Durch ausgelöschte Dörfer nach Changping

Chinesische Landpartie, 23.03. bis 14.04.2013

66 km-Tour, Beijing nach Changping mit Abstecher beim Sommerpalast und Mittagessen bei Hui-Chinesen

Auf dem Weg zum Sommerpalast durch Pekings chaotischen Verkehr radeln wir am Olympischen Dorf vorbei und halten vor dem ,,Vogelnest“. Wir stellen fest, dass dieses Nationalstadion beeindruckender ist als die Allianz-Arena, obwohl beides von den gleichen Architekten stammt. Unweit des Stadions sehen wir eine Gruppe junger Männer, die vor dem Olympia-Symbol Tai-Chi Übungen machen.
Vorbei an den unzähligen Ständen, wo gegrillte Süßkartoffeln, Maronen und Teigtaschen verkauft werden, parken wir unsere Räder. Ein paar ältere chinesischer Herrschaften begutachten unsere Fahrräder und freuen sich über jedes chinesische Wort, welches aus unseren Mündern kommt.

Vor dem Eingang des Sommerpalastes sammelt sich eine Unmenge chinesischer Touristen, die blonde Haare anscheinend noch nie live gesehen haben. Also erstmal Fotoshooting mit China-by-bike „Model“ Anna. Adi wird währenddessen auf einem Porzellanteller portraitiert…von weißen Bärten scheint der ein oder andere Chinese auch begeistert zu sein.
Von weitem sieht man schon den Sommerpalast, der während der Qing-Dynastie errichtet wurde und als Rückzugs-Residenz der Kaiser diente; vor allem jedoch der Kaiserinwitwe Cixi, die auch den Bau des steinernen Marmorboots initiiert hat, das noch heute am Ufer des Kunming-Sees liegt. Besonders schön ist der Wandelgang am nördlichen Seeufer, der mit Motiven aus der chinesischen Literatur und Landschaftsmalerei bemalt ist.

Unsere Mittagpause verbringen wir im Restaurant einer Hui-Familie. Die Hui sind eine muslimische Minderheit aus dem Nordosten Chinas. Eigentlich sind sie Han-Chinesen, die vor Jahrhunderten von arabischen Händlern islamisiert wurden und sich mit anderen muslimischen Minderheiten vermischt haben.

Wir essen traditionelle Nudelgerichte und können uns zuvor in der Küche die Nudelproduktion anschauen. Bedient werden wir von einem kleinen, rundlichen Jungen, der höchsten 10 Jahre alt ist aber seinen Job sehr ernst nimmt. Als ich ihn frage was sein Lieblingsessen ist, meint er nur ich solle auf seinen Bauch schauen, dann kann ich mir die Frage selbst beantworten. So ganz weiß ich es nicht, aber ich gehe mal davon aus es sind Nudeln.

Nachdem jeder gefühlte 2Kg Nudeln intus hat fahren wir weiter Richtung Changping. Einen Großteil der Strecke fahren wir durch ausgelöschte Dörfer, die den Urbanisierungs-Projekten zum Opfer gefallen sind. Am Horizont erblicken wir Baustellen und halb-fertige Hochhäuser. Am Straßenrand sehen wir Menschen die aus Schutt und Asche Dinge (womöglich ihrer ehemaligen Häuser) fischen und brauchbare Überbleibsel aussortieren.

In Changping angekommen trinken wie erstmal ein ,,Schmutzbier“- das heißt erst Bier, dann Dusche (an dieser Stelle liebe Grüße an Jan, den Erfinder!).
Abends essen wir in unserem wohlausgestatteten und gemütlichen Hotel….und trinken, frisch geduscht und gekämmt, das nächste Bier…und Baijiu.
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