genannt, nach dem siebten Generaldirektor des Landesstraßenbauamtes Luang Pet Kasemwithisawasdi. Das habe ich mir jetzt nicht ausgedacht, sondern steht so bei Wikipedia. Aber bei uns heißt es ja auch Dobrint-Maut. Jedenfalls solange, wie sie keiner gut findet.

Highway No. 4 also, sicher keine Route 66. Und bisher auch nicht die Straße meiner Wahl. Die ersten 600 Kilometer zieht sich der Highway als sechsspurige Autobahn in Richtung Süden, Stoßstange an Stoßstange folgen die Autos, es brummt und manchmal hupt es auch. Darauf habe ich keine Lust. Und unsere Weltumradler sicherlich auch nicht.

Bis Ranong konnte ich die Nr. 4 wunderbar vermeiden und bin auf vielen kleinen Nebenstraßen und zuweilen auf dem einen oder anderen Feldweg geradelt.

Wunderbar.

Doch nun ist Ende Gelände. oder eben Ende Feldweg und Nebenstraße. Zwischen Meer und Berg ist nur noch Platz für den Highway No. 4. Die gute Nachricht: Dieser ist nun nur noch zweispurig und hat einen breiten Standstreifen, auf dem auch nicht ständig Sache liegen oder parken (nun gut, zuweilen einen Riesenschlange, manchmal auch ein Waran und recht häufig Hund/Katze/Maus). Die zweite gute Nachricht: So schlimm ist der Verkehr meist nicht, zuweilen, außerhalb der Städte sogar nur alle 30 Sekunden ein Auto. Die nicht ganz so gute Nachricht: Manchmal ist es auf dem Highway No. 4 dennoch recht voll und laut. Gute 150 Kilometer muss ich auf dem Highway fahren, davon sind etwa 40 eher nervig.

Aber da heißt es dann: Augen auf und durch! Vielleicht ist das ja auch eine gute Übung für manche Abschnitte der Panamericana!

Nun ist mit Khao Lak die Westküste erreicht und Erholung angesagt. Am 22. Februar geht es dann weiter mit der Schlußetappe in Richtung Phuket.

Bis dahin vertreibt euch Andreas die Zeit mit dem Blog zur Tour Entlang der Teestraße.

Strecke 16.02.2017

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Strecke 17.02.2017

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Bad Reichenhall

Entlang der Teestraße, 11.02. bis 05.03.2017

Tagesausflug in Heijing bei strahlendem Wetter

Erst mal ausschlafen war heute die Devise. Bevor wir uns dann ein Frühstücksrestaurant suchten schmissen wir erst noch eine Waschmaschine an, die das Hotel den Gästen zur Verfügung stellt. Dies war eine altertümliche Maschine wie sie bei uns in den 60er Jahren mal gängig war. Während die Waschmaschine lief, gingen wir frühstücken.

Wir entschieden uns für Nudelsuppe und Ölstange, das sind im Wok ausgebackene Teigstangen. Dazu tranken wir unseren mitgebrachten Instant-Kaffee. Das ganze kostete für vier Personen ganze 33 Yuan, umgerechnet nicht ganz 5 €. Danach war wieder die Wäsche dran. Wir spülten die Wäsche aus, weil das die Maschine nicht selbst machte und schleuderten sie in der integrierten Schleuder.

Nach dem Wäsche aufhängen machten wir uns nun auf den Weg die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden. Solange es noch nicht so heiß war stiegen wir zum Fei Lai Si, dem herübergeflogenen Tempel, auf denn das waren immerhin über 1350 Stufen hinauf. Der Tempel war sehr überschaubar und gänzlich unrestauriert. Aber gerade das machte seinen Charme aus. Zudem lag er weit über der Stadt, so dass man einen tollen Blick über das gesamte Tal hatte.

Wieder unten in der Stadt ließen wir uns in einem muslimischen Restaurant nieder und aßen gebratenen Reis. Frisch gestärkt ließen wir uns im Eseltaxi (kleine Eselkutsche) zum Salzmuseum fahren. Vor rund 2000 Jahren wurde in Heijing mit dem Abbauen von Salz begonnen und dem Salzabbau verdankte die Stadt ihren Reichtum. Noch heute wird hier Salz abgebaut, wenn auch wenig. Aber noch immer stellt sich Heijing als Salzstadt dar. Quasi das Bad Reichenhall Chinas.echt enttäuscht verließen wir das Salzmuseum und wanderten zurück ins Städtchen. Da wir für das Salzmuseum eine Gesamteintrittskarte für sämtliche Sehenswürdigkeiten Heijings gelöst hatten, schauten wir uns noch die Residenz des Wu-Clans an. Das hat uns dann wieder entschädigt, denn diese historische Residenz aus dem 19. Jahrhundert war wirklich hübsch.

Kurz vor dem Abendessen machten wir noch eine weitere Entdeckung. Im Ort waren Wegweiser zu einem Konfuzius Tempel zu sehen, aber wir hatten ihn bislang noch nicht entdeckt. Schließlich bemerkten wir, dass direkt hinter unserem Hotel eine historisch wirkende Anlage stand und bei näherem Hinschauen entpuppte sie sich als der vermisste Konfuzius Tempel. Manchmal sind die naheliegenden Dinge doch so fern.

Auf ins Salzkammergut

Entlang der Teestraße, 11.02. bis 05.03.2017

Fahrt nach Heijing, ca 92 km bergig, bei blauem Himmel und 23°C

Unser Frühstück war heute betont schwäbisch. Genau das Richtige für Jörg und Uwe. Wir aßen Maultaschen in einem Frühstücksladen in der Stadt. Frisch gestärkt radelten wir durch die wohltuende Morgenfrische auf einer wenig befahrenen Landstraße in Richtung Guangtong. Nach etwa 20 km wurde dann der Straßenzustand schlechter und der Verkehr mehr. Es gab etliche Baustellen und viel LKW-Verkehr. Wir wurden ziemlich eingestaubt. In einem kleinen Ort erstanden wir dann Staubschutzmasken. Die schützen uns nicht nur vor Staub, sondern sehen auch noch unglaublich cool aus. Wie die glorreichen Vier ritten wir von dannen.

In Guangtong machten wir Mittagspause bei einer Schüssel gebratenem Reis mit Gemüse und Ei. Kinder versuchten uns heimlich zu fotografieren und suchten immer wieder Vorwände sich in unserer Nähe zu tummeln um die Aliens mit den langen Nasen mal aus der Nähe betrachten zu können.

Kurz hinter Guangtong bogen wir auf eine Straße in Richtung Heijing ab. Hier wurde die Landschaft mit einem Mal schöner aber der Baustellenverkehr wurde nicht weniger. Es wird an einer neuen Autobahn gebaut. Wenn die fertig ist, wird die Landstraße ruhiger werden.

Heijing machte einen sehr netten und entspannten Eindruck. Es ist eine kleine Altstadt mit Kopfsteinpflaster über das jede Menge Eselkarren rumpeln. Früher war Heijing eine reiche Salzstadt. Heute ist es ein kleines urtümliches Dorf in einem abgelegenen Tal. Wir freuen uns schon darauf den Ort morgen einmal genauer unter die Lupe nehmen zu können, denn morgen haben wir frei.


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Land des Staubs

Entlang der Teestraße, 11.02. bis 05.03.2017

Fahrt nach Lufeng, ca 81 km leicht bergig und sehr staubig.

Heute sollten wir China von seiner staubigen Seite kennenlernen. Aber erst war es ganz entspannt als wir losfuhren. Wegen der frühen Stunde war es noch relativ frisch draußen und kaum Verkehr. Wir verließen Anning und fuhren auf einer ruhigen Landstraße Richtung Nordwesten. Der Raps stand in Blüte und an einem der Felder war ein ziemlicher Menschenauflauf. Wir fuhren hin um zu schauen was der Grund dafür war. Die Leute stellten sich einfach in das riesige Rapsfeld und machten Selfies von sich weil die leuchtend gelbe Farbe so schön war. Da dachten wir uns, das können wir auch und machten mit. Das erregte natürlich Aufmerksamkeit und schließlich mussten wir mit einer Gruppe Chinesen Gruppenfotos machen. Die Leute waren recht außer sich, fast schon hysterisch, dass Sie zusammen mit ein paar westlichen Aliens auf Fotos festgehalten wurden.

Nachdem wir eine Weile weitergeradelt waren, nahm der Verkehr zu. Meist waren es Baustellenfahrzeuge, denn an allen Ecken und Enden wird ich China gebaut. Wie Xiao Ding uns später erzählte wird an einer Erweiterung der Autobahn gebaut. Daher war überall Lehm und Sand auf der Straße, den die Fahrzeuge aufwirbelten. Nach 40 km kämpften wir uns einen neun Kilometer langen Aufstieg hinauf und freuten uns schon auf die Abfahrt. Doch kaum waren wir über den Pass, war der Asphalt weg und vor uns lag eine Schotterpiste. Das war gemein. Uns so der wohlverdienten schönen Abfahrt zu berauben. Nicht nur, dass es rumpelte und holperte und man sehr vorsichtig fahren musste bei dem Schotter, am schlimmsten waren eigentlich die ganzen LKWs die uns aus beiden Richtungen passierten und uns jedesmal in dichte Staubwolken einhüllten.

Am Fuße der holprigen Abfahrt kehrten wir in einem kleinen Ort in ein kleines Restaurant ein um gebratenen Reis zu essen. Dort waren wir wieder einmal die Sensation, denn Ausländer verschlug es wohl ziemlich selten hierher. Wir wurden mehrfach regelrecht ausgequetscht und mehrfach bedrängt, mit den Einheimischen, die der Yi-Nationalität angehörten, Schnaps zu trinken. Einzig der Hinweis darauf, dass wir ja noch fahren müssten, rettete uns vor einem Besäufnis. Aber lustig war es dort trotzdem. Die Yi tranken reichlich Schnaps, rauchten Wasserpfeife und sangen lautstark ihre traditionellen Volkslieder.

Auch auf der Weiterfahrt bleiben weitere Baustellen nicht aus, so dass der Staub unser stetiger Begleiter wurde. Das Schmutzbier nach der Etappe hatten wir uns heute redlich verdient.


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Säue von Rampen

Radweltreise-Erkundung Thailand, vom 01.02.2017 bis 23.02.2017

Auf der Suche nach der Ökolodge, 135 km Radfahren und 55 km Transfer von Chumpon in den Urwald

„Säue von Rampen!“, murmele ich vor mich hin.

„Das heißt Rampensäue!“, schreit die thailändische Straße zurück.

„Meine Version gefällt mir besser!“, rufe ich zurück.

Weil es nun mal ganze Schweinekogen von Rampen sind, die ich hier versuche, zu erklimmen. Selbst dran schuld schuld, sage ich mir. Hatte ich nicht eine so schöne Route geplottet, die mich direkt zu meinem Ziel, der TCDF-Ecolodge geführt hätte. Nun gut, fast. Das, was ich für eine Straße gehalten habe, war nach 5 Kilometern nur noch eine Dreckspiste. Und davon hatte ich heute schon genug. Nur, dass die Feldwege, die ich bis dahin passiert habe, gut zu befahren waren, ohne große Steigungen und landschaftlich wunderschön. Also Spaß für mich und auch für zukünftige Gruppen.

Das Ding, das sich nun vor mir ausbreitet, nein, eigentlich ausengt: Für Mountainbiker, gerne. Aber nichts für mich und auch nichts für unsere Gruppen. Also: Alternativen suchen!

Die habe ich schnell gefunden, habe allerdings auch schon 90 Kilometer in den Knochen und der Wind bläst auch schon seit Mittag von vorne. Hinzu kommt eben die thailändische Straßenbaukunst. Da wo die Ingenieure aller anderen Länder Trassen im Tal suchen, Einschnitte oder Tunnel planen, sagen die thailändischen Kollegen: Der direkte Weg ist immer der beste!

Also: Kleinen Gang eingelegt und mit Schmackes in den Berg! Bzw. darüber hinweg.

Nur: Was bei einem SUV eine leichte Übung darstellt, ist für ein Fahrrad mit Gepäck ein Graus!

Satt und beständig geht es weit über 10 Prozent die Berge hoch und dann gleich wieder so den Berg runter, dass ich Angst um meine Felgen habe. Und dann wieder von vorne. Aus den 10 Kilometern Luftlinie zum Ort La Un werden so fast 30 Kilometer Berg-und-Talfahrt. Und die Erkenntnis reift in mir, dass das heute nichts mehr wird mit der Ankunft in der Lodge. Jedenfalls nicht auf zwei Rädern. Und da heute Valentinstag ist und Zornica in der Lodge wartet, bestelle ich von dort einen Trasnfer.

Der verpasst mich erst einmal in La Un und so komme ich dann doch noch in den Genuß entspannten Radelns. Bis der Fahrer mich endlich findet, bin ich schon fast in Ranong, der Grenzstadt zu Myanmar.

Pünktlich zum Abendessen schlage ich dann in der Lodge auf, die Romantik des Abends ist gerettet und die Erkenntnis gereift: Die Radweltreise wird von Chunpon nach Ranong führen, das ist gut fahrbar und an der Stadtgrenze warten heiße Quellen. Schade um die Lodge, aber sinnvoll.

Alles andere wären Rampen für die Säue. Oder so…

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Geisterstadt

Entlang der Teestraße, 11.02. bis 05.03.2017

Fahrt nach Anning, ca. 40 km hügelig, bei anfänglich kühlen 8°C und später 19°C und Sonne

Entspannt begannen wir unseren Tag mit einer Nudelsuppe zum Frühstück. Um 10:00 Uhr machten wir uns dann auf den Weg in Richtung Anning. Die Etappe war eine reine Überbrückungsetappe und deshalb nicht sonderlich romantisch. Aus dem Grund habe ich auch nicht viele Fotos unterwegs gemacht. Einen Großteil der Strecke ging es auf einer autobahnähnlich ausgebauten Landstraße entlang, die einst ein Teil der berühmten Burmastraße war. Nach rund 40 km kamen wir in Anning in unserem Hotel an.

Wir schlenderten ein wenig in der Nähe des Hotels herum und kundschafteten diverse „heiße Quellen-Bäder“ aus die Anning zu einer gewissen Bekanntheit verholfen haben. Diese reichten von einfachem Hallenbad für 30 RMB Eintritt bis hin zum Spaßbad für 179 RMB Eintritt. Wir konnten uns für keines entscheiden und ließen es schließlich ganz bleiben.

Gegen Abend fuhr uns unser Fahrer Xiao Ding nach Anning in den Ort hinein wo wir uns ein wenig umsehen und essen gehen wollten. Anning City ist eine neue Trabantenstadt, die zu einem großen Teil noch leer zu stehen scheint. Es wirkt ein wenig wie eine Geisterstadt. Touristen verirren sich eigentlich nie hier her. Dementsprechend groß war die Aufmerksamkeit die wir hier erregten. Beim Essen bekamen wir noch zusätzliche Gerichte als Geschenke des Hauses. Der Chef kam mehrmals um uns zu Fotografieren. Das Gruppenfoto am Ende war natürlich auch Pflicht. Die Restaurantleute hatten anscheinend großen Spaß einmal ausländische Gäste zu haben und wir bekamen vorzügliches Essen. So kann’s weitergehen.


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Entspannter Trubel

Entlang der Teestraße, 11.02. bis 05.03.2017

Kunming-Exkursion bei etwa 18°C und teils bewölktem, teils sonnigem Himmel.

Nudelsuppe zum Frühstück ist nicht jedermanns Sache, das weiß ich von meinen bisherigen Gruppen, aber meine Gruppe hat sie ohne Probleme gegessen. Eine gute Grundlage für einen guten Start in den Tag. Anschließend suchten wir erst einmal den Radladen auf, in dem unsere Räder gelagert sind. Wir stellten die Räder ein und brachten sie ins Hotel. Dann machten wir uns zu Fuß auf den Weg um Kunming zu erkunden.

Erste Station war der Yuantong Tempel, ein buddhistischer Tempel nicht weit von unserem Hotel entfernt. Man läuft etwa 10 Minuten. Er ist der älteste Tempel der Stadt und geht auf die Tang-Dynastie (609-918) zurück. Zur Mingzeit wurde er restauriert und gleichzeitig erweitert und nahm zu dieser Zeit seine heute Form an. Er ist architektonisch einzigartig in China, denn er ist vom Eingang her abschüssig und die Gebäude sind zum Teil von Wasser umgeben. Die traditionelle Tempelstruktur folgt meist einer geraden Achse auf der die wichtigsten Hallen des Tempels angelegt sind vom Eingang her aufsteigend, so dass die wichtigste Halle am höchsten Punkt des Geländes steht. Beim Yuantong Tempel ist dies umgekehrt.

Vom Yuantong Tempel schlenderten wir in Richtung Cuihu Park („Grüner See Park“). Wir waren erstaunt wie entspannt Kunming für eine Asiatische Großstadt ist. Immerhin hat Kunming rund 8 Millionen Einwohner. Unterwegs machten wir Halt in einem Café, das von zwei Schweizern betrieben wird und labten uns an Kaffee und Kuchen. Diesen Luxus wollten wir uns gönnen solange wir ihn noch haben. Im Cuihu-Park angekommen stellten wir fest, dass Kunming doch noch mehr Bevölkerung hat. Die waren alle im Park. Dieser Park wurde bereits im 17 Jahrhundert angelegt und besteht aus vier kleineren Seen, die mittels Brücken miteinander verbunden sind. Früher war der See einmal das Wasserreservoire der Stadt, heute ist der Park ein öffentlicher Park zum Spazieren oder zur Freizeitgestaltung. Jeder der ein Instrument spielen oder singen kann (oder auch nicht) findet sich hier ein um mit Gleichgesinnten zu musizieren. Wichtig ist vor allem lauter zu sein als die Nachbar-„Band“ ein paar Meter weiter. Wer will kann auch dazu tanzen. Chinesen haben diesbezüglich keine Scheu und präsentieren sich gerne in der Öffentlichkeit. Wir Europäer sind da in der Regel genanter. Die Bands konnten unterschiedlicher nicht sein. Vom solistischen Gesang über traditionelle Volksmusik und eine Brassband die versuchte europäisch zu klingen war alles vorhanden. Mehrere Gruppen Omas machten Aerobic auf chinesische Schlagmusik. Das ist schon sehr faszinierend anzuschauen.

Als wir von dem Trubel genug hatten, wanderten wir in die Altstadt weiter oder das was noch davon übrig ist. In den letzten verbliebenen Altstadtstraßenzügen befindet sich der Vogel und Blumenmarkt der aber eigentlich alles verkauft was das Herz begehrt. Unsere Herzen begehrten Mao-Mützen. Deshalb kauften wir uns jeder eine grüne Mao-Mütze mit rotem Stern drauf. Sau schick!

Einige Ecken der Altstadt wurden bereits sehr aufwändig saniert und dort befinden sich schicke Cafés und Boutiquen. Wir wanderten ein wenig in den Gassen umher und gingen dann in ein sehr rustikales chinesisches Restaurant im historischen Stil, dem „Lao Fangzi“, essen. Das Essen war ausgezeichnet und das Ambiente wirklich schön und wesentlich billiger als ich erwartet hatte. Fast schon schade, dass wir nicht länger in Kunming sind.

Atemlos in die Nacht

Radweltreise-Erkundung Thailand, vom 01.02.2017 bis 23.02.2017

Langer Weg nach Süden von Hua Hin nach Chumpon

Zuweilen singe ich auf dem Rad. Wenn es besonders gut läuft. Der Wind angenehm bläst. Oder wenn es zäh geht.

Die gute Nachricht: So zäh kann es gar nicht gehen, als dass ich Helene Fischer singen würde.

Die schlechte: Ich habe verdammt viel gesungen die letzten drei Tage!

Doch von vorne:
Wie geschrieben war für den 10.02. die Königsetappe angekündigt, irgendetwas um die 130 Kilometer. Also 130 Kilometer in knapp zwei Jahren auf der Radweltreise. Auf so einer Erkundung weiß man aber nicht immer, welcher Weg der richtige ist, fährt mal hier in eine Sackgasse, mal dort in einen Hinterhof und dreht dabei die eine oder andere Runde. 156 Kilometer wurden es so, und am Ende war es schon verdammt dunkel und ich habe mich mit „Creamer“ ins Ziel gerettet. Kennt ihr nicht? Könnt ihr auch nicht, das ist die allmorgendliche Version von Supertramps „Dreamer“, immer als Mem in Stellung, wenn ich mir einen 3in1 Instantkaffee aufbrühe. Kaffee, Zucker und – aha – „Creamer“! Ich weiß, man wird zuweilen schrullig, wenn man täglich durchschnittlich 120 Kilometer allein auf dem Fahrrad sitzt!

Deshalb kommt heute auch Zornica, meine Frau, nach Thailand, um mich den Rest der Erkundung zu begleiten. An dieser Stelle einen lieben Gruß nach Berlin an meine Eltern, die so lieb waren, sich zwei Wochen um unsere Kinder zu kümmern!

Zornica muss sich dann auch erst einmal etwas gedulden, bis ich schließlich in unserer Bunglowanlage einrolle. Selten hat ein Schmutzbier so gut geschmeckt!

Die nächsten zwei Tage lasse ich es dann gemächlich angehen. Strandhopping ist angesagt auf dem Weg nach Chumpon. So wird das auch rund für die Gruppe. Gemächliches Radeln teils an der Küste entlang, teils im ländlichen Hinterland. Entspannung pur nach den langen Etappen. Und jetzt, endlich, kommt der Wind auch aus der richtigen Richtung!

Strecke 10.02.2017

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Strecke 11.02.2017

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Strecke 13.02.2017

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