Taufrisch und backfrisch

Land der Morgenfrische, 04. bis 23.10.2014

70 Kilometer von Haean nach Girin. Onduliert und schön sonnig.

Endlich wieder ein Tag auf den Rädern. Schon gestern hatten wir viel Sonnenschein, also ganz anders als bei unserer Einfahrt in die Punchbowl vor zwei Tagen. Und heute wieder. Bei der Abfahrt um neun Uhr war es noch nebelig und sehr frisch. Das „Land der Morgenfrische“ macht seinem Namen also alle Ehre. Aber schon eine halbe Stunde später ist die Sonne hoch und stark genug, um den Nebel aufzulösen. Die Temperatur steigt schlagartig und mit ihr lassen wir unsere Hüllen fallen, soweit es der Anstand gebietet. Eben noch mit Pullover und langer Hose unterwegs, fahren wir ab Kilometer 20 in T-Shirt und beinfrei.

Wir hügeln uns auf der einzigen Straße, die nicht über hohe Berge geht, aus der Punchbowl heraus, und das nahezu ohne motorisierten Mitverkehr. Lustige Installation am Wegesrand: Beim Örtchen Seohwa steht ein Pfosten ähnlich einem Laternenpfahl mit zwei Überwachungskameras und einem Kasten darunter. In dem Kasten ist ein Bewegungsmelder und anderer elektronische Schnickschnack untergebracht. Nähert man sich dem Pfosten macht eine freundliche Stimme darauf aufmerksam, dass man nun unter Videoüberwachung steht und tunlichst vermeiden soll hier Müll in die Gegend zu werfen. Andernfalls droht eine Geldbuße von 1.000.000 Won (umgerechnet etwa 750 Euro). Eine stattliche Summe! Schade, niemand von uns hat ein Foto von der Einrichtung gemacht. Oder gar einen Mitschnitt der netten Stimme aus dem off.

Frühe Mittagspause in Wontong bei Kilometer 30 um kurz nach 11 Uhr. Das Frühstück in unserer Herberge war nicht das Ergiebigste, daher war jetzt schon Zeit für neue Kohlenhydrate. Zugeführt haben wir sie in einem Supermarkt mit Sitzgelegenheiten, es gab Instantnudeln und andere Köstlichkeiten aus dem Regal.

Hinter Wontong einmal über die Schnellstraße und nun in einem Flusstal entlang in Richtung Girin, unserem Etappenziel. Das haben wir so früh erreicht, dass wir vor dem Beziehen der Herberge, einem Minbak etwas außerhalb des Ortes, noch die Stadt bzw. das Dörfchen unsicher gemacht haben. Geplündert wurde dabei eine Bäckerei und der Supermarkt direkt gegenüber.

Jeder Ort, durch den wir bisher gekommen sind, hat mindestens eine Bäckerei. Die größeren Orte ab 2.000 Einwohner auch mal fünf oder mehr. Jede Bäckerei bietet eine große Auswahl an süßen und herzhaften Erzeugnissen an. Für mich ist das eine recht neue Erfahrung, denn auf meinen Touren durch Asien waren Bäckereien eher spärlich gesät. Brot und Kuchen sind eben keine Nahrungsmittel, die ihren Ursprung in Asien haben. Klar gibt es inzwischen auch Bäckereine in den anderen Ländern Asiens, in denen ich bereits unterwegs war. Aber nicht in dieser Fülle wie in Korea, meist sind es Exotengeschäfte wie bei uns in Deutschland die Asienläden.

Plünderung erfolgreich beendet, weiter auf den Rädern zum Minbak. Dort war die Küche bereits kalt, daher sind wir nach dem Beziehen der Zimmer nochmals Downtown gefahren. Diesmal jedoch mit dem Bus.

(Fotos von Eberhard, Eric und Susanne)


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