K591

Entlang der Seidenstraße, 04. bis 29.08.2013

Zugtransfer von Xi’an nach Dunhuang

Chinesische Bahnhöfe sind immer so eine Sache. Sie sind oft größer als so mancher Flughafen und funktionieren auch ähnlich wie einer: Sicherheitskontrolle, Zugang zu den Gleisen nur mit Ticket und erst wenn das Gate geöffnet wird. Daher plant man doch lieber etwas mehr Zeit ein. K591 nach Dunhuang hatte allerdings Verspätung wegen Anschlusszügen aus dem Hochwassergebiet in Nordchina. Ganze 4 Stunden verbringen wir also auf dem Bahnhof. Was macht man denn so hier? Nicht viel… Die Tee-Lounge der Hartsitzer-Passagiere mal ausprobieren, sich mit chinesischen Englisch-Lehrern unterhalten, Verpflegung einkaufen, lesen oder einfach nur vor sich hin dösen. Dann ist es so weit und K591 ist endlich eingetroffen. „Fensterputzen!!“ stand bei mir in der Reiseleitermappe. Na dann nochmal schnell raus geflitzt. Der Zug stand allerdings noch so lange, dass man noch locker hätte glanzpolieren können. Naja, kann man ja vorher nicht wissen und auf dem Bahnsteig gelassen werden wollte ich ja auch nicht.

Dann war auch schon das Buffet eröffnet: Kaffee, Kekse, Nüsse, Bier, getrocknete Früchte, frische Früchte. Den Zweck hat es erfüllt. Wegen kleinen Ticketkomplikationen durften ein paar von uns allerdings noch nicht in unser Abteil. Pedantisch, wie Chinesen manchmal sein können, blieb die Tür verschlossen obwohl keiner drin war. Als das Personal aber merkte, dass wir halbwegs zivilisierte Barbaren sind und uns einigermaßen benommen haben, war sie doch gnädig und hat uns rein gelassen. Da konnten wir dann auch unsere Zimmernachbarn kennenlernen, mit denen über Gesellschaft, Psychologie und der ganze Rest geredet wurde.

Das Abendessen war für Zugverhältnisse sogar gar nicht übel. Etwas fad, aber nicht schlecht. Und noch ein kleiner Schlummertrunk vor dem Abendessen und der Zug konnte einem auch nicht mehr vom einnicken abhalten.