Vientiane mon amur

Land der Tausend Elefanten, 19.11. bis 11.12.2011

Vientiane und Berlin sind Hauptstädte. Und damit findet die Liste der Gemeinsamkeiten dieser beiden Städte ein jähes Ende.

„Klar,“ höre ich jetzt jemanden sagen, „Vientiane hat ja auch nur 350.000 Einwohner und somit weniger als ein Zehntel der Bevölkerung von Berlin.“ Aber wir sprechen hier von Hauptstädten! Ich zumindest verstehe unter Hauptstadt immer auch etwas Weltstädtisches, etwas Kosmopolitisches. In Vientiane ist davon jedoch rein gar nichts zu spüren. Es gibt zweieinhalb Hauptstraßen, die eine davon ist eine Einbahnstraße. Dann gibt es noch ein paar Seitengassen. Die sind überwiegend so schmal, dass Autos nur mit Not einander passieren können. Und ich kann mir gut vorstellen dass jemand, der zuletzt vor 10 Jahren in Vientiane war, heute erstaunt ausruft „Ach, jetzt gibt es sogar Ampeln!“. Ja, einige gibt es jetzt. Manche werden beachtet, manche nicht. Und manche leuchten zwar in Rot-Gelb-Grün, aber wie der Verkehr letztendlich zu rollen hat entscheidet dann doch eher ein Polizist, der auf der (Ampel-)Kreuzung den Verkehr regelt.

Zugegeben, da gibt es auch noch diese Prachtstraße. Avenue Lane Xang heißt sie, ist durchgehend zweispurig und ist ganz offensichtlich der Champs-Élysées in Paris abgekupfert worden. Mitsamt einem Arc de Triomphe, der hier Patou Xai heißt. Den haben die Franzosen vor 50 Jahren hingestellt, nicht ganz fertig und selbst heute noch hat man bei einer Besichtigung das Gefühl eine Investitionsruine zu erklimmen.

Nun ja, vielleicht sollte ich mein Bild einer Hauptstadt noch mal überdenken. Trotzdem – oder gerade deshalb! – habe ich Vientiane in mein Herz geschlossen. Wie das Land, so seine Hauptstadt. Hier findet nicht die große Politik statt, hier werden keine weltbewegenden Entscheidungen getroffen, hier kann man noch ruhig vor sich hinleben.

Entsprechend ruhig haben wir den Tag verbracht. Mit Einblicken in die alte und neue Kultur von Laos: Auf dem entspannten Programm standen heute Ho Phra Keo, Wat Si Saket, That Luang und den bereits oben erwähnten Patou Xai. Bitte bemühen Sie Google, um Detailinformationen zu den einzelnen Bauwerken zu erhalten. Wenige bis gar keine Infos im Internet bekommen Sie jedoch über das kleine Restaurant, in dem wir unsere erste laotische Nudelsuppe zu uns genommen haben! War lecker, bleibt aber unser Geheimnis.


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