Steigt man auf den Taishan, weiß man wie klein die Welt ist

Kaiser, Kanäle, Konfuzius, 11.10. bis 02.11.2017

Wanderung auf den heiligen daoistischen Berg Taishan bei bewölktem Wetter. Anfänglich sind die Temperaturen noch mild doch je höher wir kommen wird es zunehmend kühler.

„Steigt man auf den Taishan, weiß man wie klein die Welt ist“ besagt ein chinesisches Sprichwort. Und das wollten wir heute herausfinden. Der Taishan galt in der chinesischen Antike als der höchste Berg der Welt und als der östliche Eckberg der quadratischen Welt nach altem chinesischem Weltbild. Zahlreiche Erzählungen und Sprichwörter ranken sie um den Berg und jedes chinesische Kind kennt ihn zumindest aus der Literatur. Kein Wunder also, dass fast jeder Chinese einmal auf den Taishan hinauf muss. Daraus lässt sich schon erahnen, dass wir nicht ganz alleine auf dem Weg zum Gipfel gewesen sind.

Wir starteten unsere Tour mit der Besichtigung des Dai Miao Tempels, eines daoistischen Tempels am Fuße des Berges. Der Tempel ähnelt in seiner Struktur und mit den goldenen Dächern sehr einer kaiserlichen Palastanlage. Möglicherweise wurde sie später dann den Daoisten gespendet. Kurz hinter dem Tempel geht man durch das „Rote Tor“ und der Aufstieg beginnt. Bis kurz vor das „Mittlere Tor“ ist der Weg noch erträglich, dann wird er steiler. Hauptsächlich Treppenstufen. Bis zum Mittleren Tor wanderten wir alle vier und ab dort fährt eine Seilbahn. Von hier ab waren wir dann nur noch zu dritt. Ab hier ist es dann nur noch steil. Knapp 7000 Treppenstufen mussten wir insgesamt gewältigen und fast 1400 Höhenmeter. Das spürt man am Ende ganz ordentlich in den Beinen. Ein Glück wohne ich zu Hause im 3. Stock, so war ich trainiert und gut vorbereitet. Dachte ich. Naja, ich glaube ich sollte bald mal in den 4. Stock umziehen.

Endlich oben angekommen wehte uns ein strammer Wind um die Ohren und die Temperaturen waren um die Hälfte gesunken. Wir zogen alles an was wir dabei hatten. Bei Aufstieg hatten wir nach und nach alles ausgezogen was wir anhatten und haben uns einen abgeschwitzt. Nun musste man schleunigst wieder alles anziehen. Morgen wollen wir uns den Sonnenaufgang anschauen, ich glaube, da muss ich einen der gefütterten Mäntel nehmen, die man sich hier oben an jeder Ecke leihen kann.

Hier oben auf dem Gipfel ist eine Art Plateau auf dem man eine Häuserzeile gebaut hat. Sie nennt sich „Himmelsstraße“. Wir wohnen in einem Hotel gleichen Namens, dem Himmelstraßen Hotel. Wenn wir uns morgen den Sonnenaufgang angesehen haben, werden wir dann aus dem Himmel herabsteigen und ewig leben. Das haben die uns hier versprochen …..

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