Der Steinwald ist steinalt

Chinesische Landpartie, 05. bis 27.10.2018

Ausflug zum Naigu-Steinwald

Unsere Reise durch China geht langsam aber sicher ihrem Ende entgegen. Hier in Kunming sollten wir noch ein letztes Highlight erleben. In etwa 60 km Entfernung von Kunming liegt der Steinwald, eine Ansammlung von interessanten Steinfornationen, die sich über 270 Millionen Jahre durch Erosionsprozesse gebildet haben. Haben wir diese Erosionsprozesse verstanden? Nein. War es trotzdem ein tolles Erlebnis? Ja.

Tatsächlich gibt es mehrere dieser Steinwälder in unmittelbarer Entfernung zueinander. Wir beschlossen den etwas weniger frequentierten Naigu-Steinwald zu besuchen und wurden einerseits mit einem deutlich niedrigeren Eintrittspreis als auch mit einer wundervollen Ruhe belohnt. Dafür mussten wir damit leben unterwegs keine Snacks kaufen zu können. Auch von Trödel- und Postkartenverkäufern keine Spur. Sehr schade.

Die Steinformationen faszinierten uns vom ersten Moment an. Manche der Formationen tragen fantasievolle Namen wie, „Die acht Heiligen“, „Watschelnde Elefanten“ oder „Liebende Löwen“. Bei manchen brauchte man recht viel Fantasie um darin etwas zu erkennen. Nichtsdestotrotz war der Steinwald ein Ort, der ebenso anderweltlich erschien wie die Karstfelsen in Yangshuo. Besonders genossen wir den Ausblick von einem Aussichtspunkt. Verwundert beobachteten wir, wie ein Mann mit einem Speer in der Hand erschien. Recht schnell wurde klar, was er dort tat: Müll aufsammeln. Das war allerdings nicht ganz ungefährlich, da er über etliche Felsen klettern musste. Sicherlich eine schweißtreibende Arbeit. Ob er dies im Auftrag des Staates tat, oder auf eigene Faust konnten wir nicht herausfinden.

Auch nachdem wir alles gesehen hatten, blieben wir noch eine Weile um die wundervolle Ruhe und natürlich das gute Wetter zu genießen. China kann bisweilen recht laut sein und so eine kleine Auszeit tut einfach gut.

Nach einer Weile fuhren wir dann doch zurück. Die Altstadt wollten wir doch noch einmal im Hellen sehen. Auch wenn sie langsam restauriert wird und nach und nach das Alte verschwindet ist noch relativ viel alte Bausubstanz vorhanden. Wir besuchten noch eine Kirche, die wiederum sehr schlicht eingerichtet war. Auf Protz und Prunk wird hier komplett verzichtet.

Nach einem Ausflug auf das Dach des Einkaufscenters, von dem wir uns die Altstadt noch einmal genau anschauen konnten, aßen wir dort noch gleich zu Abend. Es fiel diesmal etwas schärfer aus als sonst. Normalerweise nimmt man auf uns Ausländer Rücksicht. Diesmal nicht. Geschmeckt hat es trotzdem.

Bei Carrefour deckten wir uns noch für die Reise ein. Morgen früh geht der Flieger nach Shanghai und es heißt Abschied nehmen von Yunnan. Ob es in Shanghai auch nur annähernd so schön wird wie hier ist ungewiss. Zumindest das Essen wird weniger scharf sein.

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