Wer hat die Melonen… Wer hat die Melonen… Wer hat die Melonen geklaaaaut?

Entlang der Seidenstraße, 04. bis 29.08.2013

Tagesausflug Hami. Ca. 25 km

Am heutigen Morgen unterhielten und verabschiedeten wir uns noch lange mit 2 Gästen aus Deutschland, die von Peking nach München mit ihren Motorrädern unterwegs waren. Der Qinghai-See soll wohl sehr schön sein. Und in Kasachstan gibt’s wohl kaum Tankstellen, aber mit einer FC-Bayern-Flagge kommt man überall gut durch. Mit großem gegenseitigem Respekt verabschiedeten wir das motorisierte Pärchen, dass wohl doch noch etwas länger braucht um nach Hause zu kommen als wir. Aber wenn der Weg das Ziel ist, ist man doch wohl überall daheim.

Heute stand entspannte Generalprobe auf dem Programm. Hami ist zwar eine nette aber für Touristen nicht unbedingt besonders interessante Stadt. Kennen tut man den Namen meist durch die Hami-Melonen, die schon einige Ming-Kaiser entzückt haben. Im Süden der Stadt sollte es einen großen Melonenmarkt geben. Auf dem Weg machten wir noch einen Zwischenstopp bei dem Mausoleum der muslimischen Könige in Hami. Bis 1930 war hier nämlich noch ein geschichtsträchtiges Königreich, bzw. eher Khanat, welches dem chinesischen Reich allerdings unterstellt war. Leider ist davon jedoch nicht mehr viel übrig geblieben, denn die Stadt wurde während Bauernaufständen fast komplett zerstört und zurückblieben nur noch einige Ruinen.

Auf unserem weiteren Weg in Richtung Melonenmarkt schauten wir auch noch einmal, wie normal-sterbliche begraben wurden. Der Melonenmarkt selber war allerdings leer. Wir seien 2 Wochen zu spät berichtete man uns. Das war etwas enttäuschend, aber auch nicht sooo tragisch, denn es zog uns dringend an ein schattiges Plätzchen. Und die Landstraßengaststätte nebenan, sah nach genau dem richtigen Plätzchen aus. Auch nach den gebratenen Nudeln wollte man gar nicht mehr raus in die Sonne und wir genossen es noch ein Weilchen zwischen Arbeitern, Kindern und Esel sitzen zu bleiben.

Der Rest des Tages wurde gefüllt mit einem letzten Shopping-Trip in der Zivilisation und einem eher experimentellerem Abendessen. Der Abschied von der Zivilisation sollte gebührend mit einem Betthüpferle-Bier gekrönt werden. Doch einen gemütlichen Ort in einer chinesischen Stadt für ein Bier aus dem Supermarkt in der Öffentlichkeit zu finden ist schon eine nicht so einfache Angelegenheit. Die Hotel-Lobby wollte 5 Yuan Flaschenöffnungsgebühr pro Flasche. Das war ja teurer als das Bier selber. Und auf dem Parkplatz durfte man sich auch nicht aufhalten. Alles No-Parking-Zone für Bycicle-Riders… Die Treppe zum Hotel bot aber eine Verantwortungsgrauzone. Denn sowohl die Dame vom Hotel als auch der Wächter vom Parkplatz fühlten sich nicht direkt verantwortlich für uns. So kauerten wir Langnasen auf der Treppe vom 4-sterne Hotel und stoßen an auf eine hoffentlich schöne Fahrradtour.