Falsches Spiel mit Tuzi Luojie (谁陷害了兔子罗杰)

tandem4family – Mit der Familienkutsche von Shanghai nach Beijing

“Do you know ‘Who framed Roger Rabbit’?”, fragte uns Mitte 1994 unser indischer Freund Amitava. “China, that’s Toontown!”

Das Reich der Mitte also als Heimat der Toons, der Comicfiguren, mit dem dazugehörigen leicht skurilen Kosmos. Zu Zeiten, als man zuweilen bei der Bestellung einer “Heißen Schokolade” ein in der Mikrowelle aufgewärmtes Stück Zartbitter bekam, ein gar nicht so weit hergeholter Vergleich.

“Und ich meine Eiswürfel!”, schreit die menschliche Hauptrolle, der Detektiv Eddie Valiant, der Bedienung noch hinterher, um dann doch einen “Whisky on the rocks”, auf Steinen zu bekommen.

Und hier sind wir, in China, zwanzig Jahre später – inmitten von Toontown!


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Nudelsuppe ist nicht Wurscht und zur Not frisst der Teufel Fliegen, aber keine Äpfel

Die Drei Schluchten des Yangzi, 15.04 bis 10.05.2015

Fahrt nach Luonan, 88 km, wie immer sonnig

Trotz der langen Wanderung gestern fühlen wir uns heute alle recht frisch und steigen beschwingt aufs Rad. Es geht in das ca. 88 km entfernte Luonan. Auf dieser Strecke ist ein Pass zu bezwingen und rund 32 km Anstieg. Wir haben noch nicht mal die Stadt verlassen, als ich von weitem Eckart in ein Gespräch mit einem Einheimischen verwickelt sehe. Offenbar hat Eckart sein nigelnagelneues Auto gerammt. Es ist zwar nicht der kleinste Kratzer zu erkennen und dennoch macht der Autofahrer ein Theater als wären wir mit einem Bulldozer über sein Auto gefahren. Hier macht sich wieder unser Begleitfahrer nützlich. Nach ewigem Hin und Her, währenddessen Eckart das angeblich beschädigte Auto und seine Bremsspur fotografiert, zückt dieser eine Zigarettenschachtel und raucht mit dem Unfallopfer erstmal eine und regelt so das Problem.

Dann erklimmen wir endlich den Pass. Mark ist wieder meilenweit voran. Wir übrigen drei radeln gemächlich hinterdrein. Nach und nach erreichen auch wir den Gipfel. Mark wartet da schon ziemlich lange und wurde bereits von einem LKW Fahrer zu einem Gläschen Schnaps eingeladen. Eckart trägt sein Rad über den Pass und dann geht es erstmal bergab bis zu der Nudelbude in der wir Mittagessen wollen und die uns Xiao Yang wärmstens empfohlen hat. Als wir da ankommen, müssen wir allerdings feststellen, das die Lokalität nicht mehr existiert. Also geht es weiter in 10 bis 15 km soll es die nächste Mittagsmöglichkeit geben. Eckart will direkt ins Hotel und kommentiert, Nudelsuppe sei ihm wurscht, was natürlich sofort von Mark gekontert wird, denn: Eine Suppe ist nicht wurscht. Wir versorgen uns noch ein bisschen mit Obst aus dem Auto, wobei die etwas faden chinesischen Äpfel bei dieser Gruppe nicht sonderlich ankommen. Aber in der Not frisst der Teufel ja Fliegen, wie Eckart weiterhin bemerkt.

Als wir dann endlich vor unseren dampfenden Nudeln sitzen, ist es bereits nach drei und Eckart entscheidet sich gegen die Nudelsuppe. Er radelt ein Stück weiter um auf einem Stück Wiese zu entspannen. Nachdem Günther, Mark und ich unser Mahl beendet haben geht es auch für uns weiter und wir hoffen auf dem Weg Eckart noch einholen zu können. Nach etwas mehr als 10 km und einer nervigen Baustelle mit entsprechendem Stau wartet das Begleitfahrzeug auf uns. Allerdings: weit und breit kein Eckart in Sicht. Etwas beunruhigt rufe ich ihn an. Und wie sich herausstellt, ist er wohl eingeschlafen und wir sind unbemerkt an ihm vorbeigefahren.

In Shangluo angekommen verursache ich noch einen kleinen Menschenauflauf, als ich mich in meinen verschwitzen Klamotten daran mache, eine defekten Schlauch zu wechseln.
Zum Abendessen sind wie dann alle wieder glücklich vereint und lassen den Tag beim Genuss einer Portion Jiaozi ausklingen.

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Gipfelhopping und Mülltrennung à la Hua Shan

Die Drei Schluchten des Yangzi, 15.04 bis 10.05.2015

Wanderung auf den Hua Shan

Heute Morgen geht es früh los. Mit vollen Mägen und ausreichend Proviant ausgerüstet machen wir uns auf zu unserer ersten Gipfelbesteigung. Auf dem Programm steht der Hua Shan, einer der fünf heiligen daoistischen Berge dieses Landes. Unser Ziel ist der Nordgipfel, der auf etwa 1600 m liegt und von dem uns eine Seilbahn zurück in die Ebene bringen soll. Die Sonne scheint und die Vögel zwitschern, was insbesondere Mark sehr freut, der schon mit dem Fernglas bewaffnet die umliegenden Bäume absucht.

Am Eingang des Berges werden diesmal nicht unsere Taschen durchleuchtet, dafür müssen wir unsere Fingerabdrücke abgeben. Dann geht es bergauf. Mark ist mal vorne mal hinten, wir laufen relativ gemächlich und Eckart lässt sich, wie gewohnt mit der einen oder anderen Chinesin ablichten. Mark gelingt eine interessante Beobachtung: Der hiesige Müllmann beginnt schon vor Ort mit der Mülltrennung. Der Plastikmüll wird eingepackt und die Speiseabfälle aus dem Mülleimer geholt und direkt in die Landschaft entsorgt.

Gegen 11 haben wir schon ein gutes Stück geschafft und picknicken auf den Treppenstufen eines Tempelchens. Danach erwarten uns die steileren Passagen, die zu dem auch noch gut gefüllt sind. Lustig wird es bei „Gegenverkehr“, der oft rückwärts erfolgt, da der Blick in die Tiefe wohl etwas beängstigend ist. Aber auch das ist bald geschafft und wir (das heißt Eckart, Günter und ich) stehen noch relativ frisch und munter vor der Ticketbude der Seilbahn und machen uns daran den Nord-Gipfel zu bezwingen. Von Mark haben wir schon länger nichts mehr gesehen, der ist voran gestürmt und wir vermuten ihn schon längst ganz oben. Und weit kann es ja nun auch für uns nicht mehr sein.

Nach etwa 40 Minuten stetigem Treppaufsteigens werde ich langsam skeptisch und nach weiteren 30 Minuten ohne Gipfel in Sicht, ahne ich langsam, dass hier etwas nicht stimmt. In dem Moment funkt mich auch schon Mark an (ja, wir sind hier perfekt ausgerüstet, ich habe so vielen technischen Krimskrams, das zwei Hände dafür nicht mehr reichen) der wissen will, wo wir denn so lange bleiben. Offensichtlich sitzt er schon eine ganze Weile auf dem Berg und harrt unserer Ankunft. Ich weiß mittlerweile, das wir auf dem Weg zum Westgipfel sind, der ein paar hundert Meter höher liegt. Mark will nachkommen. Wahrscheinlich willkommenes Ausdauertraining für den angehenden Triathleten.

In der Zwischenzeit haben wir allerdings jetzt auch Eckart verloren, der kräftig voran marschiert ist. Bleiben also nur noch Günther und ich. Wir wandern eine gefühlte Ewigkeit und ich verspüre eine leichte Unzufriedenheit von hinten, wo Günther hinter mir herläuft. Wir sind kurz unschlüssig, ob wir nicht lieber umkehren sollen, zum Glück entscheiden wir uns dagegen, denn hinter der nächsten Wegbiegung wartet Eckart und von da ist es nicht mehr weit zum Westgipfel. Als Mark dann auch etwas später zu uns stößt, machen wir uns erstmal über unsere Vorräte her und gehen dann die restlichen Meter zur Spitze und werden mit einem spektakulären Blick für unserer Anstrengung belohnt. Ganz oben machen wir noch eine Gruppe chinesischer Studentinnen glücklich, mit denen wir uns alle vier ablichten lassen. Günter ist so groß, dass er nur liegend ins Bild passt.

Dann geht es wirklich zurück. Günther und Eckart fahren mit mir in der Seilbahn nach unten, während sich Mark entschließt zu laufen.

Und jetzt werden wir uns hoffentlich alle bei einem leckeren Abendessen wieder sehen.

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Biking on the Non-Existing

tandem4family – Mit der Familienkutsche von Shanghai nach Beijing

Before arriving in China I was bewildered by modern navigation systems and Google maps that could predetermine every road and every turn in our journey, leaving no room for spontanity and the unexpected. Reality proved me wrong. I am still unsettled by the fact that all those narrow village and field lanes we bike along in Jiangsu are displayed on our navigation system. It has, however, also lead us along newly built streets – so new, that the brick walls at the end of them had not yet been removed. It has directed us towards bridges, which were still under construction. We headed to hotels, shown on the Jiangsu road atlas, only to find out that the future hotels are still a hole in the ground. We have crossed or even biked along perfect broad roads, which, according to all navigations and maps, are non-existing. Like the new six-lane road below, which our field lane (narrow but existing!!!) crosses.


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Zum heiligen Berg des Westens

Die Drei Schluchten des Yangzi, 15.04 bis 10.05.2015

Von Lintong zum Huashan, 102 km

Noch gestern Abend auf unserem Rückweg vom Abendessen hatte es leicht zu regnen begonnen. Und auch als ich am heutigen Morgen aus dem Fenster blicke regnet es und hat sich merklich abgekühlt. Mark und Xiao Yang bemühen fleißig ihre Wetter-apps und versprechen wunderbares Wetter mit Sonnenschein für diesen Tag. In einer halben Stunde soll es losgehen, das mit dem Sonnenschein. Ich schaue aus dem Fenster und bin eher skeptisch und auch Eckart, scheint mir, hat seine Zweifel.

In der Tat hat es sich, als wir losfahren wollen, etwas aufgeklart und nur wenig später bricht die Sonne durch. Bei bestem Wetter radeln wir los. Wir verlassen die letzte Ruhestätte des letzten Kaisers und fahren durch ländliche Gegenden in Richtung Huashan. Satte Getreidefelder säumen unseren Weg, hie und da eine kleine Ortschaft, der eine oder andere Müllabladeplatz. In einem dieser kleinen Dörfer werden wir Zeuge von Trauerfeierlichkeiten. Mit Feuerwerkskörpern werden die bösen Geister vertrieben, Papiergeld und Papierauto werden den Verstorbenen in das Reich der Toten begleiten. Die ländliche Idylle wird aber immer wieder durch sehr verkehrsreiche Abschnitte gestört. Irgendwann ist es so schlimm, dass Mark und Eckart in das Begleitfahrzeug steigen. Bis zum Mittagessen radeln Günther und ich alleine.

Auf einer belebten Kreuzung treffen wir uns wieder und stärken uns mit unserer ersten Nudelsuppe in China. Weiter geht es immer der Nase nach durch Alleen duftender blaublühender Bäume. Auf einem größeren Platz treffen wir auf zwei konkurrierende Rentnergangs, die im Schatten musizieren. Pekingoper a la Buena Vista Social Club, wie Mark treffend bemerkt.

Was gibt es sonst noch zu berichten? Mark ist weiterhin auf der Jagd nach kulinarischen Köstlichkeiten und heimischen Vögeln und Eckart knüpft weiterhin fleißig Kontakte mit den Einheimischen – das heißt: Alles ist beim alten. Oder bei der Alten: Heute wurde ich das erste Mal älter geschätzt als ich bin. So um die 50 sei ich wohl, resümierte einer der Hotelangestellten. Das sähe man wegen der Falten…Muss man es denn wirklich noch schlimmer machen?

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Zhou oder Zhou ist das Leben

tandem4family – Mit der Familienkutsche von Shanghai nach Beijing

Der alte Mann mit dem Mao-Anzug schaut mich gleichzeitig erwartungsfroh und skeptisch an.

“Das ist die Ehrenhalle für unseren Premier Zhou Enlai!”, erklärt der Mann, ohne unsere Antwort abzuwarten.

Ich hatte ein Bild für die Galerie gemacht.

Zhou Enlai, neben Mao Zedong während der 1950er und 1960er Jahre das Gesicht der Volksrepublik China, erster Ministerpräsident, Außenminister, sprachkundig, jovial. Der Mann, wie viele Kenner Chinas glauben zu wissen, der hinter der mächtigen Gestalt Maos die Fäden zog. Der die Annäherung an die USA und die Aufnahme in die UNO in den 1970er Jahren maßgeblich vorbereitete. Dem Truman den Händeschlag verweigerte, weil er im Wahlkampf nicht händelschüttelnd mit einem Kommunisten fotographiert werden wollte.


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Für Naturfreunde

Die Drei Schluchten des Yangzi, 15.04 bis 10.05.2015

Zur Terrakotta-Armee, 60 km, bei Sonnenschein und Autolärm

Naturfreunden ist diese Strecke wahrlich nicht zu empfehlen. Wir kämpfen uns durch den vormittäglichen Straßenverkehr und bekommen einen leibhaftigen Eindruck chinesischer Fahrkunst. Die Straße ist groß und breit und der Duft von Zweitakter Abgasen erinnert mich an meine Kindheit in der DDR. Wer schon immer mal mit dem Fahrrad auf der Autobahn fahren wollte (oder zumindest das Gefühl haben wollte als ob), der ist hier genau richtig. Auf unserem Weg passieren wir einen kleinen Straßenmarkt, der sich auf dem Radweg breit gemacht hat. Wir decken uns mit allerlei Snacks ein bevor es weitergeht. Etwas benommen vom eingeatmeten Auspuffgas erreichen wir unser Hotel.

Nach einer längeren Verschnaufpause geht es weiter. Die Terrakotta-Armee des ersten chinesischen Kaisers wartet auf uns. Unglaublich was dessen Grabbau an Ressourcen verschlungen haben muss. Dabei ist die Beigabe von Tonfiguren durchaus als Fortschritt zu betrachten, löste sie doch das im alten China übliche Totengeleit ab. Im Gegensatz zum ersten Teil unserer Tour ist diese Strecke, ruhig und kaum befahren. wir umrunden den noch ungeöffneten Grabhügel des ersten Kaisers und fahren durch scheinbar verlassene Dörfer. Erst auf unserem Rückweg am Abend werden wir erfahren, dass es sich hier nicht um Geisterdörfer handelt. Dann werden Leute vor den Häusern sitzen, essen, arbeiten und plaudern und uns etwas ungläubig hinterherschauen. Ab und an ertönt ein verhaltenes „lao wai“ (Ausländer).

Zurück zu Terrakotta-Armee. Der Andrang an Besuchern ist enorm. Dabei sind weder Ferien, Wochenende noch irgendein Feiertag. Beim Einlass geschieht mir noch ein Missgeschick. Ich verliere beim „Durchleuchtungsband“ das USB-Kabel, das mein GPS mit Strom versorgt und kann nur noch in Erfahrung bringen, dass irgendjemand anderes es mitgenommen hat. Ich ärgere mich und befürchte, meine Pechsträhne ist zurück. Glücklicherweise haben wir unseren Fahrer Xiao Yang, der justament diese Art Kabel zur Hand hat.

Nach unserem Ausflug in die chinesische Vergangenheit – Eckart hat darüber hinaus die Zeit genutzt und erneut fleißig Kontakt mit den Einheimischen geknüpft, wie die Beweisfotos zeigen – geht es auf qualmendem Gummi zurück ins Hotel. Die Strecke heute war eher kurz und einfach, daher ist es wohl kein Wunder, dass Mark noch nicht ganz ausgelastet ist und noch eine Runde laufen geht.
Der Rest des abends im Schnelldurchlauf: Essen, Trinken, Massage, Bett.

Gute Nacht!

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Auf die Räder – Fertig – Los!

Die Drei Schluchten des Yangzi, 15.04 bis 10.05.2015

Xi’an Tagesausflug

Der Nachtzug ruckelt vor sich hin. Eckart ist bereits wach und liest, die anderen beiden schlafen noch. Der Morgen ist grau und wie ich auf dem zweiten Blick sehe – verregnet.
Passend dazu hält unser chinesischer Begleiter für die kommenden Tage, Xiao Yang, einen Schirm in die Höhe. Das als Erkennungsmerkmal hätte wohl kaum gereicht bei diesem Wetter. Xiao Yangs Schirm allerdings ist der größte und dazu noch der einzige in Regenbogenfarben.

Wir sind sehr früh da und unsere Zimmer noch nicht bereit. Aber das Personal bemüht sich und alles geht dann doch recht schnell. Nach einem schnellen Frühstück in der Nähe (meine erste Reissuppe nach mehr als drei Jahren) stehen Räumlichkeiten in ausreichendem Maß zur Verfügung. Allerdings sind zwei der Zimmer nur mit „kleinen“ Betten ausgestattet. Mit einem Blick auf meine Gruppe entscheidet die Rezeptionistin, dass das wohl nicht ginge, oder doch? Mir schwant Übles – ich male mir vor meinem inneren Auge ein speziell asiatisches Betten-maß, das selbst für mich, mit meinen knapp über 1,60 m, zu kurz ist. Wir entscheiden uns dann doch für die schnelle Variante mit den kleinen Betten. Und ich muss sagen – 1,40 m auf 2 m ist völlig ausreichend, zumindest für mich.

Nach einer kleinen Verschnaufpause geht es zum Radladen und von da zu unserer ersten kleinen Probefahrt zur mingzeitlichen Stadtmauer. Wir umrunden das Südtor, finden keinen Zugang und entschließen uns beherzt unsere Räder über die Absperrung zu heben. Das hätten wir wohl besser nicht direkt vor den Augen des Wachmanns machen sollen, der uns nun freundlich aber bestimmt darauf hinweist, das Räder auf diesem Kulturdenkmal nicht erlaubt seien. (Räder ausleihen geht aber). Also ziehen wir weiter unsere Kreise und erklimmen, nach dem wir einen passenden Parkplatz gefunden haben, die Mauer zu Fuß. Von der steigen wir in die neue Altstadt hinab, besichtigen den Konfuziustempel mit seinen über 3000 Steinstelen, in die klassische Texte, Dokumente und historische Aufzeichnungen eingemeisselt sind. Mit einem Bummel durch belebte Altstadtgassen beenden wir unsere erste Tour. Mark ist weiterhin auf der Jagd nach kulinarischen Erlebnissen und gewillt, alles zu probieren, was ihm „essenstechnisch“ so über den Weg läuft, ohne Rücksicht auf Verluste. Günther und Eckart interessieren sich währenddessen eher für Bambuslineale, die auch, glaubt man dem Verkäufer, dazu dienten, ungehorsame Schüler zu verprügeln, in alten längst vergangenen Zeiten. Ein Stück Altagsgeschichte. Eine Leidenschaft hat meine Gruppe allerdings schon entwickelt und zwar die nach chinesischem Trinkyoghurt, am besten im stilvollen Steinguttöpfchen. Hier sind sie also – die Yoghurt-Boys:

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Along the Grand Canal II

tandem4family – Mit der Familienkutsche von Shanghai nach Beijing

Yesterday’s straight empty road on the Canal embankment stretches ahead of us on the next day as well, once we had left the petrochemical factories at the outskirts of Gaoyou behind. To our left is the Canal with the barges, to our right – ponds, villages, patches of blooming rapeseed, gardens and grave mounds, half-screened by trees.

Smaller channels branch out to bring water into the fields and to regulate flooding, and steep side-roads lead down into the villages. Although the road offers the perfect biking conditions (except the steady head-wind), we won’t find here any shops or noodle places for our break. So, we turn into a bigger village, and stop at the first supermarket. I go inside with the kids, while Volker decides to stay outside. Shortly after he bursts in: “Let’s go! Quickly!”. I left all goodies at the cashier and rush outside to find a crowd pushing forward round our unstable bike, almost toppling it down. Few of the men reek of alcohol, and uncontrollably laugh. We fled to another supermarket further away. Another crowd gathers.


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Along the Grand Canal I

tandem4family – Mit der Familienkutsche von Shanghai nach Beijing

After 25 km of strenuous exit from the newly emerging Yangzhou we are finally on the road that leads direction north along the Grand Canal. And what a road it is! – as if designed for bikers: new, empty and quiet, shaded by trees. The traffic is accommodated by the new highway to the east, and on our way we meet only occasional motorbikers or single cars. The road is built on the embankment, and from our elevated position we have a good view of the canal on our left, and the lower lying villages on the right.


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