China-Ambiente mit Peking-Ente

Chinesische Landpartie, 23.03. bis 14.04.2013

Tour zur Verbotenen Stadt, Himmelstempel, traditionelles Peking-Dinner

Angekommen! Geplagt von Müdigkeit und Jetlag spazieren wir durch die Hutongs (traditionelle Gassenviertel Pekings) und versuchen uns mit dem Besuch des Trommelturms und dem dortigen Trommelkonzert wachzuhalten.

Der 47 Meter hohe Trommelturm und der gegenüberliegende Glockenturm wurden im Jahr 1272 während der Yuan-Dynastie erbaut und während der Ming-Dynastie (1368-1644) erneuert. Die beiden Türme dienten zur Zeitansage im kaiserlichen Peking. Uns sagten sie: Es ist Zeit für einen Kaffee! Wir spazieren entlang am Houhai-See und setzen uns auf die Dachterrasse eines Cafes und genießen die Sonne, die man in Peking leider nur selten erblickt.

Den nächsten Tag beginnen wir ausgeschlafen (oder auch nicht) mit Baozi und Jiaozi (chinesische Maultaschen) und machen uns anschließend auf zur Verbotenen Stadt. Im Gegensatz zum Vortag ist es etwas smoggy, dennoch lässt sich die Sonne an der einen oder anderen Stelle blicken.

Die nächsten zwei Stunden verbringen wir mit Geschichten über Konkubinen, Eunuchen, der Kaiserin Cixi und den letzten Kaiser Puyi, lassen uns von chinesischen Touristen fotografieren und besteigen anschließend den Kohleberg, von dem wir eine für Pekinger Verhältnisse klare Aussicht auf die Verbotene Stadt, den Platz des Himmlischen Friedens und weite Teile Pekings haben. (Peking ist übrigens so groß wie ganz Belgien!)

Mit dem Bus geht es zurück zu unseren Fahrrädern und anschließend zum Platz des Himmlischen Friedens. Leicht frierend fahren wir zum Himmelstempel und schauen chinesischen Herrschaften beim Tanzen und Singen zu. Im Gegensatz zu den im Westen bekannten Tanz-Flashmobs geht es in China wesentlich entspannter zu. Jemand bringt eine Musikanlage mit, stellt sie in den Park, fängt an zu Tanzen und kann sichergehen, dass in kürzester Zeit ein Haufen Parkbesucher mitmacht. Diese Gruppentänze finden natürlich nicht nur in Parks statt, sondern auch auf Parkplätzen vor dem Supermarkt, in Fußgängerzonen oder einfach am Straßenrand.

Der Himmelstempel ist Weltkulturerbe und gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Pekings. Die chinesischen Kaiser beteten und fasteten hier und brachten dem Himmel Opfer dar, in der Hoffnung auf reiche Ernten. Neben dem Haupttempel gibt es noch weitere sehenswerte Bauwerke, insbesondere die Echomauer, deren Echoeffekt wir mühevoll mit Klatschen und Pfeifen getestet haben.
Entspannt lassen wir den Tag in einem Restaurant ausklingen, lernen wie man traditionsgerecht die Peking-Ente verspeist und fallen nach einem Absacker geschafft ins Bett.

Gute Nacht!

Die Extrakehren von Bandipur

An den Hängen des Himalaya, 14.03. bis 07.04.2013

50 km von Gorkha nach Bandipur, legendärer Schlussanstieg!

Aufmerksame Leser werden es gemerkt haben. Die 21 Kehren von Bandipur, vor gut einem Jahr im Rahmen des Hongkong-London-Blogs geschrieben, waren nur eine Geschichte. Und die 21 Kehren sind keine 21 Kehren. Sondern 23, wie wir heute gezählt haben. Oder auch 28, wenn man die Kurven zwischen 90 und 120 Grad mitzählt. Was aber nach der Poersen Kurvengleichung nicht zulässig ist. Nach der CBB-Regel aber schon. Wie auch immer: Der Aufstieg nach Bandipur ist und bleibt das Alpe d’Huez von Nepal, und sollten irgendwann Radsportler das Land für sich entdecken und es gäbe eine Tour de Nepal, dann wäre das die ultimative Bergankunft, die Stoff für Legenden bietet.

Ohne Doping kaum zu schaffen! Daher haben wir uns am Fuß der 28 (!) Kehren gut auf die Steigungsgrade von bis zu 17 Prozent vorbereitet, aus dem geheimen Dopinglabor der Natur. Durchschnittlich vier Babybananen wurden pro Person geschält, zwei Äpfel gewaschen, eine große Schüssel des ausgezeichneten Hausjoghurts beim Frühstück gelöffelt und dann waren da noch Maulbeeren, Wassermelonen und das eine oder andere Snickers. Falls es mal ein wenig länger dauert…

In einer guten Stunde waren wir dann alle in Bandipur angekommen, bei 30 Grad im Schatten sichtlich ausgelaugt, aber glücklich, und genießen nun die Aussicht auf das zentrale Bergland von Nepal. Kinder spielen auf dem restaurierten Marktplatz zwischen vereinzelten Touristengruppen. Bandipur, die einstige Handelsstadt an der Karawanenroute von Indien nach China, im 20. Jahrhundert in Vergessenheit geraten und dem Verfall anheim gegeben, strahlt im alten Glanz. Und überall wird gehämmert und gewerkelt, um weitere alte Kaufmannsresidenzen zu renovieren.

Wir gönnen uns einen freien Nachmittag, trinken den einen oder anderen Kaffee, das eine oder andere Schmutzbier und dieser Blog wird bei einem Bananen-Lassi (siehe Bild!) geschrieben.


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