Wintersonate

Land der Morgenfrische, 04. bis 23.10.2014

55,5 Kilometer von Gapyeong nach Hwacheon, ein knackiges Päschle bei traumhaftem Wetter

Koreanische Fernsehserien sind ja in Deutschland so gut wie unbekannt. Ganz anders in Asien, vor allem in Japan, China, Malaysia, den Philippinen und Singapur. Da ist man ganz verrückt nach den Seifenopern von der Halbinsel. Viele Schauspieler aus diesen Filmen haben eine Fangemeinde, die locker in die Milliarden geht. Das Drama Wintersonate (Link zu Wikipedia, leider nicht auf Deutsch verfügbar) war eine der ersten Serien, die in den Nachbarländern Koreas eingeschlagen ist wie eine Bombe. Viel Drama, viel Herzschmerz eben.

Viele Szenen in dem Film wurden auf der Insel Nami (wiederum nur auf Englisch) gedreht. Die Insel an sich ist schon eine Attraktivität. Das vormalige Ödland wurde 1965 von einem Naturliebhaber und Mäzen erworben und nach und nach zu einem Natur- und Kunstpark ausgebaut. Es wurden etliche Bäume gepflanzt, Parks und Wege angelegt, Künstler wurden eingeladen hier ihre Installationen zu kreieren. Durchaus mit dem Ziel den Tourismus in der Gegend zu fördern. Aber erst mit Wintersonate kam der Durchbruch bzw. der Massentourismus. Und jetzt auch wir, denn die Insel Nami liegt nur drei Kilometer von Gapyeong, dem Startpunkt unserer heutigen Radetappe entfernt.

Zugegeben, ich kannte bisher weder Wintersonate noch die Insel. Für mich war Gapyeong zunächst lediglich ein Übernachtungsort auf unserer Radtour durch Korea. Aber unsere Sugi wusste natürlich Bescheid. Und hatte einen Abstecher nach Nami Island am Vormittag vorgeschlagen. Unsere Etappe heute sollte eh nicht so lang werden, da kann man am Vormittag noch eine kleine Besichtigung einbauen. Prima Idee!

Unser Vormittag begann um acht Uhr mit einem koreanischen Frühstück. Sprich viel herzhaft Eingelegtes auf dem Boden hockend an Tischen, die 25 Zentimeter hoch sind, zu sich nehmen. Eine Art Lockerungsübung also. Dermaßen gestärkt haben wir uns flockig auf die Räder geschwungen und sind zu der besagten Insel geradelt. Ankunft zum Fähranleger schon um halb neun und keine Sekunde zu früh. Als wir kamen war der Parkplatz vor dem Fähranleger nur mit etwa 20 Reisebussen besetzt. Nach unserer Besichtigung des Eilands waren es bestimmt an die 200 Busse. Auf der Insel ein Stimmengewirr aus Thai, Chinesisch, Vietnamesisch und manchmal auch Koreanisch.

Dann aber los nach Hwacheon. Die Sonne hatte den Morgennebel aufgelöst und wir genossen eine relativ verkehrsarme Straße. Sie wurde noch verkehrsärmer ab Kilometer 19. Dafür aber steiler! Mit durchschnittlich 10% schraubten wir uns die letzten zwei Kilometer zum Pass hoch. Abfahrt und fast nur noch ausrollen bis Hwacheon. Ok, ein paar weitere Anstiege waren noch dabei. Außerdem waren die letzten Kilometer schnell und stark befahren. Aber dennoch: traumhafte Etappe!


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