Transhebei, 29.08 bis 05.09.2013
Von Hunyuan nach Yuxian (ca. 95 km)… Von Yuxian nach Qingshui (ca. 145 km)… Von Qingshui nach Peking (ca. 115 km)
360 km in 3 Tagen ist, wie ich finde eine ordentliche Leistung. Über Yuxian und dem kleinen Ort Qingshui ging es mehr oder weniger direkt in Richtung Osten immer der G109 entlang nach Peking rein. Wer hätte gedacht, dass es um Peking rum so wunderschöne Landschaften gibt. Gut gegessen haben wir immer. Darauf kann man sich verlassen. Im Gedächtnis geblieben sind z.B. tausendjährige Wachteleier zum Abschlussessen in Peking. Oder die Eselpfanne im geschmacksvoll eingerichteten Hundertblumen-Restaurant in Qingshui.
Bis knapp 40 km vor Peking radelte man durch schöne Landschaften. Je weiter man aber kam, desto mehr wurde einem klar, dass man nun das Naherholungsgebiet der chinesischen Hauptstädter betrat. Große SUVs und Jeeps rasten die Landstraße runter um noch etwas Erholung bei diesem schönen Wetter zu bekommen.
Das Wetter war natürlich nicht die ganze Zeit so. Wär ja auch langweilig! Gerade auf unserer Königsetappe mit 145 km und einige Anstiegen fing es gegen Ende nochmal richtig an zu schütten. Widerstand war zwecklos. Nur die Aussicht auf eine warme Stube, heißes Wasser bei den Förstern und eiserne Waden retteten uns kurz vor Einbruch der Dunkelheit in ein nettes kleines Motel in Qingshui. Aber auch die Dunkelheit hätte uns nicht stoppen können. Denn in weiser Voraussicht hatte meine tapfere Mitfahrerin 2 taghelle Police-Fahrradlampen besorgt.
Ab einer bestimmten Kilometeranzahl schockt einen auch eine Umleitung von etwa 10 km nicht mehr. Man nimmt sie hin, freut sich über das Tal, durch das man düst und pfeift fröhlich vor sich hin bei entspannten 23 km/h mit knapp 15 kg Gepäck auf den Hinterrädern. Ich muss schon sagen… Dafür, dass wir gemütliche Frühstücker und keine übermotivierten Frühaufsteher sind, waren wir doch ganz schön fleißige Radfahrer. Nach etwa 105 km kamen wir am Donnerstagnachmittag etwa um 16:30 am Platz des himmlischen Friedens vorbei. Nach einer knappen Woche in der Pampa macht die Einfahrt nach Peking doch ganz schön Eindruck! Ganze 30 km schießt man schnurstracks in eine Himmelsrichtung, bevor man das Zentrum dieser wahnsinnigen Stadt erreicht hat. Die Leute werden bunter, die Autos mehr und kaum einer schenkt einem noch Beachtung als komische langnasige Fernradfahrer.
Viel Zeit blieb dann leider nicht mehr. Denn mein Flug ging schon am gleichen Abend. Und so bestieg ich mit einem doch gut spürbarem Muskelkater meinen Flieger und freute mich auf das chinesische Essen in Berlin… 😛
Ich bin also wieder in good ol‘ Germania und freue mich, dass ich mit solch gutem Wetter zu dieser Zeit empfangen werde. In diesem sonnigen Sinne also nochmal lieben Dank an all meine Mitstreiter, die tapfer jeden Gegenwind und jede Jurte gemeistert haben. Vielleicht sieht man sich ja bald mal wieder… 😉
Over and Out!