Der erste Tag

Chinesische Landpartie, 05. bis 27.10.2018

Ankunft und erster Spaziergang in Beijing

Früh um sechs begab ich mich los, die ersten Ankömmlinge Iris und Dirk vom Flughafen abzuholen.

Ich hatte bereits eine Woche in Peking zur denkbar ungünstigsten Zeit verbracht, nämlich der goldenen Woche. In dieser Zeit Besichtigungen zu unternehmen ist nur etwas für ganz harte. Oder für Frühaufsteher. Anlässlich des Nationalfeiertags gibt es also eine ganze Woche frei, und davon machen die Menschen ausgiebig Gebrauch, indem sie Reisen unternehmen, für die sie sonst keine Zeit haben. Das führt natürlich dazu, dass das ganze Land unterwegs ist und man an den „Scenic Spots“ kaum noch einen Fuß vor den anderen setzen kann. Die Hoffnung ist nun, dass das Menschenmeer zum Sonntag hin etwas abebbt. Immerhin geht am Sonntag die Arbeit wieder los.

Gegen Mittag war auch die nächste Teilnehmerin, Christiane, angekommen und für die Jetlag-Geplagten gab es erstmal eine ordentliche Erholungspause. Und für mich gab es einen ordentlichen Schrecken. Da wollte ich nur mal kurz nach den Rädern gucken und musste feststellen, dass diese samt und sonders verschwunden waren. An der Rezeption wussten sie von nichts und waren ebenso schockiert wie ich. Was war also geschehen? Ein kurzer Blick auf die Überwachungskameras verriet sofort den Übeltäter. Völlig schamlos geht er auf den Hof und höchst professionell nimmt er eines nach dem anderen mit. Ich war völlig fassungslos. Zum Glück stellte sich das ganze als ein großes Missverständnis heraus. Der Fahrradladen, der die Räder bereitstellt, hatte sie fälschlicherweise abholen lassen. Am Ende konnten aber sowohl der vermeintliche “Dieb” als auch ich über die Sache gemeinsam lachen.

Weiter ging es am Nachmittag mit einer ausgiebigen Wanderung, um die Reisenden langsam ankommen zu lassen. Dirk und Iris betreiben eine Bäckerei und so war es selbstverständlich, dass wir auch hier zuerst eine solche aufsuchen. Mit unseren Kaffeebestellungen waren die Mitarbeiterinnen zumindest etwas überfordert. Kaffee gehört nunmal nicht zu den Lieblingsgetränken der Chinesen und wird dementsprechend selten bestellt.

Im Laufe des Abends wurden dann einige kulinarische Experimente unternommen. Manche sehr erfolgreich, wie die Jiaozi, andere eher gewöhnungsbedürftig, wie das Grüntee-Eis. (Also mir schmeckt es sehr gut.)
Am Hou Hai genossen wir die Lichterspiele, und den kühlen Wind der durch die Bäume wehte und setzten unsere Wanderung fort, die uns am Ende dann doch recht erschöpft hatte.

Wieder zu Kräften kamen wir bei einem vorzüglichen Essen nach Yunnan-Art. Das Gong Bao Ji Ding schmeckte so gut, dass es gleich zweimal bestellt wurde. Ich fürchte, das werden wir noch öfter essen.
Müde und erschöpft kehren wir nun zurück und bereiten uns auf den morgigen Tag vor.

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