Der diskrete Charme von Tansen

An den Hängen des Himalaya, 14.03. bis 07.04.2013

Ruhetag in Tansen

Ein Ruhetag aus dem Bilderbuch! Eilig hat es heute nach der anstrengenden und bilderreichen Etappe gestern keiner. Um halb 11 trotten wir vom Hotel aus den Berg hinunter nach Tansen, staunen über die gut erhaltene traditionelle Architektur dieser alten Handels- und Königsstadt, die so lange ein Schattendasein fristete. Noch vor einigen Jahren gab es hier schwere Kämpfe zwischen Maoisten und den Regierungstruppen, heute herrscht Frieden und Tansen besinnt sich auf sein kulturelles Erbe und sein touristisches Potential. Muss ja kein Schaden sein, zumal die Stadt abgelegen genug ist, als dass hier in nächster Zukunft Touristenmassen durch Tansen laufen würden. Ein wunderschönes historisches Städtchen, hoch am Hang gelegen, mit steilen, engen Gassen, die von historischen Gebäuden gesäumt werden.

Wir genießen den sonnigen Tag, erstehen das eine oder andere Souvenir und kreieren eine neue Hutmode, die auf den Spuren der Hip-Hop-Bewegung die traditionellen Newari-Hüte seitwärts trägt.

Hutmode

Am Abend verspricht ein Wetterleuchten im Norden gute Sicht auf den Himalaya morgen früh – wir werden wohl die Wecker auf 6 Uhr früh stellen, nachdem schon heute früh die 8.000er auf unser Hotel geblickt haben!

56 on the train

Chinesische Landpartie, 23.03. bis 14.04.2013

Besichtigung des Silber-Pagodenwaldes, Mittag in Peking, Cocktailparty im Zug

Heute geht es sehr früh Richtung Peking, um die 23-stündige Zugfahrt nach Guilin anzutreten. Die Fahrräder haben wir schon am Vortag dem Transfer übergeben, sodass wir am Morgen nur unsere Koffer in den Bus laden müssen. Auf dem Weg nach Peking halten wir am Yinshan Pagodenwald und spazieren eine Weile durch die Grabpagoden aus der Jin- und Yuan-Zeit.

Nach dem Mittagessen in Peking fahren wir zum West-Bahnhof der Stadt, der uns eher an einen Flughafen erinnert. An der Gepäckkontrolle und der Menschenmenge vorbei, setzen wir uns die von Menschen überfüllte Wartehalle. Wir decken uns mit Obst, Keksen, Bier und Wasser ein.

Unser Schlafwagon besteht aus mehreren 4er-Kabinen, die wir nach längerem Gedrängel endlich beziehen. Das Zugpersonal, stets adrett in Uniform bekleidet, kontrolliert mehrmals unsere Tickets und schreibt sich die Anzahl unserer Bierflaschen auf. Anfangs dachten wir man wolle den Alkoholkonsum jedes einzelnen Passagiers dokumentieren, -später finden wir heraus, dass es nur um die Glasflaschen geht.

Nach dem Abendessen im Speisewagon laden Marina und Axel die Gruppe auf das Highlight der Zugfahrt ein: Die Cocktailparty. 56%iger Baijiu mit Orangensaft, dekoriert mit Mandarinen.
Ralph übernimmt die Rolle des DJ und spielt Rock und Pop. Mit den Drinks änderte sich auch die Musikrichtung. Je später es wird, desto mehr Deutsche Schlagerhits werden gespielt. In einer Schlafkabine, in der sich normalerweise nur 4 Personen aufhalten sollten, sitzen nun 12.
In diesem Sinne: Gan Bei! (Prost!)